Der erste Timotheusbrief

Der 1. Timotheusbrief – Ermutigung und Anweisungen für einen Mitarbeiter im apostolischen Dienst
Auslegung von Thomas Jettel mit beigezogene Hilfen von Herbert Jantzen
2005 und 2013

Gruss: 1,1.2

Der Grüßende: 1,1

1Tm 1:1 Paulus, 

= der „Kleine“, aber Gott machte ihn zu einem Großen im Reich Gottes. (Vgl. Ps 18,36: „Deine Güte machte mich groß“)

Apostel Jesu Christi nach ‹ausdrücklichem› Befehl Gottes, unseres Retters, und des Herrn Jesus Christus, unserer Hoffnung;

„Apostel“ wird in dem primären Sinne gebraucht. Paulus sagt also: „Was ich jetzt sage, das sagt Gott! Wenn ihr nicht auf dieses Wort hört, hört ihr nicht auf Gott!“ (Vgl. 1Th 2,13)

Was ist ein Apostel?

= einer mit einem besonderen Auftrag Gesandter. Er steht im Schatten seines Senders.

Es gibt 2 Arten von Apostel:

a) Fundament legende Apostel:

Alle Apostel erster Qualität waren auch Propheten. Eph 2; 3; Prophet = jemand, dessen Botschaft unmittelbar von Jesus Christus gekommen ist. (Die 12 + Paulus sie hatten ihre Botschaft direkt von Jesus Christus erhalten.)

b) Apostel zweiten Ranges: Barnabas, Silas, Titus, Tm, Apollos

Auch sie waren von Jesus Christus ausgesandt, nicht von der Gemeinde / nicht von einem Missionswerk

Was tut ein Apostel? Gibt es solche heute auch?

Apostel – nicht nur missionarisch Tätige, sondern auch bewegliche Lehrer, die der Gemeinde Jesu auf Erden dienen.

Apostel sind im Wesen dasselbe wie Evangelisten und Hirten und Lehrer, mit einem Unterschied: Sie sind beweglich, sie sind unterwegs, dienen an verschiedenen Orten. Solche gibt es auch heute viele.

Sie haben nicht mehr Autorität als Evangelisten und Hirten und Lehrer an einem festen Ort, sie stehen auch nicht über ihnen.

[NB: Wenn jem. in einem weit entfernten Land als Evangelist/Hirte/Lehrer dient, aber an einem Ort bleibt, ist er eigentlich nicht Missionar/Apostel, sondern Evangelist/Hirte/Lehrer.]

1Tm 1:1f Wie kam es dazu, dass er ein Apostel Jesu Christi wurde? (Was sagt V. 1-2?)

gemäß einem ausdrücklichen Befehl Gottes, unseres Retters

d.h. Hinter dem Apostel steht Gott, der über seinen Boten verfügt, ihm Befehl erteilt.

Und: Hinter dem Befehl steht ein Retter-Gott, ein Gott, der die Rettung der Menschen will. Vgl. 2,3-4. Paulus soll eine Rettungsbotschaft weitergeben.

und [gemäß einem ausdrücklichen Befehl] des Herrn Jesus Christus, unserer Hoffnung

Wer sendet ihn?

Paulus ist entsandt von Jesus Christus, gehört ihm und steht ganz im Schatten seines Senders. Er bestimmt nicht seine eigene Tätigkeit, noch seine Botschaft. Jesus Christus bestimmt sowohl die Botschaft als auch die Marschroute mit der Botschaft.

unserer Hoffnung;

Die Sendung kam von dem Retter, der unsere wahre Hoffnung ist. Jesus Christus ist wirklich eine zuverlässige Hoffnung, weil er eine wirksame Rettung erwirkt hatte, die uns eine hoffnungsvolle Zukunft vergewissert.

Diese Hoffnung ist in einer Person enthalten: Jesus Christus. Er ist die Hoffnung. Jesus Christus dafür sorgt, dass die Glaubenden am Ziel ankommen werden.

Unsere Heilsgewissheit ist nicht in uns verankert, auch nicht in einem Bekehrungserlebnis, sondern in dem Jesus Christus, auf den wir uns verlassen. Wer sich auf ihn verlässt, erlangt das zukünftige Heil.

[Nb: Jesus Christus tut mehr in unserem Leben als uns bewusst ist. Eph 3,20. Dem, der über alles hinaus zu tun vermag, überaus mehr als das, was wir bitten oder begreifen, nach der Kraft, die in uns wirkt,

In uns wirkt Kraft. Wir müssen nichts spüren.]

Jesus Christus hat Apostel/Lehrer/Verkünder eingesetzt, damit die Geretteten das Ziel erreichen.

Der Gegrüßte: 1,2A

1Tm 1:2 Timotheus, ‹dem› echten Kind im Glauben: 

Wer ist Tm?

. Tm ist Halbjude.

Apg 16,1M: „ein Jünger war dort mit Namen Timotheus, Sohn einer gewissen jüdischen gläubigen Frau aber eines griechischen Vaters“

Der Vater ist also Grieche, Heide. Die Mutter war eine jüdische Christin.

. Wahrscheinlich kommt Tm aus Lystra.

Apg 16,1A.2: „Er kam nach Derbe und Lystra. Und – siehe – ein Jünger war dort [wohl am letztgenannten Ort] mit Namen Timotheus … der ein gutes Zeugnis hatte von den Brüdern in Lystra und Ikonium.“

Zwei Tatsachen werden berichtet: Paulus besucht 2 Ortschaften: Zuerst Derbe, dann Lystra. Tm hat ein gutes Zeugnis. Wo? In Lystra und Ikonium. Von Derbe wird nichts gesagt.

(Apg 20,4 hat man entnehmen wollen, jedoch irrtümlicherweise, wie Zahn zeigt, dass er aus Derbe käme.)

. Tm ist bereits in der Schrift unterwiesen

von Mutter Eunike und Großmutter Lois, ebenfalls eine Christin: 2Tm 1,5; 3,14.15

. Möglicherweise durch Paulus zu Christus geführt

viell auf dessen 1. EvReise. 1Tm 1,2 (echtes Kind); 1Kr 4,17 (mein geliebtes und treues Kind im Herrn)

. Während der 2. EvReise wurde er beschnitten.

Apg 16,1.3.

. Er erhielt eine besondere Gnadengabe

als Paulus ihm einmal die Hände auflegte: 2Tm 1,6.

. Über ihn war, in Bezug auf seine Lebensaufgabe, prophezeit worden.

1Tm 1,18. Wann, wie oft und von wem, ist uns nicht bekannt.

. Paulus schätzt ihn von früher her sehr.

Hat ihm das beste Zeugnis ausgestellt in Php 2,19-23: „Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu schicken, …, denn ich habe niemanden, der so eingestellt wäre, der sich mit echter Sorge eurer Umstände annehmen wird, denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Christi Jesu ist. Aber ihr kennt seine Bewährung, dass er, wie ein Kind für den Vater, zusammen mit mir Leibeigenendienst leistete für die gute Botschaft. ….“

. Paulus will ihn am Ende seines Lebens bei sich haben. 2Tm 4,6-13.21

Was macht Tm?

Er hat seinen geistlichen Vater Paulus eine Zeitlang in Ephesus zu vertreten. Da jener Apostel (Missionar) ist, ist seine Aufgabe also eine missionarische: Lehrer der Gruppen von Christen im Raum Ephesus zu sein, aber auch Evangelist für die noch unbekehrten Massen.

Paulus ist ein Apostel. Timotheus – in der Begleitung des Paulus – ist ebenfalls Apostel. Er tut denselben Dienst, den Paulus tut.

Aber es gab auch andere Apostel, wie Barnabas, Silas, Titus, Timotheus usw. Diese hatten ihre Botschaft nicht direkt von Jesus Christus bekommen, taten aber denselben Dienst wie Petrus, Johannes, Paulus, Apollos. Diese nennen wir heute nicht mehr Apostel, das NT aber wohl.

Das Grußwort: 1,2M

1Tm 1:2 Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, unserem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn,

Was ist Gnade?

  • Gnade ist das Angenehme, das Frohmachende. (chara – charis), das, was Freude macht, das Wohllautende, das Wohlaussehende, das Schöne.
  • Gnade ist ein Ausdruck der Liebe des Herrn. Sie ist eine Form von Liebe.
  • Gnade erfahren wir a) als Vergebung b) als Kraft; c) als Gabe, Begabung, Ausrüstung; d. h. allg.: als geschenkte Hilfejeglicher Art.
  • Gnade brauchen wir von Anfang bis zum Schluss, Wir brauchen sie auch, um am Ziel ankommen zu können (1P 1,13).
  • Gnade erfährt man in der Qualität eines Schuldners.

Was ist Barmherzigkeit?

  • Barmherzigkeit erfährt man in der Qualität eines Hilflosen

Was ist Friede?

Schalom = Wohlergehen, Wachstum, Gedeihen, Heil (d.h. mehr als Friede)

Warum erwähnt Paulus (nur hier, 2Tm und Tit) die „Barmherzigkeit“ im Grußwort? V. 2M

  • Die Barmherzigkeit ist eigtl. in der Gnade mit eingeschlossen, aber Paulus erwähnt sie hier gesondert, um Tm zu ermutigen. Die Barmherzigkeit weist Tm auf die Kraftquelle für seinen Dienst. Möglicherweise meint Tm, dass er den Anforderungen dieses Dienstes nicht gewachsen ist. Dass Paulus hier aus der Erfahrung spricht, zeigt sein persönliches Zeugnis in den V. 13-16.

Vgl auch 2Kr 4,1. (Deswegen, als solche, die diesen Dienst haben– so wie uns Barmherzigkeit widerfuhr–, ermatten wir nicht) [Nb: Manchmal belässt Gott die Not länger, damit wir seine Barmherzigkeit mehr schätzen.

Gott ist immer gut zu uns.

Gott grüßt uns jeden Morgen mit Gnade und Barmherzigkeit.]

  • Paulus wünschte dem Tm die Barmherzigkeit, die er selbst erfahren hatte. (Vgl 1,13.) Gegen Ende seines Lebens wird ihm die Barmherzigkeit Gottes, auf die er so ganz angewiesen ist, mehr und mehr wichtig. Schmerzhaft ist ihm bewusst, was er früher der Gemeinde Gottes angetan hatte. Daher erwähnt er in den Grüßen in 1Ti, 2Ti Tt des Öfteren die „Barmherzigkeit“.

I. Vom Auftrag am Evangelium: K. 1,3-20

1Tm 1:3 so, wie ich, als ich nach Mazedonien zog, dich aufrief, in Ephesus zu bleiben,

Zu welchem Zweck ist Tm in Eph?

Der junge und zögernde Tm hat seinen erfahrenen Chef in der großen Stadt Eph zu vertreten.

Die Absicht des Briefes war, die Verantwortlichen des Evangeliums zu festigen

– im Besonderen seinen Mitarbeiter Tm während seiner Abwesenheit, aber auch die anderen Verantwortlichen im Raum von Eph.

Paulus wollte seinem Mitarbeiter Timotheus in seinem Dienst in Ephesus unterstützen – und zwar in zweifacher Hinsicht:

  1. ihm persönlich Mut machen.
  2. ihm den Rücken stärken in Bezug auf die Gemeinden, denen er dient.

Er soll also einen Brief in der Hand haben, der ihn stützt/berechtigt/ihm mehr Autorität verleiht. Die anderen sollen wissen, dass Tm in dieser Gegend nach dem Rechten zu sehen hat. Die, denen er zu dienen hat, sollen wissen, dass er im Auftrag des Apostels Paulus spricht und arbeitet.

Seine Vollmacht wird ihm also durch Wort Gottes aus der Feder des Paulus gegeben.

A. Paulus erinnert Timotheus an den von ihm empfangenen Auftrag. 1,3-11

V. 4 setzt V. 3 fort. V. 5 ist nun Ergänzung zu V. 4. Aber die Ve 5-7 sind ein Satz, sodass der Text bis V. 7 zu den Vn 3 u. 4 gehört. V. 8 ergänzt V. 7, und da die Ve 8-11 ein durchgehender Satz sind, ergänzt der ganze Text bis V. 11 die V. 5-7, die ja wiederum V. 3 u. 4 ergänzen. Also: V. 3-11 gehören zusammen.

1. Über den Inhalt dieses Auftrags: 1,3.4

1Tm 1:3 so, wie ich, als ich nach Mazedonien zog, dich aufrief, in Ephesus zu bleiben, damit du einige anweisen mögest, nicht Andersartiges zu lehren, 1:4 noch auf Legenden und unendliche Geschlechtsregister zu achten ‹und sich ihnen zu widmen›, was mehr zu Infragestellungen ‹und zu spitzfindigen Untersuchungen› beiträgt als zur Verwalterschaft Gottes, die im Glauben[1] [wahrzunehmen] ist. 

Wann gab Paulus ihm den Auftrag? V. 3

1:3 so, wie ich, als ich nach Mazedonien zog, dich aufrief, in Ephesus zu bleiben, damit du einige anweisen mögest, nicht Andersartiges zu lehren,

Bei seiner Abreise von Ephesus nach Makedonien.

Was sagt die nahtlose Verbindung zwischen V. 2 und 3A aus über die Ausrüstung des Tm für die Ausübung seines Auftrags?

V. 2M.3A: „(Mit dir sei) Gnade, Barmherzigkeit, Friede …, 3 so, wie ich dir bei der Abreise nach Makedonien den Zuspruch und Auftrag gabin Ephesus zu bleiben

In dem 3fachen Grußwort ist dem Tm die Hilfe Gottes zugesagt für seinen Auftrag.

So, wie Paulus dem Tm Mut zusprach und ihm den Auftrag erteilte in Eph zu bleiben, demgemäß ist von Gott Gnade vorhanden und Barmherzigkeit und Friede, d. h. Hilfe und Ausrüstung und Ermutigung und inneren Frieden von IHM.

→ Die Hilfe und Ausrüstung und Ermutigung und der Friede Gottes ist auch uns zugesagt für unseren Auftrag.

1Tm 1:3 Um welchen Auftrag geht es?

Es geht um den Auftrag, den Paulus wahrgenommen hätte, wäre er in Eph geblieben (und den er zurzeit woanders wahrnimmt)

Worin bestand der Auftrag? Was beinhaltet/umfasst er? V. 3-4

damit du einige anweisen mögest, nicht Andersartiges zu lehren,

Tm hat Acht zu geben, auf das, was gelehrt wird und wie es gemacht wird.

Tm soll anweisen, was Paulus ihm angewiesen hat: das Evangelium, die christliche Lehre.

[U.a. ist Tm verantwortlich dafür, dass in den Gemeinden Älteste eingesetzt werden: 3,1f; – wie Titus: Tit 1,5. und er ist weiter verantwortlich: 1Tm 5,17A.19]

Dieser Auftrag des Paulus umfasste den ganzen Sendungsauftrag, die Aufgabe, die Christusbotschaft den Herzen von Menschen überall einzupflanzen.

1Tm 1:3 Wen hat Tm anzuweisen? V. 3E.4

damit du einige anweisen möchtest, …

Etliche: Lehrern der Gemeinde und andere, die gelegentlich das Wort ergreifen.

Lehrer von mehreren Orten (Vgl. 2,8; z.B. Milet, Eph, Troas.)

Diese Lehrer sind Verwalter von Anvertrautem (V. 4).

2 Arten von Lehrer können eine Gemeinde ruinieren:

  • solche, die leeres Geschwätz (gehaltlosem Wortemachen; V. 6) reden, wenn sie verkündeten (z.B. weil sie sich mit Geschlechtsregistern beschäftigen),
  • und solche, die Andersartiges reden (V. 3) und so in die Irre führen (z.B. 4,2f)

Gesunde Lehre hat die Erbauung der Hörer zum Ziel und will Leben verändern zur Christusähnlichkeit hin.

Die Absicht des Briefes war auch, die Reinheit des Evangeliums zu bewahren

1Tm 1:3.4 

gegen solche, die „nichts sagen“, wenn sie verkündigen — und gegen solche, die Andersartiges sagen, wenn sie verkündigen

[Der 1Tm ist nicht ein Lehrbrief über Gemeinde und Gemeindeleitung, sondern ein Korrekturbrief/eine Ergänzung zur Lehre des Paulus über die Gemeinde und deren Leitung.

Paulus argumentiert hier nicht lang und breit. Das braucht er nicht, denn Timotheus kennt die Lehre des Paulus (vgl 2Tm 3). Daran fehlt es nicht. Was Timotheus braucht, ist Unterstützung, damit ihm die anderen seine Botschaft abnehmen. Und Timotheus braucht eine Hilfe in der Abwehr gegen andere, die leeres Gerede reden oder Falsches sagen.]

V. 3: nicht anderes zu lehren

– Nicht anderes als was Paulus u Tm lehren

– Nicht anderes also als die Wahrheit, die richtige Lehre, das in der Heiligen Schrift geoffenbarte Wort Gottes, das Evangelium

– Nicht Legenden

– Nicht unnötige Nebensächlichkeiten (wie z.B. Geschlechtsregisteruntersuchungen)

Was sollte gelehrt werden bzw was nicht? V. 3E-4

1Tm 1:4 noch auf Fabeleien und unendliche Geschlechtsregister zu achten ‹und sich ihnen zu widmen›, was mehr zu Infragestellungen ‹und [strittigen] Untersuchungen› beiträgt als zur Verwalterschaft Gottes, die im Glauben [wahrgenommen wird].

1Tm 1:4 Warum gibt es solche Irrlehren? –

Weil die falschen Lehrer die Bibel nicht kennen. Alle Irrlehre entsteht dadurch, dass man entweder die Bibel nicht kennt oder nicht kennen will.

Das Bibelerforschen ist Arbeit. Es kommt nicht von heute auf morgen, dass man die Bibel kennt.

1Tm 1:4 Wohin führt es mitunter, wenn Lehrer von der Wahrheit abirren und anderes lehren? V. 4M.

noch auf Fabeleien und unendliche Geschlechtsregister zu achten ‹und sich ihnen zu widmen›, was mehr zu Infragestellungen ‹und zu spitzfindigen Untersuchungen› beiträgt 

Infragestellungen spitzfindigen Untersuchungen

® Frage an mich selbst: Trägt die Art und Weise, wie ich rede und das, was ich rede, dazu bei, dass andere in Gottes Wort erbaut werden? Oder bringt es die anderen zum Infragestellen?

Frage an mich selbst: Welchen Wahrheiten oder Themen widme ich meine Zeit!?

1Tm 1:4 zur Verwalterschaft Gottes, die im Glauben[2] [wahrgenommen wird]. [o: als zu gottgemäßer Verwalterschaft im Glauben/ als zu einer im Glauben sich vollziehenden gottgemäßen Verwalterschaft] 

Was ist die Verwalterschaft Gottes? Wer nimmt sie wahr (bzw. hat sie wahrzunehmen)? V. 4

Gott ist der eigentliche Verwalter, aber er nimmt uns hinein in die große Aufgabe, Menschen die Wahrheit mitzuteilen. Gott gebraucht Menschen, um seine Wahrheit weiterzugeben, nicht Engel.

Was gilt es zu verwalten? V. 4 Was war in Eph zur Verwaltung anvertraut worden?

Es war die Botschaft des Christus. Diese Botschaft hat Christus dem Paulus anvertraut.

Es war die Botschaft des Paulus. Paulus hat sie dem Tm anvertraut.

Es war die Botschaft des Tm. Tm hat sie den Verantwortlichen in Eph anvertraut.

Und diese sollen sie wiederum anderen weitergeben.

1Tm 1:4 Wie soll die Verwalterschaft ausgeübt werden?/ Wie soll diese Botschaft verwaltet werden? V. 4

1. Wer sich in irgendeiner Weise am Auftrag unseres Herrn beteiligt, sollte sich allem widmen, das sein Vertrauen in Gottes Wort fördert.

® Ich muss mich fragen, was meine Aufgabe ist, die Gott mir aufgetragen hat und über die ich eines Tages vor Gott Rechenschaft ablegen kann.

Es gibt viele Dinge, die ich nicht tun soll, einfach deshalb nicht, weil ich es nicht vor Gott (eines Tages) verantworten kann:

z.B. Beschäftigung mit gewissen Fragen, die zu nichts führen (Hier das Bsp: Geschlechtsregisteruntersuchungen) aber auch: sonstige Beschäftigungen, die nicht zum Ziel führen (mit Freimauerei; Finanzwesen; Endzeitberechnungen; Verstrickungen in irdische Dinge, 2Tm 2,1ff; Nebenbeschäftigungen, Ablenkungen, TV, PC-Spiele)

1Tm 1:4E: „… zur Verwalterschaft Gottes, die im Glauben [wahrgenommen wird].“

2. Wer sich in irgendeiner Weise am Auftrag unseres Herrn beteiligt, sollte seine Aufgabe im Glauben, d.h., im Vertrauen auf den Herrn und sein Wort, wahrnehmen.

D.h.

a) selber darauf vertrauen, dass dieses die Offenbarung Gottes ist

b) vertrauen, dass sie bei den Hörern Vertrauen auf Gottes Wort fördert. D.h.: Weitergeben der Wahrheit

Biblische Wortverkündigung trägt nicht zur Anzweiflung göttlicher Offenbarung bei, sondern zum Vertrauen, denn sie ist aus dem Glauben an das Wort geboren.

c) vertrauen, dass Gott das Seine tut, wenn ich klar verkündige – (Gefahr: etwas nicht verkünden aus Angst, die Leute würden es nicht annehmen.)

Gottes Wort verwalten bedeutet:

  • Treues Lehren auf der Grundlage des richtigen Textes der Heiligen Schrift (Gute Übersetzung, Text)
  • Treues Lehren des ganzen Ratschlusses Gottes (Exegetisch und Thematisch)
  • Treues Lehren mit der richtigen Akzentuierung (Die Mitte der Heiligen Schrift und der Botschaft ist Christus! Off 19,10)
  • Nicht auf Nebenfragen reiten
  • Nicht: Neue Offenbarungen
  • Nicht: Sagenhaftes, d.h. nichts Unzuverlässiges, Ungeprüfte/unbestätigte Geschichten, sondern nur Wahres.
  • Nicht: Spitzfindigkeiten oder Infragestellungen

Wo lehren?

  • Zuerst zu Hause: An Frau und Kindern.
  • Dann überall, wo der Herr uns Gelegenheit dazu gibt (Prinzip der Offenen Tür!)

2. Über das Ziel dieses Auftrags: 1,5-11

a. Was ist das Ziel der Anweisung? V. 5A

Wie kennzeichnet Paulus das Ziel im Auftrag des Tm? Wohin soll jeder Beitrag in der Gemeinde führen? V. 5.

1Tm 1:5 Aber das Ziel der Anweisung ist Liebe 

Das Ziel allen Umgangs mit dem Wort Gottes (und aller Reichgottesarbeit überhaupt) ist die Liebe.

® Fragen wir uns: „Fördert das, das ich tue, mein LIEBE zu Christus?“

– Das war immer schon so:

  • In Eden.
  • In den 10 Geboten. 5M 6,1-5
  • Im Evangelium.

– Das entspricht dem Wesen Gottes: Gott ist Liebe. Daher sollen wir lieben – ihn und den Nächsten. NT: 1Jh 4,19.21

– Das ist aber auch etwas Neues: Jh 13,34f

  • aufs Neue gegeben,
  • mit einer neuen Kraft
  • an einem neuen Ort (im Herzen des Christen), Heb 8
  • auf einer neuen Basis (Gnade).

– Gott verspricht Belohnung den Liebenden: Hier: Rm 8,28; Dort: Jk 1,12; 2Tm 4,8; Eph 6,24; 1Kr 16,22

[Die Basis des Heils ist Liebe.

Und: Das Heil führt zu Liebe.

Wer nicht liebt, hat das Heil nicht und erlangt es nicht.

So ist die Liebe Ausweis/Beweis des Heilszustandes. 1Jh!]

b. Welcher Art ist diese Liebe? V. 5M

1Tm 1:5 Welcher Art ist die Liebe, die das Ziel des christlichen Auftrages ist? V. 5

aus reinem Herzen

Was ist Herz?

  • Der innere Mensch. 2Kr 4,16; Mk 7,20f

Was ist ein reines Herz?

  • rein von Schuld: Ps 51,12; Mt 5,8
  • rein – auf den Glauben hin – durch die Wiedergeburt: Apg 15,8.9; 1P 1,22A
  • ihm geweiht, heilig (ihm gehörend, ihm zugeordnet) 1P 3,15; 1Th 3,13

Was ist Liebe aus reinem Herzen?

  • reine, echte Liebe: 1P 1,22; Eph 6,24
  • heilige, von Gott kommende Liebe, Liebe die mit Wahrheit gepaart ist: Rm 5,5; 2Kr 5,14
  • ganze Liebe; Liebe von ganzem Herzen. ® Alle Interessen des Herzens sind auf ihn ausgerichtet

1Tm 1:5 gutem Gewissen und 

Was ist Gewissen?

  • Ein „Mit-Wissen“ (vom gr. Wort her), das uns in die Wiege mitgegeben wurde.

Rm 2,14.15: „das Werk des Gesetzes ist geschrieben in [den] Herzen“ und „bezeugt“ bei gutem wie bei bösem Verhalten.

Es mahnt uns, das Gute zu tun und das Böse zu unterlassen. Wenn wir gesündigt haben, straft es uns.

Was ist ein gutes Gewissen?

  • ein unverletztes
  • ein wiederhergestelltes, wenn verletzt
  • ein wohl funktionierendes, ein sensibles, vom Wort Gottes geprägtes
  • ein bewährtes (durch Übung/Training/Gewöhnung gefestigtes)

Konkret:

  1. zunächst die vom Heiligen Geist gewirkte Gewissheit der Versöhnung mit Gott auf Grund des Opfertodes Jesu Christi (He 10,19- ).
  2. dann das Zeugnis des Heiligen Geistes auf Grund eines guten Wandels im Gehorsam gegen das Wort und den Geist Gottes (Apg 23,1; He 13,8; 1P 3,16)

Was ist Liebe aus gutem Gewissen?

  • Eine Liebe, die ungehindert und unbefangen Gott und Menschen ins Angesicht schauen kann (HJ)

1Tm 1:5 ungeheucheltem Glauben,

Was ist ungeheuchelter Glaube?

Bei den Griechen war der, der in einem Schauspiel eine Rolle innehatte, als „Heuchler“ bezeichnet. Er tat und sprach nämlich wie einer, der er nicht war. (HJ)

Echter, bewährter (ungeheuchelter) Glaube ist etwas, das andere über eine gewisse Zeit hinweg beim Bekenner feststellen können.

Was ist Liebe aus ungeheucheltem Glauben?

Echte Liebe kommt aus echtem Vertrauen. Eine Liebe aus einem solchen ungeheuchelten Glauben ist eine vertrauende und hoffende Liebe, die als solche erkennbar/feststellbar ist (nicht bloßes Bekenntnis/noch lediglich Liebe mit Worten).

Falsche Lehre erzeugt oft Heuchler.

c. Wie darf man nicht lehren, wenn man dieses Ziel erreichen will? V. 6.7

1Tm 1:6 von welchen ‹Dingen› sich etliche, da sie ‹das Ziel› verfehlten, weg wandten [eig.: weggewendet wurden] 

Sie verfehlen das Ziel, irren ab vom Ziel.

Von welchem Ziel spricht Paulus?

In V. 5 hatte er den Zielpunkt aller wahren Lehrpraxis angegeben: Liebe. Eben davon sind die Irrlehrer abgekommen.

Wie darf man nicht lehren, wenn man dieses Ziel erreichen will? V. 6.7

Man darf sich nicht von der Liebe weg wenden
  • Man darf sich nicht von dieser Liebe (und vom reinen Herzen, guten Gewissen und ungeheuchelten Glauben) weg wenden(lassen).

1Tm 1:6 von welchen ‹Dingen› sich etliche, da sie ‹das Ziel› verfehlten, weg wandten [eig.: weggewendet wurden] 

Man darf nicht nichtige Worte machen.

zu nichtigem/gehaltlosem Wortemachen,

Entweder wirst du in deiner Lehre auf die Liebe zielen oder leere Worte machen.

  • Man darf das Gesetz nicht falsch gebrauchen.

Es gab also solche, die leeres Geschwätz redeten (V. 6), als sie verkündeten, und solche, die Falsches redeten und in die Irre führten (V. 4; 4,1ff).

1Tm 1:7 wollen Gesetzeslehrer sein

dass sie das wollen, ist nicht falsch. Wir alle sollen Gottes Gesetz lehren. Vgl. Tit 3,13 Paulus spricht positiv von dem Gesetzeslehrer Zenas.

Aber diese Leute haben die Liebe (zu Christus und zu Christen) verfehlt. Daher ist ihnen ihre eigene Lehre leer.

‹und› begreifen nicht, was sie sagen, noch das, worüber sie so sichere Behauptungen machen. 

Sie verstehen nicht das eigentliche Wesen des Gesetzes: nämlich, dass es zu Christus hin führt – zur Liebe.

Wendet man sich von Jesus ab, dann kommt alles ins Wanken.

d. Wie dagegen müssen wir lehren, wenn wir dieses Ziel erreichen wollen? V. 8-11

Was muss geschehen, wenn die Liebe das Ziel unserer Reichgottesarbeit werden soll? V. 8-11 [o: Wie müssen wir lehren, wenn wir dieses Ziel erreichen wollen?]

Das Gesetz nicht außer Acht lassen, sondern wissen, dass das Gesetz trefflich ist.

1Tm 1:8 Aber wir wissen, dass das Gesetz trefflich ist, 

Rm 7. Das Gesetz ist gut!

Beachte den Kontrast zwischen der Gewissheit von V. 7 u. der in V. 8.

® Sind wir davon überzeugt, dass das Gesetz „trefflich“ ist, wirklich gut?

Wozu ist das Gesetz auch heute noch gut?

1) Es ist gut, um den Unbekehrten zur Sündenerkenntnis zu führen.

® Haben wir den Mut, Gottes Gebote dem heutigen Menschen zu sagen?

2) Das Gesetz ist gut, um zu erfahren, was Gott gefällt (Rm 8,3-4).

Wenn wir – unter der Regie des Heiligen Geistes – tun wollen, was das Gesetz forderte, müssen wir es kennenlernen.

AT = eine Hilfe, um zu erfahren, was der Wille Gottes ist, damit wir nach dem Geist leben können.

® Welche Beziehung haben wir zum AT?

Das Gesetz so gebrauchen, wie es dem Gesetz entspricht.

Wir müssen wissen, wie das Gesetz zu gebrauchen ist.

wenn einer es gebraucht, wie es dem Gesetz entspricht,

Wie ist das Gesetz zu gebrauchen? Wie sieht das aus, wenn wir das Gesetz dem Gesetz entsprechend gebrauchen?

Was ist der Zweck des Gesetzes? 

. Es ist nicht für einen, der gerecht ist. V. 9A

1Tm 1:9 dieses wissend, dass für einen Gerechten ‹das› [o: ein] Gesetz nicht bestimmt ist – 

. Das Gesetz ist nicht die Quelle des Lebens und der Rechtfertigung. Jh 5,39.

. Das Gesetz ist nicht unser Lebensraum (Rm 7), unsere Orientierung. (Das heißt aber nicht, dass es für den Gerechten nicht gilt oder dass die Rechtsforderung des Gesetzes nicht mehr bestünde! – Rm 3; Rm 8. Beachte Ps 119. Gottes Gesetz ist kostbar. Es ist heilig, gerecht und gut.)

. Das Gesetz kann den Gerechten nicht mehr verdammen. In diesem Sinne stehen die, die unter der Gnade sind, nicht mehr unter dem Gesetz. (Sie sind nicht mehr unter Mose als Regent, sondern unter Christus.) (Rm 6)

. Für Gesetzlose muss es verkündigt werden. V. 9M.10A

1Tm 1:9 … sondern für Gesetzlose und Widerspenstige[3], Ehrfurchtslose und Sünder, Verkehrte und solche, denen nichts heilig ist,[4] Vaterschläger und Mutterschläger, Mörder, 1:10 Unzüchtige[5],[6], Menschenhändler[7], Lügner, Meineidige und solche, die sonst etwas ‹tun›, das im Widerspruch steht …

Da die Sünde zunimmt und das Gesetz für Sünder ist, haben wir auch Gesetz zu predigen: den Willen Gottes in Bezug auf Gut und Böse. Damit der Sünder zur Gerechtigkeit geführt werden kann, muss von Sünde und Gerechtigkeit im Gesetz gesprochen werden.

Insofern wir bereits gerecht sind, ist das Gesetz nicht mehr notwendig, um uns zu Christus zu treiben. (Gal 3,24)

Es ist aber für uns, die wir schon gerecht sind, nötig, um uns zu stärkerer Gerechtigkeit zu führen, und um uns den Willen Gottes zu zeigen.

Widerspenstige = Ungebändigte

Der Mensch ist seit dem Sündenfall ein Ungebändigter, weil er die Herrschaft Gottes verlassen hat.

Das Wort Gottes ist immer wieder nötig für den Menschen, um unter die Herrschaft Gottes zu kommen, um gebändigt zu werden.

Es ist ein Kennzeichen des Menschen unserer Zeit, dass er alle Hemmungen abbauen will, alle Bande zerreißen will (Ps 2).

Vollkommene Demokratie ist Chaos. Wo der Mensch bestimmen darf, da kommt es zu einem Chaos.

Ehrfurchtslose und Sünder,

d.h. Ehrfurchtslose und [sonstige] Sünder

Solche, denen nichts mehr heilig ist“: Solche, die nichts mehr für zu achten gelten lassen: „Alles ist egal.“ 

Wenn alles gleich gültig ist, dann ist bald alles gleichgültig.

vollkommenen Sozialismus der Werte = keine Werte/Normen mehr.

Deshalb kleidet man sich am Sonntag anders als am Alltag, denn er ist wertvoller als der Alltag.

Wenn man diesen Unterschied zwischen Ruhetag und Arbeitstag nivelliert, trägt man die Alltagskleidung am Sonntag.

Wo die Bibel nicht mehr als ein besonderes Buch geachtet wird, wird man mit ihr wie mit anderen Büchern umgehen.

Homosexuelle: Solchen muss man das Gesetz verkünden: Z.B. Homosexualität ist Sünde.

[Wenn wir das sagen, predigen wir Gesetz. Wir müssen Gesetz predigen, sonst wissen die Menschen nicht mehr, was Gottes Wille ist, was Sünde ist und was nicht.]

 Menschenhändler = solche, die in die Knechtschaft führen

= „einen Menschen zu Füßen bringen“, z.B. Mädchen in die Knechtschaft führen (Prostituierte machen),

kidnappen.

Solche Menschen brauchen das Gesetz.

und solche, die sonst etwas ‹tun›, das im Widerspruch steht zur gesunden Lehre

Wo Menschen das Evangelium verlassen haben, muss man ihnen wieder das Gesetz predigen, denn das Gesetz führt zum Evangelium zurück, zu Jesus Christus (Gal 3). D.h. ihnen zeigen, wo sie stehen, indem man ihnen Gottes Gesetz vorhält; ihnen zeigen, was Sünde ist, damit sie mit ihrer Sünde zu Jesus Christus kommen, der Vergebung schenkt. Das ist der Sinn des Gesetzes.

. Die gesunde Lehre ist der Maßstab. V. 10E.11A

1Tm 1:10 … zur gesunden Lehre,

1Tm 1:11 nach der guten Botschaft der Herrlichkeit des seligen Gottes, mit der ich betraut worden bin. 

(Das Gesetz ist nicht die Quelle des Lebens. Aber: )

. Man soll das Gesetz so predigen, dass man das Evangelium als Maßstab hat.

D. h. Als Gerechtfertigte kehren wir uns nicht vom Gesetz ab, sondern wir blicken vom NT (Evangelium Christi) her zurück, als Gerechtfertigte. Wir wenden es an, wir lieben Gott und daher interessieren wir uns für alles, auch für das, was in den 5 Büchern Mose geschrieben steht.

. Christus ist des Gesetzes Ende und Ziel Rm 10,4.

. Redet so und handelt so! –als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen, Jk 2,12

, denen ohne Gesetz wurde ich wie einer ohne Gesetz – wobei ich nicht ohne Gesetz bin Gott ‹gegenüber›, sondern innerhalb eines Gesetzes Christus ‹gegenüber›. 1Kr 9,21

Gott hat dem Paulus das Evangelium anvertraut. Paulus hat es weitergeben. (Fackellauf).

Nun hast du es bekommen. Gott setzt auf dich! Er will mit dir zusammenarbeiten. Das ist eine Gnade!

® Was tust du mit dem dir von Gott anvertrauten Gut?

B. Paulus, der Auftraggeber, bezeugt die Wirklichkeit der Christusbotschaft in seinem Leben. 1,12-17

1. Er ist dankbar. 1,12-14

1Tm 1:12 Und ich bin dem dankbar, 

a. Wem ist Paulus dankbar? V. 12A

der mich innerlich kräftigte, Christus Jesus, unserem Herrn, 

– einem Herrn, der ihm nicht nur Forderungen und Gesetze auferlegte (wie die Lehrer von 1,7), sondern der ihm auch die Kraft verlieh, sie zu erfüllen.

b. Wofür ist Paulus dankbar? V. 12M -14
Für Kraft

Paulus war ebenfalls schwach gewesen – wie Tm.

Dem Paulus wurde von Gott nicht nur die gute Botschaft anvertraut, sondern auch Kraft verliehen, sie auszurichten.

– auch uns wurde die Botschaft anvertraut und auch uns wird Kraft verliehen (auch wenn wir nichts spüren).

Für das Anvertrauen des Dienstes: V. 12M-13

1Tm 1:12 … dass er mich treu erachtete und in den Dienst stellte, 1:13 der ich zuvor ein Lästerer und Verfolger und übermütiger Gewalttätiger war. Mir wurde jedoch Barmherzigkeit zuteil,… .

1Tm 1:13 weil ich es unwissend tat, im Unglauben. 

Hätte Paulus es nicht im Unwissen getan, wäre ihm nicht Barmherzigkeit zuteil geworden.

Warum nicht?

Weil er für Gottes Barmherzigkeit unzugänglich gewesen wäre (wie die jüdischen Führer zurzeit Jesu).

Möglicherweise war die Reihenfolge in der Erfahrung des Pl folgende:

– Er war ein Lästerer … im unwissenden Unglauben (– im Unterschied zum wissenden Unglauben).

– Er bekehrte sich zu Jesus Christus als Herrn, der ihm Barmherzigkeit zuteilwerden ließ.

– Dieser kräftigte ihn, und er fing an, in Damaskus Zeugnis abzulegen.

– Jesus Christus erachtete ihn für treu, nahm ihn zur Vorbereitung für einige Jahre auf die Seite.

– Dann stellte er ihn durch Barnabas in den Dienst.

Gott schaut, ob ich treu bin. Wenn er feststellt: „Der ist treu!“, dann stellt er mich in einen bestimmten Dienst.

D.h.: Der Dienst kann bei Untreue wieder weggenommen werden. (Aber es gibt Wiederherstellung.)

Gott hat in uns den Wunsch gelegt, ihm zu dienen. Welche Freude, im Himmel ihm dienen zu dürfen. Off 22,3-5.

Für die Gnade: V. 14

1Tm 1:14 Über die Maßen groß wurde aber die Gnade unseres Herrn 

mit Glauben 

. ‘Glaube’ = ‘Vertrauen’ . Der Glaube/Das Vertrauen wird von Menschen zu Gott hin getätigt.

. Nachdem Paulus von Jesus erfasst wurde, übte er dieses Vertrauen in ihn.

. Mit diesem Vertrauen/Glauben wurde die Gnade seines Herrn in seinem Leben über die Maßen groß.

® d.h.: Wo ein Christ seinem Herrn vertraut, da kann die Gnade bis über die Maßen groß werden.

und [mit] Liebe, die in Christus Jesus ist. 

Die Liebe ist in diesem Text eine, die in Christus Jesus ist und die in Christus Jesus uns erzeigt wird.

Nicht der Glaube ist „in Christus Jesus“, sondern die Liebe.

D.h. Vertrauen ist das, das ich ausüben muss. Die Liebe – als Quelle – ist in Jesus Christus, nicht in meinem Fleisch. (Jh 21 Petrus)

Das Vertrauen ist es, das mir diese Liebe Christi erschließt/aufschließt/zugänglich macht, sodass ich sie genießen kann und verwenden kann zum Lieben anderer.

1Tm 1:14 Über die Maßen groß wurde aber die Gnade unseres Herrn … [mit] Liebe

. In Verbindung mit dieser Gnade kam Christi Liebe ins Herz des Paulus. D.h. Christus erzeigte ihm Liebe.

Und wo nun Vertrauen ist, kann – durch die Gnade – auch diese Liebe Christi im Leben des Christen tätig werden (Gal 5,6: eine Liebe die zu den anderen Christen und überhaupt zu den Menschen fließt)

Rm 5,5

2. Er bezeugt die Treue der Christusbotschaft. 1,15

1Tm 1:15 Treu ist das Wort 

Glaubwürdig; das Wort im Grundtext ist das Adj. zu dem Nomen „Glauben“ in V. 14

  • Diese Botschaft wird sich selbst treu bleiben, wird sich nie ändern.
  • Sie wird auch uns treu bleiben, uns nie täuschen.

und aller Annahme würdig

  • Dieses Wort ist allerseits ganzer Annahme wert.

dass Christus Jesus in die Welt kam, Sünder zu retten, unter denen ich Erster bin.

Wir beachten: ohne Artikel: ein Erster

„Und was Gott für mich, den Schlimmsten, tat und tut, kann er auch für Dich (und andere unter Deiner Verkündigung) tun.“

Wir vergleichen die Stellen seiner Selbstgeringschätzung:

1Kr 15,9A: „… ich bin der Geringste der Apostel …“

2Kr 12,11E: „… wenn ich auch nichts bin.“

Eph 3,8: „… der Geringste von allen Heiligen“

1Tm 1,15M: „… dass Christus Jesus in die Welt kam, Sünder zu retten, unter denen ich ein Erster bin.“

3. Er bezeugt die Absicht Gottes mit ihm. 1,16

1Tm 1:16 Mir widerfuhr jedoch deswegen Barmherzigkeit, damit Jesus Christus an mir als Erstem alle Geduld erzeige zu einem Muster für die, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben. 

Einige in Eph und Umgebung wollten Gesetzeslehrer sein, verstanden aber selber nicht, was sie so fest behaupteten. (V. 7)

Sie wollten das ganze Gesetz den Gläubigen auferlegen. Das ist nicht das Evangelium.

16 Mir widerfuhr jedoch deswegen Barmherzigkeit, 

Was war es, das den Saul von Tarsus überwand? Was machte ihn vom Rebellen zum Nachfolger Christi?

Er war ein Verfolger gewesen – aber dann kam Gottes Barmherzigkeit! (V. 12-16) Die Gnade Jesu Christi war äußerst groß für Saulus (V. 14).

Wie kann man sich gegen einen König wenden, der bereit ist, für die eigenen Untertanen zu sterben? Das ist das Fundament der Regierung des Königs.

Wir müssen seine Gebote halten, ja. Aber die Frage ist: Wie gewinnst du einen Rebellen? Und wie machst du aus ihm einen willigen Diener Christi?

– Nicht durch ein Joch von Geboten, (Rehabeam)

– sondern durch Barmherzigkeit.

damit Jesus Christus an mir als Erstem alle Geduld erzeige zu einem Muster für die,

die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben.

Wir glauben „zum ewigen Leben hin“. – wir glauben die ganze Strecke, bis zum Ziel hin: Das Ziel ist das ewige Leben.

[Meine Heilsgewissheit ruht in dem Christus, an den ich glaube.]

4. Sein Zeugnis mündet in einen Lobpreis. 1,17

1Tm 1:17 Aber dem König der Ewigkeit[8], dem unverweslichen, unsichtbaren, allein weisen Gott, ‹gebühren› Ehre und Herrlichkeit in ‹alle› Ewigkeit[9]

Wer ist der König und Gott, der hier gerühmt wird? – Gott der Vater.

Das Lob ist zur gleichen Zeit ein Aufruf an Tm, sich dieses ewigen, unverweslichen, allein weisen Gottes und Königs nicht zu schämen, vor dem nicht nur er, sondern auch die Machtvollsten in Ephesus und Rom, sich verantworten werden.

Dem allein weisen Gott 

weise: (so die meisten HSS)

Gott ist der einzige, der wirklich weise ist. Wollen wir weise werden, müssen wir von ihm lernen und so zu denken beginnen, wie er denkt.

[Weisheit ist, auf bestem Wege zu einem bestimmten Ziel zu gelangen.]

In dieser Welt hier ist diese Weisheit nicht zu finden. Warum also sich nach ihr ausrichten?

gebühren› Ehre und Herrlichkeit in ‹alle› Ewigkeit[10]

Mit welchem Ziel /Wozu tun wir, was wir tun?: … damit seine Ehre gemehrt wird.

Wozu evangelisieren wir? – Um für Gott Anbeter zu mehren, dienende Anbeter.

Amen. 

(aram.) = e. starke Bekräftigung: „So ist es, so bleibe es, so sei es!“ Das ist das Ziel: wahre Anbetung.

C. Paulus vertraut diese Botschaft Timotheus an. 1,18-20

Was das Gesetz nicht tun konnte, das tat Gottes Gnade im Leben des Paulus. 1,18ff.

Religiöser Irrtum hat seine Wurzel meist in moralischen Ursachen, nicht so sehr in intellektuellen.

Gesunde Lehre erzeugt immer auch gesunde Moral

Einen guten Lehrer erkennt man zuerst an seinem Leben, dann auch an seinen Worten.

1. Mit einem Rückblick: 1,18

V. 18 nimmt wieder Bezug auf die Anweisung von V. 3 und von V. 5:

1Tm 1:18 Diese Anweisung vertraue ich dir an, 

Die Fackel wird weitergereicht.

Timotheus soll dann diese Anweisung wieder weitergeben.

Und diese Leute sollen die Anweisung dann wieder weitergeben – bis heute.

Kind Timotheus, 

Das Anvertrauen geschieht nicht so, wie ein Chef seinem Untergebenen etwas anvertraut, sondern so, wie ein Vater seinem Kind.

gemäß den vorangehenden Weissagungen über dich, 

Paulus – als Apostel erster Qualität – hat Weissagungen bekommen, hat über Timotheus geweissagt. (Oder haben andere geweissagt?)

2. Mit einem Vorausblick: 1,18E-20

damit du in ihnen [o: ?durch sie] den edlen Kampf kämpfen mögest (wie ein Soldat kämpft),

Die Weissagungen, die über ihm gesprochen worden waren, sollen ihm eine Hilfe und Ansporn sein, im Kampf zu bleiben.

Was genau die Weissagungen (vgl. 4,14) beinhalteten, wissen wir nicht.

[NB: Kein Determinismus/Fatalismus. D.h.: Es ist nicht so: „Weil es über mich prophezeit wurde, muss alles wie von selbst so und so kommen. Gott arbeitet mit dem Menschen zusammen. Wird tim nicht mitmachen, werden die Weissagungen nicht in Erfüllung gehen. Es gibt bedingte Prophetie, vgl. Jona 3-4.]

1Tm 1:19 und ‹dabei› Glauben ‹und Treue› und ein gutes Gewissen haben möchtest, 

haben: hier wohl im Sinne von halten/bewahren;

Den Glauben und ein gutes Gewissen – das gilt es zu bewahren!

Glaubenslehre und Glaubenshandeln (Vertrauen): Wer eines dieser beiden Dinge nicht bewahrt, begibt sich in Gefahr.

das etliche von sich stießen 

Ein gutes Gewissen muss man schon von sich stoßen;

man muss schon aktiv gegen sein gutes Gewissen vorgehen, um so abzufallen – eine bewusste Handlung.

‹und so› am Glauben Schiffbruch erlitten,

Mangel an Vertrauen ® schlechtes Gewissen.

Ein schlechtes Gewissen, (gegen das nichts unternommen wird,) führt zum Glaubensschiffbruch.

Schiffbruch erleiden = zugrunde gehen, untergehen. (Es geht um ABFALL.)

1Tm 1:20 unter denen Hymenäus ist, auch Alexander,

Paulus hatte sich bemüht um sie.

die ich dem Satan übergab, damit sie durch Zucht unterwiesen würden, nicht zu lästern. 

Hymenäus ist das Bsp. eines Wiedergeborenen, der abfiel: Er ist einer von denen, die den Glauben und das gute Gewissen nicht bewahrten.

(d.h. er war wiedergeboren):

  • Er hatte ein gutes Gewissen.
  • Er hatte Glauben

. Sein gutes Gewissen stand in Verbindung mit seinem Glauben [wie auch Tm’s gutes Gewissen mit dem Glauben in Verbindung stand].

  • An eben diesem Glauben hat er Schiffbruch erlitten. Am Glauben Schiffbruch erleiden können nur solche, die vorher glaubten/im Glauben standen/ im Glauben unterwegs waren. (Es geht um Wiedergeborene, nicht um Mitläufer, bloße Bekenner. Mitläufer haben nicht ein gutes Gewissen.)
  • Er wurde von Paulus dem Satan zu Züchtigung übergeben. (Vgl. 1Kr 5) Wer von Gott gezüchtigt wird, erweist sich als Kind Gottes. Heb 12. Gezüchtigt wird jem., bei dem noch Hoffnung auf Besserung/Wiederherstellung vorhanden ist.
  • Dieser Hymenäus hat sich schlussendlich von der Wahrheit abgewandt (d.h. die Züchtigung hatte nicht zum Ziel der Wiederherstellung geführt). 2Tm 2,17f
  • Er hat dazu noch den Glauben etlicher anderer zu Fall gebracht (d.h. er hat welche mit sich gerissen). 2Tm 2,18

nicht zu lästern = nicht Schlechtes/Schlimmes über etw. / jem. zu sagen (üble Nachrede ist Lästerung) 

II. Anweisungen für das Verhalten im „Hause Gottes“: K. 2 und 3

In K. 1 – geht es um die Botschaft, das Wort Gottes,

in K. 2 – geht es um das Beten;

= die 2 wichtigsten Tätigkeiten im Leben des Christen.

Nichts ist im Leben des Gläubigen so schwer durchzuhalten wie Bibellesen und Beten.

[Hier erfahren wir die größten Widerstände, denn der Feind will nicht, dass die Schlüssel zu einer erfolgreichen Beziehung gehandhabt werden. Nichts im Leben ist so schwer, als beharrlich sich mit dem Wort Gottes und dem Gebet abzugeben. HJ]

A. Verordnungen betreffend die Zusammenkünfte: 2,1-15

1. Es soll öffentlich gebetet werden. 2,1-7

a. Wie wichtig ist das Beten in den Zusammenkünften? V 1

1Tm 2:1 Vor allem rufe ich also auf ‹und lege ich [dir] nahe›[11]

Das Gebet (K. 2) ist neben der Verkündigung (K. 1) die wichtigste Tätigkeit der Gemeinde.

Das Gebet in der Gemeinde ist das Erste und Wichtigste von dem Gelehrten, das gelebt werden soll.

Es gehört in die Zusammenkünfte.

b. Welche Arten von Gebeten sollen dargebracht werden? V 1M

1Tm 2:1 … dass Flehen, Gebete, Fürbitten, Dank dargebracht werden

Flehen = Bitten im Zeichen der Abhängigkeit von Gott

Gebet = sich Nähern zu Gott

Fürbitte = sich im Gebet für jem anderen einsetzen

Dank = Erkenntlichkeit

[Interessanterweise wird das, was heute in den modernen christlichen Versammlungen oft sehr propagiert wird – die Anbetung, der so gen. „Lobpreis“ – nicht erwähnt.]

Exkurs zum Danken und Loben:

Dank ist Erkenntlichkeit. Dabei ist ein Bezug zu dem, der dankt vorhanden. Dadurch unterstellt sich der Dankendedem, dem er dankt. [Z.B.: Ich danke dir, dass du den Tisch sauber gedeckt hast. D.h. ich habe etwas davon, bin in irgendeiner Weise davon positiv betroffen.]

Weil das Moment der Unterstellung vorhanden ist, ist es undenkbar, dass Gott einem Menschen dankt oder zu Dank verpflichtet sei.

[Lk 17,9: Der Sklavenherr dankt seinem Sklaven nicht!]

Dank ist eng verwandt mit Lob (Vgl die Psalmen.), aber es gibt einen Unterschied:

Lob ist Anerkennung einer Tat, Gabe oder Eigenschaft dessen, der gelobt wird. Damit wird der, der gelobt wird, erhoben.

Beim Lob ist – im Gegensatz zum Dank – nicht notwendigerweise ein Bezug zum Lobenden vorhanden und daher auch nicht notwendigerweise eine Unterstellung des Lobenden unter den Gelobten.

Daher ist es auch möglich, dass Gott einen Menschen lobt (z.B. Rm 2,29; Mt 25,21.23; Lk 16,8), sogar ehrt („ehren“ ist noch stärker als „loben“): 1S 2,30; Jh 12,26

Loben kann man eine Person für: 1) ihre Handlungen, 2) für ihr Wesen/ ihre Eigenschaften,

Danken kann man einer Person nur für: 1) ihre Handlungen, 2) für ihre Gaben, aber NICHT für ihr Wesen/ihre Eigenschaften

Exkurs zum Thema Anbetung:

Hischtachaweh:

huldigen, sich niederbeugen, sich niederwerfen, sich bücken, sich verneigen (vor geehrten Gästen, Würdenträgern, Königen, Göttern, Engeln, – und vor Gott)

Das körperliche Sich-Beugen = Ausdruck der Bereitschaft, sich dem Willen dessen zu beugen, dem man sich in dieser Weise zuwendet

Proskunein:

Im NT: 59mal, davon 24mal in der Offb.

= zu jem hin + küssen

® sich niederwerfen und den Boden oder die Füße küssen. (vgl Ps. 2,12; 1Kg 19,18; Hos 13,2)

(bei den Persern vor dem König, bei den Griechen vor der Gottheit; d.h. persische Sitte der Königsverehrung u griech. Sitte der Gottesverehrung).

fußfällig verehren (innere Haltung der Ehrerbietung und Demut)

® huldigen (Menschen, Engeln, Göttern, Bildern [Bilderkult], Gott)

Fazit:

  •  (ausgedrückt mit Körperhaltung), auch: durch Darbringung von Opfern z.B. Apg 8; Apg 24; Jh 4;

An keiner Stelle im NT ist anbeten etwas, das mit dem Munde getan wird. Es scheint auch nichts mit Singen zu tun zu haben, auch nicht mit Musik.

Anbeten ist also kein Sprechen, aber während man huldigt (sich niederwirft) kann man auch sprechen (z.B. die Sünden bekennen: Neh 9,3: und ein Viertel waren sie im Bekennen vor Jahwe, ihrem Gott, niedergefallen.

Auch die Sterne huldigen Gott (Sie können gar nicht sprechen!): Neh 9,6: das Heer des Himmels beugt sich vor dir/huldigt dir

Ps 5,8 ich werfe mich hin, zu deinem heiligen Tempel gewandt.

c. Für wen soll gebetet werden? V 1E.2A

1Tm 2:1 … für alle Menschen,

5 mal alle: vor allem: Gebet: alle Menschen, alle in Autorität (auch Nero), alle rechte Frömmigkeit, Christus starb für alle

Gemeinde Jesu – wie ein Hohepriester (auf der Brust und auf den Schultern) trägt die Menschen in die Gegenwart Gottes – als ein Fürbitter.

1Tm 2:2 für Könige und alle, die in höherer Stellung sind, 

d. Zu welchem Ziel und Zweck soll gebetet werden? V 2M

damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen, in aller rechten Ehrfurcht und Ehrbarkeit,

Mit welchem Ziel also sollen sie beten?

Sie sollen beten, damit sie ruhige Zeiten haben.

Wozu sollen sie ruhige Zeiten haben?

In ruhigen Zeiten ist es leichter, dass Menschen gerettet werden; denn Zeiten des Aufruhrs und des Krieges sind ein Hindernis für das Evangelium (Auch des Streit unter Christen oder innerhalb der Familie!)

Nach dem Krieg ist es dann wieder leichter.

Das heißt, wir sollen für die Obrigkeit beten (für Regierungsbeamte, Kanzler, …), damit es im Lande so zugeht, dass das Evangelium verkündet werden kann und Menschen gerettet werden können.

Gott will, dass alle gerettet werden, nicht nur einige. Gott will nicht, dass jemand verloren gehe, sondern dass alle Menschen gerettet werden und zu Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Würden wir nicht beten, wären die Türen fürs Evangelium geschlossen oder die Umstände sehr erschwert. Wenn wir beten, wird Gott Möglichkeiten für die Evangelisation schaffen und die Türen öffnen (Jim Fraser: Betern öffnen sich die Türen).

Gott wird die Menschen nicht zwingen, aber er wird dem Evangelium Raum schaffen. Nur das Wort Gottes hat die Kraft Menschen zu retten (Rm 1,16). Daher müssen wir es verkündigen.

Exkurs: Wofür NOCH sollen wir konkret beten?

. (s. oben:) Um Frieden und ruhige Zeiten. Damit das Wort Gottes laufen kann. (1Tm 2; 2Th 3,1)

. (s. oben:) Für die Obrigkeit, dass sie weise Entscheidungen trifft; dass die guten Kräfte die Oberhand behalten und nicht falsche Lehre (falsches Denken unter dem Volk) sich ausbreitet (1Tm 2;

. Um geöffnete Türen. D.h. dass wir einen Zugang zu ihren Herzen finden, um mit dem Wort Gottes hineinzukommen. (1Kr 16,9; 2Kr 2,12)

. Um geöffnete Augen für Menschen, die für Hilfe offen sind, um Gelegenheiten zu Gesprächen (Ps 119,18; 146,8; 2Kg 6,20; Lk 24; Eph 1,18; Apg 26,18)

. Um Mut, auf Menschen zuzugehen (2Th 3,1; Php 1,12-14)

. Um Freimut für uns zum Sprechen (Eph 6,19)

. Für Weisheit im Gespräch (Zeugnis oder Apologetik oder Lehre) (Jk 1,5)

. Um die Hilfe des Geistes, dass er unser Gegenüber von Sünde überführt, während wir sprechen (oder danach). (Jh 15,26)

. Um das Wirken des Geistes in unserem Gesprächspartner NACH dem Gespräch (Jh 16,8.9)

. Um Fügungen und weitere Führungen im Leben des Betreffenden, damit er noch mehr hört. (Nöte, andere Evangelisten, …) (Php 1,9; 2Tm 2,25)

e. Aus welchem Grund soll gebetet werden? V. 3-7
Weil es edel und angenehm ist vor Gott

1Tm 2:3 denn solches ist edel und angenehm vor Gott, unserem Retter,

Was ist edel und wertvoll vor Gott? –

– das Beten für alle Menschen [im Besonderen das Beten für die Obrigkeit]

– das Beten, damit wir ein ruhiges und stilles Leben in Ehrfurcht und Ehrbarkeit führen können

Diese 2 Dinge sollen uns am Herzen liegen: Gebet und ein ruhiges, stilles Leben in Ehrfurcht und Ehrbarkeit.

angenehm vor Gott

Was ist das Ziel unseres Lebens? – Gott zu gefallen! Ihm angenehm zu sein.

Mache eine Liste von dem, das Gott gefällt. [Was gefällt Gott?] Dazu sind wir da!

Wozu versammeln wir uns als Gemeinde? (– nicht in erster Linie, damit wir Menschen dienen, sondern vor allem, damit wir Gott Freude bereiten!)

Jesus kam, den Willen des Vaters zu tun, ihm Freude zu machen (Jh 5,30; 6,38; Heb 10,7). ® Der Vater hatte am Sohn Wohlgefallen.

Wir sind vor allem dazu da, Gott Freude zu machen und seinen Willen zu tun! 2Kr 5,9. Das ist die Frucht, die er von uns erwartet. Jh 15

„Gottesdienst“ = vor Gott stehen, ihn verehren, ihn respektieren, ihm seine Anerkennung bringen, an ihm Freude haben.

– Und das tut man zu allererst im Gebet.

Weil Gott will, dass alle Menschen gerettet werden

1Tm 2:4 der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen,

Warum soll man für alle Menschen beten?

Weil wir es mit einem Rettergott zu tun haben. Das Ziel dieser Fürbitte ist, dass möglichst viele Menschen gerettet werden. (NB: d. h. nicht, dass wir einfach darum beten, dass Gott Menschen bekehrt. Gott hat sich entschlossen, den Menschen nicht zu zwingen, ihm nicht Gewalt anzutun. Er wirbt um ihn. Warum sich der eine bekehrt und der andere verhärtet, ist ein Geheimnis. Aber die Ursache scheint nicht bei Gott zu liegen, sondern beim Menschen. Jeder hat Entscheidungsfreiheit.

Was ist das Mittel, um „alle“ zu retten?

Die Botschaft. Gott will alle retten. Deshalb sollen sie alle die Botschaft hören.

Die Rettungskraft steckt im Wort Gottes! Rm 1,16f Würden sie die gute Botschaft nicht hören, könnten sie nicht gerettet werden.

Das gilt auch für unsere Kinder. Daher sollen wir sie mit Gottes Wort füllen und ihnen ein hl. Leben vorleben.

Was konkret sollen wir für alle Menschen beten?

1Tm 2:4 … dass alle Menschen gerettet werden

Beachte, dass es um das Gerettetwerden geht, das zeitlich VOR dem Tode stattfindet. Das macht der Zusammenhang klar.

Der Vers ist kein Beleg dafür, dass Gott NACH dem Tode Menschen retten will bzw rettet (= Gegen die Lehre der Allversöhnung)

und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen,

Beachte die Reihenfolge: Zuerst Heil, dann Erkenntnis der Wahrheit (wie in 4,3). Warum?

– Weil nach dem ersten Erkennen bei der Heilswende ein progressives Erkennen stattfindet.

Die Wahrheit ist eine Person. Und diese Person zu erkennen, ist Heil. Aber dann sollen wir in der Erkenntnis dieser Person wachsen! 2P 1,4; 2,5.20 und 3,18; 1Jh 5,20.

Warum könnten alle Menschen gerettet werden?

– Weil der Mittler Jesus Christus sich für alle gab.

1Tm 2:5 denn es ist einer Gott, und einer ‹ist› Mittler ‹zwischen› Gott und ‹den› Menschen, ein Mensch: Christus Jesus,2:6 der sich selbst als stellvertretendes Lösegeld für alle gab – das Zeugnis zu ‹seinen› eigenen Zeiten,

– Weil sein Evangelium für alle Völker ist (und Paulus wurde eben als Verkünder für diese gerufen).

einer ‹ist› Mittler ‹zwischen› Gott und ‹den› Menschen, ein Mensch: 

Der Mittler: ein Gott-Mensch. Er wurde Mensch und bleibt ewig Mensch – mit Leib.

Christus Jesus,

Der Name seiner Erniedrigung („Jesus“) steht hier an zweiter Stelle.

1Tm 2:6 der sich selbst als stellvertretendes Lösegeld für alle gab

Hier hat sich sogar der tüchtige, begabte, hingegebene, eifrige Spurgeon geirrt.

Wirksam ist Jesu Tod nur für diejenigen, die glauben. Aber er starb, damit alle gerettet werden könnten.

für alle

Jesus Christus starb für alle, weil Gott alle retten will.

Daher ist Gott potentiell ein Retter aller Menschen (1Tm 4,10: denn dafür arbeiten wir auch und werden geschmäht, weil wir die Hoffnung auf einen lebenden Gott gesetzt haben, der der Retter aller Menschen ist, allermeist der Gläubigen.)

das Zeugnis zu ‹seinen› eigenen Zeiten

Dieses Wort, dass er sich als Lösegeld gab, ist ein Zeugnis.

wörtl: „in eigenen richtigen Zeiten

Zu einem bestimmten Zeitpunkt kam Jesus in die Welt, starb, und nun kann zu einem bestimmten Zeitpunkt das Zeugnis verkündet werden. Vgl Tit 1,3M; 2Kr 6,2.

Zeiten“: d.i. d. Zeitpunkt des Kommens Jesu in die Welt (Ga 4,4: „als die Zeit erfüllt war“) und die jetzige Zeit, in der dieses Evangelium bezeugt wird.

1Tm 2:7 zu welchem [Zeugnis] ich gesetzt wurde als Verkünder und Apostel (ich sage die Wahrheit in Christus – ich lüge nicht), als Lehrer derer, die von den Völkern sind, in Glauben und Wahrheit. 

zu welchem [Zeugnis] ich gesetzt wurde

Auch ich wurde zu einem Zeugnis gesetzt. Daher ist es meine Aufgabe zu zeugen.

Wenn wir zeugen, wird der Heilige Geist zeugen. Wenn wir nicht zeugen, wird der Heilige Geist nicht zeugen. (Jh 15,26f).

ich lüge nicht 

Hier legt Paulus Nachdruck darauf. Das Evangelium muss in bezeugender und überzeugender Weise verkündigt werden. Diese Botschaft muss rein bleiben, dass Jesus Gottes Sohn ist, der in die Welt gekommen ist. Das Evangelium darf nicht verändert werden. Es hat so zu bleiben.

in Glauben und Wahrheit

2 Elemente sind wichtig:

a) Vertrauen auf Jesus Christus

b) Wahrheit (nichts anderes als die Wahrheit ist zu verkünden)

als Lehrer derer, die von den Völkern sind

Paulus will Timotheus Mut machen: Der jüdische Messias Jesus hat mich zum Apostel gewählt, hat mich gerufen, gesandt über die Grenzen des jüdischen Volkes hinaus. Das sollst du wissen. Das haben nicht wir beide erdacht. Das hat der jüdische Messias so gesagt. Bleibe daher mutig. Bleibe dabei, dieses Evangelium weiter zu sagen – nicht nur im Raum Israels, sondern darüber hinaus.

2. Die Männer sollen beten. 2,8

[V. 8-15 eignet sich gut als Satzschaubild. FOLIE]

1Tm 2:8 Es ist also mein Wille, dass die Männer beten 

a. Ist das so wichtig?

1Tm 2:8 Es ist also mein Wille, 

boulomai = nach reiflicher Überlegung ist es mein Wille, dass …; ich habe es mir vorgenommen, dass es so sein soll (vgl Mt 1,19).

[[thelein = wollen, wünschen (Herzenswunsch als Affekt); vgl V. 4!]]

Wer verordnet dieses? – Es ist Wille des Apostels, der weitergibt, was Gottes Wille ist.

b. Wer soll beten?

die Männer beten

Die Betonung liegt auf „Männer“. Nicht die Frauen sollen die Gebete sprechen in den allgemeinen Versammlungen. Es geht hier um das laute [Vor-]Beten, nicht um das stille Mitbeten. Den Frauen wird lautes Beten im Hause nicht verboten, vgl 1Kr 11,5.

Männer neigen nicht so schnell zum Beten. Sie überlassen das Reden gerne den Frauen. In der Versammlung soll es so nicht sein. Die Männer sollen beten. 

In der Versammlung der Gemeinde, wenn/wo alle zusammenkommen, dort (= in solchen Versammlungen) sollen sie schweigen. 1Kr 14,34f.

c. Wo sollen sie beten?

an jedem Ort, 

Sie sollen es an jedem Ort tun, d.h. überall, wo (regelmäßig) christliche Versammlungen stattfinden. D.h. in Troas, Ephesus, Smyrna, Milet, Kolossä, Hierapolis (Kontext ist jeweils das regelmäßige Zusammenkommen der Gemeinde, die „Sonntagsversammlung“)

d. Wie sollen sie beten?
Die Hände sollen heilig sein.

1Tm 2:8 … ‹dabei› heilige[12] Hände aufheben 

Exkurs zum Heben der Handflächen nach oben 

= eine im Orient übliche Gebetshaltung – auch bei Heiden.

Arme seitlich ausgestreckt, leicht angewinkelt, Handflächen schauen nach oben. [Nicht Arme senkrecht und Handflächen nach vorne, wie das, das heute oft in gewissen Kreisen geschieht.]

Sinn des Handflächen-Hebens

1) Ausdruck der Abhängigkeit (2M 17,11f; 1Kg 8). Die Handflächen werden vor Gott „ausgebreitet“.

2) Bereitschaft, in Empfang zu nehmen, was Gott gibt. Man bringt leere Hände zu Gott, die er füllen möge. „Sieh, meine Hände sind leer. Fülle sie.“ = Haltung des Bettlers im Orient (Vgl Reallexikon für Antike und Christentum)

[Vgl das Füllen der Hände der Priester, ….]

[[Ausdruck der Demut und des Sich-Ergebens (vgl. im Krieg) ???]]

NB: Das Händefalten hat sich erst ab dem 8. Jh eingebürgert. Bedeutung des Händefaltens: Zeichen der Unterwerfung. Mit dieser Geste ordnete sich der Untertan dem Lehensherrn unter.

Hände:

s. Datei Haende aufheben 

und Gebetshaltungen_Eber

heilige [d.h. reine] Hände 

Männer haben leicht unheilige Hände beim Beten,

Hände = Mittel des Broterwerbs der Männer. Im Verlauf des Broterwerbs ® Berührung mit anderen Männern, viell mit unheiligen oder in unheiliger Weise oder in Verbindung mit Unheiligem.

oder man reibt sich an einander ® Zorn, Unversöhnlichkeit.

Diese Hände sollen geheiligt sein, IHM gewidmet, rein, Gott ausgeliefert.

Vgl Jes 1,15f; Jk 4,8; Hiob 16,17.

. unheilige Hände wegen Zorn. Jk 1,8; 1,20

. unheilige Hände wegen Zweifel.

Das Beten soll ohne Zorn geschehen.

1Tm 2:8 …ohne Zorn 

Die Horizontale: D.h. frei von Ärger gegenüber Mitgeschwister [o: überhaupt Mitmenschen]. Vgl Mk 11,25.

Das Beten soll ohne zweifelnde [oder unwillige] Überlegungen geschehen.

und Bedenken,

gemeint ist wohl die Vertikale: d.h. frei von zweifelnden oder unwilligen Überlegungen, sondern Vertrauen. Vgl Jk 1,6.

zweifelnde [unwillige] Überlegungen gegen Gott

evtl auch: sündliches Bedenken und Erwägen gegen den Nächsten

3. Die Frauen sollen sich schmücken. 2,9-10

a. Wie lautet die Aussage? V. 9A

1Tm 2:9 ebenso auch [ist es mein Wille],

. „ebenso“: ‘Genauso, wie ich Anforderungen an die Männer habe, habe ich einige an die Schwestern.’

dass die Frauen sich selbst schmücken 

Wenn hier die Frauen aufgerufen werden, sich zu schmücken, heißt das nicht, dass sich die Männer nicht schmücken sollen, wenn sie die regelmäßigen Versammlungen der Gemeinde besuchen

(d.h. Sonntagskleidung)

Schmuck = nicht nur: Metall! (Krawatte ist Schmuck; Kleidung ist Schmuck)

b. Worin besteht der Schmuck? V. 9M.10
In schicklichem Gewande. V. 9M

1Tm 2:9E … in schicklichem[13] Auftreten[14]

Mit der Art deiner äußerlichen Erscheinung (z.B. Kleidung) zeigst du mitunter die Wichtigkeit eines Anlasses. 

Kleidung hier nicht auf den sonntäglichen Versammlungsbesuch beschränkt, sondern allg.

katastolee: das Äußere, die äußerliche Erscheinung (inkl. Frisur, Angesicht, Kleidung und die Art, wie man sich gibt, überhaupt etc).

Das dt. „Haltung“ ist hier zu wenig und nicht sinnvoll wegen des Zusatzes „kosmioo“. Vlg Jes 61,3: Gewand [des Ruhmes]

kosmios: schicklich, anständig, wohlgeordnet, sittsam (wie 3,2), bescheiden [nicht nur: „schmuck/zierlich“].

Wie für das rechte Gebet der Männer die Hände heilig sein sollen, so soll bei den Frauen die Kleidung schicklich/sittsam sein. Und wir dort hinzugefügt wurde „ohne Zorn und Bedenken“, so wird hier hinzugefügt: „unter [o: verbunden mit] Scham und Züchtigkeit“: (Wohlenberg)

In Zurückhaltung/Schamhaftigkeit und Züchtigkeit. V. 9M

1Tm 2:9E … verbunden mit Zurückhaltung [Schamhaftigkeit] und mit gesundem, ‹züchtigem› Sinn[15][o: unter Scham und Züchtigkeit]

Wenn beim Manne Zorn und Bedenken ein Problem sind, so bei der Frau mangelnde Scham und Züchtigkeit.

Es kommt also auf die Herzensgesinnung an, unter welcher die Kleidung angelegt wird. (Wohlenberg)

Es ist wichtig, über Modefragen zu sprechen. Christen sollen sich fragen, was Gott gefällt und warum ihm eine bestimmte Art der Kleidung nicht gefällt.

Wenn dieses Thema (Mode, Frisur etc.) nicht mehr angesprochen wird, gewöhnen sich die Leute an unzüchtiges Äußeres und bauen die „Scham“ ab, das Schamgefühl wird zerstört.

Z.B. Frauen schämen sich dann nicht mehr, sich mit Hosen oder engen Hosen oder bauchnabelfrei zu kleiden.

Und die Männer gewöhnen sich an das unzüchtige Auftreten der Frauen. ® Man verliert den Sinn für Keuschheit, Schönheit, Lieblichkeit und Würde.

[Auch in Sachen Musik, … ]

Auch Männer sollen auf ihre Kleidung achten.

Sonntagskleidung ist eine andere.

Nicht in auffälliger Frisur, Behängung oder Kleidung. V. 9E

1Tm 2:9 nicht in Flechtwerk 

Ihr Schmuck soll nicht in der Haartracht bestehen, denn die Frauen sind mehr als Haar.

Gefahr, dass sie dadurch die Blicke anderer auf das Äußere zieht/lenkt.

Gemeint ist auffällige Frisur.

Was ist Haarflechten/Flechtwerk?

nicht in Haarflechten/Flechtwerk“: Das will an dieser Stelle nicht sagen, dass eine Frau ihr Haar gleichgültig behandeln soll.Das würde dem widersprechen, was er gerade noch über die sorgfältigen Vorbereitungen gesagt hat.

Paulus will keine bestimmten Frisuren verbieten, so als ob eine bestimmte Frisur eine heilige oder anbetende Haltung demonstrieren würde im Gegensatz zu einer anderen. Er wendet sich gegen auffällige Haartracht, eine, die die Aufmerksamkeit vom Herrn und von dem, was heilig ist, ablenken würde. (Das kann eine ganz kleine Kleinigkeit sein. Aber es fällt auf. Und damit schon zieht es die Aufmerksamkeit der anderen auf sich.

Wenn eine Frau sich für die Gemeinde so kleidet oder frisiert, dass sie Aufsehen erregt, missachtet sie das Prinzip der Schamhaftigkeit (Zurückhaltung) und der Unterordnung (1P 3) und des sanften und stillen Geistes (1P 3.3.4).

1Tm 2:9 oder Gold oder Perlen oder kostspieliger Kleidung,

Die Frauen sind Gold. Darum sollen sie nicht so tun, als ob sie auf äußeren Schmuck angewiesen seien.

Das heißt aber nicht, dass Frauen sich nicht schmücken sollen.

Sondern der Schmuck soll nicht aus Gold, Perlen und kostspieliger Kleidung bestehen. (Frauen der damaligen Kultur flochten oft Gold oder Perlen oder andere Edelsteine in ihre Haare.

Gegen den Besitz von Schmuck ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Salomos Braut im Hohelied trug Gold und Silber (Hl 1,10-11; 4,9), genauso Rebekka (1 Mo 24,53). Es gibt eine angemessene Zeit und einen angemessenen Ort dafür, wie in den Worten Jesajas in 61,10 bestätigt wird

Schmuck war (und ist) häufig ein Mittel von Frauen, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Paulus verbietet diese Art von Ablenkungen in der Versammlung der Heiligen.

Sie sollen sich nicht so kleiden, dass die Aufmerksamkeit auf das Äußere, auf das Diesseitige, gelenkt wird

Daher: nicht auffällig kleiden, frisieren, behängen.

Die Frau ist keine Puppe und die Gemeinde kein Schaufenster.

Die Frau soll so gekleidet sein, dass sie den inneren Menschen an der Kleidung äußerlich sichtbar macht.

[Man merkt es einer Frau an, wo ihre Gedanken sind, ihr Herz ist: bei ihrem eigenen Äußeren, oder beim Herrn.]

In dem, was sich für gottesfürchtige Frauen ziemt. V. 10

1Tm 2:10 sondern mit dem, was sich ziemt für Frauen, die sich zur Gottesfurcht bekennen: durch gute Werke.

Wer bestimmt, was sich ziemt?

Wie können wir wissen, was sich ziemt?

Gemeinde Jesu muss sich darüber einig werden, was sich ziemt. Das geht nur über Gottes Wort.

Wir verlieren heute den Sinn dafür, was schön, züchtig, lieblich ist und dafür, was schändlich bzw ungeziemend ist, wenn wir nicht vom Wort Gottes her darüber sprechen und uns Gedanken machen!

Exkurs zur Kleiderfrage

1. In Ordnungsfragen sollten die Männer mit gutem Beispiel vorangehen.

Männer sind Vorbilder für die Frauen. Sie sollen auch auf ihre Kleidung und ihr Aussehen achten; Frau fragen, ist das ordentlich?

2. Jeder soll so gekleidet sein, dass er den anderen auch vom Äußerlichen her kein Anstoß ist.

Auch in der Haartracht.

3. Es ziemt sich, in Gottes Gegenwart schön zu sein, soweit es geht.

4. Meine Kleider sagen aus, wer ich bin, ob ich etwas von mir halte oder nicht.

Kleider machen Aussagen, sind Träger einer Botschaft. Wir haben einen Schöpfungswert, weil wir aus Gottes Hand kommen. Gott macht nicht etwas Wertloses.

5. Meine Kleider sagen aus, ob ich meinen Schöpfer ehre, in dessen Bilde ich geschaffen wurde.

Wir sollen ihm zeigen, dass wir glauben und wertschätzen, dass er uns geschaffen hat. Meine Kleidung kann etwas darüber ausdrücken, wie ich über mich selbst denke, wer ich bin.

6. Durch meine Kleidung verdeutliche ich, dass ich mehr bin als ein Leib.

Manche kleiden sich in einer solchen Weise, dass sie damit sagen: Ich bin Leib. Andere kleiden sich so, dass man merkt, hier sind nicht die Kleider das Wichtige, sondern das Geistige, das Innere.

Frauen sollen so gekleidet sein, dass die Aufmerksamkeit auf das Angesicht gelenkt wird, nicht auf den Hüftbereich oder auf die Brust.

7. An der Kleidung kann man feststellen, ob man von ordentlichem Charakter ist oder von lässigem Charakter.

Die Kleidung der Frau darf nicht so sein, dass sie die Aufmerksamkeit der Menschen auf die Kleidung (und Schmuck …) lenkt. (D.h.: nicht kostspielig, glitzernd, …)

8. Die Kleidung ist vor allem eine Verhüllung/Verdeckung der geschlechtsspezifischen Teile.

= Schutz vor Verführung auf diesem Gebiet.

Die Kleidung der Frau darf nicht so sein, dass sie die Geschlechtsorgane betont oder die Aufmerksamkeit auf diese richtet. (d.h.: sie darf nicht unzüchtig oder aufreizend sein)

Der Rock/Mantel z.B. verhüllt weit die Partie der Hüfte und Oberschenkel. Eine Hose z.B. dient keineswegs als Verhüllung dieser Körperpartien, im Gegenteil, sie regt geradezu zu Verführung an. (Der Blick des Mannes, der eine Frau in Hosen auf sich zukommen sieht, fällt zuerst unter die Gürtellinie, ehe er auf das Gesicht fällt. Das ist in den meisten Fällen so.)

9. Gerade an der Kleidung sollte man aber feststellen können, ob es sich um einen Mann oder um eine Frau handelt.

= Schutz vor Verwirrung auf diesem Gebiet. (Vgl Rm 1,24-26). Männlich und weiblich muss – nicht nur in den Rollen, sondern auch in der äußerlichen Erscheinung – auseinander gehalten werden. Ihre Kleidung darf nicht so sein, dass sie die Unterscheidung der Geschlechter verwischt.

  • Frauen sollen durch ihre Kleidung klar als fraulich zu erkennen sein, Männer als männlich.
  • Unter dem Zeichen der Emanzipation hat man die deutliche Unterscheidung zwischen Männerkleidung und Frauenkleidung verwischt. Die Hose ist eine Unisex-Kleidung geworden. Daher sollen christliche Männer ihren Frauen und christliche Eltern ihren Töchtern nicht Hosen anziehen lassen. Die Kinder sollten von Klein auf an das Tragen von langen Röcken gewöhnt werden.
  • Christen sollen und dürfen nicht ein Spielball der (meist schwulen) Modeschöpfer dieser Welt sein wollen – und ihre Kinder dahingehend erziehen wollen.

Jeder Christ muss lernen, empfindsam zu werden für das, was sich geziemt, was schicklich ist (vgl. Tit. 2,3; 1.Tm. 2,9)

Aber auch der Gefahr des Pharisäismus soll man sich bewusst sein. Heuchelei, falsche Gesetzlichkeit, nämlich eine Gesetzlichkeit, die losgelöst ist von der Liebesbeziehung zum Herrn, darf unter Christen keinen Raum gewinnen. Daher ist umso mehr wichtig, dass wir über Kleidungsfragen sprechen und die rechte innere Einstellung haben. Das Äußere des Christen spiegelt die innere Haltung wieder.

4. Die Frau soll sich in der Stille verhalten. 2,11-15

a. Wie lauten die vier Verordnungen, wie dieses aussieht? V. 11.12
Sie soll in Stille und Unterordnung lernen. V. 11

1Tm 2:11 Eine Frau lerne[16] in Stille, in aller Unterordnung.

Zum einen: sie darf und soll lernen.

D.h.: auch die Frauen sollen bei der Zurüstung dabei sein. Aber sie sollen in der Stille bleiben.

Warum?

Wohl deshalb, weil man durch Fragenstellen sehr wohl der ganzen Lehre eine bestimmte Richtung verleihen kann. Nun ist gerade die Frau am Mund sehr begabt [Wichtig für die Kinder; Muttersprache …]. Daher darf sie nicht sprechen, wenn es um das Erlernen der göttlichen Wahrheiten geht. Die Männer sollen die Fragen in der Öffentlichkeit stellen, die Frauen sollen zu Hause fragen.

Vgl auch 1Kr 14,34f.

Sie soll nicht lehren. V. 12A

1Tm 2:12 Einer Frau erlaube ich nicht zu lehren 

Einer Frau wird von Paulus keinerlei Erlaubnis zum Lehren in der Versammlung erteilt.

Lehren in der Versammlung ist eine Sache der Autorität.

Joh 1,38 wird Rabbi mit „Lehrer“ übersetzt. „Rabbi“ = „mein Herr“.

Eine Frau hat Kinder zu lehren und ältere Frauen sollen die jüngeren lehren, wie man sich in Ehe und Familie verhält.

Die Frau in Spr 31,26 „öffnet ihren Mund mit Weisheit, und freundliche Weisung ist auf ihrer Zunge.“ Das ist kein Lehrstuhl, wo sie Männer unterweist. Sondern das geschieht in der Familie oder in der Frauenarbeit.

Sie soll nicht über den Mann hinweg eigenmächtig handeln. V. 12M

noch über den Mann [sich hinwegsetzend] eigenmächtig zu handeln, 

Sie soll in der Stille sein. V. 12E

sondern [sie hat] in der Stille zu sein,

o: sondern [es ist mein Wille], dass sie in der Stille sei

– abhängig von V. 8 (und V. 9)

Der Frau ziemt Stille und Zurückhaltung.

HJ: Zu V. 12: In der Sache des Evangeliums steht der Mann eher im Vordergrund als die Frau.

Die Frau verhält sich in der Stille.

Beides ist der Fortpflanzung des Volkes Gottes förderlich. Von der geistlichen Fortpflanzung war in K 1 die Rede. Von der anderen wird in V. 15 die Rede sein.

b. Welche zwei Begründungen werden gegeben? V. 13.14
Die Reihenfolge bei der Erschaffung des Menschen. V. 13

1Tm 2:13 denn Adam wurde zuerst gebildet/geformt danach Eva,

Die Ereignisse beim Sündenfall. V. 14

1Tm 2:14 und Adam wurde nicht betrogen, aber die Frau ist, nachdem sie betrogen worden war, in Übertretung gekommen.

Adam hat sich nicht täuschen lassen, sondern ließ sich von seiner Geliebten überreden.

aber die Frau ist, 

Paulus sagt nicht „Eva“, um anzuzeigen, dass es um etwas geht, das in der Natur der Frau liegt.

nachdem sie betrogen worden war, …

Die Frau ist geschaffen worden, um geführt zu werden. Daher ist sie auch der Verführung leichter zugänglich.

Die Frau unterlag einer durch List über sie gekommenen Täuschung. (Wohlenberg)

® Daher sollen Ehemänner bereit sein, ihre Führungsaufgaben in der Familie zu übernehmen.

die Frau [d.i. die Frau als solche] ist in Übertretung gekommen

Durch die Sünde Adams und Evas ist die Frau auch weiterhin in Übertretung – (auch der Mann, aber um den geht es hier nicht)

D.h. die Frau, die von ihrem Wesen her auf Geführtwerden angelegt ist, steht in besonderer Gefahr, Gottes Gebot zu übertreten, wenn sie sich nicht von ihrem Manne führen lässt.

c. Worin besteht die Zusage? V. 15

1Tm 2:15 Sie[17] wird aber ‹bewahrt und› gerettet werden im Gebären, wenn sie[18] bleiben in Glauben ‹,in Treue,› und Liebe und Heiligung, verbunden mit einem gesunden Sinn[19]

Bei der Erfüllung ihres natürlichen Berufs (und nicht des unnatürlichen im Lehren gesuchten) unter den Bedingungen, die allen gelten, soll der Frau die Rettung (das Heil) zuteilwerden (Weiß, in Zahn-Reihe zu 1. Tm. 2,15)

im Gebären

. „dia“ hier im Sinne eines begleitenden Umstandes (wie 2Kr 2,4 „unter vielen Tränen“): W.: im Gebären eines Geborenen“

Das zugrunde liegende griechische Wort teknogonia ist aus zwei Wörtern gebildet und bedeutet eigentlich: das Werdenlassen eines Geborenen.

Vgl. auch 1Tm 5,14 („[Kind] gebären“).

In der Schrift kommt es noch einmal vor u. z. als Tätigkeitswort in 5,14. Dort wird es von jungen Witwen gebraucht. Folglich kann man es nicht auf die einmalige Jungfrauengeburt, bzw. die Menschwerdung Gottes, beschränken.

In außerbiblischen griechischen Schriften wird es, wie in 5,14, im Sinne von „Gebären“ gebraucht, auch bei Tieren. Der Teil des Wortes, der ‘Geborenes’ bedeutet, steht in der Einzahl und wäre bei Menschen ‘ein Kind’, bei Tieren ‘ein Junges’.

. NICHT auf die einmalige Jungfrauengeburt Gottes beschränkt.

Der Bezug in diesem Text auf den Messias ist von Auslegern wiederholt vorgenommen worden, wirkt jedoch willkürlich. Er bleibt höchstens eine Vermutung.

. NICHT Aufziehen von Kindern

Das griechische Wort gleichzusetzen mit ‘Kindererziehen’, ist unbegründet, legt eine Bedeutung in das Wort, die es nicht hat.

wird aber ‹bewahrt und› gerettet werden 

Es geht um die Frage: Ist eine Frau also unwichtig, weil sie in der Versammlung nicht lehren darf, sich unter den Mann unterordnen muss und stille zu sein hat, weil sie im Wesen verführbarer ist? –

Nein, Frauen haben eine wichtige und würdige Aufgabe zu erfüllen:

Nicht das Lehren und Leiten öffentlicher Angelegenheiten ist ihre Berufung, sondern ihre Berufung ist das Gebären. Das ist ihr besonderer (spezifischer) ehrenvoller Dienst. Sie soll sich dieser ihrer Pflicht (und zugewiesenen Rolle) nicht entziehen [Ausnahme: 1Kr 7].

Die Schmerzen beim Gebären waren ihr schweres Los (1M 3,16), das sie nach dem Sündenfall bekam. Aber gerade indem sie dieses Los auf sich nimmt, wird sie bewahrt und für die Ewigkeit gerettet werden! DAS ist ihre normale und natürliche Rolle, ihr Los. (Nicoll)

Die Frau unter dem Evangelium hat also eine besondere Verheißung in ihrem von Gott in Eden verordneten schweren Los [des schmerzvollen Gebärens]. Sie muss darunter nicht zu Grunde gehen, sondern kann „bewahrt“ und für den Himmel „gerettet werden“. Sie muss in ihrem Los [d.i. in ihrem Kindergebären] keinen geistlichen Schaden leiden, wenn sie sonst auf ihre Beziehung zum Herrn die nötige Acht gibt. (HJ)

Wir lernen die Lektion:

Keine Last, die Gott uns [d. i. der Frau oder dem Mann] auferlegt, muss uns erdrücken. Die uns [Männern und Frauen] von Gott auferlegte allg. Pflicht [o: unser Los], ist vielmehr ein Bewahrungsmittel und will uns in der Nähe dessen halten, der allein unser Leben erhalten und retten kann. So bringt unser gottverordnetes Los uns zum Erlangen des zuk. Heils, wenn wir im Glauben bleiben und in der Liebe und in der Heiligung mit Züchtigkeit.

Das heißt, das was Gott nach dem Sündenfall als Gericht verordnete (die Schmerzen beim Kindergebären), gerade das kann über Jesus Christus nun uns zum Heil dienen.

Die Frau darf in ihrer Rolle eine Bewahrung zum ewigen Heil hin erfahren. Mann und Frau – wenn jeder seine Rolle wahrnimmt – können in dieser Rolle Bewahrung und schlussendliche Rettung erfahren.

bewahrt und gerettet“ oder: „gerettet und bewahrt“:

So wird die Frau aus dem Zustand, in den sie gekommen ist, gerettet und für den Himmel bewahrt werden (wo dann die Rettung abgeschlossen sein wird).

. Zum Wort „sie“ in der Einzahl: die Frau im Allg, die Frau als solche, wie in V. 14

. Zum Wort „sie“ in der Mehrzahl: die einzelnen christlichen Frauen, wie ab V. 9

1Tm 2:15E: „wenn sie bleiben im/in Glauben …“:

sie: Die Frauen – einzeln genommen – haben ihre individuellen Probleme. Und wenn die einzelne Frau in dem Allgemeinen ihr beschiedenen Los treu bleibt, wird sie schlussendlich das Ziel erlangen.

Auch hier wieder die übliche Bedingung zum Erlangen des zuk. Heils: im Glauben bleiben/beim Herrn bleiben.

und Liebe 

In der Liebe bleiben (die die Frucht echten Glaubens und die Substanz der Beziehung zu Gott ist); [hier viell: Liebe zu Gott in erster Linie gemeint]

und Heiligung, 

Ohne die Heiligung kann niemand den Herrn sehen: Heb 12,14

verbunden mit einem gesunden Sinn/mit Züchtigkeit. 

Zucht geht Hand in Hand mit Heiligung. Ohne Zucht keine Heiligung.

Daher, ihr Frauen, bleibt an eurem Platz! In den Versammlungen und überhaupt.

B. Verordnungen betreffend die Verantwortlichen: 3,1-13

1. Für die Aufseher: 3,1-7

a. Ermutigendes: V. 1

1Tm 3:1 Treu[20] ist das Wort: 

Das Wort Gottes ist das Wort einer Person, einer besonderen Person; so wie diese Person treu ist, so ist auch das, was sie sagt, treu. Sie – und das Wort Gottes – wird uns nie enttäuschen.

„Dieses ist eine zuverlässige Aussage:“

Wenn jemand sich nach einer Aufseherschaft ausstreckt, begehrt er eine edle Wirksamkeit. 

Begriffe:

Aufseher: 

  1. episkopos = „Aufseher“/„Aufsichthabender“. Als Verb kann es gebraucht werden für „Hausbesuche machen“, „in das Haus kommen, um nach dem Rechten zu schauen“. [Vgl: Gott besucht sein Haus mit Gericht, er sucht es heim (1.Petr 2,12; vgl. Luk 19,44]

Wenn Christen einer Ortsgemeinde zusammenkommen oder wenn sie verstreut sind, werden sie von Hirten betreut, die von Christus (!) eingesetzt sind. Dies ist die Gemeindeleitung.

Meist eine Mehrzahl.

Andere Begriffe:

  • presbyteros: eig. der Ältere. Kommt aus dem AT
  • Hirt/Pastor: Der Begriff „Hirt“ kommt aus dem AT
  • Vorsteher, Führer, Leitender

(„Lehrer“)

ausstreckt: 

Das Ausstrecken ist gut. Gott will, dass wir uns nach edlen Diensten ausstrecken. Dieses Begehren ist etwas, das er in uns hineingelegt hat.

Gott weckt in uns ein Verlangen in eine bestimmte Richtung. Das kann eine Vorbereitung auf etwas sein.

Bete: Herr, neige mein Herz … (vgl 1Kg 8,58; Ps 119,36; 141,4)

eine edle Wirksamkeit: 

Ein Vorbild zu sein, ein Helfer anderer zu sein, ist in der Tat eine edle, hohe Aufgabe.

(Ein Ältester wird kein Faulpelz sein.)

b. Qualifikationen für Aufseher: V. 2-7

1Tm 3:2 Der Aufseher hat also untadelig zu sein: 

Die Frage ist nicht, ob er studiert hat, überaus intelligent ist, reich ist, beruflich eine hohe Position innehat, in der Gesellschaft eine angesehen Stellung hat, SONDERN ob er den Charakter und die Begabung hat.

Eine Zusammenfassung: untadelig / unbescholten:

von lambano (nehmen, ergreifen) = jemand, den man nicht „nehmen“ (ergreifen, fangen, Hand anlegen, um ihn vor Gericht zu bringen) kann; jem, dem man nichts vorwerfen kann;

= ein einwandfreier Lebenswandel, ohne Tadel, gutes Zeugnis, guter Ruf; kein fragwürdiges Verhalten, damit kein Kritiker ihn berechtigt angreifen hinstellen kann;

(die Menschen/Christen reden gut von ihm)

= nicht sündlos: Auch Witwen, die versorgt werden sollen, müssen so sein, (1Tm 5,7). Es geht also um untadelig in Bezug auf das (von anderen) sichtbare Leben, um das Zeugnis.

1Tm 3:12 Drei charakterliche Qualifikationen:

Diese charakterlichen Qualifikationen sollten alle Christen haben, aber von den Ältesten werden sie unbedingt gefordert. Auch die Vergangenheit kann einen Menschen vom Ältestenamt disqualifizieren.

1.) Mann einer Frau

• NICHT: Ehe als Bedingung für Aufseherschaft. Betonung nicht auf „muss“ und „Frau“, sondern auf „einer“.

[Paulus und Tm waren nicht verheiratet, außerdem: 1Kr 7,25-38.] Paulus sagt nicht „Er muss verheiratet sein.“

„Der Aufseher sollte also (im Falle, dass er verheiratet ist und bereits heranwachsende Kinder hat) …“

(NB: Paulus kann nicht meinen, ein Ältester müsse mindestens zwei Kinder haben – weil er in der Mehrzahl spricht. Der Satz meint: Im Falle er Kinder hat, …. Wenn er nur eines hat oder keine hat, ist deshalb nicht disqualifiziert. Und wenn er nicht verheiratet ist, auch nicht. S. u.)

• Nur eine Frau zur gleichen Zeit! Er darf nicht mit 2 Frauen gleichzeitig verheiratet sein.

3 Möglichkeiten der Interpretation dieser Aussage “Mann EINER Frau”:

a: Er darf keine Nebenfrau haben, kein Polygamist sein.

Das passt in den Zusammenhang, und ein Verstoß dagegen ist klar etwas Disqualifizierendes für die Leiterschaft.

Polygamie kam zwar in der römischen und griechischen Kultur normalerweise nicht oder nicht oft vor, zum einen, weil außerehelicher Geschlechtsverkehr häufig war und Scheidungen sehr einfach zu erwirken waren. Und Polygamie war freilich auch kein Merkmal der jüdischen Kultur des ersten nachchristlichen Jahrhunderts. Aber dieser Brief ergeht an Heiden. In Kreta kann Polygamie sehr wohl gelegentlich vorgekommen sein, auch in Ephesus und Umgebung, wenn auch nicht häufig. Aber es war klar: Jeder Polygamist, der zum Glauben kam, musste bzw. durfte seine Frauen behalten und sollte sie vorbildhaft behandeln. Er konnte jedoch nicht Ältester sein, er wäre kein Vorbild gewesen für die „Herde Gottes“, die ihm anvertraut werden sollte. Das hätte die Polygamie innerhalb der christlichen Gemeinden wieder aufleben lassen. Wer daher mit mehreren Frauen verheiratet war, konnte nicht Ältester sein. Dasselbe galt für die Diakone.

Nach R. Gerschom wird von den aschkenasischen Juden eine polygame Ehe nur in Ausnahmefällen bei entsprechender Zustimmung von 100 Rabbinern eingegangen. Die sephardischen Juden behielten das alte Recht weiter bei; Die Polygamie ist bei ihnen auch heute noch rechtlich zugelassen. (Die Einehe ist spätestens seit den Erlassen des R. Gerschom aus Worms auf der Rabbinerkonferenz um 1040 die einzig geltende Norm. http://juedisches-recht.org)

b: NICHT: Er muss ein vorbildhaftes Eheleben – eine ausschließliche Beziehung mit nur einer einzigen Frau – haben mitten in einer Kultur, wo eheliche Untreue an der Tagesordnung war.

Allerdings ist dagegen einzuwenden: Wenn Paulus das hier wirklich sagen wollte, hätte er sich anders ausgedrückt und nicht mit der vorliegenden Formulierung Unklarheiten geschaffen. Der Apostel spricht eine deutliche Sprache. Es geht um viel. Er kann es sich nicht leisten, zweideutig zu sein. Es geht um eindeutige Disqualifikationen bzw. Bedingungen für die Ältestenschaft. Und, ob jemand innerlich ein “one-woman”-Mann ist, ist nicht immer so deutlich feststellbar. Vor allem, ab wann genau ist derjenige disqualifiziert?

Daher muss diese Interpretationsmöglichkeit hier wohl ausgeschlossen werden.

c: NICHT: Er darf nicht einer sein, der seine erste Frau weggeschickt und eine neue geheiratet hat.

Diese Möglichkeit der Interpretation scheidet aus, denn im Fall von Scheidung und Wiederheirat ist die erste Frau nicht mehr die Frau des Geschiedenen.

Vgl. 5M 24,1-4: V. 4: “So kann ihr erster Mann, der sie entlassen hat, sie nicht wieder nehmen, dass sie SEINE FRAU sei, nachdem sie verunreinigt worden ist.” Wer sich scheiden ließ und eine neue Frau geheiratet hat, hat die erste Frau nicht mehr zur Frau. Im Judentum konnte er die erste Frau gar nicht mehr zu seiner Frau nehmen. Er wurde nicht als einer angesehen, der zugleich mit 2 Frauen verheiratet war.

Jh 4,16: du hast Recht mit „Ich habe keinen Mann“. Sie war vorher verheiratet gewesen. Hatten jene Männer sich scheiden lassen, so ist bestätigt: mit der Scheidung wird die Ehe aufgehoben. 5M 24,1-4 bestätigt, dass sie nicht mehr verheiratet sind: V. 4 „dass sie seine Frau sei“.

Die Heilige Schrift kennt

•          kein generelles Verbot der Wiederheirat Geschiedener.

•          die Erlaubnis der Wiederheirat nach Tod des Partners, 1Kr 7,39f; Rm7; und

•          die Erlaubnis der Wiederheirat in Sonderfällen (Unzucht und konsequente Unbußfertigkeit des Partners: s. Mt 5 und 19.)

Aber in allen Fällen ist die Geschiedene nicht mehr die Frau. Ein Geschiedener ist also nicht ein “Mann von zwei Frauen”.

NB:

Ledige, die in die Leitung der Gemeinde kommen oder die Diakone werden, müssen sehr Acht geben.

Die Gemeinde Jesu Christi ist nicht auf die Mentalität oder die Lebensweise der Welt angelegt. … Es wird also für christliche junge Menschen nicht selbstverständlich sein, einen freien oder allzu offenen Umgang mit dem anderen Geschlecht zu haben – in der Annahme, dass man ja einmal heiraten wird. Sondern man hält sich zurück und hat einen sittsamen, besonnenen Umgang mit dem anderen Geschlecht.

Grundsätzlich wäre es ratsam, ein Ältester oder Diakon sei verheiratet; aber weder in 1Tm 3 und Tit 1 äußert sich Paulus hierzu.

Gebieten kann man es aber nicht.

Tt 1:6 wenn einer ein Nichtanzuklagender ist, Mann EINER Frau, Kinder hat, die treu sind,

das heißt nicht, dass er Kinder haben muss.

Das heißt nicht, dass die Kinder gläubig sein müssen.

2.) nüchtern

maßvoll, alkoholfrei, wachsam, klaren Kopf behaltend, eine klare Perspektive habend, kann seine Gedanken/Gefühle zügeln (1.Petr 5,8), lässt sich nicht so schnell aus der Fassung bringen, (zielstrebig 1.Petr 1,13), fähig zu unterscheiden, verliert nicht so schnell seine seelische, geistliche Orientierung, vermeidet Extreme, nicht schnell von jeder Neuheit begeistert, frei von jeder Form von Exzess und Leidenschaft, hat sich in der Hand

Nüchtern – kein Witzbold, ernsthaft, meint, was er sagt.

3.) gesunden Sinnes und züchtig

[beherrscht von einem gesunden Verstand, „vernünftig“, realistisch, auch in Bezug auf die Selbsteinschätzung]

von gesund und Sinn: vernünftig, maßvoll, bei Sinnen; einer, der nie „von Sinnen“ ist, ist ein besonnener Mensch; mit wohl ausgeglichenem Verstand, mit gesundem Menschenverstand, mit gesunder Selbsteinschätzung (Rm 12,3 = angemessene Vorstellung von sich und von Gott habend), sich selbst unter Kontrolle haben, mit geübter Selbstbeherrschung, nicht extravagant, mit ausgeglichenem Urteilsvermögen

Ein Ältester soll sich im Denken und im Handeln in Zucht halten.

Enthaltsam. Überessen = sich nicht selbst in der Hand haben. Geistlich stabil

4.) sittsam/schicklich/anständig

[von: kosmos], ordentlich, jemand, der in geordneten Verhältnissen lebt, ein geordnetes Leben führt, das die Schönheit und Ordnung Gottes ausstrahlt; respektabel, mit gutem Benehmen; den Lehren der Bibel Ehre machend (zierend, Tit 2,10; 1Tm 2,9) in Sprache, äußerer Erscheinung (Kleidung, etc) und Arbeit/Beruf, sauber

Kein Chaot.

„sittsam“ = er muss etwas von Sitten und Gesetzen wissen.

HJ: Das will man heute nicht mehr. Man sagt: „Es gibt keine Gesetze.“ Man will in der Gesetzlosigkeit leben. Als ob wir einen Gott hätten, der keinerlei Vorstellungen über das hat, was wir tun sollten oder nicht. Alles sei Freizone und diese Freizone sei sehr groß. Dann kommt man mit dem Knüppel „Gesetzlichkeit“ und erweitert die Freizone; man baut die Zäune immer mehr ab und macht die Freizone immer größer, bis schließlich alles Freizone ist.

5.) gastfrei

den Fremden liebend, gastfreundlich, immer eine offen Tür habend für andere, aufnahmebereit, offen, (in Liebe und Anteilnahme) 1.Petr 4,8-9 [vgl. Buch von Alexander Strauch]

6.) lehrfähig (od.: „geschickt zum Lehren“) = Begabung (nicht Charakter)

lehren können; = einziger Begriff, der nicht den Charakter betrifft, sondern eine Fähigkeit.

Tt 1:9 einer, der sich an das treue Wort der Lehre hält, damit er in der gesunden Lehre aufrufen ‹und Zuspruch geben› und auch die Widersprechenden zurechtweisen kann;

D.h.: die Wahrheit lehren und Widersprechern/Irrlehren entgegnen können (= mit guten Argumenten den Mund stopfen können),

ein geschickter, qualifizierter Lehrer sein, fähig sein, das Geschriebene in ausgeglichener Weise auszulegen und anzuwenden.

Ein Lehrer ist jemand, der an der Wahrheit des Wortes Gottes fest hält und fähig und willens ist, andere in der Wahrheit zu unterweisen.

Er ist selber ein eifrig Lernender, der das Gelernte annimmt, sich aneignet und anwendet. Er kennt sich in der Heiligen Schrift aus.

Kein Christ kommt als Ältester in Frage, der nicht eine gewisse Begabung zum Lehren hat. Jeder Ältester ist ein Wortverkündiger, ein Lehrer.

Wer das Wort Gottes nicht lehren/weitergeben kann, kommt als Ältester nicht in Frage. (Das Lehren gehört zum Leiten, denn Hirten sind auch gleichzeitig Lehrer, Ernährer der Herde.)

Einige tun es mehr als andere, das ist klar; aber alle müssen es tun können.

7.) kein Trinker; nicht einer, der beim Wein verweilt

Wein mit Wasser verdünnt (1 Drittel zu 2 Drittel) und „gemischt“, sodass man lange sitzen musste, um betrunken zu werden;

vgl. Spr 9,2.5; 23,30, 1Tm 5,23: „nimm zum Wasser ein wenig Wein“.

Wer dem Wein ergeben ist, ist oft streitsüchtig, übermütig und/oder ausgelassen

8.) kein Schläger

kein gewalttätiger Mensch; keiner, der in unkontrollierten Zorn gerät,

nicht einer, der mit der Hand zuschlägt

Warum nicht?

Weil man mit dem Wort Gottes argumentieren soll, nicht mit der Faust (auch nicht mit Gewaltsprüchen/-drohungen) – aber mit Sanftmut. Eine sanfte Zunge zerbricht Knochen.

Gemeinde Jesu Christi hat keine Polizei. Sie wendet nicht Gewalt an, keine Pistole. Sie redet den Menschen ins Gewissen. Wenn Menschen nicht hören wollen, überlassen wir es Gott.

9) nicht einer, der auf schändlichen Vorteil aus ist,

Mehrheitstext

10.) sondern milde

gütig, gelinde, freundlich, sanft, rücksichtsvoll, langmütig, einer der geduldig und nachsichtig Menschen (oder Situationen) ertragen kann;

(gegen Widersprecher 2Tm 2,24f, gegen Ungläubige Tit 3,2-4, gegen fleischliche Christen Gal 6,1, gegen alle Menschen Phi 4,5)

Geduldig und sanft die Schafe im Gewandbausch haltend. Jes 40,11

11.) nicht streitsüchtig

Schnell bereit, sich zu entschuldigen.

friedfertig, er hat sich im Herzen vorgenommen, keinen Streit zu beginnen, weigert sich zu streiten, führt nicht Wortgefechte, die zu nichts führen (das heißt nicht, dass er nicht für die Wahrheit kämpft, wo es nötig ist vgl. Tit 1,11); er ist auch bereit, mal nachzugeben. Kein Polemiker.

12.) nicht geldliebend (frei von der Liebe zum Geld)

Nicht geldgierig, habsüchtig. Der Älteste ist für wichtigere Aufgabe hier, als Geld zu machen. Er soll einen bescheidenen Lebensstandard haben.

ohne Geldliebe, frei von Habgier, Habsucht; nicht auf persönlichen Gewinn bedacht,

Geldliebe ist eine Wurzel des Bösem (1Tm 6,10). Die Menschen werden geldliebend sein: 2Tm 3,2.

Vgl. das Vorbild des Apostels Paulus in Apg 20,33.

Bereit sein, das Evangelium umsonst weiterzugeben.

Ein Leiter einer Gemeinde sollte seinen Dienst grundsätzlich umsonst tun.

Das heißt nicht, dass er nichts bekommen darf (1Kr 9 gibt die Regel!) , aber wenn er nichts bekommt, tut er es dennoch.

Drei weitere Qualifikationen

1.) Die Familie betreffend

1Tm 3:4 … dem eigenen Haus gut vorstehend und Kinder habend (haltend) in Unterordnung, mit aller Ehrbarkeit

[o: Einer, der dem eigenen Hause wohl vorsteht, der seine Kinder mit aller Würde (mit aller Pietät) in Unterordnung hält]

Der Vater muss Vorbild in Sachen Respekt sein. ® die Kinder werden lernen, ihn zu respektieren.

Gemeinde ist Familie – mit Banden, viel enger als die der irdischen. Es ist der Heilige Geist, der eine Gemeinde zu einer Familie macht. Alle haben Christi Leben. „Haus“ = Familie Eph 2.

Der Leiter muss sich zunächst in der Familie zu bewähren.

Wenn er sich zu Hause nicht bewährt, wird er sich in der Gemeinde nicht bewähren.

Wer zu Hause nicht die Aufsicht hat und dort seine Familie nicht in der rechten Weise führen kann, kommt als Gemeindeältester nicht in Frage.

Vorstehen = vor-stehen/vorne hintreten und vor-gehen/vorangehen.

Der Mann geht der Frau, die Eltern gehen den Kindern mit gutem Beispiel voran. Er erwirbt sich respektvollen Gehorsam seiner Kinder (und den Respekt seiner Frau) durch sein vorbildhaftes liebevolles Verhalten in der Familie. Auf diese Weise hat er die Kinder im Gehorsam mit aller Ehrbarkeit. = Respekt, Verehrungswürdigkeit, Ehrenhaftigkeit

D.h. die Kinder sind ehrbar.

semnos = = ernsthaft, würdig, respektvoll, ehrenhaft (urspr.: erhaben, „heilig“, von Göttern; ..bezeichnet (innere und äußere) Majestät und Größe; für Menschen: eine ehrenhaft Position. Semnos ist dasjenige im Wesen und Gehabe eines Menschen, das Verehrung (sebesthai), Bewunderung und Respekt von anderen hervorruft (beim Menschen: die Ordnung in seinem Verhalten und Benehmen, die Verehrung hervorruft).)

In Schranken/Unterordnung halten“:

Er muss auch wissen, wann er Nein zu sagen hat.

Grenzen aufzeigen: „Bis hierher und nicht weiter.“

den Kindern und auch in der Gemeinde.

Dass die Kinder unter Kontrolle sind (d.h. dass sie gehorchen), ist des Mannes Aufgabe.

1Tm 3:5 – wenn aber jemand dem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen? 

Versorgen = Sorge tragen, pflegen, nachsehen, (ohne Vorsilbe: sich kümmern um: 1P 5,7).

Der Aufseher pflegt die Gemeinde, trägt Sorge für sie, kümmert sich um sie wie der Vater für die Familie (Vgl. Eph 5).

Sorge tragen ist: Führen, pflegen, nähren, beschützen.

Der gute Leiter gewinnt den Gehorsam der Gläubigen in der Gemeinde durch seine Arbeit, sein Vorbild; und gerade deshalb kann er fordern, dass sie dem Herrn gehrorsam sind.

(= nicht „herrschen“)

2.) Die Reife (Das Alter) im Glauben betreffend

1Tm 3:nicht ein Neubekehrter,

„Kein Neubekehrter“:

– vorausgesetzt, dass die Gemeinde schon länger existiert. Wenn sie erst eben entstanden ist, kann es evtl vorkommen, dass Jungbekehrte eingesetzt werden (Apg 14,23: wahrscheinlich solche, die sich in der Synagoge bereits bewährt hatten).

 1Tm 3:6: „damit er nicht aufgeblasen wird, ‹nicht im Dunst aufgeht›, und dem Urteil des Teufels anheim fällt.“ 

Neu/frisch gepflanzt; Grund: Gefahr des Hochmuts:

Wörtl.: benebeln; aufblasen ® aufgeblasen werden, sich aufblähen, eitel werden, verblendet werden, töricht sein (=töricht in Bezug auf die eigene Wichtigkeit; d.h.: Wer glaubt, dass er selbst wichtig ist, ist dumm.) Die falschen Lehrer fielen in diese Sünde (1Tm 6,4; 2Tm 3,4).

Ein Ältester muss reif sein (5,22).

Im Griech: Ältester = älterer Mann;

[Im Alten Testament: Die weisesten und erfahrenen Männer, die sich bewährt hatten. Die Ältesten tauchen im Neuen Testament plötzlich auf, weil sie schon in der Synagoge ein bekanntes Amt der Führung waren. Erst die Heidenchristen brauchten genauere Anweisungen über die Qualifikationen. Amt und ihre Qualifikationen für Älteste waren schon im Judentum bekannt.]

Exkurs: 3 Alterstufen im NT und AT: (z.B.: 3M 27; 1Jh 2; …)

1. Stufe: Kind: 0(5) – 20. Vgl 4M 1,3.18 

2. Stufe: Junger Mann: 20 – 60. Vgl 3M 27,3 [Übergangzeit: 20/25/30: Vgl 4M 8,24 mit 4M 4,3.23] [Lk 3,23 gibt das Alter von 30 Jahren an, weil dieses Alter für den Antritt einer Führungs- oder Lehrposition vorausgesetzt wurde.]

3. Stufe: Alter Mann: 60 – 80. Vgl 3M 27,7; 1T 5,9; Phm 1,9; Ps 90,10; 2S 19,32.35 [Übergangzeit: 50/60: Vgl 4M 4,3.23] 

1Tm 3,6E: in das Gericht des Teufels falle. 

In das Gericht (= die Verurteilung) des Teufels hineinfallen = in das Gericht das über Satan kam, als er sich überhob.

(Möglicher Hinweis auf einen Fall Satans; vgl. evt. Hes 28; Jes 14.

Urteil des Teufels =, als er fiel (vgl. 2Kr 11,14; Hes 28; Jes 14). Er wollte mehr sein, als er war.

Oder: Das Gericht, das über Satan vollzogen wurde durch Jesu Tod, Joh 12,31; 16,11; Kol 2,15; Hebr 2,14.

Wenn wir mehr sein wollen, als wir sind, lügen wir. Dann übernehmen wir uns. Das fordert Gott zu einem Gerichtsurteil heraus.

3.) Das Zeugnis von außen betreffend

1Tm 3,7 Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind (= von den Außenstehenden), damit er nicht der Schmähung (od.: Lästerung; nämlich der Menschen) verfalle und dem Fallstrick des Teufels 

Gemeinde lebt nicht auf einer Insel, sondern in der Welt. Jeder Christ soll von der Welt zu sehen sein!

Den Leiter muss man in der Welt ausstellen können.

Seht, sein Leben hat sich verändert.

Schmähung, Beschimpfung, (unberechtigte oder berechtigte) Vorwürfe, üble Nachrede – von Seiten der Welt. Die üble Nachrede ist nicht die des Teufels, sondern die der Menschen;.

Schlinge, Falle, Netz, Verstrickung: (Auch die Geldliebe ist so ein Fallstrick, 1Tm 6,9). Vgl. 2Tm 2,26.

Der Teufel legt die Fallen, damit wir fallen (zum Beispiel Geld, Frauen, eigene Ehre). Vgl. 1Petr 5,8f.

Üble Nachrede dürfen wir nur dann haben, wenn sie unberechtigt ist.

c. Exkurs zum Dienst der Ältesten
Die Bezeichnungen für die Hirten

1. Hirten – betont den Dienst: hüten, weiden, vorangehen

Eph. 4,11; Apg. 20,28; (im Kleinen auch jeder Christ : 1. Mos. 4 meines Bruder Hüter); (die Schwachen stützen; andere korrigieren; zurechtrücken); 1. Petr. 5,1-4

2. Älteste – betont die Reife, Erfahrung

Stellen: Apg 11,30; 14,23; 15,2.4.6.22f; 16,4; 20,17.18.28.29; 21,18; 1 Tm. 4,14 5,17.19. Tit. 1,5ff Jas. 5,14; 1 Pet. 5,1-5 2Jh 1,1 3Jh 1,1

Apg. 20,17. Tit. 1,5.-7

3. Aufseher („Episcopos“), Wächter – betont die Verantwortung: schauen, Vorausblick, Acht geben

Apg. 20,17.28.29 (im Kleinen auch jeder Christ Hebr. 12,15) – (Entwicklungen voraussehen, Gefahren früh erkennen, warnen, schützen)

4. Führer, Vorangehende, Vorsteher – betont die Aufgabe des Vorangehens und Vorbildseins

1. Thes. 5,12 – als Vorbilder arbeiten; „Vorarbeiter“; Verwalten; … Hebr. 13,7.17.24

5. Lehrer – betont die Aufgabe des Weidens

Eph. 4,11 (im Kleinen auch jeder Christ : Kol. 3,16) – vgl. 1. Tm. 3; 4,6.19; 5,17; 2. Tm. 2,2; Tit. 1,9

NICHT: „Pastor“ NICHT: ein Ältester über anderen Mitältesten (oder über einen Leiterkreis, der aber nicht eine „Ältestenvollmacht“ hat)

Was die Ältesten zu tun haben:

Sie sorgen für das Leben der Herde. Das tun sie durch den dreifachen Dienst:

1. Nähren, weiden (Leben weiter erhalten)

nähren, lehren, pflegen, kümmern, (verbinden; z. Bsp. Hes 34,17.22) versorgen; fürsorglich für die Schafe da sein (Jes 40,11; Hes 34,16); Hirten erkennt man daran, dass sie die Herde weiden.

Der Älteste muss für das geistliche Wohlbefinden vor Gott Verantwortung ablegen.

2. Beschützen, hüten (vor Wegnahme von Leben)

schützen (Jh 10,11-12), bewachen (Hebr. 13,17; Apg. 20,29-31), überwachen, verteidigen, genau schauen (epi-skopein), zurechtweisen, auf den richtigen Weg bringen (1. Thess. 5,12)

Ein Hirte muss bis zu einem bestimmten Grad auch wissen, was die Schafe in ihrem privaten Leben tun.

Lehre: Wenn jemand eine andere Lehre vertritt, darf er sie weder öffentlich noch privat vertreten, denn er ist Teil des Leibes und hat Einheit darzustellen. Was er tun kann, ist, mit den Ältesten zu reden

3. Vorangehen

führen durch Dienen (1. Thess. 5,12; Mk. 10,40ff), mit gutem Vorbild vorangehen; selber fleißig arbeiten, voraussehen (Schafe treibt man nicht). Leiter ist der, dem die Schafe folgen.

You can’t teach what you don’t know, 

You can’t lead, where you won’t go. 

Wie die Ältesten ihren Dienst auszuführen haben: (1P 5)

1. Freiwillig, gerne – NICHT aus Zwang, unwillig oder mit Seufzen

Joh 21: nicht: liebst du Schafe! Schafe lieben ist zu wenig. Hebr. 13,17. Hüte die Herde so, wie Gott sie hütet. Sei geduldig. Vgl.: Das Anliegen des Oberhirten: Mt 9,35f

2. Aufopfernd, ohne etwas als Gegenleistung zu verlangen oder zu erwarten – NICHT gewinnsüchtig 1P 5,2

dh: NICHT, um ird. Gewinn davon zu haben (Ehre, Geld, Lust) Jer 45,5

Ein Soldat stirbt einmal für seinen König, ein Hirte stirbt 100mal für seine Herde. Der gute Hirte legt sein Leben hin für die Schafe. Joh 10. Ein schlechter Hirte lässt die Schafe im Stich und rettet seine eigene Haut, wenn die Probleme kommen. Wer dann davon läuft, wenn die Situation schwierig wird, ist ein Mietling, kein Hirte!

Ältestendienst erfordert Aufopferung deines Lebens. Rufst du Leute an, besuchst du sie? Hast du ein Herz für die Menschen? Die Hirten sind bei den Schafen zu finden (Luk 2; Spr 27,23!!), und das bedeutet OPFER.

Spr 27:23 Kümmere dich sorgfältig um das Aussehen deiner Schafe, richte deine Aufmerksamkeit auf die Herden!

Die Spannungsfelder Familie, Beruf, Gemeinde werden immer bleiben. Das heißt dann Opfer bringen, Zeit auskaufen und sich keine Extravaganzen leisten.

3. Vorbildhaft arbeitend, sich abmühend – NICHT herrschend, Chef spielend 1P 5,3

Älteste sind nur Unterhirten. Sie sind Vorbilder der Herde. Joh. 13; Lk. 22; Hebr 13,17; 1.Thes 5,12; 2Kr 1,24

Die Ältesten sollen den Geschwistern in der Gemeinde zeigen, was es heißt, mit dem Herrn entscheiden nachzufolgen; sie sollen ihnen zeigen, was Gott von ihnen erwartet.

Älteste verwalten Gottes Gut. Sie tragen große Verantwortung. Alle in der Gemeinde sehen auf zu ihnen. Die Hirten setzen die obere Latte. Eine Gemeinde kann nur so weit wachsen, wie ihre Leiter sind.

Sie leiten, dienen, arbeiten selber, stehen vor, haben Weitblick, erziehen, ermuntern, ermahnen, rufen auf, führen, wachen, versorgen, weisen zurecht, …

Älteste sollen sich auch gegenseitig auf die Finger schauen und einen guten Austausch pflegen, viel miteinander beten.

Reife ist etwas Dynamisches. Ein Ältester in A muss nicht auch ein Ältester in B sein können. Außerdem ist es nicht nötig, dass in jedem Stadium der Arbeit in der Gemeinde die Leiter den Titel Ältester tragen müssen.

Wie die Beziehung der Gemeinde zur Ältestenschaft sein soll

Sie soll gekennzeichnet sein von

Anerkennung (Hebr 13,17. 1.Thes 5,12: ehren, gehorchen, nachahmen, schätzen)

Entlastung (Gebet, Dienste)

Zusammenarbeit (Einmütigkeit; Fleiß; dem Herrn dienend)

Korrektur (von unten her; vom Wort Gottes her)

Unterstützung (Gebet, Dienste, Verhalten; positiv sein)

Wie man Hirte/Ältester wird

Wer erwählt Hirten, wer setzt Hirten ein?

Zuerst der Heilige Geist. Er rüstet zu. Apg 20,28

Dann aber werden sie als Hirten eingesetzt (Apg 14,23; Tit 1,5). WIE? – Das sagt die Bibel nicht. Und wenn die Bibel etwas nicht sagt, kann es nicht so wichtig sein.

Beachten wir:

  • Älteste werden nicht gewählt, sondern erkannt – an dem, was sie tun und sind.
  • Wenn jem die Voraussetzungen erfüllt, soll er eingesetzt werden, d.h. öffentlich soll klargemacht werden, dass er ist, was er ist.

Wer konkret setzt nun ein? 

a) ® Der überörtliche Hirte, durch den die einzelnen zum Glauben gekommen sind, oder andere von ihm gesandte und anerkannte Mitarbeiter. (Z.B. Apg 14,23; Tit 1,5)

b) ® Die bereits vorhandenen Hirten.

Natürlich werden sie nur die einsetzen, die der Herr bereits zu Hirten heranreifen ließ. Das wird die Schar der Gläubigen wissen. Daher ist es nicht unwichtig, dass die einzelnen Gläubigen einverstanden sind. Hirte ist, wem die Herde folgt.

c) Wenn keine Hirten vorhanden sind, auch keine Hilfe von außerhalb vorhanden ist: ® die Gläubigen selber. Sie werden mit der Zeit reif genug werden, um festzustellen, ob einer unter ihnen den Dienst eines Hirten tut und die Voraussetzungen von 1Tm 3 erfüllt.

Also: Wie wird man Hirte? 

  • Gott selbst rüstet zu
  • Ein eigener Wunsch darf vorhanden sein
  • Führende Männer halten Ausschau und zeigen sie an
  • Die Gemeinde prüft, erwägt und anerkennt
  • Die neuen Ältesten werden anerkannt

Es wäre nicht richtig, würden wir sagen: Man wird nur durch den Heiligen Geist (Apg 20,28) Ältester. Der „Aufseherdienst“ (gr: episkopee, Aufseherschaft) (V. 1) ist wohl ähnlich wie ein „Amt“ aufzufassen. D.h. der Hirte wird nicht gleichsam automatisch Hirte, sondern er wird deutlich dazu bezeichnet/eingesetzt (vgl Apg 14,23; Tit 1,5), nachdem der Heilige Geist sein Werk an ihm getan hat.

Wie viele Leiter eine Gemeinde haben soll und wie man dazu kommt

Wie viele Älteste soll man haben? – Nicht mehr als der Heilige Geist gegeben hat, und nicht weniger.

Älteste werden nicht gewählt, sondern erkannt – an dem, was sie tun und sind. Wenn jemand die Voraussetzungen erfüllt, soll er eingesetzt werden, d.h. öffentlich soll klargemacht werden, dass er ist, was er ist.

Älteste sollen als Einheit auftreten

Wenn ihr euch für etwas entschieden habt® präsentiert es in Einheit, auch wenn einer der Ältesten nicht ganz einverstanden war.

2. Für die Diener: 3,8-13

Diener/Diakone = Helfer, die den Hirten zur Seite stehen. Sie sind nicht die Gemeindeleitung, sie unterstehen den Aufsehern/Ältesten. Nicht geistliche Seelsorger. Sie werden benötigt, wenn die Hirten der Gemeinde nicht mehr mit allen Aufgaben fertig werden.

Sie üben Aufsicht über irdische Angelegenheiten der Gemeinde, einschl der Finanzen.

Diese Helfer übernehmen mehr praktische Aufgaben. Sie bilden nicht eine zweite Leitung. Das heißt, der Aufgabenbereich der Leitung in der Gemeinde wird nicht in die Hälfte geteilt, dass etwa die Ältesten die Leiter im geistlichen Bereich wären und die Diener im irdischen. Nein, sondern beide Bereiche sind den Ältesten unterstellt.

a. Qualifikationen für Diener: V. 8.9

3:8 Ebenso

Vgl 1Tm 2,7: „ebenso“. Das heißt, die Befehlsform wird fortgesetzt:

Ebenso ‹gibt es Voraussetzungen› für die Diakone/Diener.

[Wenn hier etwas geboten wird (ein Gebot Gottes durch Paulus an die Gemeinde), dann müssen wir uns im Klaren darüber sein, was geboten wird. Es genügt nicht, unsere Toleranz anzuwenden, und zu sagen: „Der eine hält dies für ehrbar, der andere jenes.“

Das Gebot ist von Paulus als Prophet Gottes. Gott hat Vorstellungen, welche für uns alle dieselben sind. Wir dürfen uns nicht hinter einem „Pluralismus“ verstecken. Wir müssen uns darüber einig werden, was diese Ausdrücke sittsam, angebracht, ehrbar, züchtig, usw. bedeuten.]

die Diener[21][Sie sollen] ehrbar sein, nicht doppelzüngig, nicht vielem Wein[genuss] ergeben, nicht auf schändlichen Vorteil aus; 3:9 sie sollen das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen bewahren.

Sonst nur noch in Php 1,1. [Ähnliches in Apg 6,6, aber sie werden dort nicht Diakone genannt; sie waren eher Verkündiger des Wortes Gottes (vgl. Apg 7 und 21,8), die auch zu Tische dienten; – also nicht im Sinne eines die Aufseher unterstützenden „Dienstamts“ zu verstehen.]

Diakon verwendet Paulus auch

  • für den Herrn Jesus (Rm 15,8; Gal 2,17: er hat uns gedient),
  • für sich selbst (1Kr 3,5; 2Kr 3,6; 6,4; Eph 3,7; Kol 1,23; Diener Gottes / Christi / des Evangeliums / des neuen Bundes)
  • für andere Mitarbeiter (Tychikus, Epaphras, Timotheus und andere Verkünder des Evangeliums: 1Kr 3,5; Eph 6,21; Kol 1,7; 1Tm 4,6; Diener Gottes / Christi, vgl Mt 20,26, 23,11; Mk 9,35; 10,43),
  • auch für Frauen: Phöbe (Rm 16,1) = vermutlich eine den Diakonen zur Seite stehende Helferin, wie in 1Tm 3,11. – NICHTDiakoninnen wie hier die Diakone, da Frauen in der Gemeinde nicht ein leitendes Amt inne haben.
  • für staatlich Bedienstete (Rm 13,4)
  • für Diener Satans (2Kr 11,15.23)
  • für Engel (vgl Heb 1,14 diakonia)
  • Es gibt auch die Gnadengabe des Dienens: Rm 12,7; 1.Petr 4,10 – wohl nicht auf das „Amt“ des Diakons bezogen.
  • Auch Hausknechte werden Diener genannt: Mt 22,13; Joh 2,5.9

solche, die von der Gemeinde als solche anerkannt sind – also öffentlich eingesetzt.

1.) ehrbar,

semnos = ernsthaft, würdig, respektvoll, ehrenhaft. Die Diener sollen also würdig sein des Respekts der Gemeinde.

mh. dilo,gouj(

2.) nicht doppelzüngig,

wörtl.: „dieselbe Sache zweimal sagen“; nicht in heuchlerischer, betrügerischer, unehrlicher Weise, nicht aus Ungenauigkeit die eine Sache sagen, aber eine andere meinen; nicht zu einer Person eine Sache sagen und zu einer anderen Person etwas anderes (bzw eine abgeänderte Version); ® = absolut vertrauenswürdig in dem, was sie sagen.

Diakone haben es mit weltlichen, praktischen Dingen zu tun. Sie kommen viel in die Häuser; Für sie eine Gefahr, weil Umgang mit einer Vielzahl von Personen; in einem Hause hört man dieses, in einem anderen anderes.

3.) nicht vielem Wein ergeben,

wie die Ältesten: Männer, die sich in der Hand haben und nur maßvoll Alkohol trinken (der damals mit Wasser und Gewürzen vermischt wurde).

4.) nicht schändlichem (od.: unehrlichem) Gewinn nachgehend

nicht habsüchtig, gewinnsüchtig, habgierig (= unzufrieden mit dem, das man hat; mehr haben wollen, auf Gewinn aus sein – wie die Irrlehrer in 6,5 (vgl. auch 3,3; Tit 1,17; 1P 5,2).

D.h. nicht Geld oder eigene Bereicherung lieben.

Diakone = Helfer der Ältesten (vgl. Apg 6), gehen mit Geld und ird. Gütern um

Gefahr: Versuchung des Judas. Paulus warnt.

geldliebend

– nur 3mal im Neuen Testament. Hier und 3,3 und Tit 1,7

– nur für Älteste und Diakone verwendet. Sie dürfen nicht nach Lohn Ausschau halten.

Wir tun unsere Arbeit für den Herrn, wir erwarten nicht irdische Entlohnung. Der Herr wird uns geben, was wir brauchen.

5.) Das Geheimnis des Glauben in reinem Gewissen bewahrend

V. 9: Das Geheimnis des Glaubens mit reinem Gewissen festhalten

Geheimnis:

Geheimnis = etw, das verborgen ist, etw., das Menschen von sich aus nicht lüften können. Gottes Gedanken sind von vorneherein für uns nicht zugänglich (5.Mos 29,28; Jes 55). Deshalb sind sie für uns zunächst einmal Geheimnisse. Er offenbart sie uns, wenn (und wann) er es will.

Geheimnis des Glaubens:

Das Evangelium ist ein Geheimnis (Rm 16,25; Eph 6,19). Gott hat sein Evangelium in Jesus Christus und dann in der Verkündigung der Apostel geoffenbart, damit die Menschen ihm Vertrauen schenken. So ist es also ein Geheimnis, das geoffenbart und nun Gegenstand des Glaubens wurde.

Viele neutestamentlichen Wahrheiten waren im alten Bund „Geheimnis“ = nicht geoffenbart. Nun ist das Geheimnis gelüftet.

mit einem reinen Gewissen festhalten

Diakone sollen die Wahrheit des Evangeliums bewahren/festhalten – durch ein Leben mit reinem Gewissen

D.h., sie sollen sich in einem Zustand befinden, in dem es nichts gibt, das sie vor Gott anklagen könnte. Glaubenslehre und Wandel sollen nicht auseinanderklaffen.

Falsche Lehrer in Eph hatten dieses reine Gewissen von sich gestoßen (1,5.19; 4,2; vgl. 2Tm 1,3; Tit 1,15; an den Früchten waren sie zu erkennen; Mt 7).

b. Die Erprobung der Diener: V. 10

3:10 Auch sollen diese zuerst geprüft werden; 

Treue im Kleinen als Test. Lk 16.

Einen Diakon sollten die Ältesten nicht zum Dienst anhalten müssen.

Es ist interessant, dass diese Vorschrift bei den Ältesten fehlt. Aber Ältester wird man ohnehin nicht von heute auf morgen.

Es soll in der Gemeinde Gelegenheit gegeben werden zu lehren bzw etwas beizutragen.

® die Gemeinde kann beobachten. Deswegen wahrscheinlich fehlt die Prüfung bei den Ältesten. Bei ihnen ist die Prüfung gewissermaßen schon vorangegangen.

Bei den Diakonen ist das nicht so auffällig, daher ist eine gewisse Frist nötig, bis jemand wirklich als Diakon oder Helfer anerkannt ist.

Sie können erst dann dienen, wenn sie erprobt wurden (= einer Prüfung unterzogen wurden; also: tatsächlich eine Probezeit), und wenn sie untadelig sind, dienen sie.

Die näher liegende Möglichkeit besteht darin, dass man das „auch“ auf Vers 9 bezieht: Also:

Wie geschieht die Erprobung? – Das wird nicht gesagt. Z.B.: Indem sie einfach eine Zeitlang den Dienst tun.

Nicht gemeint ist, dass sie durch das tägliche Leben im Glauben (vom Heiligen Geist) erprobt/getestet werden (vgl. 1Kr 16,3; also „bewährte“ Männer), denn dokimaze,sqwsan heißt, „sie sollen einer Prüfung unterzogen werden“.

danach mögen sie dienen, wenn sie unanklagbar sind. 

avnegklhtoi untadelig wörtl.: „nicht (vor einem Richter) aufgerufen“ ® ohne Tadel, ohne Flecken, „nicht angeklagt, etwas Tadelnswertes getan zu haben“.

c. Qualifikationen für die dienenden Frauen: V. 11

3:11 Ebenso [sollen] die Frauen ehrbar sein, nicht Verleumderinnen, nüchtern, treu in allem. 

Welche Frauen sind hier gemeint?

vielleicht die Ehefrauen der Diakone, aber nicht auf sie beschränkt

[sonst: „ihre Frauen“/ „die, welche Frauen haben“]

Haben wir es hier mit einem 3. Gemeindeamt zu tun, einem der weiblichen Diakonie?

Nicht zwingend dafür spricht:

. Die Tatsache, dass V. 11, parallel zu V. 8, vom ‚dei’ in V. 2 abhängig ist, scheint dafür zu sprechen.

. Dass der Artikel bei „Frauen“ und bei „Diakonen“ fehlt, könnte für eine Parallelität von Aufgaben/Verantwortung sprechen, müsste jedoch nicht.

. ‚Hoosautoos’ indiziert nicht immer eine Einleitung eines neuen Abschnittes. [Siehe z.B. Mt 20,5; 21,30.36; 25,17; Mk 12,21; 14,31; Lk 13,3; 20,31; 22,20. Auch bei Pl ist es nicht der Fall: Rm 8,26; 1Kr 11,25; 1Tim 5,25; Tt 2,3.] „Desgleichen“ macht also die „Frauen“ nicht notwendigerweise zu Amtsgenossinnen.

. Rm 16,1 u. 1Kr 16,15 können nicht als eindeutige Beispiele herangezogen werden.

Dagegen spricht:

. Hätten wir ein 3. Gemeindeamt, wäre die Behandlung nach V. 13 zu erwarten (so House).

. Eine über Männer bestimmende Rolle wird in diesem Dienst schon gar nicht in Frage kommen: K. 2,12.

Neben den Ehefrauen der Diakone auch noch weitere anerkannte Helferinnen der Diakone.

D. h., Frauen, die den Diakonen helfend zur Seite stehen – wie Phöbe.

Phöbe, wird eine Dienerin der Gemeinde in Kenchräe genannt, Röm 16,1; sie ist vermutlich eine den Diakonen zur Seite stehende Helferin. Sie kann nicht im gleichen Sinn ein Diakon sein, wie die in der Gemeindeleitung stehenden Diakone (Phl 1,1; NB: Paulus grüßt da beide Gruppen, da sie beide in verantwortlicher Stellung sind. Die Diakone stehen den Ältesten zur Seite, sind aber nicht Älteste, sind auch nicht die Gemeindeleitung; aber sie haben verantwortliche Dienste in der Gemeinde, und es ist gerechtfertigt, sie neben den Ältesten im Grußwort zu nennen. Frauen waren da keine dabei, da Frauen in der Gemeinde nicht ein leitendes Amt innehaben (Vgl. 1Tm 2,12).

Dafür spricht:

. V. 11 steht in der Mitte eines Textes über männliche Diakonen. Wenn die erwähnten Frauen nicht in erster Linie als deren Ehefrauen zu betrachten sind, auch nicht als ein besonderes Amt weibl Diakonie, so können sie doch Frauen sein, die sich für den Gemeindehilfsdienst zur Verfügung stellen u.z. als Gehilfinnen der Diakonen.

Vielleicht waren sie Ledige (1Kr 7,31), vielleicht Witwen (evtl. einschließlich diejenigen von 5,9.10), vielleicht verheiratete Frauen, und sicherlich auch Frauen von Diakonen.

. Der Antrieb zu ihrer Dienstbereitschaft wird mit Wahrscheinlichkeit in einer Gnadengabe des Dienens/Helfens gelegen sein. Als Beispiele dienten ihnen womöglich Lk 8,1-3; 10,38-41; Jh 12,1.2; Apg 9,36; Rm 16,1.2; 1Kr 16,15.

diakonos heißt Diener. Das kann recht weit gefasst sein:  „Wer ist denn Apollos, und wer Paulus? Diener, durch welche ihr geglaubt habt ..“ (1 Kor 3,5). Die Obrigkeit ist Gottes Dienerin, dir zum Guten (Rö 13,4). Und auch Phöbe ist eine Dienerin. Die Tätigkeit ist hier nicht spezifiziert, daher bringt uns Rö 16 wahrscheinlich nicht weiter.

Im Eingangsgruß Php 1,1 werden neben allen Heiligen in Philippi auch die Aufseher und Diener genannt. Um genau diese beiden Personengruppen geht es in 1 Tim 3.

Zunächst (Verse 1-7) werden die Anforderungen an Aufseher genannt. Wer die Aufseherfunktion ausübt (i.d.R. Älteste) hat die Herde als Ganzes im Blick. Es sind die (männlichen) Führer, die über die Seelen wachen und einmal Rechenschaft geben müssen (Heb 13,17). Sie tragen für alles in der Ortsgemeinde die Verantwortung. Sie haben sich auch um Bettlägerige zu kümmern. „Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich …“, Jak 5,14. Für solche Tätigkeiten können sie, die hauptsächlich für saubere Lehre und Gebet Sorge zu tragen haben, Unterstützung erhalten, wenn Gott die Begabungen in die Gemeinde hineingegeben hat. Das sind die Diakone.

Die Diakone (Verse 8-13) üben eine sehr vertrauensvolle Tätigkeit aus, wenn sie hilfsbedürftige Leute besuchen. Sie bekommen Zugang zur Wohnung, sie gewinnen Einblick in Schränke und Portemonnaies etc. Von daher sollen die Diakone ebenfalls ehrbar sein, nicht doppelzüngig usw. Wenn ein Diakon nun eine bettlägerige Frau besucht, dann ist es ratsam, dass auch eine andere Frau mit dabei ist! Das mag die Ehefrau des Diakons sein oder zwei andere Frauen, die mit ihm diesen diakonischen Dienst ausüben.

Das ist der Grund – und es ist Weisheit Gottes! – dass 1 Tim 3,11 auch Frauen erwähnt. In diesem Vers wird nicht plötzlich ein separates Frauendiakonat beschrieben und dann geht es wieder mit dem Männerdiakonat weiter, nein. Der ganze Abschnitt behandelt die männlichen Diener, bei denen die geistlich qualifizierte Unterstützung durch ehrbare Frauen sinnvoll ist.

Bei Aufsehern/Ältesten mit dem Gesamtblick auf die Herde als Ganzes sind nicht Frauen tätig, daher dort keine Erwähnung von Frauen.

ehrbar,

semnos = ernsthaft, würdig, respektvoll, ehrenhaft; also würdig des Respekts der Gemeinde. Diesen Respekt verschaffen sie sich durch einen ehrbaren Wandel.

nicht verleumderisch,

mh. diabo,louj

Männer neigen mehr dazu, doppelzüngig zu sein, Frauen mehr dazu, Verleumderinnen zu sein

diabo,louj = Verleumder (vgl. 2Tm 3,3; Tit 2,3), vom Verb: diaballein: jemanden in feindlicher Absicht beschuldigen/anklagen (vgl. Lk 16,1), verleumnden.

nüchtern

maßvoll, alkoholfrei, wachsam, klaren Kopf behaltend; sie kann ihre Gedanken/Gefühle zügeln (1.Petr 5,8), lässt sich nicht so schnell aus der Fassung bringen, verliert nicht so schnell ihre seelische, geistliche Orientierung, vermeidet Extreme, ist nicht schnell von jeder Neuheit begeistert, frei von jeder Form von Exzess und Leidenschaft und hat sich in der Hand.

treu in allem

vertrauenswürdig, zuverlässig in jeder Hinsicht.

d. Weitere Qualifikationen für die Diener: V. 12
Die Ehe betreffend

3:12 Diener[22] sollen Männer von einer Frau[23] sein, 

Das bewahrt sie davor, sich bei Hausbesuchen nach Frauen umzusehen.

Es gab damals noch Polygamie. In der Gemeinde begann man nun, dieses Problem anzugehen.

Wenn jemand, der mehrere Frauen hat, Christ wird, so muss der die Frauen nicht entlassen. Aber er kann auf keinen Fall Ältester oder Diakon werden.

Die Familie betreffend

Kindern und dem eigenen Hause in trefflicher Weise vorstehen;

Der Mann geht der Frau und den Kindern mit gutem Beispiel voran. Er erwirbt sich respektvollen Gehorsam seiner Kinder durch sein vorbildhaftes liebevolles Verhalten in der Familie.

e. Ermutigendes: V. 13

3:13 denn die, die wohl dienten, erwerben sich selbst eine edle Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben, der in Christus Jesus ‹ist›

Welche Stufe ist gemeint? 

eine edle ‹Ehren›stufe = Stufen des Ranges, des Respekts, der Würde und Wertschätzung

Man bleibt nicht notwendigerweise in dem jew. Dienst, den man gerade hat (z.B. Philippus, Stephanus, Tm: Helfer ®Verkündiger)

Gut-gedient-Habende Diener (natürlich auch gute Älteste) erwerben sich Autorität und vermehrten Einfluss durch ihr Vorbild.

Freimut im Reden kommt von gesundem Leben und gesunder Arbeit im Werk des Herrn.

Ein vorbildhaftes Wesen gibt Freimut in der Ausübung des Dienstes („Amtes“) ® Daraus resultiert zuversichtliches Auftreten anderen Christen gegenüber, auch Gott gegenüber. Eine solche Freimütigkeit ist eine große und befriedigende Belohnung sowie eine große Motivation, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. (HJ)

Bsp Apg 6,3.5

C. Mitteilung für den Verantwortlichen: 3,14-16

Einleitendes

HJ: Im NT gibt es eine Gruppe von zwischen den Gemeinden hin und her reisenden Männern, die der Gemeinde dienen, reisende Verkündiger des Wortes Gottes. Sie heißen in der neutestamentlichen Zeit Apostel. Sie haben nicht eine amtliche Autorität über Hirten am Ort. Sie dienen mit den Gaben, verkünden das Wort, helfen zur Kurskorrektur. Sie bilden eine dynamische Verbindung zwischen Gemeinden und helfen Lehre und Leben in den Gemeinden zu überwachen und tragen das Evangelium auch in neue Gebiete.

Leider kam es in der Kirchengeschichte dazu, dass man mit der Zeit stationäre Verbindungspersonen hatte. Es bildete sich dann mit der Zeit eine menschliche Hierarchie. Überhaupt, wir haben viele Schwierigkeiten in Organisationen, weil nicht genügend das Charisma der betreffenden Personen innerhalb biblischer Strukturen beachtet wird; so entstehen viele Personenkonflikte, weil der Heilige Geist mit menschlichen Organisationen einfach nicht mitmacht. Es kommt hier das, was der Heilige Geist an Begabungen geschaffen hat, in Konflikt mit dem, was Menschen per Struktur von jemandem erwarten.

Das biblische Verbindungsglied ist eine reisendes Verbindungsglied und übernimmt sowohl Aufgaben innerhalb der örtlichen Gemeinden als auch außerhalb.

Tm war so ein Apostel, auch Titus, Silas, Barnabas, Apollos. Tim war nicht lokaler Hirt einer Gemeinde. Er verbrachte einige Zeit in der Provinz Asia, um dort Hirten und Gemeinden zu helfen, sodass die Verordnungen in den Gemeinden verwirklicht werden konnten.

Paulus schreibt Timotheus einen Brief, den dieser als Ausweis benutzen darf, damit die Gemeinden nun wirklich nach dem Muster handeln, das Paulus vorgegeben hat.

Paulus schreibt in den beiden Timotheusbriefen, wie diese Hilfe, die Timotheus den Gemeinden geben soll, aussehen soll.

1. Über den Grund des Schreibens: 3,14.15

1Tm 3,14 Solches schreibe ich dir in der Hoffnung, schneller zu dir zu kommen, 3:15 falls ich aber verziehe, damit du weißt, wie man sich zu verhalten hat im Hause Gottes, welches die Gemeinde des lebenden Gottes ist, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit.

Grund des Schreibens: Information zu geben, wie man sich im Haus Gottes zu verhalten hat.

V. 15: verhalten: avnastre,fesqai = wandeln, Lebenswandel führen. Also: „…damit du weißt, welche Art Lebenswandel man als Glied der Familie Gottes zu führen hat.“

V. 15: im Hause Gottes: Haus im Sinn von Familie Gottes (Haus = Haushalt, Familie; oikeioi tou qeou, Eph 2:19, Hausgenossen Gottes, Mitglieder der Familie Gottes).

V. 14: schneller zu dir zu kommen

schneller oder sehr schnell (d.h.in kurzer Zeit)ohne Verzögerung, (d.h. er ist nicht im Gefängnis)

V. 14: in der Hoffnung, schneller zu dir zu kommen 

Wir merken hier, wie man zur Zeit des Neuen Testaments denkt:

„in der Hoffnung“; „Wenn der Herr will“ (Jk 4,15). „Wenn ich noch am Leben bin.“ „Wenn der Herr es mir erlaubt“, usw.

Paulus zieht in Betracht, dass es durch unvorhergesehene Dinge Verzug geben kann.

V. 15: falls ich aber verziehe 

bradu,nw langsam sein, verzögern. from braduj (langsam, Lk 24:25)

V. 15: Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit.

Edraiwma, (von edraiow, beständig/fest machen) „Grundfeste“, (das Beständige, Feste) hier eher „Träger, Stütze, [nicht „Grund/Fundament“ vgl. Kol 1:23; 2.Tm 2:19].

Pfeiler: Die Säulen trugen das Dach, sie waren die gesamte Stütze des Gebäudes. Säule = Stütze.

ein Pfeiler/eine Stütze der Wahrheit: die Gemeinde ist das, was die Wahrheit fest aufrichtet und darstellt, schützt und verteidigt. Nicht nur Gott selbst ist der Garant für den Fortbestand der Wahrheit, sondern auch die Gemeinde.

(Indikativ, nicht Imperativ! = Tatsache! Die Gemeinde garantiert die Beständigkeit der Wahrheit. Fiele die Gemeinde zusammen, so wäre das auch das Ende der Heilswahrheit. Aber sie kann nicht fallen. Mt 16,18).

Die Gemeinde muss daher auf das achten und das behüten, was die Apostel geschrieben haben, denn nur ihr wurde die Wahrheit anvertraut. (Die falschen Lehrer haben die Wahrheit verlassen: 6,5; 2Tim 2,18.19; 3,8; 4,4).

„Wahrheit“ = die Gottesbotschaft, das Evangelium.

Die Wahrheit ist ein Bekenntnis. Jeder in der Gemeinde, die Führung besonders, trägt Mitverantwortung, ist aufgerufen, ein starker Pfeiler und Träger der Wahrheit zu sein – in der Gemeinde und in der Welt.

2. Über die Größe dieses Dienstes [Das große Geheimnis der Ehrfurcht]: 3,16

3:16 Und groß ist

Deshalb groß, weil die Person groß ist: Gott geoffenbart im Fleisch.

Zur Textkritik: Gott oder ER?

Zur Textüberlieferung von „Gott“ in V. 16:

In wenigstens 300 der vorhandenen Handschriften dieses Briefes steht am Anfang des Bekenntnisses das Wort „Gott“. Nur 8 Hsn (= weniger als 3%) haben etwas anderes, und von diesen sind es nur 5, die sich in der Präposition „welcher“/“der“ einig sind.

„Gott“: In wenigstens 300 der vorhandenen gr. Handschriften dieses Briefes (d. s. über 97 %) steht am Anfang des Bekenntnisses das Wort „Gott“. Nur elf Hss [Aleph*, A*, C*, F, G, Psi; 33, 365, 442, 1175, 2127] haben etwas anderes, und von diesen sind sich nicht alle einig in dem Relativpronomen „welcher“ bzw. „der“. Drei von ihnen wurden nachträglich von hos [der/welcher] zu theos [Gott] geändert. [nämlich Aleph*, A* und C*].

Durch Gregor von Nyssa, Athanasius, Didymus, Chrysostomus, Theodoret und Euthalius (wahrsch. auch durch Hippolyt u. Dionysius von Alexandrien) ist die Lesart „Gott geoffenbart im Fleisch“ schon sehr früh bezeugt.

Um dennoch die Lesart „der/welcher geoffenbart worden ist“ zu rechtfertigen, wurde angeführt, V. 16 sei ein direktes Zitat aus einem Christushymnus. Dazu gibt es jedoch keinerlei Hinweise oder Anlass.

Des Weiteren ergibt die Lesart „welcher“ bzw. „der“ anstatt „Gott“ einen Bruch und eine Anormalität der griechischen Grammatik, da HOS – als Relativpronomen – ein vorausgehendes Bezugswort benötigt, auf das es sich bezieht. Es gibt zu dieser Formulierung keine Analogie oder Hinweise in anderen grammatikalischen Verwendungen von Pronomen. Die Formulierung („Und groß ist – das ist übereinstimmendes Bekenntnis – das Geheimnis der rechten Ehrfurcht; welcher geoffenbart wurde im Fleisch …“) ist im Deutschen genauso seltsam und grammatisch unrichtig, wie sie es im Griechischen ist. Zudem ist „Geheimnis“ neutrum, „Ehrfurcht“ ist im Gr. eine Femininform, HOS jedoch maskulin. Es gibt keinen syntaktischen Bezug zueinander, und auch ein anderes Bezugswort für das Pronomen fehlt. Im neutestamentlichen Griechisch gibt es zu dieser Abnormalität keine Parallele. (Vgl. P. Streitenberger, Bibelgriechisch, www.streitenberger.com)

 – das ist übereinstimmendes Bekenntnis –, ‹groß ist› das Geheimnis der rechten Ehrfurcht: 

[o: der ehrfürchtigen Lebensweise]

– das ist übereinstimmendes Bekenntnis 

O`mologoume,nwj (von omologew = wörtl: das Gleiche sagen, zustimmen; ® ein Statement abgeben, Zeugnis ablegen, versichern, versprechen; eine feierliche Aussage [bzgl des Glaubens] machen, anerkennen, zugeben, bekennen; loben, preisen) = wie alle bekennen, im Urteil aller, ohne Widerspruch, widerspruchslos klar, wie alle davon Zeugnis ablegen, wie alle versichern, mit allgemeiner Übereinstimmung.

Diese Wahrheit kann nicht verneint oder verändert werden.

„Widerspruchslos von allen anerkannt ist die große Heilswahrheit; und zwar besteht diese Heilswahrheit aus folgenden Tatsachen“:

‹groß ist› das Geheimnis der rechten Ehrfurcht Geheimnis, weil es in vorigen Zeiten nicht geoffenbart war.

Nun ist es kein verborgenes Geheimnis mehr, sondern ein geoffenbartes.

Gottseligkeit eusebeia (eu = gut, recht, richtig; Sebastus, Augustus, der Erhabene, der Pietätvolle) = rechte Ehrfurcht und Frömmigkeit/Pietät, Gottesfurcht; göttlicher Wandel, göttliches Handeln, das rechte Handeln, die rechte Einstellung zum rechten Handeln.

Rechte Frömmigkeit ist ein Leben in einer Haltung, die gekennzeichnet ist von Gottesfurcht;

Gegenteil: Asebeia = Ehrfurchtslosigkeit, Leben ohne Pietät

Es geht hier also um die göttliche Quelle aller rechten Pietät, die tiefen Heilswahrheiten des Evangeliums

Was ist das Geheimnis der rechten Lebensweise des Christen? – Es ist das Evangelium.

Kurzes Glaubensbekenntnis (nicht ein Hymnus, …)

Die Betonung liegt bei den Verben, die an den Anfang gestellt werden.

Gott – 

geoffenbart im Fleisch, 

gerechtfertigt im Geist, 

gesehen von Engeln, 

verkündet unter ‹den› Völkern, 

geglaubt in der Welt, 

aufgenommen in Herrlichkeit. 

nicht streng chronologisch

drei Paare:

  1. im Fleisch und im Geist,
  2. geschaut von Boten und verkündet den Völkern
  3. in der Welt und in der Herrlichkeit

Paar 1: Die Tatsache: Menschwerdung, Rechtfertigung/Bestätigung dieser Menschwerdung durch die Auferstehung;

Paar 2: Die himml und ird. Zeugen: Schauspiel für die Engel (die nahe bei Gott sind), Botschaft für die Heidenvölker (die ferne von Gott sind);

Paar 3: Der Bereich, wo es sich auswirkte: Gegenstand des Glaubens in der Welt unten, Gegenstand der Erhebung in der Welt droben.

vom Himmel ® zur Erde; – wieder von der Erde ® zum Himmel.

Steigerung: Jede Stufe baut auf die vorhergehende auf.

Der Schauplatz wechselt:

unten – oben, oben – unten, unten – oben.

Beginn: sein Kommen von oben nach unten- in Niedrigkeit.

Ende: sein Gehen von unten nach oben – in Herrlichkeit.

1. Paar (Basis): Die Person Christus

  • Erniedrigung: Jesu Menschwerdung und sein Leben auf Erden ( – im Fleisch). Schauplatz: unten.
  • Erhöhung durch Auferstehung (- im Geist) als Antwort auf die Erniedrigung. Schauplatz: oben.

2. Paar (Folge): Die Personen, mit denen es der Christus zu tun hatte

  • Bestaunt werden von Engeln (im Himmel). Schauplatz: oben.
  • Verkündigung des Evangeliums unter den Völkern. Schauplatz: unten

3. Paar (Folge): Der Raum zu tun, in dem sich der Christus bewegt

  • Glaube in der Welt (als irdische Antwort auf das Heilsereignis). Schauplatz: unten.
  • Aufnahme in Herrlichkeit (als himmlische Antwort auf das Heilsereignis). Schauplatz: oben.

Das erste Paar steht gesondert von den beiden letzten.

Die Paare 2 und 3 gehören eng zusammen. Paar 2 und 3 bilden einen Chiasmus:

– Engel (die himmlischen Boten; pl.)

– Völker (pl.)

– Welt (sg.)

– (die himmlische) Herrlichkeit (sg.).

Paar 1: Zuerst die Fleischwerdung und göttliche Beglaubigung des Sohnes Gottes durch die Auferstehung.

Paare 2 und 3: Dann 4 geschichtliche Tatsachen, die die Beglaubigung weiter bezeugen:

die Erscheinung den Boten, die Verkündigung den fernen Völkern,

der Glaube in der Welt, und schließlich die Aufnahme in die Herrlichkeit (= die Himmelfahrt).

Die Betonung liegt auf den (aor.pass.) Verben:

Paar 1:             er wurde geoffenbart

er wurde gerechtfertigt

Paar 2  :           er wurde gesehen

er wurde gepredigt

Paar 3  :           er wurde geglaubt (das heißt, in Herzen aufgenommen)

er wurde aufgenommen (in Herrlichkeit)

Paar 1 – göttliches Heilshandeln

Paar 2 – zeugnishafte Bestätigungen (der Boten)

Paar 3 – wirksame Folgen (auf Erden, im Himmel).

Das 1.Paar: Die Person Jesus Christus: 

geoffenbart worden im Fleisch 

Das Fleisch an sich ist nicht böse, sondern schwach; aber die im Fleisch wohnende Sünde ist böse. In Christi Fleisch wohnte keine Sünde.).

Gott wurde Fleisch, ganz Mensch, und als solcher starb er; aber durch den Geist wurde er lebendig (in der Auferstehung; Rm1,3f; 1.Petr 3,18).

Geoffenbart worden bestätigt, dass er bereits vorher war (Präexistenz).

gerechtfertigt im Geist 

Die Auferstehung Jesu ist seine Rechtfertigung.

Gott gab dem Sohn Recht. = zeigte, dass Jesus Christus im Recht ist, d.h. sündlos ist. (vgl: Mt 11,19; Lk 7,29.35). = Rechtfertigung Jesu durch Gott in der Auferstehung. (Daher der Titel „der Gerechte“ in Apg 3,14; 7,52; 22,14; 1.Joh 2,1).

Das 2. Paar: Die Personen, mit denen es der Christus zu tun hatte: 

gesehen von (den) Engeln (od.: staunend angeblickt von himmlichen Boten)

Bei Inkarnation und Auferstehung und Himmelfahrt wurde er von Engeln stauenden angeblickt; denn so etwas war noch nie da gewesen

Die Engel bestaunen diese Person: Gott und Mensch zugleich. Und sie unterwerfen sich ihm (1.Petr 3,21).

Die himmlischen „Boten“, die Engel, die Nahen sahen die Fleischwerdung und Auferstehung des Sohnes Gottes.

Hier: Betonung auf die Ereignisse nach der Auferstehung, (gesehen von den Engeln bei der Auferstehung und bei der Himmelfahrt; vgl. Lk 24; Apg 1; Joh 20)

gepredigt unter den Völkern, 

Was den Engeln durch Sehen bekannt wurde, erfuhren die Völker durch Verkündigung

Die Botschaft der Auferstehung ging in alle Welt hinaus. Wie weithin wurde doch dieses herrliche Tatsache der Erniedrigung und Erhöhung des Sohnes Gottes – bzw die Person Jesus Christus selbst – verkündet (Apg 1,8: bis an die Enden der Erde).

Das 3. Paar: Der Bereich, in den Jesus sich begibt

geglaubt (= per Glaube aufgenommen) in der Welt, 

Die Reaktion auf die Botschaft dieser herrlichen Heilswahrheiten in der Welt der Menschen: geglaubt (= aufgenommen) in der Welt; Menschen haben diese Botschaft durch Glauben aufgenommen.

aufgenommen in (der) Herrlichkeit

Die Reaktion auf die Botschaft dieser herrlichen Heilswahrheiten in der Welt der Engel und der abgestorbenen Gläubigen: Er wurde emporgehoben in Herrlichkeit. (NICHT: „in die Herrlichkeit hinein“). Seine Himmelfahrt geschah „in Herrlichkeit“. Herrlichkeit umstrahlte ihn, als das Emporheben stattfand.

[nicht eine strenge chronologische Reihenfolge in den letzten 4 Gliedern.]

geoffenbart im Fleisch                                        (Christi Erniedrigung)

gerechtfertigt im Geist                                        (Christi Erhöhung)

gesehen von Engeln                          (Mehrzahl)  (im Himmel)

verkündet unter den Völkern (Mehrzahl)              (auf Erden)

geglaubt in der Welt      (Einzahl)     (auf Erden)

aufgenommen in Herrlichkeit (Einzahl)                (im Himmel)

Die PERSON: Fleischwerdung + göttl. Beglaubigung (Auferstehung)

geoffenbart im Fleisch

gerechtfertigt im Geist

Die PERSONEN: Zeugnishafte Bestätigungen im Hi und auf E

gesehen von Engeln                                           (Boten im Himmel)

verkündet unter den Völkern             (Boten auf Erden)

Der BEREICH: diese Welt + jene Welt

geglaubt in der Welt                                           (Reaktion auf Erden)

aufgenommen in Herrlichkeit            (Reaktion im Himmel)

III. Vom rechten Dienst der Verkündigung: K. 4

Warum ist dieses Kapitel von Bedeutung für die Verkündigung?

  • Wir wollen edler Diener Jesu Christi sein. V. 6. Hier können wir lernen, wie wir es werden.
  • Von Gott bestimmte Verkündiger brauchen Unterweisung. Paulus will, dass sie wissen, wie sie ihren Dienst wahrzunehmen haben.
  • Jeder Christ sollte im Stande sein, rechte Verkündigung zu erkennen, daraufhin alle Verkündigung prüfen.

(Jeder Christ sollte selbst, wenn auch im kleineren Rahmen, ein Verkündiger sein. Kol 3,16; Heb 5.)

A. Rechter Verkündigungsdienst ist nötig angesichts des vorausgesagten Abfalls. 4,1-6

1. Voraussage des Abfalls: 4,1

a. Wie ist der Abfall vorausgesagt?

1Tm 4:Aber der Geist sagt ausdrücklich, 

Was lernen wir hier über die rechte Verkündigung des Paulus?

  • Rechte Verkündigung hat zum Inhalt, was der Geist sagt.

Was „sagt der Geist“? – Alles Wort Gottes. Wir haben das Geschriebene. Er geht nicht über das Geschriebene hinaus.

Heb 3,7; Off 2.3. Der Heilige Geist sagt heute, was er damals sagte!

  • Rechte Verkündigung ist notwendig angesichts des vorausgesagten Abfalls
b. Wann kommt der Abfall?

dass in späteren Zeiten 

D.h., in den Zeiten, die auf die Zeit des Apostels Paulus folgen.

D.h., bereits in der Zeit des Tm.

c. Wer wird abfallen?

etliche 

d. Wie geschieht Abfall?
Sich Abwenden vom Glauben

1Tm 4:1 … sich vom Glauben ‹und von der Treue› abwenden werden 

[o: Abstand nehmen werden]

vom Glauben: d.h. von der Aktivität des Vertrauens. D.h. sie vertrauen nicht mehr Christus allein.

[NB: Zum persönlichen Zeugnis: NICHT „meinen Glauben“ bezeugen, sondern wir sollen die Person Jesus Christus bezeugen; er ist in Person die Wahrheit.]

vom Glauben: „glauben“ → Vgl. 3,16E: geglaubt; 4,1: vom Glauben abwenden = sich von Christus abwenden, an den manbislang geglaubt hatte und dem an im Glaubensgehorsam sich hingegeben hatte,

Der Gegensatz von „sich vom Glauben abwenden“ ist in 2,15: „im Glauben bleiben“.

Achten auf Irrgeister und Dämonenlehren

Wenn man sich von etwas abwendet, wendet man sich notgedrungener Maßen etwas anderem zu. Wer sich von der Wahrheit abwendet (von dem Vertrauen auf sie) abwendet, widmet sich etwas anderem. Und dieses andere ist auch eine „Lehre“, eine Lehre, die ihre Quelle in bösen Geistern hat.

‹und als solche› auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen achten [o: sich ihnen widmen] werden, 

auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen:

Es gibt nur 2 Gebiete: Licht und Finsternis. Wahrheit und Unwahrheit.

Hinter beiden steht ein Geist. V. 1 – V. 3!

Alles, was Menschen produzieren, kommt entweder von einem Menschengeist oder von einem bösen Geist. Wenn es aber eine Lehre betrifft, kommt es entweder von dem Heiligen Geist oder von einem bösen Geist.

Entweder hält man sich zu dem, was Gottes Geist hat schreiben lassen, oder man fällt dem, das der Feind Menschen eingibt, zum Opfer.

Das heißt, dass alle Irrlehre vom Feind ist.

(Das heißt nicht, dass mangelnde Erkenntnis der Wahrheit z. B. in bestimmten Lehrfragen unter Christen gleich auf Wirken von Dämonen zurückzuführen ist. Nein. Wir sind alle am Lernen. Aber es kursieren falsche Lehren, die sich hartnäckig halten. Z. B. die Allversöhnungslehre. Warum?)

Vgl. Eph 6: Finsternis ist das Gebiet des Feindes; da wirkt er.

Gottes Wort ist das Licht.

In der Versammlung sehen wir zunächst nur Menschen; wir wissen nicht, welcher Geist jemanden treibt; aber wenn wir prüfen, genau hinhören, können wir an der Frucht feststellen, woher es kommt.

HJ: Hinter vielem, was das Christen tun und was sich unter Christen tut, steht in Wirklichkeit aktive Tätigkeit von Dämonen. D. h. die Irrgeister/dämonischen Lehren sind schon längst in der Gemeinde Jesu am Werk, auch in den evangelikalen Gemeinden.

Dürfen wir einen Geist befragen?

– Nein. Auch in der Okkultseelsorge nicht, denn Dämonen lügen.

achten / … sich ihnen widmen: 

Wer sich den Lehren von Dämonen widmet (= sich dafür interessiert, damit beschäftigt), widmet sich den Geistern (Dämonen) selbst, die diese Lehren bringen [bzw. erfinden/einströmen lassen] (ohne dass er es merkt); denn eine Lehre bringt auch den Geist mit, der sie kreierte. Die Geister äußern sich durch Lehren.

[Vgl. 6,1: Gottes Name (=Wesen) und Gottes Lehre stehen in engem Zusammenhang.]

Daher: Geister prüfen (1Jh 4,1ff)

Wie prüfen wir die Geister?

– Indem wir auf den Inhalt dessen hören, das gesagt wird, (= auf die Lehre) und mit dem Wort Gottes vergleichen.

[NB: Es hat wenig Sinn, mit Sektierern zu sprechen. 2Jh 11ff. Wir sollen sie nicht heranlassen. Ausnahme: suchende Menschen. Bewahren wir uns Berührungsängste!]

→ Solche, die sich abgewandt haben, würden das nie zugeben.

Die Heilige Schrift aber nennt sie Abgefallene und die, die etwas anderes reden als die Wahrheit nennt sie „Lügenredner“. Das muss solchen gesagt werden!

2. Erläuterungen über die, die vom Glauben Abstand nehmen werden: 4,2-3A

1Tm 4:1-3 

To. de. pneu/ma r`htw/j le,gei

o[ti evn u`ste,roij kairoi/j avposth,sontai, tinej th/j pi,stewj

 prose,contej pneu,masin pla,noij kai. didaskali,aij daimoni,wn

      evn u`pokri,sei yeudolo,gwn

      kekauthriasme,nwn th.n ivdi,an sunei,dhsin

      kwluo,ntwn gamei/n

               avpe,cesqai brwma,twn

Aber der Geist sagt ausdrücklich,

dass in künftigen Zeiten etliche vom Glauben Abstand nehmen werden,

achtend (o.: wobei sie [= die Abfallenden] achten auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen

                  2 in der [= ‹dargeboten› in der] Heuchelei

von Lügenrednern,

von gebrandmarkt Seienden im eigenen Gewissen, 3

von solchen, die wehren zu heiraten,

[und gebieten] sich von Speisen zu enthalten, …

(NICHT: achtend auf Irrgeister und Dämonenlehren, sind sie „in der Heuchelei von Lügenrednern“ (das passt nicht, da würde etwas fehlen; was hieße, „sie sind in der Heuchelei von Lügenrednern?);

SONDERN: achtend auf Irrgeister und Dämonenlehren, [Lehren, die] in Heuchelei von Lügenrednern [dargebracht werden], von Gebrandmarkten im Gewissen, von Menschen, die wehren zu heiraten ….

D. h.: Die Lügenredner und die Wehrenden zu heiraten sind nicht die, die vom Glauben Abstand nehmen, sondern die Lügenredner sind es auf die die Abfallenden hören.

Die Irrgeister und die dämonischen Lehren werden dargestellt, nicht die Übeltaten derer, die vom Glauben Abstand nehmen. Aber die, die vom Glauben Abstand nehmen, werden auf jene Irrgeister und Dämonenlehren achten.

Vgl. auch folgende Übersetzungen bzw. Übertragungen:

(Pfleiderer): Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeitepochen sich wegstellen (= abwenden) werden gewisse Kreise von dem Glauben, ergeben sich hinhaltend zu irrenden und irreführenden Geistern und zu Dämonenlehren, 2 die sich darbieten in schauspielerischer Heuchelei von Lügenrednern, welche, mit Brandmalen am eigenen Gewissen gezeichnet, 3 verbieten in die Ehe zu treten, gebieten sich von Broten/Speisen zu enthalten, die …

(Zürcher) Der Geist aber sagt ausdrücklich: In den letzten Tagen werden manche vom Glauben abfallen und sich an Irrgeister und an die Lehren von Dämonen halten, 2 an die Lehren von Leuten, die sich verstellen und die Wahrheit verdrehen, die ein Brandmal im eigenen Gewissen tragen. 3 Die werden das Heiraten untersagen, und die werden abraten von bestimmten Speisen, die …

(Neue Evangel. Üs.) Der Geist Gottes sagt ausdrücklich, dass am Ende der Zeit manche vom Glauben abfallen werden. Sie werden auf betrügerische Geister achten und den Lehren dunkler Mächte folgen – 2 getäuscht von scheinheiligen Lügnern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind. 3 Diese Lügner verbieten das Heiraten und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen, die …

(Einheits Üs.): Der Geist sagt ausdrücklich: In späteren Zeiten werden manche vom Glauben abfallen; sie werden sich betrügerischen Geistern und den Lehren von Dämonen zuwenden, 2 getäuscht von heuchlerischen Lügnern, deren Gewissen gebrandmarkt ist. 3 Sie verbieten die Heirat und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen, die …

(Neue Genfer Üs.): Der Geist Gottes hat allerdings unmissverständlich vorausgesagt, dass am Ende der Zeit manche vom Glauben abfallen werden. Sie werden sich irreführenden Geistern zuwenden und auf Lehren hören, die von dämonischen Mächten eingegeben sind 2 und von scheinheiligen Lügnern propagiert werden, deren Gewissen so abgestumpft ist, als wäre es mit einem glühenden Eisen ausgebrannt worden. 3 Diese Leute verbieten das Heiraten und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen – auf Speisen, die …

 
a. Was sind das für Leute, auf die die Gefährdeten (und im Abfall Begriffenen) hören? V. 2
Heuchelnde Lügenredner. V. 2A

1Tm 4:in Heuchelei von Lügenrednern, 

Falsche Lehre erzeugt Heuchler. Diese Heuchler hier sind von den Dämonenlehren entstanden. Auf diese Heuchler hören die, die vom Glauben Abstand nehmen.

. „in Heuchelei“ – gegenüber dem früheren Glauben. Sie tun so, als ob sie immer noch dabei wären.

. „Lügenredner“: Sie reden die Unwahrheit. Wenn sie lange genug sprechen, merkt man, dass es Lüge ist, was sie sagen.

Im Gewissen Abgestumpfte. V. 2E

die im eigenen Gewissen gebrandmarkt sind,

– abgestumpft gegenüber dem guten Gewissen von 1,5. Sie geben aber vor, ein sensibles Gewissen zu haben. Sie sind „heiliger“ als die anderen. „Wir heiraten nicht und fasten und essen nur bestimmte Speisen.“

gebrandmarkt

wie mit einem Brenneisen brennen, um Empfindungsfähigkeit abzutöten [o: ein Brandmal haben/zufügen]

Die Reihenfolge ist diese:

  1. Zuerst wendet man sich von der Liebe weg 1,5.6
  2. Dann stößt man das reine Gewissen von sich (bzw. man tut nichts gegen das schlechte Gewissen 1,19
  3. Dann wendet man sich vom Vertrauen (Christusvertrauen) ab 4,1. D. h. man erleidet Schiffbruch am Glauben 1,21, 6,10.21
b. Was zum Beispiel lehren sie? V. 3A

1Tm 4:die wehren zu heiraten, 

[und verlangen], sich [bestimmter] Speisen zu enthalten, 

Ehelosigkeit ist freiwillig und nur durch Christi Kraft möglich. Wer ehelos bleibt, lebt so wie in der Ewigkeit; er weist hin auf das, wie es sein wird im Himmel. 1Kr 7.

Zu 1Kr 7: Gott bestimmt, wer heiratet und wer nicht. An und für sich ist Heirat etwas Gutes, aber vom Praktischen her betrachtet ist es besser nicht verheiratet zu sein – unter den gegenwärtigen schweren Umständen. Wenn man ruhige Zeiten hat und es möglich ist zu heiraten und Kinder zu haben, gut; nur wird man Schwierigkeiten bekommen, sagt Paulus (1Kr 7). Heiraten ist nicht die Lösung aller Probleme. Vor allem für hingegebene Diener im Reich Gottes wird es nicht leicht werden. Sie stehen in einem Zwiespalt.

[[Zur Grammatik von V. 3: Ein Bsp von Zusammenziehen von Infinitiven; das ist im Dt nicht möglich. Anderes Bsp: 1Kr 14,34f. Im Dt. muss man ein Verb ergänzen.]]

3. Bemerkungen zur Richtigstellung dieser falschen Lehre: 4,3M-5

Wie lautet die richtige Lehre die Speisen betreffend?

a. Gott schuf die Speisen für die Glaubenden. V. 3M

1Tm 4:3 … die Gott für die, die glauben und die Wahrheit erkennen, schuf 

Beachten wir die Reihenfolge: Zuerst: Glauben. Dann: Wahrheit erkennen – progressiv

Es gilt, sich Gedanken zu machen über das, was ist. Die Schöpfung und das Wort Gottes – beide sind Studienobjekte

Beides ist Wissenschaft, mit beidem soll man sich beschäftigen. So wird man die Wahrheit erkennen.

Exkurs: George W. Carver: Erdnüsse:

George Washington Carver

geb 1860, gest. 1940. 

Ihr müsst lernen, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich gut zu tun.

Er lehnte keine Aufgabe ab, sondern widmete sich selbst der geringsten, als sei sie die wichtigste Arbeit der Welt. 

S 125: Wenn er keine Antwort wusste: Das weiß ich noch nicht. Darüber muss ich noch mit Gott sprechen. 

139: und er wartete entschlossen auf Gottes Hilfe … die ganze Nacht .. Als sie ihm gegen Morgen schließlich zuteilwurde, war die Lösung sehr einfach und klar. 

141: Als er eine Gehaltserhöhung ablehnte und dafür getadelt wurde: „Was soll ich denn mit noch mehr Geld anfangen? Ich habe doch alles, was ich brauche.“ 

S 150: Herr, wozu hast du die Erdnuss geschaffen? 

Und gemeinsam gingen wir (Carver und Jesus Christus) ins Labor an die Arbeit. 

S 151, 153: (Was der Herr ihm zeigte) 

Aus Erdnüssen kann man über 150 Produkte herstellen: (hier 40 davon): 

Öl, Margarine, Butter, Kochfett, Mayonnaise, Milch, Buttermilch, Pulverkaffee, 

Fleischersatz, falsche Austern, Süßigkeiten, Eis,

Punsch, Diabetikernahrung, Weizenersatz, 

Seife, Haarwaschmittel, Bleichmittel, Schmierfett, 

Linoleum, Metallpolitur, Klebstoff, Plastik, Tapeten, 

Tinte, Farben, Schuhcreme, Imprägmiermittel, 

Salben, Rasiercreme, Hautcreme, Muskelstärkendes Öl

Medizin gegen Husten

Aus der Schale: Marmor, Dünger, 30 Farben, Chinin-Ersatz, Kuhfutter

Aus der dünnen roten Haut: Papier

b. Gott schuf die Speisen zum Einnehmen mit Dank. V. 3E

Welche Speisen? – nur die zum Verspeisen gedachten Dinge, nicht alles Geschaffene. D.h. wir müssen uns klar werden, was Gott zum Einnehmen schuf. → Man sollte untersuchen, was zum Einnehmen geschaffen wurde, ehe man es einnimmt.

zum Einnehmen mit Dank,

Du kannst nicht danken und unmäßig essen. Das wäre Heuchelei.

Was Gott zum Essen schuf, schuf er zum Einnehmen mit Dank. (Wir wurden für Gott geschaffen, und nur so können wir funktionieren. Wer nicht mit Gott und vor Gott lebt, ist nicht „Mensch“.)

NB: Gott erwartet, dass wir für alles, was er zum Essen für uns geschaffen hat, danken, wenn wir es in den Mund nehmen, auch für jeden Schluck Wasser. Gott schuf diese Dinge, zum „mit Dank Einnehmen“.

c. Alles von Gott Geschaffene ist gut. V. 4

1Tm 4:weil alles von Gott Geschaffene trefflich und nichts verwerflich ist, 

Auch nach dem Sündenfall ist die Umwelt des gefallenen Menschen gut, auch wenn sie von Vergänglichkeit durchzogen ist.

[1]Nb: Ein Vers mit stiller Voraussetzung: alles von Gott zum Einnehmen geschaffene! Zum Einnehmen ist zu ergänzen. d. Nichts ist verwerflich, wenn mit Dank empfangen. V. … Continue reading

Lehre die Christen,

  • viel die Bibel zu lesen,
  • zu beten
  • Fragen an den Text zu stellen
  • die Bibel zu erforschen (NB: verwende nicht das Wort „studieren“)
  • sich Gedanken zu machen und sie zu sammeln
  • ® Notizen zu machen und dann einzuordnen!

Heb 5,14ff: Der Hebr-schreiber erwartet, dass jeder Christ ein Lehrer ist.

2T 3,16: Jeder Christ (!) soll funktionsfähig/ gerüstet/ zurechtgerenkt werden – zu jedem guten Werk. Jeder Christ ist „Mensch Gottes“, der Gott gehört und ihm dienen will.

Das ist die beste Bibelschule.

durch die Worte des Glaubens

Die Worte (der Heiligen Schrift) sind Worte des Glaubens

  1. Sie verdienen unser Vertrauen
  2. Sie verlangen, dass wir ihnen vertrauen

Wir haben keinen Grund aus unserer Erfahrung mit Gott, irgendein Wort Gottes anzuzweifeln. Gott wird uns schon seine Antwort geben. Die Nacht währt nicht immer. Das Licht wird kommen!

Der edlen Lehre nachgefolgt sein: V. 6E

1Tm 4:6 … und der edlen Lehre, 

und hier im Sinne von „nämlich“ (kai explicativum)

der du gefolgt bist. 

Die gute Lehre ist das Muster 

Rm 6,17 Muster der Lehre

Bevor man andere führt, muss man ein Nachfolger gewesen sein.

You can’t lead, where you don’t follow.

Die Heilige Schrift ist gute Lehre (Dogmatik). Tm ist ihr gefolgt (Ethik). Tm lernt als guter Nachfolger zu leben, zu dienen, etc.

Und nun muss er alleine in Eph seinen Mann stehen und lehren.

Hier die Reihenfolge:

  1. Zuerst muss man sich mit der guten Lehre beschäftigen,
  2. dann ihr folgen, ® und
  3. dann ist man im Stande, sie anderen zu lehren. Esr 7,10. Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, die Weisung JAHWEHS zu erforschen und zu tun und in Israel Satzung und Recht zu lehren.

Die Nachfolge ist eine ständige und lange gute Schule.

Wer vom Evangelium geprägt ist, ist eine angenehme Persönlichkeit.

Wenn wir schwierige Menschen sind, dann, weil wir noch viel zu lernen haben. Mancher Lehrer sollte mehr sich selber lehren, damit er ein guter Lehrer für andere wird.

B. Was der rechte Verkündiger zu tun hat: 4,7-16

1. Er soll nicht mit Legenden umgehen, er soll sie abweisen. 4,7A

1Tm 4:Aber die unheiligen und Altweiber-Legenden weise ab. 

Gläubige Großmütter erzählen gerne biblische Geschichten. (Tm hat von Lois gelernt.) Sie können zum großen Segen werden.

Wenn sie aber ungläubig sind, erzählen sie Märchen.

Das heißt nicht, dass alles, was alte Frauen erzählen, Märchen sind; aber es gibt Märchen, die alte Frauen – und manchmal auch Großväter – gern erzählen.

Pass auf, womit du dich befasst! Nicht mit Legenden und Sagen, sondern mit Tatsachen.

(NB: Wir sollen unseren Kindern nicht Unwahres erzählen, keine Märchen. Auch durch Filme können wir sie an Unwahres/Heuchelei gewöhnen. Im Film täuschen die Menschen etwas vor, sie schauspielern = heucheln. Stattdessen sollten wir junge Menschen daran gewöhnen für die Echtheit zu leben, Wahrheit zu denken, reden, leben. Es gibt keine bibl. Berechtigung für das Schauspiel. Das Leben ist kein Spiel. Die Predigt noch viel weniger!

Was predigst du? Erfundene, unbestätigte Geschichtchen?

Juden: Z.B. die Apokryphen = Geschichten, die nicht notwendigerweise wahr sind. Heldensagen.

Was liest du? Romane?

Vergeude nicht Zeit mit christlichen Phantasie-Romanen oder unbiblischen Kinderkassetten, erfundene Begebenheiten. (Gebrüder Grimm, Struppelpeter, Deutsche Sagen)

weise ab.

Nicht nur, dass er nicht damit umgehen soll (und selber keine Romane lesen und erzählen soll), sondern auch bei anderen soll er sie abweisen.

D.h., er soll sie anweisen, nicht mit solchen Dingen umzugehen. Und wenn sie solche lehren, ihnen klarmachen, dass sie nur Wahrheit lehren sollen.

2. Er soll aber mit der rechten Ehrfurcht umgehen. 4,7M-11

a. Wie soll man sich damit beschäftigen? V. 7M

Wie sieht das aus?

1Tm 4:7 Aber übe dich selbst ‹mit Ernst› zur rechten Ehrfurcht hin;

Falsche Lehre bekämpft man mit guter Lehre und gutem Leben.

Eu – sebeia: Eu = gut/recht, auch freudig-stimmend; Sebesthai = verehren

Eu – sebeia: = eine aus der Ehrfurcht vor Gott hervorgehende ihn ehrende Lebensweise

Eine geistliche Übung, eine eingeübte Lebensweise

Die Ehrfurcht bringen wir Gott und seinem Wort entgegen – und zwar durch den Lebenswandel (Ethik!)

Eine ernsthafte, wichtige Sache

übe dich ‹mit Ernst› 

Ehrfurcht und ehrfurchtsvollen Lebenswandel muss man einüben.

Zu einen Ziel hin

zur rechten Ehrfurcht hin

hin zur Christusähnlichkeit [Charakter ist wichtiger als Arbeit für den Herrn.]

Unser Gottesebenbild wurde durch den Sündenfall verstümmelt. ® Rm 8,29/2Kr 4

Wenn wir von Gottes Wahrheit durchzogen sind, bildet sie unseren Charakter, sie prägt uns.

Christi Gesicht soll in uns geprägt sein; denn Jesus Christus ist das exakte Abbild (Gepräge) Gottes (Heb 1).

Wenn wir unsere Bestimmung erreichen wollen, werden wir das nur über Jesus Christus erreichen (Rm 8,29).

b. Warum soll man sich damit beschäftigen? V. 8
. Im Vergleich zur rechten Ehrfurcht ist der Wert der leiblichen Übung gering. V. 8A

1Tm 4:denn die leibliche [o: dem Leib gewidmete] Übung ist zu wenigem nützlich, 

Fitness kann nützlich sein, aber bedenke: Der Leib wird verwandelt werden; seine Zeit hier auf dieser Welt ist also begrenzt. Das heißt nicht, dass wir ungesund und ohne Bewegung leben sollen. Eine gewisse Gymnastik ist wichtig.

. Die rechte Ehrfurcht ist zu allem nützlich. V. 8M

aber die rechte Ehrfurcht ist zu allem nützlich, 

Der Geist wird ewig bleiben. Pflege also vor allem deinen Geist, sagt Paulus.

. Die rechte Ehrfurcht hat die Verheißung des Lebens. V. 8E

da sie die Verheißung des Lebens hat, 

Hier schon gute Auswirkungen.

des jetzigen und des zukünftigen.

Doppelte Verheißung: hier und dort.

Leben = im Genießen der Gemeinschaft mit Gott stehen; und daraus erwächst Frucht, Jh 15.

c. Was hilft dabei? V. 9.10
Das Wort: V. 9

Das treue Wort

1Tm 4:Treu/Zuverlässig ist das Wort 

Gottes Wort ist bibeltreu und ist uns treu = zuverlässig. D.h. es enttäuscht uns nicht, betrügt uns nicht. Gottes Worte werden dich nie im Stich lassen, Timotheus.

Gottes Wort ist treu, weil der, der es sagte, treu = zuverlässig ist. Gott kann sich selbst nicht verleugnen, d.h. er bleibt sich selbst und den Aussagen seines Wortes treu

[NB: Es heißt NICHT, dass ich ihm meine Treue nicht aufkündigen könnte. 2Tm 2. Die Treue Gottes garantiert nicht meine Treue.

Aber meine Untreue gegen ihn hebt nicht seine Treue sich selbst gegenüber auf. Rm 3,3]

Das wertvolle Wort

Gottes Worte sind es wert, auch von deinen Zuhörern gehört zu werden.

Das Wort, das aller Annahme wert ist

aller Annahme wert,

Dieses Wort ist es wert, dass es alle Menschen mit ganzem Herzen annehmen.

Warum ist es aller Annahme wert?

V. 10: denn dafür arbeiten wir auch

Weil wir – alle Mitarbeiter – unsere Hoffnung auf den Herrn gesetzt haben und nun erleben, dass sich dieses Wort bewahrheitet.

Die Apostel als Vorbild: V. 10

Ihr Arbeiten

1Tm 4:10 denn dafür arbeiten wir auch 

Ihr Leiden

und werden geschmäht, 

Ihr Hoffen

weil wir die Hoffnung auf den lebenden Gott gesetzt haben ‹und setzen›, 

Wer einen toten Gott hat, dessen Hoffnung ist der Tod. Mehr nicht.

Wir glauben an einen lebenden Gott, und deshalb ist unsere Hoffnung eine lebendige. – HJ

Das Ziel vor Augen: V. 10E

Das gewünschte (durch Christus möglich gemachte) Ziel: Rettung aller Menschen

1Tm 4:10 … der der Retter aller Menschen ist, 

Gott ist potentiell ein „Retter aller Menschen“, weil Jesus für alle Menschen gestorben ist. Jh 3,16. Er will, dass alle gerettet werden (1Tm 2,3f).

[2]Manche Calvinisten glauben das nicht. Spurgeon war sich der Folgen dieser Lehre vielleicht nicht ganz bewusst. → Schwierigkeiten mit der Heilsgewissheit. Aufgrund wovon kannst du (Calvinist) … Continue reading

Das tatsächliche Ziel: Rettung der Gläubigen

allermeist der Gläubigen. 

– d.h. Christus starb für alle, aber nur die, die es annehmen werden tatsächlich gerettet (und „erwählte“; Erwählter ist man nur in Christus.)

Die Heilige Schrift lehrt, dass die gesamte Verantwortung für die menschliche Reaktion des Menschen (auf den göttlichen Ruf) auf dem Menschen selbst liegt: z.B. Hes 3,19; 18,23-24.30-32; 33,11: Wenn jem. sagt, die Heilige Schrift sage, dass Gott bestimmt, wer sich bekehrt und wer nicht, geht er über die Heilige Schrift hinaus. Die Heilige Schrift lehrt das nicht.

d. Diese Dinge sind anzuweisen. V. 11

4:11 Solches weise ‹wiederholt› an und lehre ‹fortwährend/immer wieder; beständig›. 

Im fortgesetzten Sinne.

3. Er soll ein Vorbild werden. 4,12

4:12 Niemand verachte deine Jugend, 

sondern werde [d. h. werde mehr und mehr] ein Vorbild der Gläubigen 

Werde (NICHT: „sei“): griech: ginesthai. d.h. Paulus weiß, dass er noch Raum für Wachstum braucht. Innere Reife wird nicht mit einem Tag erreicht.

werde stets: Dem Tm soll das ständig ein Anliegen sein, vorbildlich zu leben. Er soll nicht vergessen: Andere beobachten ihn.

ein Vorbild der Gläubigen: 

Die Geschwister waren sein Zuhause, seine Familie. Er hatte viel Umgang mit ihnen.

Gläubige leben von Vorbildern. Es ist so wichtig für sie, dass sie an Tm sehen, wie man mit Christus lebt.

Gläubige haben von ihrem Herrn die innere Kraft, so zu leben. (Weltmenschen kennen diese Kraft nicht.)

a. Welche Rolle spielt dabei das Alter? V. 12A

4:12 Niemand verachte deine Jugend, 

Tm soll als Christ so leben, dass niemand einen Grund hat, ihn wegen seines jungen Alters (etwas über 30 J.) zu verachten.

  • Er soll geistliche Reife aufweisen, die ihn trotz seiner Jugend als eine Autorität ausweist.
  • Er soll Versuchungen, die mit der Jugend in Verbindung sind, überwinden: Oberflächlichkeit, vorschnelles Handeln, unordentliches Verhalten ablegen.
  • Er soll sich Zucht und Weisheit aneignen
  • Er soll auf Gottes geschriebenes Wort hinweisen, auf der Richtigkeit seiner Unterweisung bestehen (und wenn er diesen 1Tm –Brief, den Brief seines apostolischen Lehrers vorweisen müsste)

Wir lernen:

® 1. Gott kann Jugendliche gebrauchen. (Tm war vmtl. schon einiges über 30, aber der Herr gebrauchte auch Daniel und Jeremia – unter 20!)

® 2. Gott gebraucht selbstverständlich ältere Menschen (wie Barnabas)

Wenn in unserer Zeit das Alter verachtet wird, brauchen wir uns auch nicht verachten zu lassen, nur weil wir älter sind. D.h.: Wir sollen so leben, dass uns niemand zu Recht verachtet.

Exkurs: 3 Alterstufen im NT und AT: (z.B.: 3M 27; 1Jh 2; …)

1. Stufe: Kind: 0 (5) – 20. Vgl 4M 1,3.18; 3M 27.

2. Stufe: Junger Mann: 20 – 60. Vgl 3M 27,3 [Übergangzeit: 20/25/30: Vgl 4M 8,24 mit 4M 4,3.23] [Lk 3,23 gibt das Alter von 30 Jahren an, weil dieses Alter für den Antritt einer Führungs- oder Lehrposition vorausgesetzt wurde.]

3. Stufe: Alter Mann: 60 – 80. Vgl 3M 27,7; 1T 5,9; Phm 1,9; Ps 90,10; 2S 19,32.35 [Übergangzeit: 50/60: Vgl. 4M 4,3.23.]

b. In welchen Bereichen soll er Vorbild werden? V. 12M

im Wort, 

d. h. in der Verkündigung

und im Reden überhaupt.

Paulus beginnt beim Mund, weil er der wichtigste Teil ist. D.h.: Der Mund ist der letzte Ort, wo man Sieger ist. Deshalb wird die Sündlosigkeit Jesu am Mund festgestellt (1P 2).

Wer seine Zunge beherrschen kann, kann alle seine Glieder beherrschen. Jk 3.

in der Lebensführung, 

Tat, Praxis

in der Liebe, 

= die Kardinaltugend des Christen

im Geist, 

= Heilige Geist, in der Kraft und mit der Hilfe des Geistes

= in den Geistwirkungen (vgl 1Kr 14)

Gnadengaben; NB: Zungenreden hat aufgehört! Das beweist die Geschichte. Das heutige ZR ist nicht das der Bibel.)

im Glauben, ‹in der Treue,›  /im Vertrauen

Christen brauchen Beispiele von heute lebenden Christen, die sich auf einen unsichtbaren Gott verlassen, auch dort, wo es äußerlich keine Hoffnung gibt. (Herbert Jantzen)

Andere sollen ermutigt werden – wenn sie mich beobachten –, ermutigt, Gott mehr zu vertrauen

in der Reinheit.

Reinheit im Reden, im Denken, im Benehmen, Lesen, … Keuschheit.

4. Er soll sich dem Verkündigungsauftrag widmen, nicht untätig sein. 4,13-16A

a. Wie lange soll er dran bleiben? V. 13A

1Tm 4:13 Bis ich komme, 

HJ: Was Tm jetzt tut, wird Paulus, wenn er nach Eph kommt, tun. Er wird dann die Zügel in die Hand nehmen. Die jungen Laienältesten waren nämlich in hohem Maße von Lehrbesuchen der durchreisenden Lehrer abhängig, die kürzere oder längere – aber bemessene – Zeit da waren.

[Nicht so wie heute: Wir bilden Älteste fertig aus, dann warten wir noch lange und setzen sie dann irgendwann mal ein. Damals setzte man schneller Älteste ein als heute. Man traute es dem Heiligen Geist zu – und man betete viel für solche.]

b. Was soll er hauptsächlich tun? V. 13M

widme dich

sich widmen: vgl. 1,6; 4,1E; (4,15)

Zeit nehmen, mich darauf konzentrieren, meine Energie dafür einsetzen

widme dich dem Lesen, 

  • Vorlesen der Schrift. Das war damals wichtig, ist es immer noch, heute mehr denn je. Es ist leider so, dass viele Christen zu Hause kaum oder wenig ihre Bibel lesen, und wenn sie es tun, zu oft in der schlechten/ungenauen Übersetzung. Daher ist es umso wichtiger, dass in der Versammlung viel vorgelesen wird
  • Lesen in der Schrift überhaupt

dem Aufrufen, 

hier steht nicht „ermahnen“ [„ermahnen ist nouthetein und setzt etwas Negatives voraus; parakalein ist etwas Positives], sondern: ermutigen, zusprechen, aufrufen, trösten

dem Lehren.

= Lehren: Weitersagen, Erklären göttlicher Wahrheit. (Vom Wort Gottes leben wir. Der Maßstab unseres Lebens liegt in Gott.)

c. Was soll er auf keinen Fall tun? V. 14

Untätig werden:

Mutlosigkeit führt zu Tatenlosigkeit.

Es besteht die Gefahr, aus falscher Rücksicht den örtlichen Pastor/Hirten/Ältesten alles machen zu lassen, d.h. ihm zu schnell zu viel aufzubürden.

1Tm 4:14 Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, 

2mal Aufruf, Gnadengabe nicht zu vernachlässigen bzw. sie am Brennen zu halten: 1T 4,14 und 2T 1,6f

[NB: NICHT: „Geistesgabe“]

Gnadengaben sind uns nicht nur für ganz bestimmte Aufgaben zeitweise gegeben, sondern immer. Durch die Gnadengaben haben wir einen bestimmten Platz am Leib Jesu Christi. Die Gabe bestimmt unsere Rolle, und damit unseren Dienst.

Was bist du: Hand, Fuß, Auge oder Mund?

Welchen Dienst hast?

Viele Christen dienen in der Welt, im Beruf beständig. Aber im Werk des Herrn tun sie nur Gelegenheitsdienste.

Vernachlässige nicht: Was heißt vernachlässigen?

Z.B. Wenn du eine Hand bist, und sie vernachlässigst, ® dann gebrauchst du sie nicht mehr. Du tust nicht den Dienst, der mit der Hand zu tun gefragt ist.

Die Gabe vernachlässigen = die Möglichkeit nicht in Anspruch nehmen, den Dienst nicht wahrnehmen, den der Herr zugeteilt hat.

Jeder Christ ist begabt. Die Gnadengabe ist zum Dienen. Die Kraft kommt vom Heiligen Geist.

die dir gegeben wurde durch Weissagung mit Händeauflegen der Ältestenschaft. 

In diesem Fall wurde sie Tm gegeben in Verbindung mit einer Prophetie [vmtl. des Apostels Paulus]. Das war eine Besonderheit, Übernatürlichkeit. So etwas haben wir heute in der Regel nicht mehr.

NB: Die Bibel spricht nicht von „Einsegnung“ (Warum EINsegnen, warum nicht segnen?)

Handauflegung ist nicht Einsegnung, sondern begleitet das öffentliche Gebet, das anlässlich der öffentlichen Einsetzung in einen bestimmten Dienst gesprochen wird

Dieses Beten muss aber nicht mit Handauflegung geschehen.

Handauflegung wird an keiner Stelle der Bibel geboten.

Gefahr: Ritus; Sakramentales Denken. Das sollen wir auf alle Fälle vermeiden.

Die Gnadengabe, die dir gegeben wurde:

Die Reihenfolge kann verschieden sein:

  1. ® dann Dienst
  2. ® dann die Begabung dazu
Exkurs: Über des Christen Vollmacht zum Verkündigen:

Exousia = Autorität, Berechtigung; Handlungsgewalt. Nicht: „Power“

„Vollmacht, Berechtigung, Autorität“, die hat der Christ in Christus!

Um Vollmacht brauchen wir nicht zu beten. Wir haben sie bereits.

Unsere Vollmacht zum Zeugen besteht in unserem Christsein.

a) Wer Christus aufgenommen hat, hat die Autorität/Berechtigung/das Recht bekommen, Gottes Kind zu heißen. Jh 1,12:

b) Und weil wir Christen sind, sind wir berechtigt zum Zeugen.

c) Unsere Vollmacht zum Dienen/Lehren liegt in der Gnadengabe, die er uns gab. Sie ist die Berufung für den Dienst, den er von uns haben will.

d) Die Kraft zum Dienst ist durch den Heiligen Geist vorhanden. Was Gott nun von uns fordert, ist Gehorsam; in Weisheit (Weisheit dürfen wir uns erbitten).

e) Niemand hat besondere Vollmacht, Dämonen auszutreiben. Das ist nicht unsere Aufgabe. Das war die Aufgabe der Jünger damals, als Jesus mit ihnen war. Danach sandte er sie nicht mehr aus zu heilen und Dämonen auszutreiben, sondern das Evangelium zu verkünden. Mk 16. (Wenn es danach noch Wunder gab, dann zu dem Zeitpunkt, den ER wollte und mit der Häufigkeit, die ER wollte.)

(NB: Wir dürfen beten, dass Dämonen ausfahren, – beten mit Fasten. Aber wir treiben sie nicht aus.)

Was geschah bei der Berufung des Timotheus?

mit Händeauflegen der Ältestenschaft

(Lit.: Siehe auch: A. Strauch, Biblical Eldership, 223ff)

  1. . 1.Tm 1,18.
  2.  als besondere Ausrüstung für seinen Dienst 2.Tm 1,6. Das ist eine einzigartige neutestamentliche Erfahrung. Timotheus wurde dadurch zu einem untergeordneten Diener des Apostels Paulus (Apg 19,22). (Später tat er selbst apostolische Dienste in Ephesus; 1.Tm).
  3. . Das geschah in Verbindung mit (gr.: meta) der Weissagung (hier wahrscheinlich auf die Weissagung des Paulus bezogen. Es ist möglich, dass auch andere weissagten), 1.Tm 4,14.
  4.  auf diese Weise (vgl. Apg 13,1-3). Durch das Auflegen ihrer Hände vertraten sie die ganze Gemeinde. So war es öffentlich klar, dass Timotheus mit dem Segen der Gemeinde und mit einer besonderen Verbundenheit mit der Gemeinde wegzog.
Exkurs: Händeauflegen

Es gibt im NT keine Einsegnung aber eine Einsetzung. Es wird im NT nicht gefordert, dass bei einer Einsetzung/Anerkennung von Ältesten Hände aufgelegt werden, aber das Vorbild ist da. Handauflegung wird nie verordnet, sondern einfach praktiziert; wenn auch nicht immer.

  •  

Handauflegung als Identifizierung oder als Übertragen der Schuld des Opfernden auf den Kopf des Tieres. Er übertrug einen Teil seines Gewichtes auf das Tier, das nun seine Schuld/Stelle übernahm. D.h. Identifikation

  •  

Handauflegung Gottes als Schutz: Gott legt die Hand auf Esra. Z.B. Esr 8,22

  • 1S 5,6.11

Handauflegung Gottes als Züchtigung: Gottes Hand liegt schwer auf jemandem. Z.B. 1S 5,6.11

  •  

Handauflegung als Hinweiszeichen der Anerkennung: „Dieser ist es.“ D.h. Anerkennung. Z.B. 4.Mos. 27,22-23; Apg 13,3; 6,6

  •  

Handauflegung als Hinweiszeichen bei demonstrativem Gebet

  •  Segnung: Dieser ist es, auf den du Gutes legen möchtest. Z.B. 1M 48,14; Mk 10,16; auch bei Ältesten: Ag13,3 oder anderen Christen: Apg 6,6.
    •  Heilung: z.B. „Dieser ist es, den du, Herr, heilen mögest.“ (Vielleicht auch hier: Identifikation. Herr, ich bin nicht besser als dieser. Ich hätte auch krank werden können. Jk 5. Auch die Ältesten sollen schuldfrei sein, wie der Kranke Schuld bekennen soll. Auch der Älteste ist ja ein Sünder, ein Kranker.) z.B. Mk 16,18; Lk 4,40; Apg 9,12.17; 28,8)
    •  den Heiligen Geist (als Gott ihn in diesen 2 Sonderfällen zurückhielt): Apg 8,17-19; 19,6
d. Wie stark soll er sich in seinen Auftrag einbringen? V. 15
Mit aller Aufmerksamkeit: V. 15A

1Tm 4:15 Diesen [Anliegen] widme deine Aufmerksamkeit 

Jeder Christ hat sich dem zu widmen, was sein Auftrag ist. Dort, wo der Herr uns hingestellt hat, wollen wir uns ganz IHM widmen. Lass deine Augen nicht abgelenkt werden von deinen Aufgaben.

So, dass er in diesen Dingen ist/lebt: V. 15M

lebe darin, gehe darin auf, denke darin Tag und Nacht! Wie ein Sklave! Du bist Tag und Nacht – unaufhörlich – Diener Gottes.

Vgl V. 16: bleibe[24] bei ihnen; Konstant! D.h. Lass nicht locker!

„Ihnen“ ist sächlich, bezieht sich also nicht auf die gleich erwähnten Hörer, sondern auf alles in V. 15 Genannte und somit über das dortige Wort „diesen“ auch auf das ihm Vorangehende.

So, dass seine Fortschritte in allen ‹Dingen› offenkundig sind: V. 15E

damit dein Fortschritt in allen ‹Dingen› offenkundig sei.

Ein Stillstehen gibt es nicht. Entweder man geht voran oder man gleitet zurück.

Tm darf wachsen. Das sollen die anderen zu sehen bekommen.

Lebe so vor dem Herrn und den Geschwistern, dass sie den Eindruck bekommen, dass du echt bist und Fortschritte machst.

e. Worauf konkret soll seine Aufmerksamkeit gerichtet sein? V. 16A
Auf sich selbst

1Tm 4:16 Habe[25] Acht auf dich selbst 

Kontinuierliche Form; daher: „Habe stets Acht.“

Auf die Lehre

und auf die Lehre; 

Zuerst auf dich selbst, dann auf die Lehre.

Zuerst tun, dann lehren.

Esr 7:10 Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, die Weisung JAHWEHS zu erforschen und zu tun und in Israel Satzung und Recht zu lehren.;

Apg 1,1 (tun und [dann] lehren)

Apg 1:1 Den ersten Bericht fasste ich ab über alles, …, was Jesus begann sowohl zu tun als auch zu lehren

Nur auf die Lehre Acht zu geben, könnte verhängnisvoll werden, wenn man nicht auf sich selbst Acht geben würde.

Und lediglich auf sich selbst acht zu geben genügt auch nicht. Der Diener Gottes muss gleichzeitig auch auf die Botschaft des Evangeliums und auf sich selbst Acht geben.

Auf nichts anderes

bleibe[26] bei ihnen; 

Bleibe konstant bei deiner Aufgabe. Lass nicht locker! Du bist Gottes Diener 24 Stunden pro Tag.

Verwickle dich nicht in irdischen Angelegenheiten. Vieles lenkt ab. Bete um Weisheit, dass du dich nicht mit Dingen [auch Lehren] beschäftigst, die für dich nicht dran sind.

5. Ermutigung: Eine Verheißung für den rechten Verkündiger. 4,16E

denn indem du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst bewahren ‹und retten› als auch die, die dich hören. 

Retten: auch bewahren, helfen.

Retten im bewahrenden Sinn. D.h. man wird durchgetragen. Timotheus wird sich selbst bewahren/retten vor dem Zurückgleiten, dem Versagen, dem Nichtstun; und er wird die bewahren (und retten), denen er zu dienen hat.

= retten im indirekten Sinn: vgl Jk 5,19-20 und 1Kr 9.

Jesus ist der eigentliche, der rettet, aber wir sind das Mittel, das Jesus Christus gebraucht in der Rettung anderer. Wir sind Rufer an Christi statt (2Kr 5), d.h. Christus ruft durch uns. Wir retten, d.h. Christus rettet durch uns.

D.h. der gute Verkündiger trägt – durch seinen Dienst der Verkündigung – dazu bei, dass die, die ihn hören, das Ziel erreichen. (D.h. das Rettungsmittel ist dann das Wort. Vgl Rm 1,16f)

Nachtrag zu 1Tm 4:1-16:

Beachte die auffälligen Gegensätze zwischen V. 1-5 einerseits und V. 6-16 andererseits:

V. 1: sich vom Glauben abwenden « V. 16: sich selber retten

V. 1: sich Geistern und ihren Lehren widmen « V. 6: genährt mit den Worten des Glaubens und der edlen Lehre

V. 2: Heuchler, im Gewissen gebrandmarkt « V. 12: Vorbild im Wort, im Wandel, … , in der Reinheit

V. 3: unbiblische Askese « V. 7f: sich üben in der rechten Ehrfurcht

IV. Anweisungen für den Umgang mit verschiedenen Gruppen von Christen: K. 5,1- 6,2

Also auch Tm hat eine Menge Hirtenarbeit zu tun. Er war bei den Leuten – nicht nur im Büro!

A. Anweisungen für den Umgang mit Christen verschiedenen Alters und Geschlechts („Seelsorge“): 5,1.2

Für alle Altersgruppen und Geschlechter: Respekt und Liebe – auch in der Kindererziehung – ist das Wichtigste. 

1. Ältere Männer: 5,1A

1Tm 5:Einen Älteren fahre nicht in harter Weise an, sondern rede ihm zu wie einem Vater, 

Paulus setzt voraus, dass Christen wissen, wie man zu einem Vater spricht.

Wie spricht man zu einem Vater?

  • in Ehrfurcht, Respekt, Achtung, Demut; von unten her
  • in Liebe
  • ohne Widerspruch

® Wie sprechen meine Kinder zu mir?

2. Jüngere Männer: 5,1E

Jüngeren [rede zu] wie Brüdern,

Nicht als über ihnen stehend.

3. Ältere Frauen: 5,2A

1Tm 5:älteren [Frauen] wie Müttern, 

Paulus setzt voraus, dass Christen wissen, wie man zu einem Mutter spricht.

  • Mit Wertschätzung
  • In Liebe

4. Jüngere Frauen: 5,2E

jüngeren wie Schwestern, in aller Reinheit. 

  • Mit Abstand,
  • In Keuschheit.
  • Keine Seelsorge alleine. Entweder 2 Männer 1 Schwester; oder 1 Mann 2 Schwestern. Oder mit der Ehefrau zusammen.

Gefahr sexueller Sünden ist immer vorhanden, bzw. Gefahr, dass sich einer verliebt. Wir haben alle Explosivstoff in uns.

Wir müssen uns immer durch die Gnade bewahren lassen.

Hier Familienausdrücke: Weil: Gemeinde = Familie Gottes. Deshalb kann auch das Miteinander in der Gemeinde mit dem Miteinander in der Familie verglichen werden.

Paulus setzt gesunde Familienverhältnisse voraus.

Gefahr des Entstehens von Beziehungen. Bsp 1: Der Erweckungsprediger im Lungau; Bsp 2: Der untreue Ehemann Neftenb.

B. Anweisungen für die Witwen: 5,3-16

1. Über wirkliche Witwen und deren Versorgung: 5,3-8

Wirkliche Witwen sind zu ehren. V. 3

1Tm 5:Ehre die Witwen, die wirkliche Witwen sind.

Was versteht der Grieche unter einer wirklichen Witwe?

Witwe = „die Beraubte“. D.h. Sie wurde durch den Tod ihres Mannes beraubt ihres Beistandes und ihres Führers.

Dieses gibt der Formulierung hier („wirkliche Witwen“) eine neue Bedeutung.

Es gibt nämlich Witwen, die zwar ihres Mannes, aber noch nicht jeglicher Hilfe beraubt sind, weil sie Kinder oder Enkelkinderhaben, von denen sie Unterstützen erhalten können. Erste Verantwortung hat die Familie.

Und wir haben Verantwortung für unsere Familie.

wirkliche Witwen 

Wirkliche Witwe = eine, die unversorgt ist, weil sie keine Verwandten mehr hat. Wirkliche Witwen sind also hilflose Witwen, die der Hilfe der Gemeinde bedürfen. Solche sind zu unterstützen/versorgen.

Nicht nur: sie grüßen und für sie beten, sondern Hand anlegen:

ihnen etwas nach Hause bringen, nach dem Rechten sehen, ob sie kränklich sind usw (vgl Jk 1,27; K. 2).

Ehre die Witwen, Was heißt „ehren“?

ehren = nach dem Wert behandeln, den jemand hat;

ehren = achten und anerkennen und diese Person dementsprechend zu behandeln.

Das kann auch den finanziellen Aspekt mit einschließen. (wie hier und wahrscheinlich auch in Eph 6,1.2). [= göttliche AHV-Einrichtung/Pensionskasse]

Ehren ist die gemeinsame Verantwortung der Christen.

Witwen mit Nahestehenden sollen durch diese versorgt werden. V. 4

1Tm 5:Hat eine Witwe aber Kinder oder Enkel, so sollen sie zuerst lernen, dem eigenen Hause rechte Ehrfurcht zu ‹erweisen› und den Eltern Empfangenes zu vergelten, denn das ist edel und angenehm vor Gott.

Dieses ist normal, dass die Kinder den Eltern das Empfangene vergelten.

Wirkliche Witwen hoffen auf Gott – im Gegensatz zu den „toten“. V. 5.6

1Tm 5:Die wirkliche und vereinsamte Witwe 

„und“ iSv „nämlich/d.h.“: „Die wirkliche Witwe, d.h. die vereinsamte Witwe“, die, die wirklich jeglicher Hilfe beraubt ist.

hat ihre Hoffnung auf Gott ‹gesetzt›

Sie murrt nicht, sondern hat sich zu Gott treiben lassen.

und verharrt in Flehen und in Gebeten ‹bei› Nacht und ‹bei› Tag.

Flehen ist Gebet im Zeichen vollkommener Abhängigkeit. In Hanna (Lk 2,36-38) haben wir ein Beispiel einer solchen Witwe.

‹bei› Nacht und ‹bei› Tag

Die Nacht steht zuerst. Nicht, weil der Tag mit der Nacht begann, sondern weil das Beten so dringlich ist, dass man dafür Stunden der Nacht opfert. Man verzichtet auf Schlaf. Und auch am Tag immer wieder, vielleicht stundenlang, wendet sie ihr Herz Gott zu.

Vgl. Apg 20,31; 1 Th 2,9; 3,10; 2Th 3,8: D.h. zu Nachtzeiten und zu Tageszeiten: immerzu, immer wieder (vgl. 1 Th 5,17; Eph 6,18 – allezeit betend).

1Tm 5:Aber die dem Genuss Ergebene lebt und ist tot[27]

.. die in Üppigkeit lebt …

Das Wort beschreibt eine Person, die ein Leben voller Vergnügungen führt. Vgl Jk 5,5; Hes 16,49.

Das ist eine besondere Gefahr für Menschen, die keine Beschäftigung haben.

® Lernen wir, nicht für die Triebe zu leben, nicht für die natürlichen Bedürfnisse, sondern ganz für Gott; lernen wir, unsere Triebeganz Gott bringen und uns von ihm führen lassen.

lebt und ist tot[28].

„tot“ wird im Neuen Testament auch im relativen Sinn gebraucht (z.B. Off 3,1ff = nicht absolut tot; Eph 5,14) = geistlich so krank sein, dass sie regungslos daliegen, und wie tot erscheinen.

D.h. diese Witwe ist geistlich „ohne Empfinden, regungslos, bewusstlos“ [oder: bereits tatsächlich abgefallen]

Anweisung in dieser Sache wird geboten. V. 7

1Tm 5:Und dieses weise an, damit sie untadelig seien.

anweisen, NICHT: gebieten.

Was ist anzuweisen?

Das, das er in den V. 3-6 gesagt hat.

Nichtversorgen durch Nahestehende kommt einer Glaubensverneinung gleich. V. 8

1Tm 5:Wenn aber jemand für die Seinen, und allermeist die Hausangehörigen, nicht sorgt, 

die Hausangehörigen (= Familienangehörigen)

Das zeigt, dass die Verantwortung auch über die unmittelbare Familie hinausgeht und auch die Verwandten mit einschließt.

hat er den Glauben verneint, 

D.h., an dieser Stelle tut er so, wie wenn er kein Christ wäre.

d.h. nicht notwendigerweise, dass er zu einem Nichtchristen geworden wäre, aber an dieser Stelle hat er etwas Gegenteiliges getan, etwas, das nicht von seiner Beziehung zu Christus spricht.

und er ist schlimmer als ein Ungläubiger. 

Das darf nicht sein!

Es gibt solche, die wirklich Christen sind, und sich manchmal schlimmer benehmen als Christen. Z.B. 1Kr 5,1.

2. Kriterien für die Eintragung in die Liste des Witwendienstes (d.h.: Voraussetzungen für den Dienst der Witwen): 5,9.10

Über 60

1Tm 5:Als Witwe werde in die Liste aufgenommen 

Was für eine Liste?

Womöglich: Liste derer, die als Witwen bereit sind der Gemeinde zu dienen (und vielleicht auch eine gewisse Versorgung empfingen).

Von allen Christen wurde erwartet, dass sie für den Herrn tätig seien, so lange sie konnten.

JMcA:

Es gibt keinen Beweis, dass alle Witwen, die auf dieser Liste standen, auch von der Gemeinde unterstützt wurden. Einige wurden es gewiss, andere werden eigene Einkünfte gehabt haben. Das Thema »Versorgung« wird in Vers 8 abgeschlossen. Ab Vers 9 behandelt Paulus einen neuen Gedanken.

Es war eine Liste aller Witwen, die geeignet für diesen Dienst (Witwendienst) waren.

In den Versen 9-10 erklärt Paulus die Anforderung, um auf diese Liste zu kommen.

Die V. 11-13 bestätigt, dass es um eine Liste des Dienens geht, nicht unbedingt der Versorgung. (Versorgung könnte aber eingeschlossen sein.)

1Tm 5:11-13 Jüngere Witwen weise ab (= nimm sie nicht auf die Liste), denn wenn sie dem Christus zuwider übermütig ‹und mutwillig› werden, dann wollen sie heiraten 12 [und] haben [das] Urteil, dass sie die erste Treue brachen. 13 Zugleich aber auch lernen sie, Müßige [zu sein], gehen als solche umher zu den Häusern, aber nicht nur Müßige, sondern auch Geschwätzige und auf fragwürdige Weise Beschäftigte, reden Dinge, die sich nicht gehören.

Was hatte es also mit dieser Liste auf sich?

D.h. Eine Art Witwenamt mit einer gewissen Stand/Ehrenstufe verbunden. (Ähnlich wie das Ältestenamt, aber auf Frauendienste bezogen: Frauenseelsorge, Lehre an Frauen etc.)

eine, die nicht weniger als sechzig Jahre ‹alt› geworden ist,

JMcA: Paulus hatte ja gerade in den Versen 3-8 betont, dass die Gemeinde alle wirklichen (= hilflosen) Witwen unterstützen sollte – ohne Altersbeschränkungen.

Mit sechzig Jahren ging man in jener damaligen Kultur normalerweise in den Ruhestand und führte von da an ein beschauliches Leben. Diese Witwen aber sollten dem Herrn dienen.

Eine ältere Frau hatte die Zeit, die Reife, den Charakter, den guten Ruf und das Verlangen, dem Herrn und der Gemeinde zu dienen.

Ab 60 ließ auch das Verlangen nach geschlechtlicher Gemeinschaft nach. Ganz anders als eine jüngere Frau stand sie nicht in der Versuchung, ihre Verpflichtung gegenüber dem Herrn aufzugeben und wieder zu heiraten. (V. 11)

War eine Einmann-Frau

1Tm 5:10 eines Mannes Frau war, 

Wir beachten das Wort „war“ – Es geht also nicht um gleichzeitig mit 2 Männern verheiratet zu sein, sondern darum, mit zwei Männern hintereinander verheiratet zu sein.

= mit nur einem Mann verheiratet, die also, als ihr erster und einziger Mann gestorben war, bislang Witwe geblieben war und sich durchgeschlagen hat, mit wenig ausgekommen ist, etc.

Eine solche hatte sich Respekt verdient.

Vgl. Lk 2,36f Lk 2:36.37 Es war da eine Prophetin Anna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamme Asser. Diese war an Tagen weit vorgeschritten, nachdem sie von ihrer Jungfrauschaft an sieben Jahre mit einem Mann gelebt hatte37 Und sie war eine Witwe von etwa vierundachtzig Jahren, die nicht von der Tempelstätte wich und mit Fasten und Flehen den aufgetragenen ‹und verehrenden› Dienst erwies Nacht und Tag.

Die Frauen dieser Liste bekamen ein besonderes Amt. Da war es wichtig, dass es keinen Punkt gab, an dem man sie hätte angreifen können.

[Wiederheirat nach Tod des Mannes ist [3]nicht verboten, sondern (u. U.) sogar empfohlen, wenn es sich um jüngere Witwen handelt: V. 14 (vgl 1Kr 7,39) Hier aber handelt es sich um eine über 60 Jahre alte Witwe, die nach dem Tod ihres Mannes unverheiratet geblieben ist.

Barnes: The correct interpretation probably is, to refer it to one who had been married but once, and who, after her husband had died, had remained a widow. The reasons for this opinion briefly are —

(1.) That this is the interpretation most naturally suggested by the phrase;

(2.) that it agrees better with the description of the one that was to be enrolled among the “number” as we should more naturally apply this term to one who had remained unmarried after the death of her husband, than to one who had been married again;

(3.) that, while it was not unlawful or improper in itself for a widow to marry a second time, there was a degree of respect and honour attached to

one who did not do it, which would not be felt for one who did. Comp. Lu 2:36,37. The same is true now. There is a higher degree of respect felt for such a widow than there is for one who has been married again.

(4.) Among the heathen, it was regarded as especially honourable to have been married to but one man, and such widows wore the „crown of chastity“. Val. Max. L. i. e. ii.  Comp. Livy, L. x. e. 23. See Whitby.

(5.) As these persons were not only to be maintained by the church, but appear also to have been intrusted with an office of guardianship over

the younger females, it was of importance that they should have such a character that no occasion of offence should be given, even among the

heathen; and, in order to that, Paul gave direction that only those should be thus enrolled who were in all respects widows, and who would be regarded, on account of their age and their whole deportment, as “widows indeed.” I cannot doubt, therefore, that he meant to exclude those from the number here referred to who had been married the second time.

Ruf guter Werke
Allg

ein Zeugnis edler Werke hat, 

Gute Erzieherin,

wenn sie Kinder aufzog, 

Gastgeberin

wenn sie gegen Fremde gastfrei war, 

Dienerin

wenn sie die Füße der Heiligen wusch, 

Da die Straßen entweder staubig oder schlammig waren, wurden einem ankommenden Gast als Erstes die Füße gewaschen; d.h. sie hat die Gäste vorbildhaft behandelt.

Die Fußwaschung war eine Metapher für Demut und Dienstbereitschaft (vgl. Joh 13,17).

wenn sie Bedrängten aus der Not half, 

sich für Armen einsetzte

fleißig

wenn sie jedem guten Werk nachkam. 

„jedem“ – im relativen Sinne; d.h., für jedes gute Werk bereit (vgl Tit 3,1)

Die Bedingungen, die Paulus stellt, entsprechen dem Plan Gottes für die Frauen. (vgl. Spr 31,10-31).

Die Erfüllung dieser Bedingungen sollte zur Priorität im Leben einer Frau werden.

Wir brauchen heute solche Frauen! [nicht als Amt]

Von allen Christen wird erwartet, dass sie für den Herrn tätig sind, so lange sie können.

Solche Witwen werden Frauen sein, die die Gemeinde gern ehrt und auf die die jüngeren Frauen hören.

[Das NT setzt voraus, dass Menschen, die im Glauben alt geworden sind, ein Vorbild und Geehrte sind in der Gemeinde.]

3. Über jüngere Witwen: 5,11-15

Sie sollen nicht in die Liste der dienenden Witwen eingetragen werden. V. 11-13

1Tm 5:11 Jüngere Witwen weise ab, 

Jüngere Witwen: wahrscheinlich ist nicht gemeint „jünger als 60“, sondern jugendliche!

weise ab, = d. h. nimm sie nicht auf die Liste

Warum sollen junge verwitwete Frauen nicht in die Liste eingetragen werden?

1.  Grund: Weil ihr Dienst für die Gemeinde nicht ihre erste Priorität wäre. V. 11M.12

Ihre Loyalität könnte ins Wanken kommen.

denn sollten sie Christus zuwider sinnlichen Regungen unterliegen, dann wollen sie heiraten 

Es ist mit der Möglichkeit zu rechnen, dass eine junge Witwe wieder heiratet. Sie war schon verheiratet. Es ist natürlich, dass sie wieder Verlangen bekommt, einen Mann zu haben. Paulus ist realistisch. Besser heiraten als brennen. 1Kr 7.

Es ist nichts Schlechtes zu heiraten. Man hat dann zwar man nicht mehr so viel Zeit zum Dienen (1Kr 7) bzw. der Dienst verlagert sich dahin, Kinder für den Herrn zu erziehen.

Christus zuwider sinnlichen Regungen unterliegen [o: gegen Christus den sinnlichen Regungen nachgeben und begehrlich sein]

In außerbiblischer Literatur wird dieser Ausdruck benutzt, um einen Ochsen zu beschreiben, der versucht, aus seinem Joch zu fliehen. Es besteht die Gefahr, dass eine junge Witwe schließlich aus dem Joch ihres Gelübdes, dem Herrn (z. B. im Witwenamt) zu dienen, fliehen möchte. Ganz offensichtlich hätte das für eine Frau, die auf dem Verzeichnis der Witwen stehen würde, verheerende Konsequenzen. Während sie nach außen ein geistliches Vorbild darstellen würde, so wäre sie innerlich unzufriedenund würde vielleicht sogar mit Gott wegen ihres Schicksals hadern. Bestenfalls wäre sie unerfüllt, unglücklich, elend und kaum in der Lage, andere Frauen Gottesfurcht zu lehren. Schlimmer noch, ihre starke Sehnsucht nach einem Ehemann würde sie verletzbar machen. JMcA.

1Tm 5:12 ‹und› haben das Urteil, dass sie die erste Treue verwarfen.

„das erste Treuegelöbnis“:

Hier wohl: dass sie den vor dem Herrn gefassten Entschluss, dem Herrn und der Gemeinde ganz zur Verfügung zu stehen, widerriefen [= für ungültig erklärten].

Paulus ist besorgt, dass eine junge Witwe ein Gelübde ablegt (= sich in die Liste derer eintragen lässt, die das Witwenamt übernehmen), das sie nicht halten kann.

Sie verpflichtete sich, alleinstehend zu bleiben und dem Herrn zu dienen. Laut 4M 30,10 (9) durfte sie dieses Gelübde nicht brechen.

„Paulus erwartet von denen, die in das Verzeichnis der Gemeinde aufgenommen worden waren, dass sie Witwen bleiben; denn sie hatten damals, als sie sich in das Verzeichnis eintragen ließen, dies in dem Glauben getan, sie können als Witwen in der Gnade und Gemeinschaft des Herrn ihr Leben führen. Nahmen sie sich wieder einen Mann, so gaben sie die Zuversicht zu Gott, in der sie den Witwenstand übernommen hatten, preis.“ (Schlatter)

D.h.: Weil mit der Möglichkeit zu rechnen ist, dass diese jungen Witwen wieder heiraten, ist es ungleich besser, sie gleich von Anfang an auf diesen Weg zu weisen. Sie sollen nicht in die Liste der dienenden Witwen eingetragen werden.

2. Grund: Weil es ihnen an Reife mangelt. V. 13

Sie– ohne Beruf und Sorge – könnten Müßiggang und Geschwätzigkeit lernen.

1Tm 5:13 Zugleich aber auch lernen sie, Müßige [o: Untätige] [zu sein]

Kann man lernen, müßig zu sein?

Man kann lernen, fleißig zu sein. Aber passen wir auf: Pflegen wir den Fleiß! Es kann die Zeit der Versuchung kommen, wo man sich gerne zurücklehnt. Da kann es passieren, dass man das Müßigsein lernt. Also Vorsicht!

gehen als solche umher zu den Häusern, 

weil sie viel Zeit haben, machen sie Hausbesuche. Monday-night-visitation im neg. Sinn!

aber nicht nur Müßige, sondern auch Geschwätzige 

Quatschbasen, Klatschtanten

und sich unnütz Herumtreibende[29], reden ‹dabei› Dinge, die sich nicht gehören. 

Was gehört sich? Was ziemt sich? Wer bestimmt, was sich geziemt?

Ist das relativ? – Nein! Die Heilige Schrift bleibt Maßstab und gibt uns den rechten Sinn zu wissen, was sich gehört und was nicht.

® Was zu reden ziemt sich?

Sie sollen heiraten. V. 14.15

1Tm 5:14 Es ist also mein Wille, dass die jüngeren [Witwen] heiraten, 

Die Gemeinde soll junge Witwen ermutigen, wieder zu heiraten. (Natürlich müssen solche, wenn notwendig, bis zu einer Wiederheirat versorgt werden.)

Was beinhaltet das Heiraten für eine Frau?

Kinder gebären

Beachte: heiraten schließt ein, dass man Kinder hat; wie viele wissen wir nicht! Das setzt der Apostel voraus.

Hausherrin sind [o: den Haushalt befehligen/bestimmen], 

heiraten inkludiert im Haus beschäftig sein. Dort ist ihr Platz, wo sie „herrschen“ darf: über die Kinder, – nicht über den Mann

Welche mögliche Gefahr besteht, wenn die jungen Witwen nicht heiraten?

dem Gegner keinen Anlass zu schimpflicher Nachrede geben, 

Schlechte Nachrede, schlechtes Zeugnis

Manche wissen nicht, wie sie ihre freie Zeit für den Herrn einsetzen können.

Dann besser mit Kindern und Haushalt beschäftigt sein als unverheiratet zu bleiben und unnütze Dinge zu treiben und geschwätzig zu sein.

[NB: So auch mit dem Arbeiten im Beruf: Lieber in einem Beruf nachgehen als Untätigkeit/Geschwätzigkeit fördern.]

1Tm 5:15 denn schon sind etliche abgewichen, dem Satan nach. 

Satan versucht, Menschen von Gott weg zu führen.

Vgl 1P 5,8: Er geht umher wie ein brüllender Löwe, suchend, wen er verschlingen könnte.

Die, die abgewichen sind, waren vorher dabei gewesen.

Beachten wir den Kontext: Es geht um Anweisungen für gläubige Witwen. Von diesen gläubigen Witwen sind etliche abgewichen, dem Satan nach.

4. Über Gläubige mit Witwen: 5,16

1Tm 5:16 Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, soll er[30] sie versorgen[31], und man lasse sie nicht der Gemeinde zur Last fallen, damit sie die versorge[32], die wirkliche Witwen sind. 

Wie ist V. 16 zu verstehen? Wie hat der Gläubige oder die Gläubige diese Witwen bekommen?

Das könnte sein:

ENTWEDER seine bzw ihre Mutter/Großmutter/Schwiegermutter oder verwitwete Tochter, Nichte oder sonstige Verwandte

ODER: Christen haben eine bedürftige Witwe, die keine Nahestehenden hat, zur Pflege in ihr Haus aufgenommen. So hat diese Witwe in diesen Gläubigen „Nahestehende“ bekommen, die sie versorgen. Paulus würde dann sagen: Solche sollen weiterhin für diese Witwen sorgen und nicht meinen, nun könnten sie diese auch von der Gemeinde versorgen lassen. D.h., auch solche, die wirkliche Witwen sind, aber bereits von nicht verwandten Gläubigen versorgt werden, mit denen sollte es weiter so geschehen.

NB: Vier Prinzipien der Versorgung in der Gemeinde Jesu: 

  1. . Jeder arbeitet und isst sein Brot. 2Th 3
  2. . Jeder Bedürftige (d.h. jem, der aus bestimmten Gründen nicht für den Broterwerb arbeiten kann) soll Hilfe bekommen. Jk 1; Gal 6
  3. . Jedem Christen wird viel Opferbereitschaft zugemutet. 2Kr 8
  4. . Niemand – weder die Gemeinde, noch der einzelne Christ – wird überfordert. 1Tm 5,16

Exkurs: Finanzielle Unterstützung

Gott erwartet von jedem Menschen, der arbeiten kann, dass er sein eigenes Brot verdient.

UND dass er Brot für die verdient, die nicht arbeiten können.

Wer arbeiten kann, dem soll man auch die Gelegenheit geben zu arbeiten.

Es gibt einige, die so viel Zeit in dieser Arbeit Herrn verbringen, dass sie ihr eigenes Wohl vernachlässigen müssen. Sie sind bereit, auf ihr eigenes Brot zu verzichten und ihr Leben zu verlieren. Solche sollen entlastet / unterstützt werden.

Wie die Unterstützung solcher aussieht, ist Führung und Ermessenssache.

Die Unterstützer können nicht vorschreiben, was ein Ältester tut.

C. Anweisungen für den Umgang mit Ältesten: 5,17-20

Es gibt keinen anderen Vorstand in der Leitung der Gemeinde als die Ältesten.

[NB: Gemeinden werden nicht gemacht, entwickeln sich nicht. Die Christen sind die Gemeinde am Ort. Wenn es mehrere Kreise am Ort gibt, sind es in einem gewissen Sinne mehrerer Gemeinden (= Gruppen). Aber diese machen dennoch nur die eine Gemeinde am Ort aus. Das NT unterscheidet sie nicht. Sie gehören zusammen, auch wenn sie sich in mehreren Gruppen treffen. Jeder der Christ wird, kommt mit dem Christwerden in die Gemeinde am Ort. D.h. auch Christen, die noch nicht mit uns Gemeinschaft haben, müssen betreut werden. Wir haben für sie einen gleich großen Auftrag! Man findet nie im NT, dass ein Kreis von Christen organisiert wurde. Sie bekamen Älteste, ja, aber vom Heiligen Geist zugerüstet und durch den Heiligen Geist eingesetzt. Reifen Christen wurde im NT schnell Verantwortung gegeben. Man traute im NT dem Heiligen Geist viel zu!]

1. Edle Älteste sollen unterstützt werden. 5,17.18

1Tm 5:17 Die Ältesten, die in edler Weise vorstehen, sollen doppelter Ehre wert geachtet werden[33], am meisten die, die in Wort und Lehre arbeiten,

Die Gemeinde stellt den Bruder frei, d.h. er hat nun die Freiheit, mehr Zeit dem Wort und der Lehre zu widmen, weil andere ihm materielle Güter gegeben haben, sodass er leben kann.

In der Bibel unterstützt man Menschen, weil sie arm sind. Missionare/Lehrer geben sich dem Dienst hin und deshalb sind sie arm. Daher werden sie unterstützt. Wer seine Zeit dem Herrn zur Verfügung stellt und deshalb arm geworden ist, ist unterstützungswürdig.

Oliver: Diener, die diesen Dienst „vollzeitig“ wahrnehmen und müssen auch versorgt werden.

Dennoch ist der Lohn die „doppelte Ehre“, nicht der nur finanzielle Aspekt. Finanzielle Unterstützung bringt Dich durch den Tag und ist in dem Falle notwendig, aber ist es nicht viel wichtiger, dass die Geschwister sich „eins machen“ mit Deinem Dienst, dass sie Dir vertrauen und bei allen Lehrfragen von sich aus um Rat fragen? Es ist für so eine „Leiterfunktion“ wichtig, nicht nur einen Platz in der Geldtasche, sondern auch im Herzen haben. Wenn Geschwister Dich „doppelt ehren“ und Deinen Dienst als gottgegeben erkennen, musst Du Dir um die Unterstützung keine Gedanken machen. Ein schöner Vers dazu ist auch 1.Thes 5:12-13: „Wir bitten euch aber, Brüder, dass ihr die erkennt, die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen, und dass ihr sie über die Maßen in Liebe achtet, um ihres Werkes willen.“.

So ist Anerkennen des Dienstes zuerst, dann kommt das „doppelter Ehre würdig achten“ und „das über die Maßen in Liebe achten“, der finanzielle Aspekt ist eine logische Folge davon und auch eine große Verantwortung für die „Schafe“, die so gut gehütet werden.

1Tm 5:18 denn die Schrift sagt: „Einem dreschenden Rind wirst[34] du nicht einen Maulkorb anlegen!“ {5.M 25,4} und: „Der Arbeiter ist seines Lohnes wert.“ {Lk 10,7} 

Beide Zitate heißen „Die Schrift“. = Hinweis auf die Gleichstellung des NT zum AT. (vgl: 2Tm 3,16 In „alle Schrift“ ist das NT eingeschlossen, soweit es zur Zeit des Paulus schon vorlag.)

Exkurs: Zur finanziellen Unterstützung: (HJ)
  • Die Heilige Schrift erwartet von jedem Menschen, der arbeiten kann, dass er arbeitet und sein eigenes Brot verdient. Auch der Missionar, Lehrer, Hirte .. soll arbeiten für den Brotverdienst.
  • Außerdem erwartet sie, dass er Brot für solche verdient, die nicht arbeiten können.
  • Wer arbeiten kann, dem soll man auch die Gelegenheit geben zu arbeiten. [d.h. Bettlern an der Tür zunächst nichts geben, sondern ihnen Arbeit beschaffen, wofür sie dann etwas bekommen.
  • Es gibt einige in der Verkündigung im Königreich Gottes, die so viel Zeit in dieser Arbeit verbringen, dass sie ihr eigenes Wohl vernachlässigen müssen. Sie tun das aus Liebe zu Jesus und im Vertrauen auf Gott, dass er sie versorgen wird. Sie sind bereit zu arbeiten, aber sind auch bereit, auf ihr eigenes Brot zu verzichten. Sie sind bereit zu sterben, zu hungern, in Nächten durchzuarbeiten, ohne zu schlafen, wenn es gilt für Christus zu arbeiten. Sie sind bereit, ihr Leben zu verlieren. Solchen Menschen, die bereit sind, ihr Leben für Jesus einzusetzen – sei es in der Ortsgemeinde oder überörtlich –, da soll man beispringen, finanziell helfen.
  • Wie das genau aussieht, ist eine Ermessensfrage. Man kann diese Arbeiter nicht aufteilen in Vollzeitler und Halbzeitler und solche, die 8 Stunden oder mehr am Tag im Broterwerb arbeiten. Das ist ganz verschieden. Solche, die sich mehr einsetzen oder von denen mehr erwartet wird, weil sie von der Gemeinde Aufgaben bekommen, sollen dann dementsprechend unterstützt werden. Die Gemeinde soll darauf bedacht sein, dass jeder, der so arbeitet, sein tägliches Brot bekommt, am meisten der, der sich im Wort und in der Lehre müht, das heißt, der sich besonders für die Aufgabe Verkündigung Zeit nimmt, weil das Wort, die Lehre, der grundsätzliche Teil dieses Dienstes ist. Wer sich dem widmet, dem soll Zeit gegeben werden; dem soll man die Notwendigkeit, seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten, abnehmen. Den soll man da etwas entlasten.
  • Jeder der Ältesten soll in der Lehre tätig sein und Seelsorge betreiben. Alle Ältesten sollen alles, das zu ihrer Arbeit gehört, tun können. Aber es gibt Akzente: Der eine tut dies mehr, der andere jenes. Die, die ihn unterstützen, können nicht vorschreiben war er tut.

2. Angefochtene Älteste sollen beschützt werden. 5,19

1Tm 5:19 Gegen einen Ältesten nimm keine Anklage an, außer auf Aussage von zwei oder drei Zeugen.

Tm soll sorgen für den Schutz der Ältesten (für den Verbleib der Ältesten als Älteste). Tm ist nicht selbst Ältester, sondern hat zu überwachen, wie es in den Gemeinden bei den Ältesten zugeht. Anklagen würden also dem Missionar zukommen. Dann hat er zu handeln.

Prinzip: 2-3 Zeugen (wie im AT). 5M 25,4

[[Aber dieses Prinzip ist nicht auf Schriftworte zu übertragen. D.h. Auch dem, das nur einmal in der Heiligen Schrift steht, sollen wir gehorchen.]]

Wir Menschen sind fehlbar und neigen zu Fehlern und Übertreibungen. Deshalb 2-3 Zeugen.

3. Sündigende Älteste sollen öffentlich zurechtgewiesen werden. 5,20

1Tm 5:20 Die, die sündigen, weise vor allen zurecht, damit sich auch die anderen fürchten. 

D.h. die Ältesten, die sich in ihrer Aufgabe vergangen haben. 

Die anderen = nicht nur die anderen Ältesten, sondern die anderen Christen überhaupt.

Wenn ein Ältester so sündigt, dass er öffentlich gerügt werden muss, und er tut nicht Buße, dann – so sagt Paulus zu Timotheus – soll das öffentlich gesagt werden (Z. B. er hat beweisbar gelogen, streitet es aber ab; hat Menschen gedemütigt, angeschrien; internetsüchtig, schaut sich heimlich unzüchtige Filme an, vergewaltigt seine Frau etc.), denn er ist ein öffentlicher Verkündiger, und es darf nicht so aussehen, als ob die, die über Lehre und Leben in der Gemeinde wachen, hier Sünde dulden würden.

Sie sind nicht Polizei, aber sie sagen öffentlich, was von einem solchen Verhalten zu halten ist – ohne dass man diesen unnötigerweise blamiert. Aber es muss gesagt werden: „Das ist Sünde. Das kann man nicht dulden.“

Die Art und Weise, wie sie das tun, wird natürlich von Liebe und Heiligkeit bestimmt sein.

D. Anweisungen für Timotheus in diesem Zusammenhang: 5,21-25

1. Vorurteilslos und unparteiisch handeln: 5,21

1Tm 5:21 Ich bezeuge mit Ernst vor dem Gott und Herrn, Jesus Christus, (Granville Sharp-Regel) = Mehrheitstext und TR

„Gott“ und „Herr“ beide als eine Einheit. Hier wird Jesus Christus als Gott bezeichnet. (wie Tit 2,13)

Ich bezeuge mit Ernst

Angesichts dessen, dass Jesus Christus Gott und Herr ist, betrachtet sich Paulus als ernster Zeuge dieser wichtigen Person

und den erwählten Engeln, 

erwählt – nicht im Sinne von ausgewählt aus einer Schar. Vgl. Lk 23,35), sondern: kostbar, vorzüglich in den Augen Gottes.

„erwählen“ ist ein Beziehungswort im Sinne von „köstlich/kostbar sein/ schätzen“ (vgl 1P 2,5).

dass du diese [Anweisungen] ohne Vorurteil bewahrst

Nachdem du von diesen Wahrheiten überzeugt wurdest, handle überzeugt und lass dich nicht von Umständen oder Menschen davon abbringen.

Lass dich nicht von der Wahrheit abbringen lassen durch imponierende Worte.

 ‹und darüber wachst› und nichts aus ‹parteiischer› Zuneigung tust

Man begünstige keinen Menschen, weder Feind noch Freund. Keine tendenziöse Behandlung!

Letztlich bin ich nur Jesus verantwortlich.

‹parteiischer› …

Paulus weiß um die Möglichkeit, dass Beziehungen in Gemeinden zerrüttet werden

V. 21 bezieht sich auf mehr als auf die Verse 17-20, was in der Übersetzung mit einer Leerzeile vor V. 21 angedeutet wurde. Die Verse 21-25 geben den Eindruck eines abrundenden Schlusses zum Kapitel. Auch wenn V. 22 sich dann nicht spezifisch auf das Einsetzen von Ältesten bezieht, so schließt er diese wohl doch ein, da auch beim Einsetzen von Ältesten Hände aufgelegt werden konnten (nicht notwendigerweise mussten, denn es wird im NT nicht gefordert, dass bei einer Einsetzung/Anerkennung von Ältesten Hände aufgelegt werden sollten; Handauflegung wird nicht verordnet, sondern einfach praktiziert, aber nicht immer).

2. Niemandem schnell Hände auflegen, sich selber rein halten: 5,22

1Tm 5:22 Lege niemandem schnell Hände auf, und mache dich nicht fremder Sünden[35] teilhaftig. 

Wenn damals Älteste oder Diakone eingesetzt wurden, hat man ihnen oft die Hände aufgelegt. [Das wird aber nicht gefordert.]

Paulus spricht hier nicht direkt von Ältesten, sondern er sagt es ganz allgemein. Eine der Anwendungen dieser Mahnung betrifftdie Ältesteneinsetzung. Aber, was hier gesagt wird, trifft auf jede Handauflegung zu. Wenn man zum Beispiel einem Kranken die Hände auflegt (vgl Jk 5, ab V. 13), muss man ebenfalls vorsichtig sein, dass man sich nicht mit Sünde identifiziert. Jakobus erinnert uns, dass wir da in seelsorgerlicher Weise zuerst über eventuell vorhandene Sünde sprechen sollen, die der Kranke zu bekennen hat. Und dann kann man dem Kranken die Hände auflegen.

[Zur Handauflegung: siehe bei 4,16]

[NB: Aussondern zu einem Amt ist nicht „Ordinierung“. Die Heilige Schrift kennt auch keine „Einsegnung“. Das Wort „einsegnen“ ist auch nicht richtiges Deutsch. Die Vorsilbe ‚ein-‚ hat die Bedeutung ‚hinein’, wie z.B. in ‚eintauchen’, ‚eingeben’, ‚einwilligen’. Gesegnet wird aber nicht in etwas hinein. Ein Segen ist die Ansage, dass Leben bzw. Mittel zum Leben geschenkt wird, und kann über/auf einen kommen, wird aber nicht von Menschen hineingegeben. Auch das Drum und Dran einer „Einsegnungsfeier“ sowie die Bedeutung, die ihr oft beigemessen wird, ist der Schrift fremd. Die Texte über Handauflegung lassen sich nicht dazu herbeiziehen. (HJ).]

1Tm 5:22E: Halte dich[36] selbst rein[37].

Tm soll sich selbst rein halten, sich nicht (zum Beispiel durch vorschnelles Auflegen der Hände) mit den Sünden anderer verbinden.

Timotheus trägt eine Verantwortung, wenn er gewisse Leute in der Gemeinde zu früh in einen bestimmte Stellung /(öffentlichen) Dienst [wie z.B. den Ältestendienst] einsetzt. Er macht sich dann mitschuldig, wenn jene die Stellung missbrauchen oder den Dienst schlecht verrichten.

Wer einem Mann, der sich verschuldet hat, die Hände auflegt und zum Ältesten einsetzt, sagt damit aus: Wir dulden, was dieser Älteste hier mit der Sünde tut.

Wenn Handauflegung bei Ältesten ausgeübt wird, dann soll es nicht so sein, dass man sich dabei mit Sünde identifiziert. D.h. Nur Älteste einsetzen, die die in Kap. 3 genannten Voraussetzungen erfüllen.

V. 22 schließt alle Handauflegung/Händeauflegung ein und sollte hier nicht im Sinne einer „Ordinierung“ aufgefasst werden. (In diesem Sinne gibt es eine „Einsegnung“ / „Ordinierung“ der Ältesten im NT nicht.)

Zur Erläuterung und zum besseren Verständnis seien hier verschiedene Händeauflegungen der heiligen Schrift genannt:

. Handauflegung als Identifikation oder als Übertragen der Schuld des Opfernden auf den Kopf des Tieres. Er übertrug einen Teil seines Gewichtes auf das Tier, das nun seine Schuld / seine Stelle übernahm; d. h.: Identifikation.

. Handauflegung Gottes als Schutz: Gott legt die Hand auf Esra. Z. B. Esr 8,22

. Handauflegung Gottes als Züchtigung: Gottes Hand liegt schwer auf jemandem. Z. B. 1S 5,6.11

. Handauflegung als Hinweiszeichen der Anerkennung: „Dieser ist es.“ D.h.: Anerkennung. Z. B. 4M 27,22-23; Apg 13,3; 6,6

. Handauflegung als Hinweiszeichen bei demonstrativem Gebet

– um Segnung: i. S. v.: „Dieser ist es, auf den du, Herr, Gutes legen möchtest.“ Z. B. 1M 48,14; Mk 10,16; auch bei Ältesten: Apg 13,3 oder anderen Christen: Apg 6,6

– um Heilung: z. B. „Dieser ist es, den du heilen mögest.“ (Vielleicht auch hier: Identifikation. Herr, ich bin nicht besser als dieser. Ich hätte auch krank werden können. Jk 5. Auch die Ältesten sollen schuldfrei sein, wie der Kranke Schuld bekennen soll. Auch der Älteste ist ja ein Sünder, ein Kranker.) Z. B. Mk 16,18; Lk 4,40; Apg 9,12.17; 28,8

– um den Heiligen Geist (als Gott ihn in diesen zwei Sonderfällen zurückgehalten hatte): Apg 8,17-19; 19,6.

3. Zum Trinkwasser etwas Wein hinzufügen: 5,23

1Tm 5:23 (Trinke nicht länger Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein, wegen deines Magens und deiner häufigen Schwächezustände.)

= eine Gesundheitsanweisung – angeregt durch das Wörtlein „rein“.

Beimischung von Wein in Wasser: „nicht nur Wasser allein“; „ein wenig Wein“ ersetzt nicht Wasser als Flüssigkeit.

Tm war ein Schwacher – auch gesundheitlich. Gott will sich in Schwachen und durch Schwache verherrlichen. Welch eine Ermutigung!

Bleibe ein Schwacher – was dich selbst betrifft – und ein Starker in Christus. 2Kr 12-13

[4]Vielleicht psychosomatische Krankheit wegen der Auseinandersetzung mit falsche Lehren oder schlechten Hirten.

4. Ermutigung: Über die Folgen von Sünden einerseits und edlen Werken andererseits: 5,24.25

1Tm 5:24 Etlicher Menschen Sünden sind zuvor offensichtlich und gehen voran zum Gericht. Etlichen folgen sie auch nach.

Diese V. scheinen sich an V. 22 (anzuschließen).

. Tm soll sich selbst nicht zu scharf richten. Wenn jemand gesündigt hat, ist nicht gleich Tm Schuld.

. Nicht vorschnell über andere urteilen. Eines Tages kommt alles ans Licht.

5:25 Ebenso sind auch die edlen Werke offensichtlich, und die, mit denen es sich anders verhält, können nicht verborgen werden. 

. Tm darf vertrauen, wenn er nicht verstanden wird: Gott wird ihn belohnen, auch wenn die anderen ihn missverstehen, verkennen und sein edles Tun hier unerkannt bleibt.

E. Anweisungen für christliche Sklaven: 6,1.2

Prinzipien für jeden Arbeitnehmer heute, nicht nur für die Sklaven damals.

1. Ihr Verhalten den heidnischen Herren gegenüber: 6,1

1Tm 6:1 So viele als Sklaven unter dem Joch sind,

So mancher Arbeitnehmer heute kann unter einem Joch sein. (Zwang zu sündigen, Druck, Arbeitszeit verlängert, etc.)

sollen die eigenen [über sie] verfügenden Herren aller Ehre wert halten, 

Christen in so einer Situation sollen ihre Arbeitsgeber ehren (– auch schlechte, schwierige, 1P 2), aber nicht sündigen und sich nicht zum Sündigen zwingen lassen.

Aus welchen Gründen sollen sie ihre Herren ehren?

a) Weil auch der Arbeitgeber im Bilde Gottes geschaffen ist. Daher verdient er Ehrerbietung.

b) Weil jedes Los uns von Gott beschieden ist. Alles dient den Gläubigen zum Besten. Daher wollen wir diesen Weg annehmen und gehen.

[Wenn der Herr die Tür öffnet, frei zu werden, darf man die Gelegenheit wahr nehmen (1Kr 7,..). Aber wenn der Herr uns gefangen genommen hat (Klag 3 ) in diese Situation, darf ich es annehmen. Gottes Hand hält mich fest,

bin ich am besten Platz. Jedes Los, in das Gott mich geführt hat, ist gut für mich.]

Berufliche Obrigkeit ist eine Form von göttlich zugelassener Regierung. Die hat Gott verordnet. Vgl. Rm 13.

Wozu soll der Sklave seinen Herrn ehren?

damit nicht der Name Gottes und die Lehre gelästert werden.

Paulus setzt voraus, dass der Herr des Sklaven etwas über Gott weiß.

Die Ungläubigen wissen oft sehr genau, wie der Gott ist und wie Gott will, dass seine Kinder leben. (Nicht immer haben die Außenstehenden falsche Vorstellungen von Gott.)

Würden wir uns nun nicht entsprechend unseres Gottes verhalten, würden die Ungläubigen lästern, d.h. böse sprechen von unserem Gott.

und die Lehre 

Woher weiß der unchristliche Herr dieses Sklaven über die christliche Lehre?

Weil der Sklave von diesem Rettergott Zeugnis abgelegt hat. Das setzt Paulus voraus. Er erwartet von allen Christen, dass sie Christus bekennen.

der Name Gottes und die Lehre: 

Gottes Name (= Wesen) und seine Lehre (Wort Gottes) stehen auf gleicher Stufe und in engem Zusammenhang. Wer gegen Gottes Wort handelt, handelt gegen Gott.

Wer von Gottes Wort abfällig redet, redet von Gott abfällig.

Wer über Gottes Wort Schmach/Unehre kommen lässt, bringt Schmach/Unehre über die Person Gottes.

[5]Wer also nicht dem Wort Gottes entsprechend lebt, übertritt auch das 3. Gebot Gottes (Gottes Namen nicht verunehren) (vgl auch Rm 2,24).

2. Ihr Verhalten den gläubigen Herren gegenüber: 6,2

1Tm 6:2 Die, die gläubige [über sie] verfügende Herren haben, sollen sie nicht, weil sie Brüder sind, verachten, sondern sollen lieber Leibeigenendienst tun, weil sie Gläubige und Geliebte sind, die die Wohltat ‹für sich wiederum› empfangen. 

Warum soll der Knecht seinem gläubigen Herrn dankbar sein?

Weil er einen gläubigen Chef nicht verdient hat. Paulus weiß: Niemand von uns hat eine freundliche Behandlung verdient. Wenn also der gläubige Herr freundlich ist, soll der Sklave dankbar sein.

HJ: Wenn uns jemand Ehrerbietung entgegenbringt, müssen wir dankbar sein, dass Gott das so geführt hat. Niemand kann das fordern („Wie sprichst du mit mir?!“).

Wir Christen müssen bereit sein zu verzichten und wie Fußabstreifer behandelt zu werden. Wer nicht bereit ist, zu sterben und mit sich selber zu Gericht zu gehen – ans Kreuz, der verdient nicht den Namen „Jünger Christi“. Lk 14,26ff.35.

3. Diese Dinge sind anzuweisen. 6,2E

1Tm 6:2E Diese Dinge lehre[38] und dazu rufe auf[39]

Was ich hier sage/schreibe, sollst du weitergeben. Das sei dein LehrtextRufe damit auf. (Nicht nur „erzählen“.) D.h. die Hörer sollen sich das zu Herzen nehmen. Beachten wir, wie stark der Bezug zum alltäglichen Leben ist

® Frage an mich: Habe ich meinen Kindern das gesamte Evangelium gesagt?

® Habe ich meinen Kindern beschworen, dass sie das Evangelium annehmen müssen?

® Habe ich sie mit Seilen der Liebe gezogen?

® War und bin ich ihnen ein Vorbild?

V. Vom falschen und rechten Umgang mit geistlichen und materiellen Gütern: K. 6,3-19

A. Falscher Umgang mit geistlichen Gütern: (Über falsche Lehrer): 6,3-5

1. Was falsch ist: 6,3

1Tm 6:3 Wo jemand anderes lehrt und nicht beitritt[40] ‹den› gesunden Worten, die unseres Herrn, Jesu Christi, sind, und der Lehre, die der Frömmigkeit [o: rechten Ehrfurcht] entspricht ‹und zu ihr führt›,

Sie lehren Andersartiges.

Wo jemand anderes lehrt 

Warum ist das von ihnen Gelehrte andersartig?

– Weil es nicht von Gott kommt, sondern von woanders her stammt.

Sie treten nicht bei und sind nicht einverstanden mit Christi Worten.

und nicht beitritt/einverstanden ist mit

D.h. er widerspricht der Bibel. Er ist nicht einverstanden mit der gesunden Lehre, d.h. nicht einverstanden mit dem Wort Gottes.

Ihre Worte sind nicht die des Herrn Jesus.

Worten, die unseres Herrn, Jesu Christi, sind

Beachte: Herr, – Komma – Jesus Christus

Alle Worte Gottes sind Worte Christi. Kol 3,6

Jesus Christus ist der Gott des AT und des NT. Vgl 1Kr 10,4. Der Gott, der mit Israel in der Wolke reiste, ist Christus! Christus ist der Gott der in 1M 1 gesprochen hat.

Wer Gottes Wort verdreht, lehrt nicht Gottes Wort, sondern Menschenwort. Das aber ist Dämonenlehre (vgl 4,1ff). Lehre, die nicht von Gott kommt, kommt vom Feind.

Ihre Worte sind nicht gesund.

gesunden Worten

Beachte die Gegenüberstellung: Gesunde Lehre « „Wer anders lehrt“

Wer anders lehrt, der ist krank (V. 4) und macht die Hörer (geistlich) krank.

Gottes Wort macht nicht krank, sondern gesund.

Der Glaube macht nie krank oder schwermütig, sondern die Sünde und die Folgen der Sünde.

Ihre Worte entsprechen nicht der Ehrfurcht und führen nicht zu ehrfurchtsvollen Lebenswandel.

die der rechten Ehrfurcht entspricht ‹und zu ihr führt›,

Gesunde Lehre (Dogmatik) führt zu gesunder Frömmigkeit (Ethik), nicht zu oberflächlichem Christenleben.

Richtige Lehre ist in Harmonie mit der Ehrfurcht/praktischen Frömmigkeit.

Die rechte Lehre (= das Evangelium) bringt eine entsprechende Frucht im Leben hervor.

Heute ist im evangelikalen Raum eine dämonische Lehre im Umlauf. Sie führt zu Oberflächlichkeit.

® Pass auf, was gelehrt wird.

Frage dich: Trägt es zu gesunden Lebenswandel bei? – zur Gesundung der Gesellschaft?

2. Was die Früchte/Folgen sind: 6,4.5

Aufgeblasenheit bei Unwissenheit: V. 4A

1Tm 6:4 ist er aufgeblasen, 

o: in Rauch gehüllt; d.h. man sieht dann nichts; d.h. der ist in Dunkelheit, hat nicht Licht gebracht, sondern lebt selber in der Dunkelheit.

kennt sich in nichts aus, 

Wer die Mitte der Heiligen Schrift (= Jesus Christus) verlassen, hat kein richtiges Verständnis mehr, hat keinen Bezugspunkt mehr. Kennt sich nicht im Evangelium aus.

Wir sollten imstande sein zu messen, wann ein Verkündiger die Wahrheit sagt und wann nicht – und dann mutig sein und sagen: Er hat von Dingen gesprochen, von denen er keine Ahnung hat.

[NB: Was ist Bibeltreue? – Eine Treue zur Schrift als irrtumsloses Wort Gottes. Ein bibeltreuer Lehrer bleibt bei für ihn Unerklärlichem stehen und sagt: Ich weiß hierauf keine Antwort.

Er geht nicht über die Schrift hinaus. Er bleibt dem Wort Gottes treu, wie es geschrieben steht. Wenn man bibeltreu ist, wird man auch bereit sein müssen zum Gehorsam. Da spielen manchmal kleine Entscheidungen eine sehr große Rolle. Wenn wir einen falschen Weg einschlagen, macht es uns unfähig, den Text zu verstehen – bis wir Buße tun. Zur Bibeltreue gehört, dass Jesus Christus die Mitte bleibt. (HJ)]

Streitereien und Zeit verschwendende Diskussionen: V. 4M

sondern krankt 

D.h., er ist schwach. (Krankheit und Schwachheit ist Vorstadium des Todes.) Er führt zum Tode.

Wer anders lehrt als der Apostel, ist selber krank und macht die Hörer geistlich krank.

an Streitfragen 

Da stellt man in Frage, da wird polemisiert, etc.

und Wortgezänk, 

d.h. unnötige Zänkereien.

Neid und Streit, u. ä.: V. 4E.5A

woraus entstehen: Neid, 

Warum Neid? –

Weil man sich selbst zur Autorität gemacht hat. Wo Menschen miteinander konkurrieren, da ist Neid. Wo aber Christen Wort Gottes sagen, da freut man sich über die Wahrheit, die vom Bruder (und zwar noch besser als von mir) verkündet wird.

Streit, Lästerungen, 

d.h. man fängt an, von jemandem schlecht zu reden

böser Argwohn

1Tm 6:5 und] nutzlose Beschäftigungen von Menschen, deren Denksinn verderbt ist und die der Wahrheit beraubt sind, die der Meinung sind, die rechte Ehrfurcht sei eine [Quelle des] Gewinns. Von solchen halte dich fern.

1Tm 6:5 und Zeit verschwendende Diskussionen [o: fortwährende Reibereien

Gott bewahre uns davor.

von Menschen verderbten Denksinnes 

Im Denken verderbt.

Gesunde Lehre bringt gesundes Denken.

Beachten wir hier wieder: Gott spricht das Denken des Menschen an. Gott wirkt an uns Menschen über das Denken.

Andere Lehre als die gesunde Lehre des Apostels bringt krankes/verderbtes Denken.

® Die Ethik verdirbt auch.

und die der Wahrheit beraubt sind, 

Diese Lehrer (bzw manche von ihnen) hatten früher so gelehrt wie der Apostel; sie hatten die Wahrheit gehabt. Dann aber haben sie sie verlassen. Jetzt haben sie sie nicht mehr, sie sind beraubt.

[Beachten wir, dass die Gemeinde in Ephesus bereits seit ca 51 n. Chr. Bestand, also mindestens 12 Jahre.]

beraubt:

Lieber eine Witwe oder ein Witwer (= des Partners beraubt, vgl 5,3ff) als der Wahrheit beraubt.

Umkehrung der Werte: V. 5M

1Tm 6:5 … die der Meinung sind, die Frömmigkeit sei eine Erwerbsquelle. 

Typisch für die falsche Lehre ist: Man hat ein Auge aufs Geld.

Falsche Lehrer haben es oft auf das Geld abgesehen.

Wir wollen alles ohne Lohn tun, nur aus Liebe zu Jesus. Nicht denken: Wie viel bekomme ich dafür? Wir dürfen uns nur auf den Herrn verlassen und auf keinen Menschen. Wir wollen bei religiöser Tätigkeit nicht ein Auge auf das Geld richten.

Keine Bettelbriefe.

3. Welche Reaktion die einzig richtige ist: 6,5E

1Tm 6:5E Von solchen wende dich ab. 

D.h. nimm Abstand und halte dich fern. Es gibt einen Zeitpunkt, wo man zu reden aufhören muss.

„Was soll man von der Charismatischen Bewegung halten?“ – Antwort: „Die Finger!“

Wenn es klar, ist dass die Tür (= Herzenstür für Gottes Wort) geschlossen ist, entferne dich. Bring dich nicht mit Diskussionen ein.

Sollen wir Berührungsängste haben? – JA! Wenn man beginnt vom Abbau von Berührungsängsten zu sprechen, ist das sehr, sehr listig. Gott hat uns natürliche Hemmungen eingebaut, die gesund sind für uns und uns schützen (z.B. im Verhältnis zum anderen Geschlecht; durch Gerüche und Geschmäcker ua.). Ebenso im Geistlichen. Wir haben auch da ein Schamgefühl. Wenn wir die geistlichen Hemmungen (d.i. das geistliche Schamgefühl) abbauen, dann zu unserem Schaden!

Wir sollen uns vor der Irrlehre fürchten, denn da lauert Gefahr!

Es riecht gefährlich! [Das heißt nicht, dass wir nicht bereit sind, einem solchen das Evangelium zu sagen. Vgl 2Jh 11f.]

B. Richtiger Umgang mit geistlichen und materiellen Gütern: 6,6-8

1. Rechte Ehrfurcht mit Genügsamkeit ist wahrer Gewinn. V. 6

1Tm 6:6 Aber es ist die rechte Frömmigkeit – mit Genügsamkeit – eine große Erwerbsquelle,

Genügsamkeit = mit dem, das man hat, zufrieden sein. Nicht auf Gewinn aus sein.

Und gerade das Zufriedensein ist ein großer Gewinn! Rechte Frömmigkeit ist ein Gewinn.

Wir gehören Gott aus mindestens 4 Gründen: 

  • Er schuf uns.
  • Er bewahrte uns.
  • Er erkaufte uns wieder, nachdem wir durch Sünde ihm weggenommen wurden.
  • Wir ergaben uns ihm wieder, als wir uns bekehrten

Habe ich den Geber der Gaben, so brauche ich nichts mehr.

„Wir brauchen zum Leben nur Zweierlei: Gott, den Geber, und was er gibt.“ (Dr. Grabb)

Hab 3,17-19: „Wenn auch der Stall leer ist und keine Feigen mehr an den Bäumen sind, so will ich mich dennoch freuen in dem Herrn und jubeln über den Gott meines Heils. Jahwe, der Herr ist meine Kraft. Den Hirschen gleich macht er meine Füße und über Höhen lässt er mich einher schreiten.“

Ich juble über Gott – auch dann, wenn es aussieht, als hätte ich nichts. 

Jahwe, der ewig Seiende, der Treue, der für sein Leben von niemandem abhängig ist: uns gibt er das Leben.

Den Hirschen gleich macht er meine Füße – obwohl ich nichts zu essen habe.

Unser Gott hat Möglichkeiten, die ich nicht kenne. Er kann uns Kraft verleihen. Nicht auf die Gaben konzentrieren wir uns, sondern auf den Herrn.

Ps 37,4ff Habe deine Lust am Herrn. Er wird dir geben …

Mt 6,33 Wenn wir das Reich Gottes über alles setzen, wird er uns versorgen.

2. Irdische Güter können wir nicht mitnehmen. V. 7

1Tm 6:7 denn wir brachten nichts in die Welt hinein; offenkundig ist, dass wir auch nicht etwas hinausnehmen können.

Hänschen klein, kam allein 

in die weite Welt herein. 

Und er nennt – nichts mehr sein, 

wenn er geht wieder heim. 

3. Wir begnügen uns daher mit dem Lebensnotwendigen. V. 8

1Tm 6:8 Da wir aber Nahrung‹smittel› und Bedeckungen[41] haben, werden wir an [o: mit] diesen genug haben.

HJ: Der Mensch braucht in unseren Temperaturzonen drei Dinge, um zu überleben. Nahrung, Kleidung/Decken und Häuser (Dach über dem Kopf)

Paulus lebt in wärmeren Zonen; daher nur zwei Dinge:

  • Zufuhr von Mitteln zum Leben: Lebensmittel
  • Schutz vor Wegnahme von Leben: Kleider/Decken!

In Eden brauchte Adam nur das erste: Lebensmittel

Nach dem Fall brauchte er auch noch Schutz: Kleidung (Schutz vor Sexualräubern, um die Scham zu bedecken) und Decken (Schutz vor Kälte).

werden wir an/mit diesen genug haben.

Wenn unsere Grundbedürfnisse abgedeckt sind, werden wir mit diesen genug haben. Wir wissen: Gott sorgt dafür, dass wir an Lebensnotwendigem keinen Mangel haben.

D.h. wir können es uns leisten, dass wir nicht wollen, mehr zu haben (V. 10A). (Habsucht = mehr haben wollen) Gott wird für unseren Mangel aufkommen.

2Kr 12,9: Meine Gnade genügt dir. = nicht ein Befehl, sondern eine Aussage.

Wenn wir zu Gottes Wort Ja sagen, wird Gott uns Frieden schenken, denn der Friede Gottes kommt durch den Gehorsam.

Ps 23: „Ich habe keinen Mangel.“ Mangel ist etwas, das Gott definiert. ER bestimmt, was ich brauche. Alles, was er in mein Leben bringt, war notwendig. Was er mir vorenthält, ist nicht notwendig. Habe ich den Geber der Gaben, so brauche ich nichts mehr. – HJ

C. Falscher Umgang mit materiellen Gütern: 6,9-10

Unser Leben auf der Erde aus der Perspektive des Himmels.

Gott hat uns hierher gestellt für eine größere Aufgabe als uns Reichtümer anzuhäufen. Reichtümer sind eine Prüfung für uns, ob wir die Gabe anbeten oder den Geber.

1. Was falsch ist: 6,9A

1Tm 6:9 Aber die, die reich werden wollen, 

Diejenigen, die den Sinn (und die Augen) auf das Irdische richten …

Wann ist der Mensch zufrieden? – Dann, wann er ein wenig mehr als das hat, das er hat.

Wann ist man arm?

Wenn man nicht genug zu Essen hat, wenn es bergab geht, Richtung Tod, dann ist man arm.

[Wenn man genug hat, sodass man weiter am Leben bleiben kann, dann ist man okay.

Wenn man mehr hat als notwendig ist, um am Leben zu bleiben, dann ist man reich.]

Wie kann jemand glücklich gepriesen werden, wenn er geistlich arm ist?

Mt 5,3: D.h.: Habe keinen anderen Gott als den Einen. Liebe Ihn von ganzem Herzen!

Wohl dem, dem alle anderen Stützen genommen werden. Denn dann fällt er in die Arme des einen Gottes. Dann ruft er mit Jeremia im Buch der Klagelieder aus: „Du hast mich umzäunt und ich komme nicht weg.“ Wer möchte schon weg kommen, wenn er in der Hand des Herrn ist. Aber zunächst einmal ist das eine bittere Erfahrung. Das Land Israel liegt wüst, Jerusalem in Trümmern. Jeremia beklagt diesen Zustand, aber inmitten dieser fünf Kapitel der Klagelieder (3,22f) steht: „Wir sind nicht aufgerieben worden denn seine Barmherzigkeiten haben nicht ein Ende genommen; sie sind an jedem Morgen neu.“ Wir sind in die Arme des lebendigen Gottes gefallen. (HJ)

2. Was die Früchte/Folgen sind: 6,9M.10

Versuchung, Schlinge, Lüste: V. 9M

1Tm 6:9 fallen in Versuchung 

Sie kommen in die Versuchung und fallen.

Gott kann uns in die Gegenwart der Versuchung bringen, ohne dass er direkt die Versuchung auf uns zubringt. Die Versuchung kommt auf uns zu. Versucht werden wir dann von Welt, Fleisch oder Satan.

Wenn Gott uns in die Gegenwart der Versuchung bringt, kann das eine Strafe sein. Daher beten wir: Führe uns nicht in die Versuchung hinein.

und ‹in› eine Schlinge 

und ‹in› viele sinnlose und schädliche Lüste, 

Ruin, Untergang: V. 9E

welche die Menschen in Ruin und Untergang stürzen[42];

Eph 4 22

Nach den Lüsten leben ist

  • sinnlos
  • schädlich
  • zerstörerisch

Es gibt auch sinnvolle und nützliche, auferbauende Lüste:

Ps 1:2 sondern Lust hat an der Weisung JaHWeHs

Ps 37:4 Habe deine Lust an JaHWeH, und er wird dir geben, was dein Herz wünscht

Ps 40:9 Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust,

Ps 111:2 Groß sind die Taten JaHWeHs, erforschbar für alle, die Lust an ihnen haben.

Ps 112,1 Selig der Mann, der JaHWeH fürchtet, der große Lust hat an seinen Geboten!

1P 2,1

Übel: V. 10A

1Tm 6:10 denn eine Wurzel aller Übel ist die Geldliebe,

Es gibt viele Wurzeln des Bösen, viele Türen zum Bösen; aber eine böse Wurzel – die Geldliebe – öffnet die Bahn für sämtliche Übel.

Wenn man die Augen weg vom Herrn Jesus Christus hin zu den Gaben lenkt, ist jede Form von Übel möglich.

[6]Der Herr Jesus stellt daher der Liebe zum Mammon die Liebe zu Gott gegenüber. Mt 6,24ff.

Geldliebe. = Man liebt die Schöpfung mehr als den Schöpfer, die Frucht am Baum im Garten Eden mehr als Gott.

Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr.

Abirren vom Glauben: V. 10M

wonach sich etliche ausstreckten 

Nach Liebe streckt man sich aus.

® Wonach strecken wir uns aus? Vgl 3,1

Nach Gottesliebe und Nächstenliebe; nach allem, was unser Vertrauen auf den Herrn fördert.

und ‹dadurch› vom Glauben/Vertrauen ‹haltlos› abirrten 

Wer sich nach dem Falschen ausstreckt, der wird vom Vertrauen auf den Herrn abirren.

Wie ein Schiff ohne Anker und Steuerruder. 

Wer die Augen auf irgendetwas Irdisches richtet, hat kein Ziel mehr. Er wird getrieben, geführt.

abirrten 

Hier: Sie sind vom Glauben an Jesus Christus weggeirrt. D.h. von Jesus Christus selber. Jesus Christus ist unser HALT. Wenn wir ihn verlassen, werden wir weggeführt und irren haltlos umher. (Es ist also möglich vom Glauben weggeführt zu werden/abzuirren.)

Schmerzen: V. 10E

und sich selbst mit vielen Schmerzen[sstichen] durchbohrten. 

D. Aufruf an den Menschen Gottes zu richtigem Umgang mit geistlichen Gütern: 6,11-16

1. Die Anrede: 6,11A

1Tm 6:11 Du aber, o Mensch Gottes, 

Die Heilige Schrift gebraucht das Wort „O“ spärlich (nur ca 15mal), aber dann mit viel Bedeutung! Das große O (O-mega). So sollen auch wir es spärlich gebrauchen. 

Man hört das Flehen heraus, die Dringlichkeit – und die Liebe des Apostels!

Mt 15,28: O Frau

Mt 17,17//: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht!

Lk 24,25: O Unverständige und im Herzen Träge

APG 1,1: O THEOPHILUS

Apg 13,10: O [[du]], voll aller List

Rm 2,1.3; 9,20: O Mensch,

Rm 11,33: O Tiefe ..

Gal 3,1: O unvernünftige Galater!

1Tm 6,11: O Mensch Gottes

1TM 6,20: O Tim

Mensch Gottes

. Tm wird daran erinnert, dass er Eigentum Gottes ist, – von Gott geschaffen und durch Christus erkauft. Ihm, nicht dem Geld, hat sich Tm auch zum Eigentum hingegeben, was sein „Bekenntnis“ bezeugt. „Du, o Mensch, der du Gott gehörst, fliehe diese Dinge, jage nach …“

. Auch er ist nur ein Mensch und somit denselben Versuchungen ausgesetzt.

. Er, der Träger der Wahrheit, wird den anderen gegenübergestellt. Von ihm hängt viel ab. [Er soll eine Säule sein. Gott mache uns zu Säulen.]

. Letztlich ist jedoch jeder Christ ein Diener und Mensch Gottes.

Im Alten Testament ist es der Prophet, der „Mann Gottes“ heißt (Mose, Samuel, Elia, Elisa, David u. a. heißen so).

Im Neuen Testament ist jeder, der Gott hingegeben ist, ein Mensch Gottes.

2. Der vierfache Aufruf: 6,11M-16

Fliehe. V. 11M

1Tm 6:11 … fliehe stets von diesen Dingen! 

Von was sollen wir fliehen?

– von der Geldliebe, vom Reich-Werden-Wollen, von allem, das uns ablenken will; von allem, das unser Vertrauen in Christus mindern könnte und uns dahin bringen könnte, vom Vertrauen abzuirren.

Jage. V. 11E

Jage fortwährend

fliehen / jagen: In beiden Fällen laufen Sie in dieselbe Richtung: hin zu Jesus, hin zu seinem Wort, hin in die Arme Gottes, hin zum Gebet. 

nach Gerechtigkeit, rechter Ehrfurcht, 

Gerechtigkeit – steht an erster Stelle. [NB: Worte, die in einer Liste am Anfang stehen, sind besonders zu beachten.]

= Die 2 Wesensbereiche des Christen. (In diesen befindet sich das Wesen seines Lebens.)

Gerechtigkeit umfasst seine Beziehung zu Gott und die zum Mitmenschen.

Rechte Frömmigkeit ist die Auswirkung der Gerechtigkeit.

Glauben/Vertrauen, Liebe, 

Jage fortwährend nach dem Vertrauen zu Jesus Christus, nach dem Sichverlassen auf ihn.

= Die 2 Kardinaleigenschaften eines rechten Christen

vgl V.; 1Kr 13,13: Echter Glaube schaut in die Zukunft und hofft; und echte Liebe schaut in die Zukunft und hofft (V. 5,3ff). (vgl die Frauen der im Kriege Verschollenen)

Gottes Hauptanforderung an den Menschen: Glauben, vertrauen

Glaube = der Schlüssel zur Beziehung zu Gott und zum Menschen. Glaube ist das tragende Element.

Liebe = die Substanz der Beziehung zu Gott; die Auswirkung des Glaubens. Das christliche Leben besteht aus Liebe. Liebe ist das Wesen aller Beziehungen. Die Beziehung zu Gott [und auch zu den Geschwistern] ist eine Liebesbeziehung.

Ausdauer, Sanftmut.

– Die 2 krönenden Tugenden, die am Ende da sind.

– Ausdauer (Darunterbleiben) ist durchziehender Glaube und durchziehende Liebe. Glaube in Liebe.

– Sanftmut ist die Auswirkung, die Frucht. In der Sanftmut zeigt sich in besonderer Weise die Christusähnlichkeit: V. Mt 11,29

Sanftmut und Demut sind ein Paar:

Demut ist rechte Selbsteinschätzung [nicht mehr von sich halten als sich zu halten gebührt],

Sanftmut ist rechte Nächsteneinschätzung.

Keiner von uns hat das Recht, über den Nächsten zu herrschen.

Kämpfe. V. 12A

1Tm 6:12 Kämpfe [weiterhin] den edlen Kampf des Glaubens/des Vertrauens. 

„Glaube“ muss hier mit dem Objekt des Glaubens versehen werden, denn es geht hier um den Glauben an Jesus Christus, das Vertrauen auf ihn. 

Während wir kämpfen, vertrauen wir auf unseren großen König und Heeresführer (vgl. V. 15), der ebenfalls gekämpft hat – wie ein Löwe. Off 5,5

Das ist der „edle Kampf“ des Vertrauens auf ihn. Nicht jeder, der lediglich irgendetwas „glaubt“, kämpft richtig.

kalos = den schönen, den edlen Kampf, weil es ein Kampf des Vertrauens auf den Herrn ist.

Wollen wir auf das Richtige vertrauen, nicht auf die Gaben, sondern auf den Geber der Gaben.

Ergreife. V. 12M

1Tm 6:12M … Ergreife das ewige Leben, 

Lege Hand an das, was Ewigkeitswert hat!

zu dem du auch gerufen wurdest 

Geschichtliche Folge: Gerufen ® bekennen ® ergreifen

  • Wir wurden einmal gerufen, und wir werden weiter gerufen (z.B. 1Th 2,12 und 5,24). „Mir nach, spricht Jesus, unser Held!“ Und eines Tages werden wir weiter gerufen in die ewigen Hütten.
  • Bekennen = das nachsagen, das schon gesagt wurde, zitieren. Hier: Tatsachen im Vertrauen wiederholen. = Glaubensbekenntnis. Wir bekennen die Botschaft vom Tode und der Auferstehung Christi. Wo der Herr uns Gelegenheit gibt, wollen wir unseren Herrn (nicht: unseren Glauben) bekennen. Ein Teil des Kampfes besteht im Bekennen (= Dasselbe-Sagen).
  • Ergreifen (Imp Aor): sich ausstrecken nach dem Ziel. Was wir genommen haben, sollen wir stets im Glauben vor allem anderen nehmen und festhalten. Wer das jetzige ewige Leben nicht zu schätzen weiß und nimmt, wird auch das künftige fahren lassen. Es gilt, nach dem Ziel zu greifen. Ich will streben nach dem Leben [vgl Heb 11: Sie grüßten die Verheißung von ferne. Grüßen = aus der Ferne umarmen. D.h. sie schauten über das Diesseits hinweg in die Ewigkeit.]

Hier ist ein Vater, der seinen Sohn ermutigt/aufruft: Mach weiter so! Nie mehr zurück!

und ‹für das du› das edle Bekenntnis vor vielen Zeugen bekanntest. 

Tm hat für das ew. Leben gelebt und für dieses Bekenntnis abgelegt.

3. Ein Feierlicher Auftrag: Halte das Gebot untadelig. 6,13-16

Tm soll die Fackel übernehmen. Deshalb der feierliche Auftrag.

Das Vorwort: V. 13

1Tm 6:13 Vor Gott, der ‹stets› allem das Leben verleiht, 

Täglich verleiht er uns das Leben: a) das physische, b) das geistliche.

Vgl Hi 34:14f: Wenn er nur an sich dächte, seinen Geist und Atem an sich zöge, so müsste alles Fleisch zusammen vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub.

In diesem Bewusstsein, dass Tm jederzeit zu Gott zurückgehen kann, spricht Paulus.

Paulus: „Ich selbst lebe und stehe vor Gott. Tm, jeden Moment kannst du vor Gott stehen!“ Auch die Lehrer in Eph sollen wissen, wie groß ihre Verantwortung ist.

Gott kann uns jederzeit den Odem nehmen. All dies verleiht unseren Worten großen Ernst. In dieses Licht sollen alle Lehrer gestellt werden und auch alle Hörer.

Jedes Wort, das wir sprechen, sollen wir daher abwägen.

und [vor] Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das edle Bekenntnis bezeugte, 

Wie hat Jesus Christus den schönen Kampf des Vertrauens gekämpft?

Jh 18f: ER hat das schöne Bekenntnis vom zuk. Königreich vor Pilatus abgelegt.

Jh 18:37 Pilatus: „Du bist also doch ein König?“ ® Jesus antwortete: „Du sagst es: Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, damit ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“ 

Der Auftrag: V. 13E.14A

weise ich dich an,

1Tm 6:14 das Gebot fleckenlos und untadelig zu halten 

das Gebot: d. h. die Aufgabe, das Evangelium weiterzutragen. Halte es unbefleckt und unangreifbar!

Der Auftrag am Evangelium ist ein Gebot, weil das Evangelium Gebot ist. Daher ist der Christ „gesetzlich“, d.h. dem Gesetz entsprechend.

Gesetz (Thora) = Weisung (Unterweisung und Anweisung).

Wer das Evangelium annimmt, bekommt sofort eine Pflicht, es weiterzugeben – durch Wort und Tat.

Im AT Gesetz: Wie ein Zaun. Dieser Zaun ist nun eingebaut ins Herz, damit wir nicht gegen ihn sündigen (Ps 119,11.9). im NT wird dieses Gesetz (das Evangelium) in unser Herz hineingeschrieben. Jer 33; 2Kr 4; Heb 8. Der Geist Gottes will Gottes Gesetz tun, und dieser Geist kommt in mich hinein. Nun ist Gottes Wille mein Wille. Sein Geist in meinem Geist, sein wollen in meinem Wollen. Stellvertretung. So dürfen wir nun von innern her diesen Weg gehen.

Wenn wir ankommen, werden wir sagen: ER ist es, der es in uns geschafft hat!

Halte diesen ganzen Auftrag/dieses Gebot intakt, rein. D.h. lass ihn nicht von Menschen unnötigerweise bescholten werden. Lass niemandem aus guten Gründen einen Schatten werfen auf Gott. Gib keinen Anlass dazu!

bis zur Erscheinung unseres Herrn, Jesu Christi,

Bis der Herr sichtbar wiederkommt. So lange gilt der Auftrag.

Und was war der Auftrag? ® 1,3-5

Verkündigung –

4,13: bis ich komme

6,14: bis der Herr kommt – der Christus, der HELFER und HERR!

Jh 6 11

Das Ziel: V. 15.16

1Tm 6:15 die zu ‹seinen› eigenen Zeiten zeigen wird 

vgl 2,6: Er gab sich als Lösegeld zu seiner Zeit

Er wird kommen zu seiner Zeit. Das bestimmen nicht wir.

der selige 

Im Himmel ist der einzige Ort, wo lauter Freude ist.

Gott ist der einzige, der wirklich glücklich ist, der Grund hat glücklich zu sein und in sich selbst den Grund zur Glückseligkeit hat, und er ist von niemandem außerhalb abhängig, um glücklich zu sein.

Wir Menschen sind immer wieder auf etwas anderes außerhalb von uns angewiesen, um glücklich zu sein. Er hat das in sich. Er ist der einzige abgeschlossene Glückselige. Und wenn wir mit ihm verbunden sind, haben wir den Schlüssel zur Glückseligkeit gefunden.

Wir dürfen heute schon in ihm die Freude genießen.

und alleinige Machthaber, 

Der, der alle Macht hat und alles kann, was er können will.

der König der Regenten und Herr der Herrschenden,

Er wird kommen, um sein Königreich aufzurichten.

Eph 1,21

1Tm 6:16 der allein Unsterblichkeit hat und in einem unzugänglichen Lichte wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann, 

Heute kann ihn keiner sehen.

In der Vergangenheit hat er sich in Theophanien gezeigt.

Aber niemand sah ihn in seinem eigentlichen Wesen als Gott. Jh 1,18.

Er ließ sich sehen in Christus, indem er auf unserer Ebene kam.

Wenn er es nicht zulässt, kann niemand ihn sehen. Aber eines Tages werden wir ihn sehen.

Off 22,4

dem Ehre und ewige Macht ‹gebühren›

Diese Ehre und diese Macht soll ihm von der Gemeinde überall dargebracht werden, heute und auch in der Ewigkeit.

Amen.

Amen = So ist es und so sei es. So war es. Und so hat es zu sein.

E. Anweisung an Wohlhabende zu richtigem Umgang mit materiellen Gütern: 6,17-19

1. Anweisung ist nötig. 6,17A

1Tm 6:17 Die Reichen in der jetzigen Weltzeit weise an, 

Hier geht es nicht um die, die reich werden wollen (V. 6ff), sondern um die Reichen, die, die Gott mit irdischen Gütern gesegnet hat.

Es ist nicht eine Tugend, arm zu sein. Es ist ein Vorrecht reich zu sein, nicht ein Verdienst, sondern ein Geschenk, – aber ein gefährliches. Es ist Führung Gottes.

in der jetzigen Weltzeit

In der Zeit dieser Welt ist unsere Zeit beschränkt.

Wer eine Frau hat, lebe so, wie wenn er keine hätte. D.h. er halte sie in offener Hand und sei bereit, sie jederzeit an Gott zurückzugeben.

Der Reichtum kann uns in jedem Moment genommen werden. Wir sollen bereit sein dazu.

2. Worin sie angewiesen werden müssen: 6,17M.18

1Tm 6:17M nicht hochmütig zu sein 

d.h. nicht hoch gesinnt. Nicht so, wie einer, der sich seines Reichtums bewusst ist. Fühle dich nicht im Diesseitigen sicher.

3 Gefahren: Begehren des Fleisches, Begehren der Augen und Stolz des diesseitigen Lebens.

Wenn wir alles haben, was wir zu diesem Leben brauchen, tendieren wir dazu, uns hier sicher zu fühlen und uns höher zu stellen, uns bemerkbar zu machen als die Wohlhabenden.

Heute wird in starkem Maße die Reichgottesarbeit von solchen Leuten geprägt. Das ist nicht gesund.

Jesus Christus wurde arm, und er hat am Kreuz alles abgegeben hat. IHM folgen wir nach. Nicht aufgehen in der Diesseitigkeit!

1Tm 6:17 noch auf die Ungewissheit des Reichtums Hoffnung zu setzen, 

Man sagt: „Geld macht zwar nicht glücklich, aber es beruhigt.“

Das ist eine irrige Hoffnung. Setze nie darauf, dass du einen finanziellen Rückhalt hast. Geld gibt keinen Rückhalt.

Wer auf Geld setzt, weiß nicht, dass seine Hoffnung nicht auf Gewissheit, sondern auf Ungewissheit gegründet ist.

Reichtum ist nicht etwas Gewisses!

1Tm 6:17 sondern auf den lebenden Gott,

Nur Gott ist unser Halt, unser Fels.

auf den lebenden Gott

Gott ist kein Toter. ER wird uns durchhelfen.

der uns stets alles reichlich zum Genuss darreicht,

Er reicht stets allen das Leben dar (vgl V. 13f ). Und er gibt alles, was wir brauchen.

Er reicht allen die Mittel zum Leben dar. Alles, was Gott mir darreicht, darf ich genießen.

Vgl Gegensatz « Lust V. 9.

Christenleben ist nicht ein Leben ohne Genuss, aber wir genießen aus der Hand Gottes! Wollen wir uns nicht selber nehmen! Gott will unsere drei Grundtriebe befriedigen. Er gibt uns zu seiner Zeit reichlich zum Genießen, Haben und Sein.]

1Tm 6:18 Gutes zu wirken, reich zu sein an edlen Werken,

Wenn Gott uns alles gibt, was wir brauchen, können wir viel geben. Wer gibt, ist reich – reich an schönen Werken.

Daher: Setzen wir das ein, das Gott uns geschenkt hat, um damit Gutes zu tun.

Gott gab uns, damit wir weiterreichen! So ist es vorgesehen in der Gemeinde Jesu. Eine Hand reicht der anderen dar. Eph 4.

Die Güter der Armen hat Gott bei den Reiche abgelegt

Diese Lektion in die Landkarte Israels hineingeschrieben:

Das Wasser fließt Jordanquellen (früher: See Merom) in den See Genezareth. Der gibt es weiter, daher ist es ein lebendiges.

Das Tote Meer ist es tot, weil es das Wasser für sich behält. Heute stirbt das Tote Meer mehr und mehr ab. Keine Fische! Erst im Millennium wird man da wieder fischen können.

(Israels Geschichte: Sie gaben weiter ® tot. Jesus Christus, die Quelle des Lebens, gab das Wasser weiter, aber Israel versagte.)

Passen wir auf, wohin wir unser Geld geben. Sei nicht naiv. Denke nach und prüfe, ob die Mittel dort wirklich in rechter Weise verwaltet werden.

freigebig zu sein, 

Paulus wiederholt sich. Er will die Reichen gewinnen, dass sie sich dieses zum Anliegen machen.

Anteil ‹nehmend und› gebend,

3. Womit sie motiviert werden sollen: 6,19

1Tm 6:19 wobei sie für sich selbst ein edles Fundament für die Zukunft anlegen, 

Das ist ein Rückhalt. Das ist ein Kapital! (Von diesem Kapital kann man nun von den Zinsen leben.)

Legen wir uns droben ein Kapital an! Das ist ein schönes Fundament.

Wo dein Geld ist, dort wird es dich hinziehen. Mt 6,21

Vgl Lk 16. Seine Tugend war, dass er vorausgeschaut hat und sich Schätze für droben gesammelt hat mit seines Herrn Gütern. Der Haushalter lobte seinen Haushalter, dass er wenigstens in diesem Punkt klug war. Dass er die Schuld des Herrn verkürzt hat, das lag an und für sich in seiner Macht. So einer hat große Kompetenzen.

Das Geld ist befleckt und ungerecht, weil es durch viele ungerechte Hände ging. Aber wir verwenden es, dass Menschen in den Himmel kommen.

Aber wir lassen den Mammon nicht auf ungerechte Weise in unsere Hände kommen oder von unseren Händen gehen, soweit es in unserer Möglichkeit steht. Wir nehmen den Mammon aus Gottes Hand und gebrauchen das Geld nun für ihn!

damit sie das ewige Leben ergreifen. 

Das alles sollen sie tun, damit sie das 

Materielles kann uns ein Hindernis sein auf dem Weg in den Himmel. Wenn wir uns vom Diesseitigen nicht aufhalten lassen, dann sind wir im Stande das ewige Leben zu ergreifen.

Indem wir hier hier loslassen ergreifen wir dort!

Schlussaufruf und Gebet: K. 6,20.21

Eine flehende Bitte: 6,20.21A

1Tm 6:20 O Timotheus, 

Merken wir das starke Flehen aus seiner Seele heraus, die Dringlichkeit, die Liebe des Apostels!

– nicht nur für Tm, auch für uns!

verwahre das Anvertraute ‹und wache darüber›

Das Anvertraute bewahren. 6,20A

Dieser Auftrag wird nicht im Liegestuhl wahrgenommen. Es ist ein Ringen!

Was ist das Anvertraute?

[Hier gemeint:] Das, das Jesus dem Paulus anvertraute und das Paulus dem Tm anvertraute: Gottes Wort! Gott gab uns den Auftrag, seine Gnade und sein Wort zu verwalten (Kol 1, 1P 4). Wir haben das Wort und die geistlichen Güter weiterzureichen.

® Nun sind WIR dran. O Tm, o Tom, o … , verwahre das Anvertraute!

[Hier nicht gemeint:] Ewiges Leben und alle geistlichen Güter. Wir vertrauen dieses wiederum Jesus an. Wir verlassen uns ganz auf ihn. Dadurch werden wir selig, dass wir uns ihm ganz anvertrauen. Nicht die Eifrigen, Fleißigen [das ist nur die Folge], sondern die, die sich auf Jesus Christus verlassen, kommen dort an. So, wie wir uns Jesus anvertrauen, so werden wir ankommen in der Herrlichkeit. D.h. im völligen Vertrauen auf ihn. Tag für Tag sind wir auf seine Gnade angewiesen. Wir vertrauen ein Gut der Bank an, investieren es dort.

Unheiliges Gerede und Diskussionen der falschen „Kenntnis“ meiden. 6,20M.21A

1Tm 6:20M … meide dabei ‹stets‹ das unheilige, leere[43] Gerede und ‹die› Gegenaufstellungen[44] der fälschlicherweise ‹so› genannten Kenntnis,

Später ® die Gnosis. Eine Vorform gab es schon damals. Sie meinen mehr Kenntnis zu haben. Das ist typisch menschlich. Der Menschen meint, mehr zu wissen als ihm geoffenbart worden ist.

Aber: Wo Gott gesprochen hat, sprechen wir, wo er geschwiegen hat, schweigen wir.

Manche christliche Diskussion ist nicht christlich, weil sie falsch geführt wird. „Ich habe diese Erkenntnis, du jene“.

Andere sagen: „Wenn die sich nicht einigen konnten, wie wollen wir es dann?“

Das ist falsches Denken. Jeder Christ hat den Heiligen Geist und darf wissen, was im Wort Gottes steht.

Die größten Menschen Gottes waren Laien (z.B. Augustin, Calvin, …)

Warum darf das in den Gemeinden nicht gesagt werden, das in den Bibelschulen studiert und gesagt wird. Das ist nicht zu hoch! Jeder hat ein Recht auf alle biblische Wahrheit. Wir sollten also im Stande sein zu sagen, was das Wort Gottes sagt.

Wir sitzen Schulter an Schulter und wollen beide wissen, was im Wort Gottes geschrieben steht. Nicht: Das sagst DU, ich aber sage anders. Nicht Angesicht gegen Angesicht, sondern Schulter an Schulter.

Ich bin nicht interessiert an meiner Meinung. Ich darf mich weigern zu antworten, wenn die Leute meine Meinung wissen wollen.

Gegenaufstellungen

– die im Zeichen des humanistischen Pluralismus stehen. Das ist nicht richtig, nicht fruchtbar. Da machen wir uns schuldig.

Achten Sie auf Leute, die jedes Mal, egal was Sie sagen, immer etwas dagegen aufstellen können. Wenn ich so jemanden vor mir habe, beginne ich, mich zu fragen: „Will der wirklich die Wahrheit oder will er nur sich selbst. Kann man mit solchen Leuten noch sprechen? Wie komme ich weiter?“ Schließlich gebe ich das Gespräch mit solchen Leuten auf.

1Tm 6:21 zu der sich einige bekannten ‹und sie vertraten› und hinsichtlich des Glaubens vom Ziel abirrten. 

Sie vertraten solche Kenntnis – ohne Grund. 

Dabei verfehlten sie, hinsichtlich des Glaubens, das Ziel.“

Sie verfehlten das eigentliche Ziel, den zentralen Gegenstand des Glaubens.

Sie begaben sich außerhalb der Grenzen des Heiligtums. Davor bewahre uns Gott! Und so verleugneten sie den Herrn.

Verleugnen wir – die jetzt Wiedergeborenen – den Herrn, dann wird er uns (die Abgefallenen und daher nicht mehr Wiedergeborenen) eines Tages verleugnen (2T 2,12).

[NB: Ein Christ kann nicht verloren gehen. Wir sind, wenn wir in Christen sind, Gerettete und Geborgene. Kein Dritter kann uns aus „in Christus“ herausreisen. (Rm 8,39; Jh 10,27ff). In Christus sind wir absolut sicher. Wenn jemand verloren geht, dann geht er als Nichtchrist verloren. Er war vielleicht Christ gewesen, war dann aber zum Nichtchristen geworden, war abgefallen (= eig: war weggegangen).

Das Heil verliert man nicht. Aber Jesus nimmt uns das Heil, wenn wir ihn fahren lassen, uns von ihm abwenden.]

Mit diesem ernsten Wort endet Paulus. – ohne Abschiedsgruß. Ernst!

Es folgt nur noch ein kurzes Gebet.

Ein Gebet: 6,21E

Die Gnade ‹sei› mit dir. 

Von dieser Gnade leben wir.

Nicht: „mit euch“; „mit dir“ ist von der überwältigenden Mehrheit der gr. Hss bezeugt.

Amen. = So ist es, so sei es, und so soll es bleiben.


[1] o: in Treue

[2] o: in Treue

[3] solche, die sich nicht unterordnen wollen

[4] eig: Entweihende

[5] d.i.: solche, die sich der außerehelichen Geschlechtsverbindung hingeben

[6] w: Männer, die Männlichen beischlafen; o: Männer, die bei Männlichen liegen

[7] d.i. solche, die Menschen in Knechtschaft führen

[8] eig: der Weltzeiten

[9] eig: in die Weltzeiten der Weltzeiten; Vgl. Fn. zu Gal 1,5

[10] eig: in die Weltzeiten der Weltzeiten; Vgl. Fn. zu Gal 1,5

[11] o: und appelliere ich dafür

[12] im Wesen reine und heilige

[13] bescheidenem, sittsamen [wie 3,2]

[14] Langgewande

[15] mit Besonnenheit und Zucht

[16] lerne beständig

[17] kollektiv, daher Sg.

[18] individuell, daher Pl.

[19] mit Besonnenheit und Zucht

[20] o: Glaubwürdig; das Wort im Gt ist das Adj. zu dem Nomen „Glauben“ in 2,15

[21] Diakone

[22] Diakone

[23] je einer Frau

[24] bleibe beharrlich

[25] habe stets

[26] bleibe beharrlich

[27] eig: verstorben

[28] eig: verstorben

[29] auf fragwürdige Weise Beschäftigte

[30] oder sie

[31] ihnen aus der Not helfen

[32] denen aus der Not helfe

[33] auch in Bezug auf ihren Lebensunterhalt

[34] im Sinne eines Befehls

[35] d.h.: Sünden, die andere begehen,

[36] halte dich stets

[37] und keusch

[38] lehre fortwährend

[39] rufe immer wieder auf

[40] einverstanden ist mit

[41] d.h.: die Mittel, uns zu nähren und zu bedecken

[42] versenken

[43] ergebnislose

[44] Antithesen

Quellen

Quellen
1 Nb: Ein Vers mit stiller Voraussetzung: alles von Gott zum Einnehmen geschaffene! Zum Einnehmen ist zu ergänzen.

d. Nichts ist verwerflich, wenn mit Dank empfangen. V. 4

und nichts verwerflich ist, wenn es mit Dank empfangen wird,

Es handelt sich im engeren Sinne um die Speisen, die zu Recht mit Dank entgegengenommen werden können (denn nicht alles, das getrunken/gegessen werden kann, darf man in den Mund nehmen.

Und für die Undankbaren können auch gesunde Speisen zum Fluch werden. Das zeigt V. 5.

Alles, was wir in unser Leben hinein bekommen, dürfen wir mit Dank empfangen. Wir sind so geschaffen, dass wir ständig an Gott denken sollen und ständig danken sollen. Wir sollen danken bei allem, was wir erleben.

Unsere Gedanken sollen tagaus tagein gefüllt sein – von dem Herrn, den wir lieben! – Es ist also Gottes Wille, dass wir ständig beten.

Auch die Ehe ist von Gott Geschaffenes, das ich genießen kann.

Auch an dieser Stelle genieße ich, nicht nur die Speisen. Auch für die Gabe der Geschlechtlichkeit darf ich (und soll ich) danken, sie mit Dank empfangen.

Wenn ich etwas nicht mit Dank empfange, könnte es mir zum Unsegen werden.

e. Durch das Wort Gottes und das bittende Anrufen Gottes werden die Speisen geheiligt. V. 5

1Tm 4:denn es wird durch Gottes Wort und ‹bittendes› Anrufen (o.: Bitten) geheiligt. 

Hier ist der Grund warum es uns möglich ist, Speise mit Dank einzunehmen.

Anrufen: Nicht nur „Beten“, sondern rufen zu Gott hin, und dort stehen bleiben auch nach dem Beten.

geheiligt

heiligen = zuordnen; als jem. zugehörig absondern.

Geheiligt = für seinen Zweck zum Guten bestimmt.

Vgl. Jos 6: Jericho sollte für Gott geheiligt (LU: in den Bann getan) werden, d.h. die Stadt gehört nun Gott. Und wenn Gott etwas in die Hand bekommt, hat er ein völliges Recht, damit zu tun, was ihm beliebt.

NB: Wenn unser Leib ihm gehört, ist es ihm überlassen, ob er ihn verfallen lässt (= krank werden lässt) oder gesund macht.

Alles, was Gott mir gibt, gehört ihm. Und ich soll es nun ganz bewusst als etwas von ihm annehmen und in seinen Dienst stellen!

durch Gottes Wort 

Durch welches Wort Gottes?

. das Wort, durch welches es geschaffen wurde.

. das, durch welches es bis dahin bewahrt wurde: Heb 1

. das Wort der Schrift, das uns über sein Wesen aufklärt.

Evtl auch:

. das Wort, das am Tisch vor der Mahlzeit gelesen wurde/wird.

. ein konkretes Wort der Heiligen Schrift wie: „Ob ihr nun esst oder trinkt, tut alles zu Gottes Ehre.“

. das Wort Gottes, mit dem wir im Gebet dafür danken (wenn wir im Gebet eines zitieren, z. B. alles Gute kommt von oben / von Dir, Vater).

durch …Anrufen 

. Wenn wir für unser tägliches Brot beten und es dann als Erhörung auf den Tisch bekommen

. Wenn wir vor dem Essen bitten und beim Gebet Gott anrufen. Z.B. Gott danken,

für Gottes Schöpfung,

für die Diener, die die Speise zubereiteten,

für die Mitgäste;

. Wenn wir bitten für Bewahrung in Bezug auf die Folgen, die dieses Essen für unseren Leib hat. → Daher beten wir für  Reinigung der Gaben.

(Nicht einfach „Segne die Speise“. Es werden in der Heiligen Schrift eigentlich nur lebende Dinge gesegnet oder Pflanzen/Felder. Gott wird gelobt/gesegnet für die Gaben. Und Menschen werden gesegnet durch Gott über die Gaben.

Lk 9,16: Jesus Christus segnete die Brote = er segnete/pries Gott in Bezug auf die Brote bzw. über den Broten; d. h. er sprach den Segensspruch;

Eichberger: Lk 9,16: sprach er im Aufblick zum Himmel Segen über ihnen aus,

Zürcher: Lk 9,16: sprach den Lobpreis über sie;

Luth12: Lk 9,16: sah auf gen Himmel und dankte darüber, brach sie;

Albrecht Lk 9,16: sprach den Lobpreis

Herder: Lk 9,16: sprach das Segensgebet,

GuteNachr: Lk 9,16: sprach das Segensgebet darüber.

Menge: Lk 9,16: sprach den Lobpreis

NGÜ u NEÜ: Lk 9,16: dankte Gott dafür

Neue Luth: Lk 9,16: erbat Gottes Segen für das Essen

Patloch: Lk 9,16: sprach den Segen über sie,

Alte Zürcher: Lk 9,16: sprach das Dankgebet darüber,

NET: Lk 9,16: he gave thanks

4. Ermutigung: Eine Verheißung für den rechten Verkündiger: 4,6

a. Wie lautet die Verheißung? V. 6M

1Tm 4:6 Wenn du dieses den Brüdern als Grundlage vorlegst, wirst du ein edler Diener Jesu Christi sein, 

ein edler Diener Jesu Christi sein, kalos – edel, schön, trefflich

genährt ‹und auferzogen› ‹durch› die Worte des Glaubens und der edlen Lehre, der du gefolgt bist.

. Das Wort Gottes ist mir eine Nahrung, wenn ich dem Herrn diene. Vgl. Jh 4: „meine Speise ist die“

. Und wenn ich es verinnerliche.

. Auch dann, wenn ich mir es nicht merken kann (Pdgt; St. Zt.), genährt wurde ich dennoch. (Vgl. Auch wenn ich nicht mehr weiß, was ich gestern Mittag gegessen habe, so weiß ich doch, dass ich satt geworden bin. Und Kraft hatte ich auch.)

b. Wie lauten die Bedingungen? V. 6
Dieses den Brüdern als Grundlage vorlegen: V. 6A

1Tm 4:Wenn du dieses den Brüdern als Grundlage vorlegst, …, 

den Brüdern .. Grundlage: 

Tm ist nicht ein organisatorisches Haupt. Niemand hat sich ihm verpflichtet.

Es handelt sich nicht um einen Gemeindeverband. Tm ist Bruder unter Brüdern. Seine Überzeugungsmittel sind begrenzt. Er hat keine organisatorische Autorität.

Wie gehen wir mit denen um, die uns anvertraut sind? Wir bestimmen nicht über einander.

Wenn du dieses… vorlegst/ als Grundlage darlegst/, als Unterlage vorsetzt

Was der Geist sagt (V. 1), soll als Grundlage den anderen vorgelegt werden. ® Der Herr legt es ihnen dann ins Herz. Beten wirdafür!

Gott schenke es uns, dass wir andere überzeugen können – durch Liebe und Heiligkeit, indem wir ihnen die Wahrheit vorhalten

Die drohende Gefahr in der Zukunft (V. 1) stellt an Tm eine große Anforderung, wenn er ein guter Diener Jesu Ch sein will. Er soll diesem schon vorhandenen Irrtum entgegenwirken. Nicht nur sagen: Es wird ein Abfall kommen, sondern: Die Wahrheit vorhalten und die Glaubenden anhalten in der Wahrheit (mit Leben und Lehre) zu stehenFalsche Lehre bekämpft man mit guter Lehre und gutem Leben.

… vorlegst

hüpotithemenos = etwas darunter legen; als Grundlage hinlegen, als Unterlage vorsetzen

d.h. Tm hat seinen Auftrag in vollem Ernst zu erkennen und mit allem Fleiß wahrzunehmen. Die Sache ist dringlich und wichtig.

Andererseits aber muss Tm auch eine gewisse Zurückhaltung üben, indem er ihnen die Wahrheit zwar vorhält, sie ihnen jedoch nicht aufzwingtBei aller geistlichen Autorität darf er nicht autoritär werden.

Das ist immer wieder die Gefahr eines Lehrers, auch eines Lehrers des Wortes Gottes.

den Brüdern: 

Für Paulus wie auch für Tm sind sie Brüder in Christus auf gleicher Ebene. Jeder Lehrer des Wortes Gottes, sei er noch so fähig und erfahren, dient – und zwar als Bruder unter Brüdern. Auch dieses ist Bedingung für die Verheißung.

Sich genährt haben durch die Worte des Glaubens: V. 6M

1Tm 4:6 … genährt ‹und aufgezogen› durch die Worte des Glaubens

D.h. einer bei dem es sich herausstellt, dass er von Gottes Wort gut genährt und herangebildet worden ist.

Man nährt sich vorher, dann später tritt es zutage, dass man gut genährt ist.

Du kannst andere nur auf die Weide führen, wenn du selbst gut genährt worden bist.

You can’t feed, if you yourself don’t swallow

You can’t lead, if you yourself don’t follow.

Ausbildung – nicht technisch („Seminar, Bibelschule“, Theologiestudium), sondern … jeder Christ kann sich mit Wort Gottes in den Dingen Gottes heranbilden.

Jeder kann andere prüfen.

HJ: Die meisten bekannten Persönlichkeiten in der Gemeinde Jesu hatten keine theologische Ausbildung.

Im theol. Studium wird das Interesse verlagert. (Prüfung …) Paulus lehrte ohne Prüfungen. Zensurbeurteilungen sind nicht zielführend, und sie sind ungerecht, denn jeder Schüler ist anders, und die Umstände sind anders.

((Ich selbst ging 19 Jahre zur Schule.

2 Manche Calvinisten glauben das nicht. Spurgeon war sich der Folgen dieser Lehre vielleicht nicht ganz bewusst.

→ Schwierigkeiten mit der Heilsgewissheit. Aufgrund wovon kannst du (Calvinist) wissen, dass du gerettet wirst? Woher weißt du, dass du erwählt bist? An der Frucht. Aber das kann man nicht bei sich selber feststellen, sondern die stellen andere an mir fest. Dann bin ich also auf das Urteil anderer angewiesen, um selber Heilsgewissheit zu haben?? Das geht nicht.

Wie kann ICH (Nichtcalvinist) wissen, dass ich gerettet werde? Weil Jesus Christus für alle starb, also auch für mich! Und darauf darf ich vertrauen. Folglich kann ich wissen: Ich werde gerettet, wenn ich vertraue. Denn genau das verlangt Jesus von mir: dass ich glaube, dass er für mich starb!

1Jh 5,1: Jeder, der glaubt, dass Jesus der [von Gott] Gesalbte ist, ist von Gott geboren worden.

3 nicht verboten, sondern (u. U.) sogar
4 Vielleicht psychosomatische Krankheit wegen der Auseinandersetzung mit falsche Lehren oder schlechten Hirten.
5 Wer also nicht dem Wort Gottes entsprechend lebt, übertritt auch das 3. Gebot Gottes (Gottes Namen nicht verunehren) (vgl auch Rm 2,24).
6 Der Herr Jesus stellt daher der Liebe zum Mammon die Liebe zu Gott gegenüber. Mt 6,24ff.