Der zweite Timotheusbrief

Betrachtungen zum zweiten Timotheusbrief – Weisungen für die Nacharbeit eines Missionars
Herbert Jantzen bearbeitet und ergänzt von Thomas Jettel
2019

Vorwort 

Wir freuen uns einen erbaulich gehaltenen Kommentar zum ersten Timotheusbrief  von Herbert Jantzen veröffentlichen zu dürfen. Das Büchlein entstand aus Gedanken, die Herbert Jantzen, in verschiedenen Vorträgen geäußert hat. Die Vorträge wurden überarbeitet und leicht ergänzt. Zum Teil ist der mündliche Stil erhalten geblieben.

Bibelzitate sind der Übersetzung von Herbert Jantzen „Das Neue Testament in deutscher Fassung“ (Verlag FriedensBote) entnommen.

So der Herr will und Gesundheit und Kraft schenkt, sollen weitere erbauliche Kommentare bzw. Betrachtungen zu biblischen Büchern folgen.

Wir wünschen den Lesern Gottes reichen Segen.

Thomas Jettel

Dättlikon, im Sommer 2019

EINLEITENDES

1.  EINFÜHRUNG

    a.  Zur Abfassung

        I:  Der Verfasser

            A:  Seine Person

Es gibt keinen Grund, den im Briefeingang Grüßenden, wie üblich, nicht auch als den Verfasser anzunehmen, worin bibeltreue Ausleger sich auch einig sind.

            B:  Seine derzeitigen Umstände

.  Zur Zeit ist er wieder ein Gefangener (1,8.16; 2,9) in Rom (1,17).

.  Die Jahreszeit dürfte etwa Spätsommer sein: 4,13.21.

.  Ob Paulus seinem Plan gemäß (Tt 3,12) den Winter in Nikopolis verbringen und sich dort mit Titus treffen durfte, ist unbekannt. Wir wissen nicht einmal, welchen der acht Orte dieses Namens er meinte.

.  Irgend wo scheint er Titus dennoch getroffen zu haben: 4,10. Der ist aber inzwischen weiter nach Dalmatien gereist.

.  Nach 4,20 war Paulus in Milet gewesen und nach V. 13 bei Karpus in Troas. Da er wichtige persönliche Sachen bei ihm zurückgelassen hatte, könnte er den Ort fluchtartig verlassen haben, und zwar vor noch nicht allzu langer Zeit.

.  Ob er nun dort oder anderswo verhaftet wurde, können wir nicht sagen.

.  Eine Gerichtsverhandlung hat er schon hinter sich: 4,16.

.  Die meisten seiner Freunde und Bekannten haben ihn verlassen, einige aus guten, andere aus unguten Gründen.

.  Lukas ist als einziger bei ihm: 4,11

        II:  Die Anschrift

.  Der Brief ist als zweiter an Timotheus gerichtet.

.  Dieser wird unter anderem gebeten, sobald wie möglich zu ihm nach Rom zu kommen: 4,9.21.

.  Timotheus ist offenbar nicht mehr, wie zur Zeit des ersten Briefes, in Ephesus: 4,12. Jedoch wird erwartet, dass er über diese Stadt reist: 4,14.15.19; 1Tm 1,20; 2Tm 1,16-18.

.  Auch über Troas soll er reisen: 4,13.

    b.  Zum Inhalt

        I:   Die Absicht des Schreibens

Dieser zweite Brief des Paulus an seinen geschätzten Mitarbeiter Timotheus ist ein seelsorgerliches Wort an einen Seelsorger. Der Apostel trägt Sorge um die Sache Gottes, im Besonderen um seine Gemeinde.

        II:  Eine Übersicht

            A:  Der Hauptgedanke

Treuer Dienst am Evangelium

            B:  Die Aufteilung

a.  Briefeingang  1,1-5

b.  Das Thema  1,6 – 4,8

I:  Ansporn zu treuem Dienst  1,6 – 2,13

A:  Ansporn durch Erinnerung des Timotheus daran, seine Gnadengabe zu fördern  1,6.7

B:  Ansporn durch einige Aufforderungen  1,8-14

C:  Ansporn durch Hinweis auf andere Mitarbeiter  1,15-18

D:  Ansporn durch weitere und entsprechende Aufforderungen  2,1-3

E:  Ansporn durch treffende Beispiele  V. 3-6

F:  Ansporn durch die Aufforderung zu bedenken  V. 7-13

II:  Weisungen für die Begegnung mit verkehrtem Gerede  2,14-26

A:  Positives  V. 14.15

B:  „Meide profanes und leeres Gerede.“  V. 16-18

C:  Hinweis auf den festen Grund  V. 19

D:  Das Beispiel von den Gefäßen  V. 20.21

E:  Alle Energien sind gefordert.  V. 22

F:  Weiser Umgang ist angesagt.  V. 23-26

III:  Treuer Dienst in letzter Zeit  3,1 – 4,8

A:  Einleitend: Was ist letzte Zeit?

B:  Timotheus soll zur Kenntnis nehmen.  V. 1-5A

C:  Timotheus soll sich abwenden.  V. 5M-9

D:  Timotheus hat Paulus zum Leitbild.  V. 10.11

E:  Ernste Christen haben mit dem Bösen zu rechnen.  V. 12.13

F:  Timotheus soll dabeibleiben.  V. 14-17

G:  Ernste Worte zur Verkündigung  4,1-8

                c.  Schlussworte  4,9-22

2.  TEXTBESPRECHUNG

    a.  Der Briefeingang  1,1-5

        I:  Der Gruß  V. 1.2

„Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen gemäß der Verheißung des Lebens in Christus Jesus

Timotheus, geliebtem Kind:

Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn.“

            A:  Der Grüßende

1:  „Paulus“

2:  „Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen“

3:  Apostel „gemäß der Verheißung des Lebens in Christus Jesus“

a:  Wie ist Paulus Apostel „gemäß der Verheißung“?

Was heißt „gemäß“?

Seine Apostelschaft ist an Gottes Verheißung des Lebens in Christus Jesus gebunden, nach ihr ausgerichtet, von ihr getragen.

b:  Wie wurde die Verheißung gegeben?

.  Durch alttestamentliche Propheten

.  Durch Jesus Christus selbst

.  Durch die Apostel

c:  Für wen ist die Verheißung gedacht?

.  Für die, die geglaubt haben

.  Für noch nicht glaubende Hörer

.  Für solche, die noch nicht gehört haben

d:  Wie erfüllt sich die Verheißung?

.  In der persönlichen Umkehr

.  Im Laufe des Christenlebens

.  In der Vollendung

e:  Was ist der Zweck dieser Aussage an dieser Stelle?

.  Sie ist das Zeugnis des Apostels, passend in diesem seinem letzten Schreiben.

.  Sie darf für Timotheus eine Ermutigung sein.

.  Sie darf eine Lehre für uns sein.

            B:  Der Gegrüßte

.  Timotheus

.  Kind des Paulus

In welchem Sinne?

–  Das könnte bedeuten, dass Paulus ihn zum Herrn geführt hatte.

–  Es könnte auch bedeuten, dass er ein Schüler des Lehrers Paulus war.

.  In jedem Fall war er ein von Paulus geliebtes Kind.

.  In 1Th 2,6 wird er, zusammen mit Paulus und Silvanus (1,1), Apostel (Gesandter; aus dem Griechischen) genannt, was heißt, dass er Missionar (Gesandter; aus dem Lateinischen) war, nicht Gemeindehirte. Allerdings gehörten er und Silvanus nicht zu den Aposteln bzw Missionaren, die ihre Botschaft unmittelbar von Jesus Christus erhalten hatten. Zu diesen gehörten nur die Zwölf, wie sie uns aus der Ag 1 bekannt sind, weiter Jakobus, der Halbbruder des Herrn Jesus, und Paulus.

.  Als Missionar war Timotheus viel unterwegs. Wo er sich zur Zeit dieses Schreibens aufhielt, wissen wir nicht, möglicherweise in Philippi.

            C:  Das Grußwort

1:  Der Inhalt

Der übliche: „Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn“,

nur dass „Barmherzigkeit“ hinzugekommen ist, ein besonderer Ausdruck der Liebe des Apostels für seinen Mitarbeiter.

2:  Die Form

Der Gruß ist ein Gebet – in der dritten Person. Das Gewünschte kann nur von Gott geschenkt werden.

        II:  Dank an Gott  V. 3-5

.  „Ich bin Gott dankbar, dem ich von den Voreltern her mit reinem Gewissen in Verehrung diene …“

Paulus sagt nicht, wofür er dankbar ist. Der Ausdruck „von den Voreltern her“ weist darauf hin, dass es unter diesen Vorbilder gab, wie sie in Heb 11 geschildert werden und ihm nun (er spricht im Präsens, nicht im Perfekt) in der Nachfolge des Messias ein Beispiel sind. Sie waren fromme, gottesfürchtige Menschen. Ihre Hingabe im Dienst für Gott war für ihn ein Leitbild. Sie haben Gott mit Ehrbarkeit und reinem Gewissen gedient.

Dem Hohen Rat der Juden hatte der Apostel in Jerusalem vor einiger Zeit kurz nach seiner Gefangennahme erklärt (Ag 23,6): „Ich bin ein Pharisäer, Sohn eines Pharisäers.“ Nach 2Kr 5,16 scheint Paulus als junger Mann Jesus erlebt zu haben. Dass er lange in der feindlichen Haltung vieler Pharisäer verharrte, ist nur zu bekannt. Wie seine Eltern in Kilikien zu Jesus eingestellt waren, wissen wir nicht, auch nicht, was sie von ihm mitbekamen. Es ist durchaus möglich, dass ihr Sohn sie noch zum Sohne Gottes führen konnte, als er nach seinem ersten Besuch Jerusalems nach seiner Bekehrung die Stadt zu verlassen gezwungen war und sich in die Heimat begab. Die Großeltern könnten noch nichts von der Geburt des Messias erfahren haben und ernste auf ihn Wartende gewesen sein.

Es ist, als ob Paulus den Timotheus auf dessen Voreltern, seine Großmutter und seine Mutter, aufmerksam machen wollte und ihm dadurch sagen möchte: Ja, du hast gute Voraussetzungen – wie auch ich sie hatte. Wollen wir weiter machen! Wollen wir unseren Eltern treu bleiben!

Das ist in diesem Fall eine gute Motivation. Wenn man in der richtigen Tradition steht, darf man in dieser treu bleiben. Überlieferungen müssen natürlich immer überprüft werden; verkehrten dürfen wir nicht die Treue halten. Treue darf nicht über Gott gesetzt werden. Was er sagt, das ist maßgebend. Steht jemand in einer verkehrten Tradition, so hat er diese zu verlassen, um sich auf Gott neu einzustellen.

In der Erwähnung der „Voreltern“ dürfte noch ein Weiteres liegen. Paulus und auch Timotheus erleben Druck wegen der „neuen“ Christusbotschaft. Doch ist sie garnicht so neu. Die Sache mit Jesus ist die des einen wahren Gottes aller Welt, der sich im Volk der Vorfahren des Paulus und Timotheus offenbarte, und Rom wird vergebens gegen diesen Gott angehen. „Fasse Mut!“, sagt der Apostel gleichsam. „Der Sieg ist uns gesichert.“

.  „… wie ich ohne Aufhören bei Nacht und bei Tag deiner gedenke in meinem Flehen …“

Paulus ist Gott dankbar, während er an Timotheus denkt. Ein dankbarer Mensch hat es einfacher, an andere zu denken. Wer nicht dankbar ist, ist geneigt, an sich selbst zu denken. Ein Dankbarer hat es leichter, selbstlos zu sein.

Paulus gedenkt des Timotheus ohne Aufhörenbei Tag und bei Nacht. Er tut dieses als einer, der Gott in Verehrung dient. Damit gibt er ihm ein Vorbild. Wer ermutigen will, sollte ein Beispiel sein. Paulus weist auf zarte Weise auf sein eigenes vorbildhaftes Beispiel hin.

.  V. 4: „… voll Sehnsucht, dich zu sehen – eingedenk deiner Tränen –, damit ich mit Freude erfüllt werde …“

Welche Tränen waren diese?

Möglicherweise meint Paulus die des Timotheus beim Abschied. Dieser hing stark an Paulus, und der wiederum sehnt sich nach einem Wiedersehen, „damit ich mit Freude erfüllt werde“.

Tränen können auch das Gebet begleiten. Einer meiner Professoren hatte Anlass, in Afrika Missionare zu besuchen. Unter diesen war ein früherer Student von ihm (und ein Freund von mir). Eines Nachts hörte er jemanden irgendwo sprechen. Er stand auf und suchte. Da fand er seinen Kollegen draußen auf den Knien, unter Tränen ringend im Gebet. Ich habe das Beten dieses Bruders selbst erlebt. Er konnte flehen! Jetzt rief er Gott an für Menschen in dunkelster Finsternis. Als der Professor die Situation wahrnahm, gesellte er sich zu ihm, kniete nieder und betete mit ihm. Solche von Tränen begleiteten Gebete können Großes bei Gott ausrichten (Jk 5,16).

.  V. 5: „… ziehe dabei in Erinnerung den ungeheuchelten Glauben, der in dir ist …“

Wenn Paulus für Timotheus betet und an seine Tränen denkt, wird er ermutigt, wenn er dessen ungeheuchelten Glauben in Erinnerung zieht. Paulus denkt nicht, dass Timotheus bereits aufgegeben hat. Auch wenn er ihn schon lange nicht mehr gesehen hat, hat er doch das Vertrauen, dass Timotheus immer noch an der Arbeit und nicht untreu geworden ist. Er sagt: Ich bin überzeugt, dass du immer noch Glauben hältst.

.  „… welcher zuvor deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike innewohnte; überzeugt bin ich, dass er auch dir [innewohnt].“

Ob diese Zwei, Mutter und Großmutter, oder eine von ihnen ihn zum persönlichen Glauben an Jesus Christus geführt haben, kommt hier nicht zum Ausdruck. Klar ist aus der Schrift, dass Glaube an Jesus nicht auf natürlichem Geburtsweg an Timotheus vererbt wurde:

Jh 1,12.13: „So viele ihn aber annahmen, denen gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus Geblüt noch aus Willen des Fleisches noch aus Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren wurden.“

1P 1,23: „… Wiedergeborene – nicht aus verderblichem Samen, sondern aus unverderblichem, durch das lebende und in Ewigkeit bleibende Wort Gottes …“

Es war durch das Wort Gottes, wie immer er es auch vernahm, dass Timotheus zum Glauben an Jesus Christus kam. Dieser Glaube war nun kein oberflächlicher und nomineller. Er war in ihm, ja, er „wohnte in“ ihm, wie in einem Hause, bestimmte sein tägliches Leben, wie es auch bei Großmutter und Mutter schon der Fall war.

    b.  Das Thema:  Treuer Dienst für den Herrn Jesus Christus  1,6 – 4,8

        I:  Ansporn zu treuem Dienst  1,6 – 2,13

            A:  Ansporn durch Erinnerung des Timotheus daran, seine Gnadengabe zu fördern  1,6.7

„Aus diesem Grunde erinnere ich dich daran, ‹weiterhin› ‹das Feuer› der Gnadengabe Gottes, die durch das Auflegen meiner Hände in dir ist, zu fachen, 7 denn Gott gab uns nicht einen Geist des Zagens, sondern der Kraft und der Liebe und eines gesunden Sinnes mit Zucht.“

Der Apostel spornt seinen jüngeren Mitarbeiter an zu treuem Dienst. Er beginnt mit Erinnerung.

                1:  Woran wird Timotheus erinnert?  V. 6

a:  Das Feuer der Gnadengabe Gottes weiterhin zu fachen

I:. Was ist mit Gnadengabe gemeint?

Sie ist eine von Gott verliehene Fähigkeit, zum Lob seiner Gnade zu dienen. Paulus kann sie mit einem Glied am Körper vergleichen. Petrus sagt, es gibt Gnadengaben, bei denen man spricht, und solche, bei denen man auch anders dient. Die Hauptgnadengabe ist das ewige Leben (Rm 6,23). Darin wurzeln alle anderen Gnadengaben. Hier wird Gnadengabe mit Feuer verglichen. Sie ist ein heiliger Drang, etwas zu tun.

Für jeden Dienst braucht es eine Gnadengabe. Timotheus diente als Apostel, sprich Missionar. Dafür hatte er die nötige Gnadengabe bekommen.

II:. Was heißt, „das Feuer … weiterhin zu fachen“?

Im Gt steht das Wort anadsoopürein. Es wurde in zweierlei Sinn gebraucht: „glimmende Kohlen zu Flamme zu entfachen“ und: „die Flamme zu verstärken“. Aus zwei Gründen entfällt die erste Wiedergabe: a) Timotheus wird erinnert: Das, wozu Paulus ihn aufruft, soll weiterhin gemacht werden (das gr. Wort ist ein Infinitiv im Präsens, was von fortgesetzter Handlung spricht); b) Der Brief lässt nicht erkennen, dass Timotheus in seinem Eifer nachgelassen hätte und seine Gnadengabe nicht mehr im Dienst tätigen würde.

Der Timotheus darf nicht zu schlecht eingestuft werden. Weder sein Dienst noch seine Gabe ist lahmgelegt. Er ist noch am Werk, auch wenn es vielleicht etwas langsamer geht. Das Feuer brennt noch, aber es bedarf des Nährens, des Fachens. In seinem ersten Brief hatte sein geistlicher Vater dazu aufgerufen, alle Energien einzusetzen: „Fliehe! Jage! Ergreife!“ Das gilt immer noch. Timotheus ist nicht völlig entmutigt, aber er steht – wie jeder Reichgottesarbeiter – in Gefahr, im Eifer nachzulassen. Ferner ist darauf hinzuweisen, dass Paulus in diesem Brief seine Gewissheit eröffnen wird, er werde sterben. Damit wird größere Verantwortung auf den jungen Mitarbeiter fallen. Der Apostel „erinnert“ also, nicht zu versäumen, die Gnadengabe im Dienst am Brennen zu halten.

b:  Timotheus wird erinnert an das Eintreten seiner Gnadengabe.  V. 6E

„… der Gnadengabe, die durch Auflegung meiner Hände in dir ist …“

In 1Tim 4 war von der Handauflegung der Ältestenschaft die Rede. Hier schreibt Paulus den Empfang der Gnadengabe des Timotheus seiner Handauflegung zu. Natürlich war es Gott, der sie ihm gegeben hatte, aber Paulus war es, der ihm die Hände aufgelegt und für ihn gebetet hatte.

Die Gnadengabe wird vom Herrn gegeben, nicht von Menschen. Im Fall des Timotheus gebrauchte Gott einen seiner ersten Apostel, die mit besonderer Vollmacht ausgestattet waren. Paulus war ein Vertreter Jesu Christi. Wenn er sprach, sprach Jesus Christus. Wenn er handelte, handelte Jesus Christus. Die Fundament legenden Apostel von Eph 2,20 und 3,5 sind aber nicht mehr da. Paulus konnte in jener Zeit, als Gottes Wort noch geformt und der Gemeinde gegeben wurde, sagen: „Wir sprechen aus Gott, von Gott her“ (2Kr 2,17). Inzwischen ist das Wort Gottes vollständig, und wir sind nun Nachsprecher des Wortes Gottes, das er bereits gegeben hat.

Gnadengaben gibt Gott durch Jesus Christus und seinen Geist immer noch, „aber es ist … Gott, der alles in allen wirkt… er teilt jedem sonderlich zu, so wie er will …“ (1Kr 12,6M.11M).

                2:  Welche Gründe gibt Paulus für sein Erinnern an?  V. 6.7

a:  Den Glauben des Timotheus  V. 6A.5

Paulus schreibt: „Aus diesem Grunde erinnere ich daran …“ Aus welchem? „Diesem“ weist auf V. 5 hin:

„[Ich] ziehe dabei in Erinnerung den ungeheuchelten Glauben, der in dir ist, … dir [innewohnt].“

Weil er überzeugt ist, dass es sich bei Timotheus um einen echten Sohn im Glauben handelt, der auch ein echtes Leben unter Beweis stellt, macht es ihm Mut, ihn weiter aufzurufen: Mach nur weiter so! Dein Anfang ist gut. Wirf nun nicht alles hin!

b:  Das Wesen des Geistes Gottes  V. 7

„… denn Gott gab uns nicht einen Geist des Zagens, sondern der Kraft und der Liebe und eines gesunden Sinnes mit Zucht.“

„Denn“: Nachdem in Vers 5 die vorangehende Begründung für Vers 6 angegeben war, kommt in Vers 7 die nachträgliche. Paulus darf seinen jungen Mitarbeiter zu neuem kräftigen Einsatz aufrufen, weil „Gott uns einen Geist … der Kraft …“ gegeben hat. Dieser Geist kann uns helfen, die Gnadengabe zu gebrauchen.

Paulus spricht hier vom Heiligen Geist. Es ist der Geist, den Gott uns gegeben hat, nicht unser Geist. Es ist auch nicht unser Gewissen, sondern eine zweite Person, die in dem Gläubigen gegenwärtig ist. Dieser Geist ist auch nicht die Gnadengabe, von der Paulus in Vers 6 gesprochen hat. Der Heilige Geist selber ist nicht eine Gnadengabe, sondern Gott in Person, in uns wohnend. Er wird uns bei der Heilswende geschenkt, wenn wir zum Glauben an Jesus kommen.

            B:  Ansporn durch einige Aufforderungen  1,8-14

                1:  Die Aufforderung, sich nicht zu schämen  V. 8-12

Was bedeutet dieses für Timotheus?

a:  Sich nicht zu schämen, heißt: sich nicht „des Zeugnisses unseres Herrn“ zu schämen.  V. 8A

„Schäme dich also nicht des Zeugnisses unseres Herrn …“

Welches Zeugnis ist dieses?

.  Das Zeugnis, das Jesus selbst gab

.  Das Zeugnis, das andere von ihm gaben, alttestamentliches und neutestamentliches

b:  Sich nicht zu schämen, heißt: sich nicht des Paulus zu schämen.  V. 8

„Schäme dich … auch nicht meiner, der ich sein Gebundener bin …“

c:  Sich nicht zu schämen ist ein durchführbares Gebot.

.  Es ist nicht nur ein empfehlenswerter Rat. Es entspricht dem Herrn Jesus, auch dem Paulus.

.  Möglich ist es wegen des Heiligen Geistes: „Schäme dich also … nicht …“

d:  Sich nicht zu schämen, heißt nicht nur, mit Mut für die Botschaft und die Boten Christi einzustehen, sondern zu leiden, Übles hinzunehmen.  V. 8-12

An dieser Stelle braucht Timotheus, brauchen wir, besondere Hilfe. Wie kommt man dieser schweren Aufgabe eines Christen nach?

Wie solches Leiden unter besonderer Hilfe aussieht, führt Paulus ein wenig näher aus.

I:. Zu leiden heißt, mitzuleiden.  V. 8M

„… erleide mit“, zusammen mit.

Man denkt hier an Worte des Petrus, der gerade zum Thema Leiden den Christen in Kleinasien Wesentliches schrieb:

1P 4,12: „Geliebte, lasst euch das Feuer, das unter euch entstanden ist, um euch zu prüfen, nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges …“

5,8.9: „Seid nüchtern und seid wachsam, weil euer Widersacher, der Teufel, wie ein brüllender Löwe umhergeht und jemanden sucht, um ihn zu verschlingen. Dem widersteht, fest im Glauben, wissend, dass dieselben Leiden sich vollziehen an eurer Bruderschaft, die in der Welt ist.“

Die Frage, mit wem Timotheus leiden soll, wird im Text gleich beantwortet werden.

II:. Mitzuleiden heißt, mit anderen für die gute Botschaft Böses hinzunehmen.  V. 8M

„… sondern erleide mit das Üble für die gute Botschaft …“

Die Botschaft ist gut, die Menschen böse.

III:. Timotheus soll „gemäß der Kraft Gottes“ mitleiden.  V. 8E-10

„… erleide mit das Üble für die gute Botschaft gemäß der Kraft Gottes, 9 der uns rettete und mit einem heiligen Ruf rief, nicht nach unseren Werken, sondern nach eigenem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor weltlichen Zeiten [o.: den Zeiten der Weltzeiten] gegeben wurde, 10 jetzt aber offenbar gemacht wurde durch die Erscheinung unseres Retters, Jesus Christus, der den Tod außer Wirksamkeit setzte und Leben und Unverderblichkeit ans Licht brachte durch die gute Botschaft …“

A:. Die Hauptaussage  V. 8E

„… erleide mit das Üble für die gute Botschaft gemäß der Kraft Gottes …“

Es fällt auf, dass der Apostel nicht sagt: „in der Kraft“. Sicherlich ist der Gedanke in der griechischen Präposition enthalten. Doch enthält sie dazu den Gedanken des Maßes: Gott kann uns Leiden zumuten so groß wie seine Kraft. Dankbar sind wir, dass er es nicht immer tut. Wir sollen jedoch wissen, dass seine Kraft immer und reichlich für jegliche Prüfung ausreichend ist. Das hat der Apostel selbst zu diesem Zeitpunkt bereits erlebt: 2Kr 12,9.10.

Um nun Timotheus in seinen speziellen Schwierigkeiten Mut zu machen, spricht Paulus nicht von der Kraft, sondern von dem Gott der Kraft. Das ist auf jeden Fall ein gesünderes Vorgehen.

B:. Was hat nun Gott getan, dass man ihn in den Leiden als Gott der Kraft kennen darf?  V. 9A

„… der uns rettete und mit einem heiligen Ruf rief …“

.  Warum diese Reihenfolge? Die Bemerkung, die folgt, zeigt, dass diese zwei Handlungen in diesem Fall als eine gewisse Einheit zu denken sind.

Es ist eine Hilfe, wenn wir uns daran erinnern, dass Gott das Heil in Jesus Christus an mehreren Stellen erwirkt: in der so g. Christustat am Kreuz und in der Auferstehung, dann am Tage unserer persönlichen Rettung und später bei der Wiederkunft des Herrn. Da also im vorliegenden Satz der Ruf, der etwas persönliches ist, der Rettung nachgestellt ist, dürfen wir wohl an die Rettung denken, die Jesus bereits für uns vollbracht hat und allen mittels eines Rufes angeboten wird. Es dürfte nicht zu viel gesagt sein, wenn wir diese Christustat als das große Epizentrum aller Kraftentfaltung Gottes nennen.

Timotheus darf wissen: Der Gott, der sich in einem so großen Rettungsakt für uns einsetzte und uns dann persönlich zu sich rief, kann uns durch diese gefährliche Lebensstrecke hindurch zum Endziel bringen. Immerhin rief er uns nicht, um uns unterwegs irgend wo fallen zu lassen.

Vgl 5M 6,23A: „Und er führte uns von dort heraus, um uns hineinzubringen …“

.  Warum wird hier der Ruf Gottes an Menschen „ein heiliger“ genannt? Ist nicht alle Handlung Gottes heilig?

Ja, das ist sie. Die Sache dürfte an Klarheit gewinnen, wenn wir das Augenmerk zunächts vom Adjektiv auf das Substantiv richten, den Ruf. Normalerweise ist ein Ruf eine Aufforderung, dorthin zu kommen, wo der Rufende sich gerade befindet. Einige Beispiele:

Kol 3,15A: „Und der Friede Gottes walte wie ein Kampfrichter in euren Herzen, zu dem ihr auch gerufen wurdet in einem Leibe.“ Hier scheint der rufende Gott sich gerade im Leibe seines Sohnes zu befinden, in der Gemeinde Jesu Christi. Vater und Sohn sind ja auch eins. Aber wieso ruft Gott Sünder vom Raum der Gemeinde aus? Weil sein Ruf an Verlorene durch den Mund seiner Kinder hinausgeht. Wenn nun Gott Sünder ruft, werden sie zu ihm hin gerufen. Kommen sie, so kommen sie gleichzeitig in die Gemeinde. Vgl Ag 2,47E, etwas genauer übersetzt:

„Und täglich tat der Herr zur Gemeinde hinzu die, die gerettet wurden, und zwar, als sie gerettet wurden.“

Wenn es nun „in einem Leibe“ ist, das Gott Menschen ruft, so kommen sie, wenn sie sich rufen lassen (und das hatten die Kolosser getan), in eine Gesellschaft, die von Einheit gekennzeichnet ist. Da geziemt es sich Neuankömmlinge, sich entsprechend zu verhalten und in Frieden zu leben. Und das ist möglich, sagt der Apostel, wenn jeder den Frieden Gottes in seinem Herzen walten lässt wie ein Kampfrichter.

Ein anderes Beispiel:

1Th 4,7: „Gott rief uns nicht zur Unreinigkeit, sondern in Heiligkeit.“ Gott ist heilig, und sein Lebensraum ist lauter Heiligkeit. Wen er zu sich ruft, der kommt in eine heilige Sphäre. Wenn der Apostel nun verneint, dass Gott uns zur Unreinigkeit gerufen habe, so hat er uns eben zu der Heiligkeit gerufen, in der und von welcher aus er uns rief.

Kommen wir zu unserem Text zurück: Wenn Gott mit einem heiligen Ruf ruft, so kann das von seiner Warte aus nicht anders sein. Es wird aber dennoch ausgesprochen, damit wir uns darüber klar sind: Wer dem Ruf folgt, kommt in einen heiligen Raum, der nun sein weiteres Leben bestimmen wird. Da hat kein Zagen, kein Selbstmitleid, keine Untreue Platz.

Der Ruf Gottes, mit dem er uns rief, ist auch in einem zuordnenden Sinne heilig, denn nach biblischem Denken ist das heilig, was ab- und zugesondert ist. Gott ist heilig, weil er vom Bösen abgesondert und sich selbst zugeordnet ist. Wir werden heilig, wenn wir uns von der Sünde trennen und Gott zugeordnet werden. Wenn Gott mit einem heiligen Ruf ruft, dann ist das ein ihm heiligender Ruf. Das soll Timotheus nicht vergessen. Es gibt jetzt keinerlei Zurück mehr.

C:. Warum, aus welchem Triebe, handelte Gott in Rettung und Ruf?  V. 9M.10A

1:. Nicht wegen unserer Werke, weil wir ihn mit unseren Taten so beeindruckt hatten.  V. 9M

„… nicht nach unseren Werken …“

2:. Es war sein persönlicher Vorsatz.  V. 9M

„… der uns rettete und mit einem heiligen Ruf rief … nach eigenem Vorsatz …“

3:. Er handelte aus Gnade.  V. 9E.10

„… nach eigenem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor allen Weltzeiten gegeben wurde, 10 jetzt aber offenbar gemacht wurde durch die Erscheinung unseres Retters, Jesus Christus, der den Tod außer Wirksamkeit setzte aber auch Leben und Unverderblichkeit ans Licht brachte durch die gute Botschaft …“

Wie beschreibt Paulus die Gnade, nach der Gott in Rettung und Ruf gehandelt hat?

a:. Sie ist eine, die in Christus Jesus gegeben wurde.  V. 9E

„… und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor allen Weltzeiten gegeben wurde …“

Es darf wohl mit Recht angenommen werden, dass die Gnade in der Ewigkeit, vor allen weltlichen Zeiten, gegeben wurde. Übersetzt darf aber nicht werden: „vor ewigen Zeiten“, denn das wäre ein Widerspruch in sich, da es „vor“ dem „Ewigen“ nichts gibt. Der gr. Ausdruck ist im Deutschen schwer wiederzugeben, ohne das Wort „Zeit“ zu wiederholen. Im Englischen ist das leichter. Den eigentlichen Sinn haben wohl Schlatter und White (bei Nicoll) erfasst: „vor denkbaren und nicht denkbaren Zeiten“. Vielleicht kommt die vorliegende Formulierung dem am nächsten.

b:. Sie ist eine, die auch geoffenbart wurde.  V. 10A

„… jetzt aber offenbar gemacht wurde …“

Wie Gott seine Gnade gezeigt hat, führt nun der Apostel kurz aus.

I:: Es war grundsätzlich in der Erscheinung Jesu Christi.  V. 10A

„… jetzt aber offenbar gemacht wurde durch die Erscheinung unseres Retters, Jesus Christus …“

II:: Sodann geschah es im Handeln Jesu Christi.  V. 10

„… jetzt aber offenbar gemacht wurde durch die Erscheinung unseres Retters, Jesus Christus,

.  der den Tod außer Wirksamkeit setzte

.  aber auch ans Licht brachte …“

–  Was brachte er ans Licht?

„Leben und Unverderblichkeit“

–  Wie?

„durch die gute Botschaft“

IV:. Mitzuleiden heißt für Timotheus, Paulus als Leitbild zu haben.  V. 10E-12

„… die gute Botschaft, für die ich als Verkündiger und Apostel und Lehrer derer, die von den Völkern sind, eingesetzt wurde, aus welchem Grunde ich auch dieses leide. Jedoch schäme ich mich nicht, denn ich weiß, wem ich geglaubt habe, und bin überzeugt: Er vermag mein Anvertrautes für jenen Tag zu verwahren.“

Mit diesen Versen stellt sich Paulus zeugnishaft als Beispiel vor die Augen seines missionarischen Schülers.

A:. Der Anlass zu dieser Erklärung  V. 10E

„die gute Botschaft“

Mit diesem Ausdruck hat Paulus den Kreis seiner Bemerkungen, die in V. 8 begannen, geschlossen. Er hat Timotheus aufgerufen, für diese Botschaft mitzuleiden. Nun bezeugt er seine eigene Bereitschaft, für sie Übles auf sich zu nehmen.

B:. Der Boden, auf dem er seine Erklärung macht  V. 11A

„… für die ich als Verkündiger und Apostel und Lehrer derer, die von den Völkern sind, eingesetzt wurde“, und da Paulus Vorbild für Timotheus war, erhielt dieses Vorbild hiermit autoritativen und verpflichtenden Charakter.

C:. Sein Leidenszeugnis  V. 11E.12A

„… aus welchem Grunde ich auch dieses leide. Jedoch schäme ich mich nicht …“

D:. Seine zweifache Begründung  V. 12

1:. Rückblickend

„… denn ich weiß, wem ich geglaubt habe …“

2:. Nach vorn blickend

„… und bin überzeugt: Er vermag mein Anvertrautes für jenen Tag zu verwahren.“

.  Zu dem Begriff Anvertrautes und der Übersetzung

Die Frage, die sich dem Übersetzer stellt, lautet: Wem ist hier etwas anvertraut worden? Im gr. Wort selbst liegt die Antwort nicht. Die muss vom Zusammenhang gewonnen werden.

.  Zu dieser Stelle schreibt Meinertz (in „Kommentaren zu den Briefen des Paulus“ von P. Dausch und anderen): „… das Leiden gehört zur apostolischen Würde; sie ist der Grund dafür. Darum schämt sich der Apostel seiner nicht – eine Bestätigung der Mahnung für Timotheus von V. 8. Die Scham ist überflüssig im Hinblick auf Gott, dem Paulus mit vollem Bewußtsein Glauben geschenkt hat. Dieser Gott hat die Macht, für alle irdischen Mühen und Leiden einen überreichen Ersatz zu bieten.

Es wird hier dasselbe Wort (paratheekee) gebraucht, das auch 1Tm 6,20 vorkommt und gleich in V. 14 wieder verwertet wird im Sinne von der christlichen Heilslehre. Darum ist man zunächst geneigt, es auch in unserem Verse davon zu verstehen. Allein der Gedanke wird dann geschraubt. Man muß beachten, daß das Wort nur „das anvertraute Gut“ bedeutet. Je nach der Beziehung kann darunter etwas Verschiedenes verstanden werden. 1Tm 6,20 und 2Tm 1,14 weist der Zusammenhang deutlich auf die Lehre hin, die Timotheus bewahren soll. Hier wird die Bewahrung von Gott ausgesagt. Danach ändert sich die Bedeutung des Begriffs, wie auch der Begriff der Epiphanie in V. 10 anders verwertet wird als gewöhnlich. Es handelt sich hier um ein Gut, das Paulus Gott anvertraut hat…

So deckt sich der Gedanke mit 2Tm 4,8.“

.  Knoke (bei Lange): „Das Wort bedeutet ‚depositum’ … Oosterzee hält es für das Natürlichere, … an etwas zu denken, was Paulus seinerseits dem Herrn anvertraut und als einen kostbaren Schatz in Verwahrung gegeben hatte, so daß er nun keinen Augenblick mehr dafür zu sorgen habe. Und auf die Frage, was dieses wohl sein möge, hält er es für das Allereinfachste, hier an das ewige Heil seiner Seele zu denken …“

.  Calwer Handbuch der Bibelerklärung: „Die ‚Beilage’ der geschenkten Gnade und damit sein Seelenheil (1P 1,5 …) ist das, was Paulus Gott zum Aufheben gegeben hat.“

.  Plitt (bei Dächsel): „… unter dieser Beilage kann man nur das Leben und unvergängliche Wesen, davon in V. 10 die Rede war, verstehen, und so sagt denn der Apostel auch in K. 4,8, daß die Krone der Gerechtigkeit für ihn bereit liege, und hat damit deutlich ausgesprochen, was er hier meine.“

                2:  Die Aufforderung, sich an die Lehre des Apostels zu halten  V. 13.14

„Halte fest und hin das Muster gesunder Worte, die du bei mir hörtest. [Tu es] im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus ist. 14 Das edle Anvertraute verwahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt.“

.  V. 13 nach Schmoller: „Für eine vorbildliche Darstellung gesunder Worte halte die, welche du von mir hörtest …“

.  Das Wort Gottes ist in sich eine vorbildliche Darstellungsart, vorzügliche Literatur,  anerkannterweise.

.  Die Heilige Schrift ist beispielhafte Darstellung von Wahrheit als solcher.

.  Sie zeichnet sich aus in ihrer Darstellung der rechten Lebensweise.

.  Ihre wahre Größe ist jedoch die Schilderung der Hauptperson, Jesus Christus. Vgl 1Tm 6,3.

.  Glaube und Liebe sind die erste Frucht des Festhaltens der gesunden Worte, sodann die Art des Hinhaltens.

            C:  Ansporn durch Hinweis auf andere Mitarbeiter  1,15-18

                1:  Auf untreue  V. 15

„Das weißt du, dass sich von mir wandten alle, die in Asien sind, unter denen Phygellus ist, auch Hermogenes.“

Man muss sich die Lage vorstellen:

2,3: „Erleide du also mit das Üble wie ein rechter Soldat Christi Jesu.“

4,9: „Befleißige dich, bald zu mir zu kommen, 10 denn Demas verließ mich aus Liebe zur jetzigen Weltzeit, und er ging nach Thessalonich, Kreskes nach Galatien, Titus nach Dalmatien. 11 Lukas allein ist bei mir. Nimm Markus zu dir und bringe ihn mit dir, wann du selbst kommst, denn er ist mir nützlich zum Dienst. 12 Tychikus sandte ich nach Ephesus… 16 Bei meiner ersten Verantwortung kam niemand, um bei mir zu sein, sondern alle verließen mich… 19 Grüße Priska und Aquila.“ Die sind also auch nicht mehr in Rom.

V. 20: „Erastus blieb in Korinth. Trophimus ließ ich krank in Milet zurück.“

Unter diesen Umständen und angesichts eines baldigen Todes muss es höchst schmerzlich für den Apostel gewesen sein, hören zu müssen, dass so viele sich von ihm und seiner Botschaft abwandten.

Aber dem Timotheus darf er schreiben: „Das weißt du“ im Vertrauen, dass er nicht von diesen ist noch sein wird. Solches Vertrauen wird für den jungen Mitarbeiter sicherlich ein Ansporn gewesen sein.

                2:  Auf einen besonders treuen   V. 16-18

.  V. 16.17: „Der Herr erweise Barmherzigkeit dem Hause des Onesiphorus, weil er mich oft erfrischte und sich meiner Kette nicht schämte, sondern als er in Rom ankam, suchte er mich mit außergewöhnlichem Fleiß und fand mich.“

Es ist als ob Paulus dem Timotheus sagen wolle: ‚Das sollst auch du tun, Timotheus. Onesiphorus ist ein gewöhnlicher Christ. Wenn er sich in Rom meiner und des Evangeliums nicht geschämt hat, sollst auch du, der du in der öffentlichen Arbeit im Werk des Herrn stehst, dich nicht schämen.’

Wir sollen solche Menschen zu unseren Leitbildern machen.

.  V. 18: „Der Herr gebe ihm, dass er Barmherzigkeit finde vom Herrn an jenem Tage. Und wieviel er in Ephesus diente, weißt du besser.“

Hat Paulus für einen Verstorbenen gebetet? Von einem gestorbenen Onesiphorus ist hier nicht die Rede. Zwischen Onesiphorus und seiner Familie, dem Haus des Onesiphorus, wird unterschieden. Paulus wünscht für beide Barmherzigkeit. Onesiphorus ist offenbar nicht in seinem Hause, bei seiner Familie. Er könnte unterwegs gewesen sein. Es ist auch gut möglich, dass er verschollen oder untergetaucht war, weil er sich ja in Gefahr begeben hatte.

Paulus wünscht für Onesiphorus, dass Gott ihm Barmherzigkeit geben möge. Es ist aller Grund da anzunehmen, dass dieser Wohltäter noch am Leben war.

.  Das Gebet des Apostels für diese Familie ist ein gutes Gebet für alle Väter, die sich für das Evangelium einsetzen und deren Familien deswegen zu leiden haben. Solche Diener neigen nämlich dazu, in Opferbereitschaft zu weit zu gehen und ihre Familien zu vernachlässigen. Da ist das Gebet um Barmherzigkeit wichtig. Gott möge solchen Vätern sowie ihren Familien barmherzig sein.

Andererseits, wenn der Vater treu war und sich nichts zu schulden kommen ließ (Onesiphorus dürfte solch ein treuer Vater gewesen sein), wird der Lohn nur Barmherzigkeit sein, denn wir haben nichts verdient. Die Gnade zum Dienst ist geliehen, aus lauter Barmherzigkeit durch den Heiligen Geist geschenkt, denn er ist unsere Kraft. Das Unfassbare ist, dass Gott uns dennoch belohnen will! Das ist Barmherzigkeit!

.  „… und wieviel er in Ephesus diente, weißt du besser.“

Das heißt nicht, dass Timotheus immer noch in Ephesus war. Wir wissen nicht, wo er sich zur Zeit aufhielt. Aber es dürfte wohl heißen, dass Onesiphorus in Ephesus wohnte. Timotheus war ja in Ephesus gewesen und wusste um den treuen Dienst dieses Mannes.

            D:  Ansporn durch weitere und entsprechende Aufforderungen  2,1-3

                1:  Die Aufforderung zur Kräftigung  V. 1

„Du also, mein Kind, [im Blick auf das Gesagte:] werde stets innerlich gekräftigt in der Gnade, die in Christus Jesus ist.“

Vgl Heb 13,8; 2Kr 12,9.10; Jh 1,16.

Es ist also für einen Christen möglich, stets stark zu sein. Die Kraft dazu ist kostenlos. Sie ist die Gnade, die vergebende und Kraft spendende Liebe unseres Herrn, Jesus Christus, der unser Leben schlechthin ist.

Dennoch liegt die Verantwortung für das Starksein beim Christen, dem geboten wird: „Werde gekräftigt.“ Dazu ist die Beziehung zum Kräftigenden zu pflegen. Dargereicht wird die Gnade stets, wenn die Verbindung zwischen Rebzweig und Weinstock gesund ist.

Wo andere schwach geworden sind (1,15), darf Timotheus, wie Onesiphorus (1,16-18), stark bleiben. Zudem hat er das leuchtende Beispiel seines geistlichen Vaters („Du also, mein Kind …“), der ihm nun Mut zuspricht.

                2:  Die Aufforderung, Gehörtes weiterzugeben  V. 2

„Und was du von mir hörtest im Beisein vieler Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, solchen, die tauglich sein werden, auch andere zu lehren.“

a:  Grundsätzliches

.  Wer spricht hier?

Ein Apostel, ein Missionar

.  Zu wem spricht er?

Zu einem Apostel, einem Missionar

.  Was soll Timotheus sagen?

Er soll weitergeben, was er von Paulus gehört hat, und zwar gehört unter vielen Zeugen. Timotheus war oft dabeigewesen, wenn der Apostel seine Botschaft weitergeben hatte. Manchmal hatte er viele Zuhörer gehabt, manchmal weniger. Zusammengenommen waren es viele. Das soll dem jungen Missionar zur Stärkung dienen, dass er immer wieder auf Menschen stoßen wird, die bezeugen werden können: „Das hat Paulus gesagt. So ist es.“

.  Zu wem soll er sprechen?

Zu solchen, die andere lehren können. Und wer ist das?

Das sind im weiteren Sinne alle Christen – denn jeder Nachfolger Jesu Christi ist aufgerufen, die Botschaft weiterzutragen. Echte Christen sind solche, die ihre Treue zu ihrem Herrn unter Beweis gestellt haben. Allen soll geholfen werden, die Christusbotschaft weiterzugeben.

Im engeren Sinne hat Timotheus die Aufgabe, solchen, die eine Lehrbegabung aufweisen und treu im Zeugnis gewesen sind, solchen also, die bereits am Wort gedient haben, solche soll er anleiten mit dem, was er bei Paulus gehört hat. Aus diesem Kreis können dann künftige Sendboten und Hirten hervorgehen.

b:  Bemerkungen

.  Paulus ruft Timotheus auf, um Nachwuchs zu sorgen. Timotheus soll das, was er von Paulus aus erster Quelle hörte, anderen anvertrauen. Paulus hatte seine Botschaft unmittelbar von Jesus Christus bekommen. Timotheus soll nun diese, das reine Evangelium, das von den Aposteln in die Welt gesetzt wurde, treuen Menschen, die sich im Kleinen als treu erwiesen haben, zur Verkündigung weiter anvertrauen, „… solchen, die fähig sein werden, auch andere zu lehren.“

Wie weiß Timotheus im voraus, welche fähig sein werden?

Es sollen solche sein, die bereits eine gewisse Fähigkeit an den Tag gelegt haben, denn in der biblischen Gemeinde darf ja jeder zu Wort kommen; dadurch sind sie aufgefallen. Sie kommen daher als zukünftige Reichgottesarbeiter in Frage. Diesen soll Timotheus nun die Botschaft anvertrauen, damit sie durch die Unterweisung noch fähiger werden, auch andere zu lehren. So geht die Botschaft weiter. Gott gibt sie an Paulus, Paulus an Timotheus, Timotheus an treue Menschen, die sie dann wiederum an andere weitergeben. Und so geht es weiter – bis Jesus kommt.

.  Dieser Vers ist schon oft aus dem Zusammenhang gezogen worden, wird viel zitiert und als Legitimation für Bibelschulen, Jüngerschulen, Privatschulen gebraucht: Man holt sich z.B. fünf Jünger, schart sie um sich, lehrt sie, und diese fünf sollen wieder je andere fünf um sich sammeln, usw. Der Eifer und das Strategiedenken sind anerkennenswert, die Anwendung dieses Verses dafür jedoch fragwürdig.

Man sollte beim Bibelstudium immer wieder beachten, wer etwas sagt und zu wem. Der Zusammenhang muss beachtet werden. Dieser Vers ist nicht einer, der ohne weiteres jedem Christen gegeben ist. Jeder Christ soll zwar ein Lehrer sein (Heb 5); das heißt, jeder Christ darf am allgemeinen Lehren Teil haben. Aber dieser Vers spricht von etwas anderem.

Das Wort steht im Zusammenhang der Gemeinde. Es ist von Paulus, einem Apostel, an Timotheus, einen Apostel, geschrieben. Es spricht von der Aufgabe eines Apostels, eines Missionars, der dafür verantwortlich ist, dass in der Gemeinde Jesu Christi Führung vorhanden ist. Es geht hier nicht um das Ausbilden und Belehren irgend eines Christen, nicht darum, ihm zu helfen, Menschen für Jesus zu gewinnen. Es geht hier um die Ausbildung von solchen, die in der Gemeinde Jesu Christi Führung übernehmen können. Hier geht es auch nicht um Diakonie, sondern um die Verkündigung des Evangeliums in und außerhalb der Gemeinde.

.  Ein Apostel, ein Missionar, ist für jegliche Führung in der Gemeinde verantwortlich. Dem Timotheus wird nun gesagt: Sorge dafür, dass du treue Menschen findest, die schon Zeichen dafür abgeben, dass sie auf diesem Gebiet Gnadengaben haben und einen Charakter, der die Voraussetzungen dafür schafft! Nimm sie zur Seite und sorge für zukünftige Führung. Sorge für Nachwuchs! Suche dir solche Leute, die in der Gemeinde stehen und sich dort bewähren! Denen hilf, damit sie bereit sind, zu gegebener Zeit als Hirten in der Gemeinde oder als Evangelisten oder Missionare Führung zu übernehmen. Diese werden dann im Stande sein, wiederum andere zu lehren. Auf diese Weise wird die Anweisung, die er in 1Tm 1,3 von Paulus erhalten hat, weiter gehen. Es wird so die Gemeinde Jesu Christi überleben. Die Fackel wird weitergereicht werden.

Paulus schreibt diesen Brief kurz vor seinem Sterben. Er überreicht Timotheus die Fackel für die Verantwortung der Weiterführung des Evangeliums. Das heißt, dass alle diejenigen, die in der Führung der Sache Gottes stehen, dafür zu sorgen haben, dass Menschen gefunden werden, denen geholfen werden kann, ihre Gnadengabe zu entwickeln und einen Platz im Reiche Gottes zu finden, damit die Sache Gottes immer eine Führung hat, u.z. die richtige.

Das ist eine wichtige Aufgabe der Gemeinde Jesu. Wir haben hier aufs Neue zu überlegen, wie das in neutestamentlicher Weise zu tun ist – besonders im Blick auf kommende, von politischer Unordnung gekennzeichnete Zeiten. Ich meine, die Wege, die wir heute gehen, dauern viel zu lange. Die Zeit ist kurz. Wir müssen auch an dieser Stelle mehr dem Neuen Testament entsprechend handeln! (Im Epheserbrief spricht Paulus von der allgemeinen Ordnung in der Gemeinde. Diese Ordnung ist sehr einfach, viel einfacher als wir sie heute in den Gemeinden allgemein haben.)

Timotheus ist also dafür verantwortlich, dass es in den Gemeinden weiterhin Hirten und Evangelisten gibt, aber auch Missionare (Apostel). Paulus ruft Timotheus also auf, um Nachwuchs zu sorgen.

c:  „Was du von mir hörtest unter vielen Zeugen“

Wie wurden damals Reichgottesarbeiter unterwiesen und angeleitet?

Man hatte keine Bibelschulen. (Staatliche Schulen gab es schon, aber nicht für die Reichgottesarbeit). Die Mitarbeiter wurden im Fluss des Lebens und des Dienstes angeleitet, wie Lehrlinge.

Dabei gab es grundsätzlich zwei Phasen: Nachfolge und Apostelschaft. Nach diesem Muster ging Jesus vor: Er rief Menschen ihm nachzufolgen und von ihm zu lernen wie Schüler. Dann kam der Zeitpunkt, da er sie hinaussandte, damit sie vor ihm her gingen. Nun waren sie Gesandte. Sie hörten aber nie auf, Nachfolger zu sein. Die zweite Phase löste nicht die erste ab, sondern ergänzte sie. Sie blieben Jünger, Nachfolger, Schüler, aber fortan stiegen sie gleichzeitig in eine neue Phase und dienten als Gesandte.

So lernte man bei Jesus, ebenso bei Paulus. Timotheus war Paulus’ Diener. Er beobachtete dabei, wie Paulus das Evangelium verkündete, wie er in Ephesus lehrte, wie Paulus den Juden in der Synagoge das Evangelium brachte und wieviel Opposition das einbrachte, wie Paulus sich von der Synagoge trennte und die kleine Schar von Gläubigen unterwies, zurüstete (für einen Teil des Tages), dass aber gleichzeitig die Evangelisation weiter ging.

Die Ag sagt (K. 19): Während Paulus in Ephesus in der Schule des Tyrannus predigte und die junge Gemeinde versorgte, hörte die ganze Provinz Asien das Evangelium, ohne dass Paulus herumgereist wäre. Das hat Timotheus alles gesehen! Er hat gelernt, wie man apostolisch wirkt. Er lernte das Evangelium, das Muster gesunder Worte, kennen, lernte christliche Strategie kennen, lernte durch das Leben des Apostels Paulus christliche Ethik kennen. Nun soll er das alles, was er in Gegenwart vieler Zeugen gelernt hat, an andere weiter geben.

Es gab auch Zeiten, da Paulus auch andere Mitarbeiter irgendwo unterwegs unterwiesen hatte – nicht so konzentriert wie in einer Schule, dass es rein theoretisch wurde, sondern es war immer praxisnah. Einerseits konnten so die Mitarbeiter in kurzer Zeit mehr lernen, andererseits dauerte der Lernprozess viel länger als der auf einer Bibelschule oder einem theologischen Seminar. So ein Apostel (oder Hirte, oder Evangelist) hat sein ganzes Leben lang gelernt. Er blieb einfach in der „Ausbildung“, solange er am Leben war.

Timotheus soll nun auf diesem Wege weiter machen. Während er allgemein seinen Dienst ausführt, hat er einzelne, die Begabung zeigen, herauszuholen und ihnen besondere Anweisung zu geben. Diese sollen wiederum dafür sorgen, dass es weiterhin Hirten gibt. Durch eine solche Strategie wird dann das Evangelium von einer Generation zur anderen weitergegeben.

In Christus sind wir alle Brüder, alle auf einer Ebene. Dennoch hat Jesus Christus selbst – als Autorität – solche eingesetzt, die für das Fortlaufen des Evangeliums verantwortlich sind. Der Hebräerschreiber sagt: Schaut auf solche Leute, folgt ihrem Beispiel (Heb 13,7.17)! Es muss also Leitbilder in der Gemeinde Jesu geben, solche, die Lehrer sind, die vorangehen, die eine gewisse Verantwortung übernehmen. Jeder hat eine Verantwortung, aber gleichzeitig gibt es Führung.

d:  Die frühere Aufforderung zu diesem Dienst

1Tm 1,3.5A.18: „… wie ich, als ich nach Makedonien zog, dich aufrief, in Ephesus zu bleiben, damit du einige anweisen möchtest … Aber das Ziel der Anweisung, des Auftrages, ist Liebe … Diese Anweisung vertraue ich dir an, Kind Timotheus …“

                3:  Die Aufforderung zum Mitleiden  2,3A

„Erleide du also das Üble mit …“

.  Was heißt hier „erleiden“?

Drei Schriftstellen können das verdeutlichen.

Hi 36,21-25: „Hüte dich: Wende dich nicht zum Bösen, denn dieses hast du dem Leiden vorgezogen.

Siehe, Gott ist erhaben in seiner Kraft. Wo ist ein Lehrer, wie er? Wer will ihn zur Rede stellen über seinen Weg, und wer will zu ihm sagen: ‚Du hast Unrecht getan’? Denke daran, sein Tun zu erheben. Die Menschen sollen es besingen. Alle Menschen sehen es ja. Der Sterbliche schaut es von Ferne.“

Rm 8,17: „Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, ja, Erben Gottes und Miterben Christi, unter der Voraussetzung, dass wir mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden …“

Heb 12,1-5A: „Ja, so lasst denn also auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen haben, die uns umgibt, nach Ablegung alles Beschwerenden und der gern umstrickenden Sünde mit Ausdauer laufen in dem Wettlauf, der vor uns liegt, dabei hinwegsehen auf des Glaubens Anführer und Vollender, Jesus, der für die Freude, die vor ihm lag, das Kreuz erduldete – Schande hatte er verachtet –, und er setzte sich zur Rechten des Thrones Gottes; denn betrachtet wohl den, der so großes Widersprechen von Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und dabei in euren Seelen ermattet. In dem Ringen mit der Sünde habt ihr noch nicht bis aufs Blut widerstanden.

Und ihr habt ganz den Aufruf vergessen, welchen er zu euch als zu Söhnen spricht: ‚Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn; ermatte auch nicht – lass es dir nicht zu viel werden …’“

.  „Erleide du also mit …“

Das „also“ dürfte parallel laufen zu dem in V. 1 und sich auf das in K. 1 Gesagte beziehen.

Das „mit“ erinnert den Timotheus, dass auch andere – Paulus in erster Linie – zu leiden haben.

            E:  Ansporn durch treffende Beispiele  V. 3-6

Drei Bilder von ganzem Einsatz hält Paulus seinem Mitarbeiter vor.

                1:  Der rechte Soldat  V. 3.4

„Erleide du … wie ein edler Soldat Christi Jesu. Keiner, der Soldatendienst tut, verwickelt sich in Angelegenheiten dieses Lebens, damit er dem, der ihn in den Soldatendienst aufnahm, gefalle.“

Der Blick geht zurück. Timotheus hatte sich einreihen lassen in das Heer Christi.

Wir lernen:

.  Wir befinden uns in einem Krieg um Leben und Tod.

.  Wir haben ganz unter Befehl zu stehen, einem anderen zu gefallen.

.  Es gilt, Prioritäten zu setzen, das Ewige vor das Zeitliche. Vgl Jh 6,27.

.  Es gilt, bereit zu sein, persönlich geführt zu werden – wie Paulus, bereit zu sein, sein Brot zu verdienen, jedoch sich nicht zu bekümmern bis zur Verstrickung.

.  Es gilt, die rechten Leitbilder vor Augen zu halten:

–  zuerst unseren himmlischen Rufenden

–  Menschen, durch die er ruft. Paulus rief Timotheus. Durch wen wurden wir bewegt?

                2:  Der rechte Wettkämpfer  V. 5

Sodann geht der Blick nach vorn: „Und auch, wenn jemand wettkämpft, wird er nicht mit dem Siegeskranz gekrönt, wenn er nicht nach den Regeln wettkämpft.“

Der Wettkämpfer ist der „Athlet“ in den verschiedenen Sportformen. Auch das Wie der Arbeit für den Herrn ist wichtig, wie Zeugnis abzulegen, wie zu evangelisieren, wie in Anbetung Gott zu dienen.

1Kr 14,40: „Alles geschehe mit Anstand, in geziemender Weise und ordnungsgemäß.“

Auch für den Christen gibt es Regeln. In einer gewissen Hinsicht sind also die Christen doch „gesetzlich“ – im guten Sinne. Es gibt Grenzen, Richtlinien, Leitplanken für das Verhalten.

Prof. J. T. Beck: „Bloße Anstrengung entscheidet noch nicht.“

                3:  Der schwer arbeitende Ackersmann  V. 6

Paulus macht Timotheus Mut mit einem Blick in die Gegenwart: „Es soll der Ackersmann, der arbeitet, zuerst von den Früchten Anteil bekommen.“

Das ist das Vorrecht des Reichgottesarbeiters. Er bereitet die Speisen vor, die er anderen geben möchte, hat aber zuerst den Genuss davon. Die Freude eines Menschen, der für Jesus arbeitet, ist ja schon hier auf Erden groß. Das Wort ist immer süß im Munde, wenn auch bitter in der Durchführung: Hesekiel (3,1-7), der Apostel Johannes (Of 10,9-11). Es lohnt sich, sich zu mühen und schwer zu arbeiten.

            F:  Ansporn durch die Aufforderung zu bedenken  V. 7-13

                1:  Timotheus soll sich Zeit nehmen, alles, was Paulus sagt, zu bedenken.  V. 7

„Bedenke, was ich sage. Der Herr gebe dir denn Verstehen in allem.“

.  Nicht alles liegt auf der Hand.

.  Auch das, was klar ist, enthält oft mehr, als man zunächst erwartet.

.  Was mit Verständnis zu tun hat, will auch bedacht werden.

                2:  Es soll im Besonderen bedacht werden Jesus Christus.  V. 8

„Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt worden von den Toten, aus Davids Samen, nach meiner guten Botschaft …“

a:  „Halte im Gedächtnis Jesus Christus.“

Es braucht das Wort, um uns eine Vorstellung von Jesus Christus zu geben.

Hinweise für Timotheus: 1,8.10.13.(14); 2,2.6.7

Es ist aber auch Jesus Christus, der dem Schriftwort sein Wesen, sein Leben gibt, sodass es ein Heilsbuch ist.

b:  „Halte im Gedächtnis Jesus Christus.“

.  „Halte ihn im Gedächtnis“ als Verheißenen aus Israel, „aus Davids Samen“, der David nicht nur zum Vorvater, sondern auch in Erniedrigung und Erhöhung zum Vorbild hatte und so uns zum Vorbild geworden ist.

.  Das Evangelium ist prophetisch wie geschichtlich bezeugt.

.  „Aus dem Samen Davids“ bezeugt das Evangelium des Paulus als biblisch.

.  Es brauchte einen Menschen, um als Opfer sterben zu können.

.  „Halte ihn im Gedächtnis“ als Beispiel für uns:  Vgl V. 3-7.

c:  „Halte im Gedächtnis Jesus Christus.“

.  Als Auferstandenen: „auferweckt worden von den Toten“

Dieses Wort steht an betonter Stelle: Jesus Christus lebt! Die Auferstehung war Jesu Sieg.

An der Auferstehung Jesu Christi hängt das Evangelium. Sonst gibt es keine Vergebung, sonst kein neues Leben, jetzt aber beides.

.  Als Heiland für alle Welt

Wenn es einen Menschen brauchte, um als Opfer sterben zu können, dann brauchte es einen Gott-Menschen, um als Sündloser für andere zu sterben und um den Tod zu überwinden. Nur so war Versöhnung möglich.

                3:  Timotheus soll alles bedenken mit Paulus als Leitbild.  V. 8-10

„Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt worden von den Toten, aus Davids Samen, nach meiner guten Botschaft, 9 in der ich Übles erleide, bis zu Fesseln, wie ein Verbrecher. Das Wort Gottes ist jedoch nicht gefesselt. 10 Deswegen erdulde ich mit Ausdauer alles der Erwählten wegen, damit auch sie das Heil erlangen, das in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit.“

a:  Paulus ist Leitbild in seiner apostolischen Botschaft.  V. 8E

„… nach meiner guten Botschaft …“

.  Paulus verkündete einen Gotteshelfer, der im Leiblichen wie im Geistlichen beheimatet war.

.  „Nach meiner guten Botschaft“, nicht der des Timotheus. Dieser hatte sie von Menschen, Paulus von Christus persönlich.

.  Sie bleibt im Weitergeben dieselbe, die sie von Anfang war. Daher darf sie im Gedächtnis behalten werden.

b:  Paulus ist Leitbild in seiner Bereitschaft zu leiden.  V. 9A

„… in der ich Übles erleide, bis zu Fesseln, wie ein Verbrecher …“

Die Details sind eine Mahnung an Timotheus: Bedenke was ich durchmache. Dieses ist die Wirklichkeit der Nachfolge Jesu Christi. Sei auch Du bereit, wie ich für die Chistusbotschaft zu leiden.

c:  Paulus ist Leitbild in seiner Einstellung zum Wort Gottes.  V. 9M

„Das Wort Gottes ist jedoch nicht gefesselt.“

.  Timotheus soll im Weiteren bedenken: Das Wort geht weiter.

.  Noch darf Paulus Zeugnis ablegen. Es wird aber auch ohne ihn weitergehen.

.  Diese Aussage ist bedeutungslos, wenn das Wort nicht als eine Art Lebewesen gedacht wird. Es hätte keinen Sinn, von einer Sache zu schreiben, sie wäre nicht gefesselt.

Gefesselt ist das Wort Gottes nicht, weil es ein zu starker Riese ist. Nur zu gern würde man diesen „gefährlichen Riesen“ fesseln wollen, weshalb man die greift, die das Wort in den Mund nehmen.

.  Und wenn man alle Zeugen mundtot machte?

–  Erstens, geschieht das nie, weil es Gottes Wort ist, des Gottes der den Verlauf der Menschengeschichte vollkommen in der Hand hat und so immer für lebende Zeugen sorgt.

–  Zweitens ist es in Schriftform vorhanden. Doch versucht man auch Schriften zu „fesseln“ – mit Feuer. Aber auch da lässt Gott es nicht zu, dass die Bibel je ganz vernichtet wird. Irgend wo taucht eine Abschrift wieder auf.

.  Weitergehen also wird das Wort.

V. 10A: „Deswegen“:  Der Gedanke an die Ungebundenheit des Gotteswortes ermutigt ihn.

d:  Paulus ist Leitbild in seiner Auffassung vom Wesen seiner Leiden.  V. 10

„Deswegen erdulde ich mit Ausdauer alles der Erwählten wegen, damit auch sie das Heil erlangen, das in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit.“

Andere schauen auf dich und mich. Wenn wir aufgeben, können auch sie schwach werden und abfallen.

                4:  Paulus weist hin auf das treue Wort.  V. 11-13

Dieses darf Timotheus mit ihm ebenfalls bedenken: „Treu ist das Wort, denn: Wenn wir zusammen mit [Christus] starben [2Kr 5,14], werden wir auch zusammen mit [ihm] leben. 12 Erdulden wir, werden wir als Könige zusammen mit [ihm]  herrschen. Verleugnen wir [ihn], wird auch er uns verleugnen. [Mt 10,33] 13 Sind wir untreu, bleibt er [sich] treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“ Fallen wir von ihm ab, wird es nicht an ihm liegen.

Das „Wort“ von V. 11 ist das von Ende V. 10.

„Mitstarben“ in V. 11 steht parallel zu „erdulde“ in V. 10: in Bereitschaft sein zu sterben.

        II:  Weisungen für die Begegnung mit verkehrtem Gerede  2,14-26

            A:  Positives  V. 14.15

                1:  „An diese Dinge erinnere.“  V. 14A
                2:  „Bezeuge mit Ernst.“  V. 14M

„Bezeuge dabei mit Ernst vor dem Herrn, [der uns sieht und vor dem wir uns verantworten werden], [mit der Bitte], nicht mit Worten zu streiten, was zu nichts nütze ist; [es dient] zur Zerstörung der Hörer.“

                3:  „Befleißige dich, dich als bewährt zu erweisen.“  V. 15

„Befleißige dich, dich selbst Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht schämen muss, der das Wort der Wahrheit in rechter Weise teilt.“

Wer andere verpflichtet, hat sich selbst in die Pflicht zu nehmen.

            B:  „Meide profanes und leeres Gerede.“  V. 16-18

                1:  Die Aufforderung  V. 16A

„Dem profanen und leeren, ergebnislosen Gerede gehe aus dem Wege …“

                2:  Die Begründung  V. 16M.17A

„… denn die, [die so reden], werden zu mehr Ehrfurchtslosigkeit fortschreiten, und ihr Wort wird um sich fressen, eine Weide haben, wie eine krebsartige Krankheit.“

                3:  Unglückliche Beispiele  V. 17M.18

„Von ihnen ist Hymenäus, auch Philetus, welche, hinsichtlich der Wahrheit, das Ziel verfehlten, sagen nämlich, die Auferstehung sei schon geschehen, und sie bringen den Glauben etlicher zu Fall.“

            C:  Hinweis auf den festen Grund  V. 19

„Gleichwohl gilt: Der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: ‚Der Herr kannte die, die sein sind’, und: ‚Jeder, der den Namen Christi nennt, im fortwährenden Sinne im Munde führt, nehme Abstand von Ungerechtigkeit.’“

Für die Begegnung mit Andersdenkenden ist unsere Orientierung wichtig. Wie ein Leuchtturm in der Nacht, dort wo gefährliche Felsen sind, lässt Paulus diesen Vers leuchten. Er ist ein Kardinalvers.

In alter Zeit war es Sitte, an Fundamentsteine, an Bauten und Denkmäler zwei Worte anzubringen: eines über die Entstehung des Baues oder Denkmals und eines über den Zweck. Das haben wir hier.

                1:  Die Vorworte

Hier werden zwei Aussagen gemacht: Der Grund steht fest. Er hat ein Siegel.

.  Der Grund Gottes steht fest. Er ist unbeweglich. Vgl Eph 2,19.20; 1Kr 3,10.11.

Der Grund ist die Botschaft von Jesus Christus. Diese Botschaft ist hier auf Erden gelegt worden. Es ist die der Apostel und Propheten, welche sie unmittelbar von Jesus Christus bekamen.

.  Dieser Grund Gottes hat ein Siegel. Es ist ein zweifaches. Seine Worte rühren aus dem AT. Im ersten geht es um Liebe, die eine Seite des Charakters Gottes, im zweiten um Heiligkeit, die andere Seite seines Charakters.

Das ist der Grund Gottes, auf dem wir bauen, mit seiner Regel, die in zweifacher Form am Fundament eingraviert ist.

.  Wir sollen nun in rechter Weise auf diesem Fundament bauen. Zuneigung und Ernst sind die beiden Orientierungspole für unser Leben. Zwischen diesen beiden sollten wir uns bewegen, denn wir sind im Bild Gottes neu geschaffen worden. Nach Liebe und Heiligkeit haben wir uns auszurichten. Diese zwei entsprechen dem Charakter Gottes. Wenn wir anders bauen als die Regel es sagt, werden wir am Tage Christi Verlust erleiden. Wenn Liebe ohne Heiligkeit vorhanden ist, hört sie auf, Liebe zu sein. Wenn Heiligkeit nicht mit Liebe gepaart ist, hört sie auf, heilig zu sein. Heilig und liebevoll sollen wir in allem sein und auf diese Weise Gottes Reich bauen.

So sieht treuer Dienst aus, so unser Verhalten.

                2:  Die Grundworte

a:  „Der Herr kannte die, die sein sind.“

Vgl 4M 16,5.

.  Die Form ist bezeichnend: Die, die heute sein Eigentum sind, hat er im Voraus bereits gekannt. Gott wusste auch V. 18 im Voraus.

Schlatter übersetzte: „Der Herr erkannte die, die sein eigen sind …“

Beck bemerkte: „Es ist ein Wort Mosis, wodurch gegenüber der Rotte Korah eben die Scheidung zwischen wahren und anmasslichen Dienern Gottes auf das göttliche gignooskein zurückgeführt wird… Daher steht auch das Praeterit. ganz passend für den Sinn des Apostels: der Herr hat die Seinigen als solche erkannt und so kennbar gemacht durch die ebenso gnädige als heilige Erwählung von der Welt.“

.  Der Satz bringt zum Ausdruck, dass Gott zu den Seinen steht. Von dieser Fürsorge spricht Jesus, wenn er sagt (Jh 10,14):

„Ich bin der edle Hirte. Und ich kenne die Meinen und werde von den Meinen gekannt …“

b:  „Jeder, der den Namen Christi nennt, stehe ab von Ungerechtigkeit.“

I:. Das Subjekt

Jeder, der sich Christ und Christi (das eine Wort kommt vom anderen) nennt!

II:. Das Prädikat

.  „stehe ab“

Der Ausdruck übersetzt ein Wort, das auch für „abfallen“ gebraucht wird. Haben wir ein Wortspiel? Vom Verkehrten soll man „abfallen“, nicht von Christus, dem von einem barmherzigen Gott erkorenen Erlöser in Not geratener Menschen!

.  „Stehe ab!“ Hier ist unsere Verantwortung. Wir sind ja im Bilde Gottes geschaffen, keine Roboter. Wer sich Christ nennt, soll nichts mit Ungerechtigkeit zu tun haben.

Das ist ein ernstes Wort – übrigens auch ein „gesetzliches“; denn Gerechtigkeit ist die an einem Maßstab gemessene Richtigkeit. Was falsch ist, wird an einer Regel gemessen. Gott hat ganz bestimmte Vorstellungen über unser Verhalten. Diese sollen wir kennen lernen. Wir sollen prüfen, was dem Herrn wohlgefällig ist: Eph 5,17.

Dabei ist Gottes Wort unsere Orientierung. Inmitten einer Reihe negativer Aufforderungen lässt Paulus als Orientierung dieses Licht leuchten. Auch wir wollen uns immer wieder am Wort Gottes orientieren, wenn wir mitten im Gefecht mit falscher Lehre stehen.

            D:  Das Beispiel von den Gefäßen  V. 20.21

„In einem großen Hause sind nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und tönerne, und zwar einige zur Ehre, einige zur Unehre. Wenn also jemand sich selbst von diesen ganz gereinigt haben wird, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, [eines, das] geheiligt worden ist und dem Herrn, der [über die Gefäße] verfügt, gut brauchbar, zu jedem guten Werk bereitet.“

.  „In einem großen Hause“ heißt nicht, dass die Gemeinde Gottes ein großes Gebilde sei, in welchem es beides geben dürfe, Gefäße zur Ehre und solche zur Unehre, sondern: In großen irdischen Häusern gibt es das, aber die einen sind dann auch wirkliche Gefäße zur Unehre. In einem irdischen Haus gebraucht man die Gefäße dem Material entsprechend. Nicht so im Reiche Gottes. Da kann man ein goldenes Gefäß sein und dennoch unbrauchbar.

In der Gemeinde kann es vorkommen, dass Gefäße, Träger des anvertrauten Evangeliums, Gott verunehren. Man soll sich jedoch von ihnen trennen. Sie gehören nicht in die Reihen der Gott Eigenen.

Nicht von zwei Gruppen von brauchbaren Menschen handelt es sich, sondern von nur einer.

.  Paulus sagt: „Wenn also …“ Das heißt, „im Blick auf das, was ich bis Vers 19 gesagt habe.“

.  „… von diesen gereinigt …“ Das bezieht sich auf „diese Menschen“ (die falsch liegen), von denen Paulus eben gesprochen hat, auch auf „diese Sünden“, die Paulus eben erwähnt hat. Man soll Abstand haben von sündigen Menschen und vom sündigen Wesen.

.  „Wenn also jemand sich … ganz gereinigt haben wird, wird er ein Gefäß zur Ehre sein …“ Erst dann! Worauf es ankommt ist nicht das Material, sondern die Sauberkeit.

.  „… geheiligt …“, Gott zugeordnet, zur Verfügung stehend, wissend, dass man Gott gehört.

Immerhin ist der Herr einer, „der über die Gefäße verfügt“.

.  „Wenn … jemand sich reinigt … wird er … sein … gut brauchbar, zu jedem guten Werk bereitet.“ Die Brauchbarkeit ist also von zweierlei abhängig, Bereiten und Reinigen. Das erste macht der Herr (Eph 2,10). Für das zweite ist das Gefäß, der Christ, verantwortlich. (Welchen Anteil dann der Herr auch an dem Reinigen hat, steht ‚auf einem anderen Blatt’.)

            E:  Alle Energien sind gefordert.  V. 22

Der Beste unter den Dienern Christi bedarf dieser Aufrufe. Der Vers ergänzt gewissermaßen den vorigen.

                1:  „Fliehe!“  V. 22A

a:  Wovon?

„Fliehe die jugendlichen Lüste!“

.  Lüste sind Begehren. Nun ist der Mensch mit der Schöpfung mit drei grundsätzlichen Verlangen versehen, die geeignet sind, sein Leben zu erhalten: einem Verlangen zu genießen, einem zu haben und einem zu sein. Mit diesen waren drei sündlose Menschen ausgestattet, die aber versucht wurden, d.h., eingeladen, ihre Wünsche auf nicht gestattete Weise erfüllen zu lassen. Im Paradies versagten zwei. In einer Wüste siegte ein Anderer.

Wir alle kommen vom ersten Paar her, programmiert mit einer Neigung, in die Versuchung einzuwilligen. Aus den Begehren sind Begierden geboren, die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Stolz dieses Lebens. Haben wir jedoch uns dem Anderen, dem Sieger, hingegeben, so lebt er mit seiner Siegesmöglichkeit nun in uns, um uns, wenn wir es nur zulassen, zur Überwindung zu verhelfen.

.  Jeder soll in den Versuchungen Nein sagen, die an ihn herantreten, der jugendliche Timotheus zu den jugendlichen Versuchungen. Es heißt nämlich: „die jugendlichen Lüste“ (mit Artikel).

b:  Wie soll man fliehen?

Schleunigst! Von ganzem Herzen! Mit Eile sich aus der Gegenwart der Versuchung entfernen, geographisch, wenn möglich, vor allem in Gedanken – hin zu Jesus!

                2:  „Jage nach!“  V. 22M

a:  Wie?

.  Mit aller Eile! Von ganzem Herzen!

.  Persönlich,

.  aber auch mit anderen, wenn möglich: „Jage nach mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.“ Das sind, erstens, Christen, zweitens, solche Christen, die selbst fliehen, drittens, solche, die ebenfalls zum Herrn gehen.

b:  Nach was soll man jagen?

„Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden“

Brauchst Du ein Ziel fürs Leben? Hier ist einer der Verse, die es angeben.

Die Genannten sind wesentliche Heilsgüter, die in Jesus Christus beheimatet sind. In ihm haben wir sie. Bei ihm werden sie gesucht und gepflegt.

Gerechtigkeit ist, nach dem Römerbrief, ein Synonym für das Heil, alles Richtige, das uns mit der Rechtfertigung zuteil wird. Glaube und Liebe betreffen unsere Beziehung zu Gott. Durch den Glauben kommt sie zustande und wird sie bewahrt. Die Liebe ist das Wesen der Beziehung. Der Friede ist die Versöhnung mit Gott und Menschen, das, wofür Jesus starb und auferstand.

Die Vier sind uns in unserer persöhnlichen Heilswende geschenkt, wollen aber mit allem Fleiß bewahrt bleiben, bis wir den Heiland selbst schauen.

            F:  Weiser Umgang ist angesagt.  V. 23-26

.  „Auf törichte Fragen,

solche, die nicht im Zeichen der Zucht und [guter, geistlicher] Erziehung stehen,

lasse dich nicht ein, wissend, dass sie Streitigkeiten erzeugen.

.  Ein leibeigener Knecht des Herrn soll nicht [im genannten Sinne] streiten,

.  sondern gegen alle milde sein,

.  lehrfähig,

.  Böses mit Geduld ertragen,

.  in Sanftmut die, die entgegen sind, zurechtweisen,

falls Gott ihnen Buße [d.h.: Sinnesänderung; Umdenken] gebe

zur Erkenntnis der Wahrheit

und sie erwachen aus dem Fallstrick des Teufels,

von dem sie gefangen worden sind, jenem zu Willen [zu sein].“

        III:  Treuer Dienst in letzter Zeit  3,1 – 4,8

            A:  Einleitend: Was ist letzte Zeit?

Sie ist die Zeit zwischen Jesu Auffahrt und Wiederkunft.

V. 5E u. 6 stehen in der Gegenwartsform, was bedeutet, dass die ab V. 1 erwähnten schweren Zeiten bereits zur Zeit des Apostels begonnen haben. Wenn er dann sagt, dass sie „sich einstellen werden“, so dürfte er auf eine schon vorhandene Weissagung, möglichlicherweise die von Jesus in Mt 24, Bezug nehmen.

            B:  Timotheus soll zur Kenntnis nehmen.  V. 1-5A

                1:  Eine Aufforderung  V. 1

„Dieses sollst du aber zur Kenntnis nehmen, dass sich in letzten Tagen schwere Zeiten einstellen werden …“

                2:  Eine Beschreibung dieser Zeiten  V. 2-5A

Die Zeiten sind schwer, weil die Menschen schlecht sind.

a:  Die Haupteigenschaft  V. 2A

„… denn die Menschen werden [im allgemeinen] sich selbst lieben …“

b:  Die Auswirkungen derselben  V. 2-5A

.  „… Geld lieben,

.  Prahler sein,

.  hochmütig,

.  Lästerer,

.  den Eltern ungehorsam,

.  undankbar,

.  unheilig und verkehrt,

.  ohne natürliche Liebe,

.  unversöhnlich,

.  Verleumder,

.  ohnmächtig, sich selbst zu beherrschen,

.  grausam,

.  werden das Gute nicht lieben,

.  Verräter sein,

.  rücksichtslos und leichtsinnig,

.  aufgeblasen,

.  werden das Vergnügen mehr lieben als Gott,

.  dabei eine Form von rechter Ehrfurcht haben,

.  ihre Kraft aber verleugnet haben.“

            C:  Timotheus soll sich abwenden.  V. 5M-9

1:  Die Aufforderung  V. 5M

„Und von diesen wende dich ab;“

2:  Die Begründungen  V. 6.7

„… denn zu diesen gehören die, die sich in die Wohnungen schleichen

und gewisse leichtfertige und törichte Frauen gefangennehmen,

die mit Sünden überhäuft sind, von mancherlei Begierden umgetrieben,

7 die allezeit lernen und nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können.“

a:  Welche Bedeutung hat die Begründung am Anfang von V. 6?

Möglicherweise war dieses Vorkommnis zur Zeit eine besondere Schwierigkeit.

Es scheint allerdings, dass Paulus in den V. 6-9 in besonderer Weise die letztgenannte Gruppe von V. 5A vor Augen hat.

b:  Warum nimmt Paulus sich Zeit, diese weiblichen Personen so zu beschreiben, während er doch von anderem zu schreiben scheint?

.  Einmal:  Es werden praktisch alle Menschen dann böse sein, und Gleich gesellt sich zu Gleich.

.  Zweitens:  Um die Gefahren des Leichtsinns zu zeigen und womöglich solchen Mädchen und Frauen noch zu helfen.

.  Drittens:  Weil Frauen bereits gefährdet sind, wenn es um Irrlehre geht, und besonders solche, die es mit der Sünde nicht ernst nehmen. Dem Gnostizismus verfiel besonders das weibliche Geschlecht. (Jamieson, Fausset u. Brown)

.  Viertens:  Über die weibliche Person können Menschen, die eine Einflusssphäre aufbauen wollen, großen Erfolg haben. Dieser Versuchung möchte Timotheus nicht verfallen.

c:  Sind diese Menschen tatsächlich hoffnungslos verloren?

Man denke an Mt 19,23-26: „Aber zu seinen Jüngern sagte Jesus: ‚Wahrlich! Ich sage euch: Schwerlich wird ein Reicher in das Königreich der Himmel eingehen. Und wiederum sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe als dass ein Reicher in das Königreich Gottes eingehe.’

Als seine Jünger es hörten, erstaunten sie sehr.

‚Wer kann dann gerettet werden?’, sagten sie.

Aber Jesus blickte sie an. Er sagte zu ihnen:

‚Bei Menschen ist das unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich.’”

d:  Was ist es um die sich Widersetzenden der Verse 8.9?

.  „Gleicherweise aber, wie Jannes und Jambres Mose widerstanden,

so widerstehen auch diese der Wahrheit;

[es sind] Menschen gänzlich verderbt am Denksinn,

nicht gutzuheißen und verwerflich, was den Glauben betrifft.

.  Jedoch werden sie nicht weitere Fortschritte machen,

denn ihr Unverstand wird allen offensichtlich sein, wie er [es] auch bei jenen wurde.“

            D:  Timotheus hat Paulus zum Leitbild.  V. 10.11

„Aber du bist mit Aufmerksamkeit nachgefolgt meiner Lehre, meiner Lebensweise, meinem Vorsatz, meinem Glauben und meiner Treue, meiner Geduld, meiner Liebe, meiner Ausdauer, 11 den Verfolgungen, den Leiden, wie sie mir in Antiochien, in Ikonien, in Lystra widerfuhren. Derartige Verfolgungen ertrug ich. Und aus allen befreite mich der Herr.“

            E:  Ernste Christen haben mit dem Bösen zu rechnen.  V. 12.13

„Aber auch alle, die in rechter Ehrfurcht leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden.

13 Aber böse Menschen und Betrüger werden zu Schlimmerem fortschreiten, werden irreleiten und sich in die Irre leiten lassen.“

            F:  Timotheus soll dabeibleiben.  V. 14-17

                1:  Achten wir auf die Aufforderung als solche.  V. 14A

„Aber du, bleibe du in dem, das du lerntest und wovon du überzeugt wurdest …“

a:  Die Aufforderung spricht von einem Gegensatz.

„Aber du, bleibe …“

Timotheus wird in den Gegensatz zu den Irregeleiteten in V. 13 gestellt.

b:  Sie spricht von persönlichem Ernst.

„Aber du, bleibe du …“

c:  Sie spricht von Zuversicht.

„… bleibe du in dem, das du lerntest …“

Bis jetzt war kein Grund gewesen, von der Überzeugung abzugehen: V. 10-13.

Die Wahrheit ändert sich nie. Sie wird auch immer genügen. Man darf also bei ihr bleiben.

d:  Sie spricht von Ermutigung.

„… in dem, das du lerntest und wovon du überzeugt wurdest …“

Timotheus hatte in der Tat gelernt, hatte gut gelernt, hatte gelernt, bis er überzeugt worden war.

e:  Sie spricht von Vorrecht.

„… bleibe du in dem, das du lerntest und wovon du überzeugt wurdest …“

Er hatte etwas gelernt, wovon er überzeugt werden konnte, Wahrheit, nicht nur Hypthesen, auch nicht nur Handlungsweisen.

f:  Sie deutet eine Gefahr an.

Es besteht nämlich die Möglichkeit und Gefahr, auch von einer Überzeugung abzukommen,

wenn die Versuchung stark ist;

wenn man von etwas anderem mehr überzeugt wird.

                2:  Achten wir nun auf die Begründung der Aufforderung.  V. 14.15

„… bleibe in dem, das du lerntest und wovon du überzeugt wurdest, in dem Wissen, bei wem du lerntest, und weil du von früher Kindheit an die Heiligen Schriften [mit Gewissheit] gekannt hast, die dich weise machen können zum Heil durch Glauben, der in Christus Jesus ist.“

a:  Sprachliches

Der Satz ist aus mehreren verschiedenartigen Wortgruppen zusammengestellt und wirft für den Ausleger einige Probleme auf:

Auf die Aufforderung „bleibe“ folgt das, worin geblieben werden soll, worauf wiederum einige begründende Wortgruppen folgen. Sind diese mehrere Begründungen oder nur eine?

Zweimal steht das Wort „und“. Entspricht die Wortgruppe links vom ersten der Wortgruppe links von dem zweiten? Entsprechen sich ebenfalls die Wortgruppen zur Rechten der beiden „und“?

Welche Kraft hat das „weil“?

Auf wen bezieht sich das „wem“?

Es dürfte eine gute Auslegungsregel sein: Wähle die einfachste Lösung. Wir wollen es versuchen.

b:  Die Geschichte im Satz

Timotheus hat gelernt.

Von dem Gelernten wurde er überzeugt.

Er hatte wenigstens einen Lehrer gehabt (das „wem“ steht im Grundtext in der Einzahl), wahrscheinlich zwei (die Mutter oder die Großmutter und Paulus), möglicherweise drei.

Wer ihn auch unterwiesen hatte, er war in die Heilige Schrift hineingeführt worden. Das hatte in früher Kindheit begonnen, höchstwahrscheinlich mit der Mutter.

Überzeugt wurde er von dem, das er lernte, zuerst durch das Vertrauen, das die Lehrende in ihm gewann. Die Überzeugung wurde eine tiefe und bleibende im Umgang mit dem Gotteswort. Wer ihn auch lehrte stärkte durch ihr bzw sein Wesen das Vertrauen in die Schrift, denn zwischen Wort und Wandel war kein Widerspruch zu erkennen gewesen.

Paulus fördert dieses Vertrauen, wenn er seinem Mitarbeiter mitteilt, dass die Schriften, aus denen er gelernt hat, ihn „weise machen können zum Heil durch Glauben, der in Christus Jesus ist.“

Nun darf er Timotheus auch aufrufen, zu bleiben in dem, das er gelernt hat und wovon er überzeugt worden ist.

c:  Wir lernen

.  Auch wenn man bereits von Kind auf die Schrift kennt, ist die geistliche Bewahrung nicht selbstverständlich. Paulus findet es für notwendig, dennoch zum Dabeibleiben aufzurufen.

.  Andererseits sind die Voraussetzungen zu einem Bleiben im Gelernten größer, wenn eine gute Kenntnis der Schrift vorhanden ist.

.  Wir lernen auch etwas über die Einheit des Evangeliums mit dem AT. Was Timotheus kannte, war die alttestamentliche Heilige Schrift. Was er bei Paulus dazugelernt hatte, war die Christusbotschaft, die dem Apostel anvertraut worden war.

.  Paulus deutet an, dass das Bleiben bei dem, das Timotheus von ihm gelernt hatte, heilswichtig war. Das Heil, von dem hier die Rede ist, ist eines, das noch aussteht, das Ankommen als Geretteter, das endgültige Heil.

Der Apostel sagt gleichsam: ‚Wenn du die Heilige Schrift ernst nimmst, kann sie dich weiterhin unterweisen. Du brauchst ständig diese Rettungshilfe. Die Heilige Schrift soll dich zum ewigen Heil bewahren, sodass du jenes Ziel nicht verfehlst.“

Durch das Sich-Befassen mit der Heiligen Schrift dürfen wir Gottes Bewahrung zum Heil hin erleben. Die Heilige Schrift ist unser Leben. Der Mensch lebt von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes hervorkommt (Mt 4,4).

.  Um dieses Heil zu erreichen, ist es für Timotheus wichtig, aus den Schriften Lebensweisheit zu holen und zugleich bei dem zu bleiben, das er bei Paulus lernte. Die Schrift kann uns unterweisen, wenn wir sie kennen. Es ist das Wort Gottes, welches uns bewahrt und rettet. Deshalb müssen wir es kennen und uns dadurch weise machen lassen.

.  Es wird jedoch hinzugefügt, wie die Schrift weise zum Heil macht: „durch Glauben, der in Christus Jesus ist“.

Der Weg zur Rettung bleibt derselbe. Ob in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft, es geschieht durch den Glauben. Wir müssen durch die Heiligen Schriften immer neu, immer mehr zum Glauben kommen – durch Jesus Christus.

Zu den Juden seiner Zeit musste Jesus sagen: „Ihr untersucht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und jene sind es, die von mir zeugen; und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt.“ (Jh 5,39.40)

Nicht, dass sie meinten, in den Schriften ewiges Leben zu finden, kreidet Jesus an, sondern dass sie sich nicht durch das Erforschen derselben zu Jesus bringen ließen, der das Leben war.

Ein himmlischer Bote teilt dem Apostel Johannes mit, das Zeugnis von Jesus sei der Geist des Geweissagten. So, wie der Geist des Menschen das Leben seines Leibes ist, so ist Jesus Christus das Leben der Schrift, auch des ATs, das von ihm zeugt. Und nur, wo das erkannt wird, macht sie weise zum Heil.

Zum Vertrauen auf Christus soll es dann zu einem Glauben kommen, der in Christus logiert, dort einen Ruheplatz gefunden hat. Die Schriften ATs machen weise zum Heil, erstens, durch ein Suchen in der Schrift, sodann „durch Glauben, der in Christus Jesus ist“, ein Vertrauen, dass in Christus zur Ruhe gekommen ist.

                3:  Achten wir auf den Zusatz.  V. 16.17

„Alle Schrift ist gottgehaucht und nützlich zum Lehren, zur Zurechtweisung, zur Wiederaufrichtung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes gerüstet und funktionstüchtig sei, zu jedem guten Werk wohl ausgerüstet und funktionstüchtig gemacht.“

a:  Diese Worte bilden eine Ergänzung zu V. 15.

Sie sind mit ein Grund dafür, dass Timotheus bei dem bleiben soll, das er gelernt hat. Andererseits gehen sie noch weit über dieses Anliegen hinaus. Sie bilden eine Aussage für sich, die als solche einmalig in der Bibel dasteht, legen prägnant dar, was es um das Wesen und den Wert der Schrift ist.

b:  Hier ist die Rede vom Wesen der Schrift.  V. 16

„Alle Schrift ist gottgehaucht und nütze …”

I:. Was bedeutet „Schrift“?

„Schrift“ ist hier, wie auch an anderen Stellen der Bibel, terminus technicus für Gottes Wort, die heiligen Schriften, die als göttliche Autorität galten.

Da zu der Zeit, als Paulus diesen Brief, seinen letzten, schrieb, ein großer Teil des NTs bereits vorlag, ist es durchaus möglich, dass er diese Schriften in seiner Aussage in 2Tm 3,16 mit einschließt. Man vergleiche seinen Gebrauch des Wortes „Schrift“ in 1Tm 5,18, wo er in einem Atemzug aus dem AT (5M 25,4) und dem NT (Lk 10,7) zitiert und beide Textstellen als „Schrift“ bezeichnet. Aus seiner Sicht ist also der neutestamentliche Text mit dem alttestamentlichen gleichwertig.

II:. Was bedeutet der Ausdruck „gottgehaucht“?

.  Er bezeugt, woher das Bibelwort kam. Es handelt sich um den Ursprung des Wortes Gottes. Der Begriff „gottgehaucht“ will sagen: Das, was in schriftlicher Form vor uns liegt, ist etwas, das Gott selbst gesagt hat – und immer noch sagt, weil er ja heute noch derselbe ist. Was die Schrift sagt, sagt Gott.

.  Parallelstellen

Heb 3,7.8: „Darum, so wie der Heilige Geist sagt: ‚Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen, wie es in der Herausforderung am Tage der Versuchung in der Wüste geschah.’“

9,8: „… womit der Heilige Geist mit Deutlichkeit zeigt, dass der Weg des Heiligtums noch nicht offenbar gemacht ist, während das erste Zelt noch Bestand hat, …“

10,15-17: „Es bezeugt uns aber auch der Heilige Geist, denn nachdem er zuvor gesagt hatte: ‚Dieses ist der Bund, mit dem ich mich nach jenen Tagen ihnen verbünden werde, sagt der Herr, wobei ich meine Gesetze in ihre Herzen geben werde, und in ihre Denksinne werde ich sie schreiben’, sagt er: ‚Und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken.’“

2P 1,20.21: „Nehmt dabei zuerst dieses zur Kenntnis, dass keine Weissagung der Schrift aus eigener Deutung entsteht, denn nicht durch den Willen eines Menschen wurde einst Weissagung hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getragen sprachen die heiligen Männer Gottes.“

III:. Wo muss das Wort „ist“ stehen?

.  Rede Gottes ist die gesamte Schrift, nicht nur „die, die nützlich ist“. Ein Vergleich mit Rm 7,12; 2Kr 10,10; 1Tm 1,15; 2,3; 4,4 zeigt, dass die richtige Übersetzung das „ist“ vorzieht: „… ist gottgehaucht und nützlich …“

Rm 7,12: Normalerweise würde man diesen Text etwa so lesen: „So ist das Gesetz heilig, ja, und das Gebot ist heilig und gerecht und gut.“ Wir lesen nicht: „Und so ist das Gesetz, das heilig ist, auch gerecht und gut.“ Vielmehr ziehen wir in der Übersetzung das Wort „ist“ vor und zählen das Wort „heilig“ zu den anderen Adjektiven und sagen, alle drei beziehen sich auf das Gesetz. Nicht nur das heilige Gesetz ist gerecht und gut, sondern das Gebot ist überhaupt heilig und gerecht und gut.

2Kr 10,10: „Weil die Briefe, so sagt man, gewichtig und stark sind.“ So lesen wir. Würde man jedoch anders übersetzen, wie man das bei 2Tm 3,16 manchmal macht, müsste man lesen: „Die Briefe, die gewichtig sind, sind auch stark.“ Das ist jedoch nicht, was Paulus sagen will.

1Tm 1,15: „Zuverlässig ist das Wort und aller Annahme wert.“ So übersetzt es auch Luther. Es wird nicht so übersetzt: „Das Wort, das zuverlässig ist, ist aller Annahme wert.“ Wir ziehen auch hier das „ist“ vor. Man vergleiche 2,3 und 4,4.

Heb 4,12: „Lebendig ist das Wort Gottes und wirksam und schärfer denn jedes zweischneidige Schwert.“ Wir lesen nicht: „Das Wort Gottes, das lebendig ist, ist auch wirksam.“

Es geht in 2Tm 3,16 nicht um die Frage, welche Schrift nützlich ist, sondern um die, warum sie nützlich ist. Sie ist von Nutzen, weil sie gottgehaucht ist.

.  Man kann dann übersetzen: „Jede Schrift ist gottgehaucht …“ Und deshalb ist Wortstudium möglich. Wir dürfen den einzelnen Begriffen nachgehen.

Man kann auch übersetzen: „Die ganze Schrift ist gottgehaucht …“ Deshalb ist auch die Geschichte des AT von Bedeutung für die Gemeinde Jesu Christi.

Auch kann man übersetzen: „Alle Schrift ist gottgehaucht …“ Deshalb ist sie zuverlässig und zusammenhängend. Wir dürfen also Fragen nachgehen, Überlegungen anstellen und uns ein Bild von einem Thema machen, das in der Bibel vorkommt.

c:  Sodann ist hier die Rede vom Wert der Schrift.

.  Sie ist nützlich zum Lehren. Die Bibel lässt sich zur Belehrung und zum Lernen verwenden. Das ist das erste, das wir brauchen: Information. Die Information der Heiligen Schrift ist eine zuverlässige. Wir können uns darauf verlassen.

Das heißt nicht, dass es dann keine Probleme mehr für uns gibt. Aber wir können nicht immer mit dem naturwissenschaftlichen und historischen Material, das uns heute zur Verfügung steht, kontrollieren, ob das, was in der Bibel steht, sich auch tatsächlich so verhält. Aber, wo immer uns die Mittel zur Hand sind, um zu prüfen, hat sich die Bibel bisher immer als Wahrheit erwiesen. Es gibt dafür genügend Beispiele aus der Archäologie. Wenn man von Anfang an sich etwas zurückgehalten hätte und wissenschaftlicher vorgegangen wäre, hätte man seine Meinung bzw. seine Kritik an der Heiligen Schrift nicht so oft revidieren müssen; denn zunächst einmal ist es das Normale, den Aussagen eines Menschen zu glauben.

Bevor wir einen Fehler beweisen können, sollten wir nie sagen, es gäbe Fehler oder Widersprüche in der Bibel. Manche scheinbaren Widersprüche können ohne weiteres gelöst werden, wenn man sich Mühe gibt und der Sache unvoreingenommen nachgeht. Viele Menschen sind so eingestellt, dass sie um so mehr voreingenommen werden, je näher sie zum Thema Gott und Bibel kommen. Das liegt im sündigen Wesen des Menschen begründet. Er kann in diesem Punkt nicht sachlich bleiben. Bis man eines anderen überführt worden ist, sollte man jedoch bereit sein, einer Aussage Vertrauen zu schenken. So sind wir von der Schöpfung her angelegt. Als Menschen begegnen wir einander grundsätzlich mit Vertrauen. Wer normal erzogen worden ist, hat gelernt zu vertrauen. Wer ‚verzogen’ worden ist und gelernt hat zu zweifeln, hat natürlich dauernd Fragezeichen. Wenn wir uns der Heiligen Schrift in dieser Haltung des Vertrauens nähern, erweist sie sich immer mehr als glaubenswürdig. Wir können uns auf sie verlassen.

.  Sie ist nützlich zur Überführung. Die Schrift kann gebraucht werden, um Menschen damit zu überzeugen. Wir sollen die Bibel dazu verwenden, um zu argumentieren. Das braucht seine Zeit. Deshalb verwendet Paulus hier das Wort „Erziehung“. Erziehung in der Gerechtigkeit braucht Zeit. Auch wir Christen müssen erzogen werden – den Vorstellungen Gottes entsprechend.

.  Die Schrift ist nützlich zur Zurechtweisung, zur Korrektur, ja, zum Zurechtbringen, zurWiederaufrichtung.

.  Sie ist nützlich zur Erziehung in der Gerechtigkeit. Das ist ein umfassendes Wort. Es geht nicht nur um gesetzliche Richtigkeit. Auch der Begriff „Friede“ ist vom hebräischen Gebrauch her umfassender. „Gerechtigkeit“ und „Friede“ sind Wörter, die Wohlergehen beinhalten. Das heißt, das Wort Gottes dient zur Erziehung in allem, das mit der Sache Gottes, mit dem Heil zu tun hat.

d:  Dann ist hier die Rede vom Zweck der Schrift.  V. 17

„… damit der Mensch Gottes gerüstet und funktionstüchtig sei, zu jedem guten Werk wohl ausgerüstet und funktionstüchtig gemacht.“

.  Wer ist der Mensch Gottes?

Nicht nur der, der zu einer besonderen Verkündigerschicht gehört. Das wäre alttestamentlich gedacht. Im neuen Bund ist jeder Christ ein Mensch Gottes wie die alttestamentlichen Propheten, z.B. Mose und David:

2Kr 3,12.13A: „Da wir also eine solche Hoffnung haben, gebrauchen wir großen Freimut und tun nicht gleichwie Mose, der einen Schleier vor sein Gesicht tat …“

V. 18A: „Wir aber, alle, während wir mit entschleiertem Gesicht in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn schauen …“

4,13: „Da wir aber denselben Geist des Glaubens haben (nach dem, das geschrieben ist: ‚Ich glaubte. Darum redete ich.’), glauben auch wir, und darum reden wir …“

.  Welche Aufgabe wird dem Menschen Gottes hier zuteil? Sie ist eine zweifache:

–  Jedes Gotteskind ist aufgerufen, mit dem von Gott gegebenen Wort gerüstet zu sein. Der Rüstungsbegriff kommt in Vers 17 zweimal vor. Das Wort kommt in der Fischerei vor, wo es „flicken“ bedeutet. Die Netze werden geflickt, sollen wieder funktionsfähig werden. Man kannte ihn auch in der Chiropraktik: „zurecht renken, rücken“. Glieder sollten zur weiteren Brauchbarkeit „gerüstet“ werden.

Und auch wir Christen müssen zurechtgerückt werden. Wir sind oft unfähig, etwas zu tun, weil die „Knochen“ bei den „Gelenken“ nicht recht stimmen. In der Gemeinde Jesu sind die Gelenke die Begegnungen unter den Gläubigen, den Gliedern des Leibes Christi. Wir sind funktionsunfähig, wenn wir nicht mit einander auskommen können. Die Zurechtrenkung geschieht durch den Heiligen Geist, der die Heilige Schrift und demütige Mitchristen gebraucht. Die Gebeine, die Glieder, sollen so miteinander verbunden werden, dass sie wieder funktionstüchtig sind. Wir werden so zurechtgerückt, dass wir wieder zusammen passen und zusammen arbeiten und nicht dauernd Funken hervorrufen, wenn wir uns begegnen, sondern mit Hilfe der Liebe zusammen funktionsfähig sind (Eph 4,16).

Beim Gedanken des Zurüstens kann man auch an 1P 3,15M denken: „Seid immer bereit zu einer Verteidigung vor jedem, der um ‹einen Grund› bittet, ein Wort über die Hoffnung in euch …“

–  Jedes Gotteskind ist aufgerufen, an dem Platz, an den der Herr ihn gestellt hat, das von Gott gegebene Wort für den ihm zugedachten Zweck zu gebrauchen: „zum Lehren, zur Zurechtweisung, zur Wiederaufrichtung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit …“

e:  Diese Worte haben einen wichtigen Zusammenhang.

V. 10: „Aber du bist ‹mit Aufmerksamkeit› nachgefolgt meiner Lehre, ‹meiner› Lebensweise, ‹meinem› Vorsatz, ‹meinem› Glauben[1], ‹meiner› Geduld, ‹meiner› Liebe, ‹meiner› Ausdauer …“

V. 14.15: „Aber du, bleibe du in dem, was du lerntest und wovon du überzeugt wurdest, in dem Wissen, bei wem du lerntest, und weil du von Kindheit an[2] die Heiligen Schriften wirklich kennst, die dich weise machen können zum Heil durch Glauben, der in Christus Jesus ist.“

4,1-4: „Ich ‹persönlich› bezeuge also mit Ernst vor Gott und dem Herrn Jesus Christus, der Lebende und Tote richten wird im Rahmen seiner Erscheinung und seines Königreiches: Verkünde das Wort! Stehe dazu bereit – zu gelegener Zeit, zu ungelegener Zeit. Überführe, strafe[3]. Rufe auf mit aller Geduld und [allem] Lehren, denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Lüsten mit juckenden Ohren sich selbst Lehrer anhäufen werden, und sie werden das Ohr von der Wahrheit abwenden und zu den Fabeleien[4] hingewendet werden.“

            G:  Ernste Worte zur Verkündigung  4,1-8

                1:  Paulus spricht sie als ein ernster Zeuge.  V. 1

„Ich bezeuge also mit Ernst vor Gott und dem Herrn Jesus Christus, der Lebende und Tote richten wird im Rahmen seiner Erscheinung und seinem Königreich …“

                2:  Sie enthalten eine erste Gruppe von Aufforderungen.  V. 2

.  „Verkünde das Wort.

.  Sei immer bereit – zu gelegener und ungelegener Zeit.

.  Weise zurecht,

.  strafe.

.  Rufe auf mit aller Geduld und allem Lehren …“

                3:  Sie enthalten eine erste Begründung.  V. 3.4

„… denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Lüsten sich selbst Lehrer anhäufen werden, wobei ihnen die Ohren kitzeln werden, und sie werden die Ohren von der Wahrheit kehren und zu den Fabeln hingewandt werden.“

                4:  Sie enthalten eine zweite Gruppe von Aufforderungen.  V. 5

.  „Du aber:

.  Sei nüchtern in allen Dingen.

.  Erleide das Üble.

.  Tue das Werk eines Evangelisten.

.  Richte deinen Dienst aus in vollem Maße.“

                5:  Sie enthalten eine zweite Begründung.  V. 6

„… denn ich werde schon als Trankopfer ausgegossen, und die Zeit meines Abscheidens ist vorhanden.“

Der Auftrag des Timotheus wird ins Licht der Ewigkeit gestellt.

                6:  Paulus selbst tut einen zweifachen Blick in sein Leben.  V. 7.8

a:  Er tut einen Blick zurück.  V. 7

„Ich habe den edlen Kampf gekämpft. Ich habe den Lauf vollendet. Ich habe den Glauben bewahrt.“

Er stellt sich Timotheus als Vorbild hin.

b:  Er tut einen Blick nach vorn und zieht den Blick des Timotheus ebenfalls dorthin.  V. 8

„Hinfort liegt die Krone der Gerechtigkeit für mich bereit, die der Herr mir an jenem Tage zuerkennen wird, der gerechte Richter, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung geliebt haben.“

D.h.: alle, die zum Zeitpunkt der Begegnung mit dem Herrn seine Erscheinung geliebt haben werden.

    c.  Schlussworte  4,9-22

        I:  Bitte zu kommen  V. 9-13

„Befleißige dich, schnell zu mir zu kommen [denn der Zeitpunkt ist nahe, an dem die Fackel der Verantwortung für den Auftrag endgültig aus der Hand des Paulus in die des Timotheus übergehen soll], denn Demas liebte diese Welt und verließ mich, und er ging nach Thessalonich, Kreskes nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Lukas allein ist bei mir. Nimm Markus zu dir und bringe ihn mit dir, wann du selbst kommst, denn er ist mir recht brauchbar zum Dienst.

Tychikus sandte ich nach Ephesus.

Den Mantel, den ich in Troas bei Karpus zurückließ, bringe, wenn du kommst, und die Bücher, vor allem die Pergamente.“

        II:  Von Widerstand  V. 14.15

„Alexander, der Schmied, erzeigte mir viel Böses. Der Herr vergelte ihm nach seinen Werken. Vor ihm hüte auch du dich, denn er hat unseren Worten sehr widerstanden.“

        III:  Von Zuversicht  V. 16-18

„Bei meiner ersten Verantwortung kam niemand, um bei mir zu sein, sondern alle verließen mich. Es werde ihnen nicht angerechnet. Der Herr stand mir aber bei und kräftigte mich innerlich, damit durch mich die Verkündigung in vollem Maße ausgerichtet werde und alle, die von den Völkern sind, hörten. Und ich wurde aus dem Rachen des Löwen befreit.

Und der Herr wird mich von jedem bösen Werk befreien und mich bewahren für sein himmlisches Königreich. Ihm gebührt in alle Ewigkeit die Herrlichkeit. Amen.“

Bengel bemerkt zu V. 18: „Wenn schon die Hoffnung zu einem Lobpreis veranlasst, wieviel mehr die Freude des Erlebens!“

        IV:  Grüße werden aufgetragen.  V. 19

„Grüße Priska und Aquila und das Haus des Onesiphorus.“

        V:  Nachrichten  V. 20

„Erastus blieb in Korinth. Trophimus ließ ich krank in Milet zurück.“

        VI:  Innige Bitte  V. 21A

„Befleißige dich, vor dem Winter zu kommen.“

        VII:  Grüße werden weitergegeben.  V. 21M

„Es grüßen dich Eubulus, Pudens, Linus, Klaudia und alle Brüder.“

        VIII:  Gebete

.  V. 22: „Der Herr Jesus Christus [sei] mit deinem Geist. Die Gnade [sei] mit euch.“

.  V. 22E: „Amen!“ Dieses dürfte sich auf den ganzen Brief beziehen, nicht nur auf das unmittelbar Voranstehende.

3.  VORSCHLÄGE FÜR THEMENSTUDIUM

.  Das Erinnern

–  Paulus erinnert sich.

–  Er erinnert Timotheus.

–  Timotheus soll erinnern: 2,14

.  Das Lernen

.  Die Lehrer

.  Die Schrift


[1] o.: ‹meiner› Treue

[2] eigtl.: vom Säugling[salter] an; das dauerte in damaliger Zeit länger als heute.

[3] o.: rede mit Ernst [auf sie] ein; o.: weise mit Ernst zurecht

[4] o.: Mythen