Bibel Online
Die Bibelübersetzung: „Die Bibel in deutscher Fassung“ von Herbert Jantzen und Thomas Jettel.
Die Übersetzung ist hier als Online Version verfügbar.
Version: Oktober2022
Römer
Kapitel: 4
1 Was sollen wir also sagen, was Abraham, unser Vater, gefunden habe nach dem Fleisch?2 - denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt wurde, hat er Ruhm, jedoch nicht bei Gott,3 denn was sagt die Schrift? "Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet1." {1Mo 15,6 n. d. gr. Üsg.} 1 Mit der Vorsilbe "an" ist in diesem Kapitel mit Vorsicht umzugehen. Dass es bei dem Wort "rechnen" auch um ein Anrechnen gehen kann, macht in der Tat V. 6 klar, aber dort wird nicht der Glaube, sondern die Gerechtigkeit angerechnet. Es ist nämlich nicht der Glaube die Gerechtigkeit. Es ist das Anliegen des Apostels zu zeigen, dass der Glaube das Mittel dazu ist.
4 Aber dem, der arbeitet2, wird der Lohn nicht nach Gnade3 gerechnet, sondern nach Schuldigkeit. 2 i. S. v.: Werke tut; eigtl.: "werkelt"; so a. V. 5.
3 d. h.: als ein Gefallen
5 Aber dem, der nicht arbeitet, aber an den glaubt, der den Ehrfurchtslosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet,6 gleichwie auch David die Seligkeit des Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit unabhängig von Werken anrechnet:7 "Selige sind die, deren Gesetzwidrigkeiten4 vergeben und deren Sünden bedeckt wurden. 3 d. h.: als ein Gefallen
4 o.: Ungesetzlichkeiten; o.: Gesetzlosigkeiten
8 Ein Seliger ist der Mann, dem der Herr Sünde nicht anrechnet." {Ps 32,1.2}9 Diese Seligkeit also, [°kommt sie] auf die Beschneidung oder auch auf die Unbeschnittenheit? - denn wir sagen, dass der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet wurde.10 Wie also wurde er [ihm zur Gerechtigkeit] gerechnet - als er in der Beschneidung war oder in der Unbeschnittenheit? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Unbeschnittenheit.11 Und er empfing ein Zeichen, [nämlich] die Beschneidung, ein Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, <den er> in der Unbeschnittenheit <hatte>, um Vater aller zu sein, die in der Unbeschnittenheit glauben, damit auch ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde,12 und Vater der Beschneidung5, - für die, die nicht allein aus der Beschneidung [sind]6, sondern die sich auch ausrichten nach7 den Fußspuren des Glaubens unseres Vaters Abraham, <den er> in der Unbeschnittenheit <hatte>; 5 d. i.: der wahren; vgl. Röm 2,28.29; Phil 3,3.
6 d. h.: die nicht nur zur Beschneidung gehören
7 o.: die auch Aufstellung nehmen (o.: Position beziehen) in
13 denn nicht durch Gesetz [wurde] Abraham oder seinem Samen die Verheißung [zuteil], dass er der Erbe der Welt sein sollte, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens;14 denn wenn die vom Gesetz Erben sind, ist der Glaube nichtig8 gemacht und die Verheißung aufgehoben, 6 d. h.: die nicht nur zur Beschneidung gehören
7 o.: die auch Aufstellung nehmen (o.: Position beziehen) in
8 o.: fruchtlos; leer
15 denn das Gesetz bewirkt Zorn, denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.16 Deswegen ist es aus Glauben, damit es nach Gnade sei, damit die Verheißung dem ganzen Samen fest sei, nicht allein dem vom Gesetz, sondern auch dem vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist17 (so wie geschrieben ist: "Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht" {1Mo 17,5}) vor dem, dem er glaubte - Gott, der die Toten zum Leben bringt9 und das Nichtseiende ruft wie Seiendes -, 9 o.: lebend macht
18 der entgegen Hoffnung10 auf Hoffnung11 glaubte, um ein Vater vieler Völker zu werden, nach dem, was gesagt ist: "So wird dein Same sein." {1Mo 15,5} 10 d. h.: entgegen dem, was menschlich gesehen zu erwarten war
11 d. h.: gestützt auf das, was verheißen und darum zu erwarten war
19 Und nicht schwach im Glauben, beachtete er nicht den eigenen schon erstorbenen Leib - er war etwa hundertjährig - noch das Absterben des Mutterleibes der Sara.20 Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde innerlich kräftig im Glauben, gab Gott die Ehre12 11 d. h.: gestützt auf das, was verheißen und darum zu erwarten war
12 eigtl.: Herrlichkeit
21 und hatte volle Gewissheit: "Was er verheißen hat, ist er auch imstande zu tun."22 Darum wurde es ihm auch gerechnet zur Gerechtigkeit.23 Es wurde aber nicht allein seinetwegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet wurde,24 sondern auch unseretwegen, denen es zugerechnet werden soll, denen, die an den glauben13, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten erweckte, 13 o.: auf den vertrauen
25 [den], der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen erweckt wurde.